Wie findet man einen guten Gitarrenlehrer?

@EMoll_1345, bitte wirklich BTT - ich hab diesen Thread aufgemacht auch als Hilfestellung für Anfänger, dass wir hier Tipps und Erfahrungen sammeln, wie man einen guten Gitarrenlehrer findet. Ausflüge in die Robotik und Entwicklung von Aktienmärkten sind da fehl am Platz! :opa:

Fing das ganze nicht mit einem internationalen Video auf einer globalen Plattform an? Manchmal muss man weit ausholen, um zu merken, das es sich um die kleinen Dinge dreht :)
Und ja, ich hab ein Video am Anfang gebracht (du brauchst eigentlich nur eine Seite zurückblättern) aber in dem Video holt er auch nicht ewig aus, sondern fokussiert ziemlich auf die Punkte, die ihm wichtig sind. Und genau darum soll es gehen, keine ewig langen Ausführungen über Gott, die Welt und warum ein Weg besser ist - es gibt wahrscheinlich den goldenen Weg nicht, um einen Gitarrenlehrer zu finden.
Aber es gibt Erfahrungen und Hinweise worauf man achten kann. Und diskutiert also bitte das in diesem Thread und schweift nicht allzuweit ab - wäre schade, wenn eine mögliche Hilfestellung für Anfänger dadurch unlesbar und unbrauchbar würde!
 
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Hallo Zusammen. Ich bin Franzi und neu hier. Diese Rubrik interessiert mich auch, da ich zwar kein Neuling, aber auch noch quasi in den Anfängen bin. Ich hatte zwei unterschiedliche Gitarrenlehrer, die komplett unterschiedlich an die Sache ran gegangen sind. Den ersten Lehrer hatte ich an einer Musikschule während meines Auslandsaufenthaltes. Da habe ich einen Gitarren-Grundkurs gemacht und im Anschluss noch einen Grundkurs E-Gitarre angehängt, den ich aber aufgrund meiner Abreise abbrechen musste. Hinzu kommt, dass mich der Unterricht dort ein bisschen frustriert hat. Mein Lehrer wollte mich unbedingt durch das Hotel California Solo quälen mit der Begründung "Wenn du das kannst, dann kannst du auch alles andere spielen". Mag ja sein, aber ich war schon allein mit dem Handling der E-Gitarre etwas überfordert, da es ja doch nochmal was ganz anderes ist als mit einer Akustik zu spielen. Ich hatte auch immer riesen Probleme mit dem Akkordwechsel trotz ständigem Üben und konnte mir das nicht erklären. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem mir Hotel California dermaßen zum Hals raus hing, dass ich es schon nicht mal mehr hören konnte, obwohl es definitiv eins meiner absoluten lieblings Gitarrenstücke ist. Zurück in Deutschland habe ich nach einem möglichst bezahlbarem Lehrer geschaut und bin dann über Ebay Kleinanzeigen fündig geworden. Und was soll ich sagen, das war auf Anhieb ein Glückstreffer. Ich hatte erst ein Kennenlerngespräch mit meinem Lehrer um festzustellen, was genau ich lernen möchte, welche Musikrichtung mir gefällt und worin ich Schwierigkeiten hatte. Mein Fokus lag auf E-Gitarre und Rock Musik, da ich vor allem Techniken lernen wollte. Mein Lehrer hat den Master in klassischer Musik, spielt daher viel Klassik auf Konzertgitarre. Ich muss sagen, dass ich von seinem Wissen in klassischer Musik stark profitiere. Er hat mir Tipps und Tricks gezeigt, wie ich den Akkordwechsel besser hin bekommen und das hat sofort super geklappt. Mittlerweile hat sich rausgestellt, das meine Stärke im Zupfen liegt und dass mein Interesse jetzt doch auch mehr in Richtung Klassik geht, weshalb ich mir letztens auch eine Konzertgitarre gegönnt habe :D Wobei ich nach wie vor auch nix gegen das Beherrschen eines guten Gitarrensolos aus dem Rock Bereich einzuwenden habe :cool: Aber alles zu seiner Zeit

Meine Tipps sind daher, dass man nicht zwingend in eine teure Gitarrenschule gehen muss, um einen guten Unterricht zu bekommen. Und ein Lehrer mit Kenntnissen in der Klassik ist abolut empfehlenswert. :great:
 
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Du meinst, du wolltest gerne E-Gitarre und Rock lernen - und obwohl dein Lehrer Klassik bevorzugt, spielst du jetzt auch lieber Klassik?
:)
 
Lag nicht zwingend daran. Aber meistens ist das in unserem Unterricht auch so, dass er mal ein Stück von Bach oder so auf der Konzertgitarre spielt und irgendwie habe ich dann daran Gefallen gefunden. Ich werde nach wie vor großer Fan von Slash oder Herman Li sein, und es wäre auch klasse, wenn ich irgendwann mein Hotel California ohne weiteres spielen kann, das ist quasi mein Ziel :) Aber ich finde es toll, was für einen Einfluss es auf jemanden haben kann, wenn man im Unterricht auch noch mehr Dinge gezeigt bekommt als die, auf die man sich ursprünglich festgelegt hat. Das macht einen tollen Unterricht aus finde ich.
 
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Ja, da gebe ich dir schon recht :great: Klang halt nur lustig...
Ich mag Klassik echt auch! Und wenn du das kannst, kannst du alles!
 
Ja, das kann gut sein, dass ich mich ein bisschen ungünstig ausgedrückt habe :D
Das meinte mein Lehrer auch. Momentan lerne ich das Stück "Spanische Romanze", die hatte ich bei meinem ersten Kurs schon mal ein paar Takte gelernt und fand das Stück damals richtig klasse.
 
Und ein Lehrer mit Kenntnissen in der Klassik ist abolut empfehlenswert. :great:
es ist schon sehr nützlich, wenn der Lehrer weiss, was er da macht:rolleyes:. Als Schüler kann man da sicher viel mitnehmen.

Und wenn du das kannst, kannst du alles!

ein Problem bei vielen klassischen Gitarristen ist, daß Sie zu abhängig vom Notenblatt sind. Gerade ein Solo wie im Stück "Hotel California" ist aber gerade aus der Improvisation entstanden, um dann festes Bestandteil des Stückes zu werden. Der Unterschied von klassischer Gitarre zu Jazz-Rock-Bluesgitarren ist halt die Freiheit, von denen letztere leben. Besonders "freie Improvisation" zu lehren, ist glaube ich, fast problematischer als vorgegebene Sachen, wie z.b. in der Klassik, weil viel persönliches und individuelles mit reinspielt (meiner Meinung nach jedenfalls auch sollte:)).
 
Ich denke im Bereich "Anfänger", wo es noch darum geht "Akkordwechsel hinzukriegen", ist "freie Improvisation" noch nicht so von bedeutung.

Es ist gut in andere Richtungen zu schnuppern, so entdeckt man evtl was neues für sich - wie in dem Fall von Franzi anscheinend. Daher finde ich bei Lehrern wichtig, dass sie nicht nur auf eine Richtung begrenzt sind und zumindest Einblicke in andere Bereiche geben können. "Nur Klassi" oder "nur Rock" ist für Fortgeschrittene, die schon klar wissen wo sie hin wollen.
 
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Es ist gut in andere Richtungen zu schnuppern, so entdeckt man evtl was neues für sich - wie in dem Fall von Franzi anscheinend. Daher finde ich bei Lehrern wichtig, dass sie nicht nur auf eine Richtung begrenzt sind und zumindest Einblicke in andere Bereiche geben können.

Ganz genau. Für Improvisation fehlt mir auch einfach noch die Erfahrung und die richtige Technik. Ich bin eigentlich schon mit voller Überzeugung in den Unterricht, nur Rock spielen zu wollen. Was mich letzten Endes aber doch dazu bewegt hat, noch Klassik dazu zu nehmen war auch, dass ich mal vor ein paar Wochen notgedrungen auf der Konzertgitarre meines Lehrers spielen musste, da ich mitten im Umzug war und meine Gitarre nicht dabei hatte. Da fiel mir auf, wie schlecht ich auf Akustik spiele, was auch ganz logisch ist, breitere Bünde, breiterer Hals, andere Saiten etc. Da kam mir dann aber der Gedanke, dass das eigentlich überhaupt nicht förderlich ist (zumindest für mich nicht) mich nur auf die E-Gitarre zu versteifen. Zumindest die Konzertgitarre möchte ich so gut spielen können wie die E-Gitarre. Daher bekomme ich im Unterricht jetzt beides unterrichtet, was für mich optimal ist.
 
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Nuja, es scheiden sich zwar die Geister, aber die Mehrheit ist denke ich der Meinung, dass man beim Gitarrelernen mit Akustik anfangen sollte (ich auch übrigens). Es ist für den Anfang - meistens - auch einfacher die Akkorde auf der Akustik zu greifen, weil mehr Platz etc. Hat aber nichts mit dem Lehrer zu tun, wollte das nur noch hinterher werfen (aber nicht eine Grundsatzdiskussion auslösen).

Tue was sich für dich gut anfühlt. Und wenn du in 2 Jahren wieder mehr Bock auf Rock bekommst, dann tust du eben das. Schaden tut es nicht, wenn man was lernt.
Wenn ein Gitarrenlehrer stur auf eine Richtung fixiert ist bzw. wie in deinem Fall auf Teufel komm raus dieses eine Stück nur spielen will, dann muss man sich fragen wie zielführend das ist: will ich Gitarre spielen lernen (mit all den Möglichkeiten und Facetten) oder will ich dieses Lied spielen lernen. Aber ich erwähnte glaube ich bereits zu beginn, dass für mich diese "Fixierung" ein Ausschlusskriterium ist: ein guter Lehrer richtet sich nach seinem Schüler und boxt nicht seine Favoriten durch.
 
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Besonders "freie Improvisation" zu lehren, ist glaube ich, fast problematischer als vorgegebene Sachen, wie z.b. in der Klassik,
Daher finde ich bei Lehrern wichtig, dass sie nicht nur auf eine Richtung begrenzt sind und zumindest Einblicke in andere Bereiche geben können. "Nur Klassi" oder "nur Rock" ist für Fortgeschrittene, die schon klar wissen wo sie hin wollen.
Zumindest die Konzertgitarre möchte ich so gut spielen können wie die E-Gitarre. Daher bekomme ich im Unterricht jetzt beides unterrichtet, was für mich optimal ist.
wo drauf ich hinaus wollte, ist, das jeder Gitarrist, so auch Gitarrenlehrer, naturgemäss in ihren Möglichkeiten begrenzt sind. Als Beispiel: es gibt Abermillionen von Musikstücken, die kann man gar nicht ad hoc parat haben, sicherlich gibt es sozusagen Standards, die man drauf haben sollte. Letztlich geht es bei Gitarrenunterricht um bestimmte Techniken (praktisches Spielen), auch Akkorde, Tonleitern usw. (theoretische Zusammenhänge), aber vom Schüler ist eben auch viel Eigeninitiative gefragt und eben auch, daß er weiß, wo er hin will, musikalisch. Der Lehrer ist halt mehr unterstützend tätig, um als Schüler Fähigkeiten auf der Gitarre zu erlangen, muss man spielen und üben.
 
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wo drauf ich hinaus wollte, ist, das jeder Gitarrist, so auch Gitarrenlehrer, naturgemäss in ihren Möglichkeiten begrenzt sind. Als Beispiel: es gibt Abermillionen von Musikstücken, die kann man gar nicht ad hoc parat haben, sicherlich gibt es sozusagen Standards, die man drauf haben sollte. Letztlich geht es bei Gitarrenunterricht um bestimmte Techniken (praktisches Spielen), auch Akkorde, Tonleitern usw. (theoretische Zusammenhänge), aber vom Schüler ist eben auch viel Eigeninitiative gefragt und eben auch, daß er weiß, wo er hin will, musikalisch. Der Lehrer ist halt mehr unterstützend tätig, um als Schüler Fähigkeiten auf der Gitarre zu erlangen, muss man spielen und üben.
Genau und diese "begrenzten Möglichkeiten" gilt es so früh wie möglich auszuloten. Wenn ich an einen Lehrer gerate, der Blues nur ganz peripher am Rande beherrscht und ich aber genau dort hin möchte, dann suche ich einen anderen Lehrer. Nicht weil dieser schlecht ist, sondern einfach für meine Bedürfnisse nicht geeignet. Dennoch sollte jeder Lehrer zumindest eine "Kostprobe" der verschiedenen Stile anbieten, muss ja nicht perfekt sein wenn klar ist, dass es nicht sein Spezialgebiet ist. Einfach nur klare Verhältnisse schaffen und dem Neuling mal zeigen "Ja, es gibt Rock, aber auch es gibt auch viel anderes wie z.B...."
 
Wenn ein Gitarrenlehrer stur auf eine Richtung fixiert ist
ist er ein schlechter Lehrer
: will ich Gitarre spielen lernen (mit all den Möglichkeiten und Facetten) oder will ich dieses Lied spielen lernen
siehe oben, ein guter Lehrer führt einen dahin, auch bestimmte Lieder für sich selbst einüben zu können. Naja- das wichtigste ist, Spass an der Sache zu haben:rolleyes:.
 
Hi, DerBoTo

wir überschneiden uns gerade, liegen aber mit unseren Ansichten nicht grundsätzlich auseinander:).

einen schönen Abend
Micky
 
Was man halt auf einer klassischen Gitarre sicher nicht lernt ist die richtige Technik auf der Rock-E-Gitarre. Du gewöhnst dir da ja eine ganz andere Haltung an, der linke Daumen sitzt hinten am Hals, die rechte Hand ist frei über den Saiten, ...
Die Akkorde sind die Akkorde, die Töne, Intervalle, Tonleitern, Skalen - alles das Gleiche bzw. übertragbar. Du lernst bestimmt viel mehr über Musiktheorie als bei einem Rocker, aber E-Gitarre spielen musst du dann trotzdem noch extra lernen ;)
 
Unabhängig davon...wenn ich E-Gitarre spielen möchte und für Akustikgitarre so rein garnichts übrig habe. Dann wäre ein Akustik-Gitarrenlehrer für MICH der falsche Lehrer.
Und sei er noch so gut. Man muss halt für sich wissen was man möchte und sich danach den für sich passenden Lehrer finden.
Wer eher spanische Gitarre lernen will für den ist die Hard-Rock Rampensau vielleicht nicht die beste Wahl.
Kein Mensch und auch kein Lehrer beherrscht alle Möglichen Richtungen und Stilistiken bzw. nicht so gut das man es vernünftig unterrichten kann.

Bei der Lehrersuche ist meiner Ansicht nicht der allererste Schritt sich selber zu fragen: Was will ich? Wo will ich hin?
Das ist natürlich garnicht so leicht wie es klingt. Weil sich je nach Stand zum einen evtl. die Interessen verschieben können oder man auch erst mit der Zeit merkt wo die eigenen Stärken liegen.
 
Man muss halt für sich wissen was man möchte und sich danach den für sich passenden Lehrer finden.
Weil sich je nach Stand zum einen evtl. die Interessen verschieben können oder man auch erst mit der Zeit merkt wo die eigenen Stärken liegen.
Musik ist halt so vielfältig, da ist dann sowohl beim Schüler als auch beim Lehrer eine gewisse Flexibilität gefragt. Als Gitarrist sollte man mMn. immer die Augen und Ohren offen haben. Überall, Konzerte, Internet, Bekannte usw., kann man etwas mitnehmen, was einen weiter bringt.

einen schönen tag
Micky
 
@Fah Sai

Da hast du aber großes Glück gehabt mit deinem Lehrer. Ich kenne zwei, drei Gitarrenlehrer privat. Alles super nette Typen, aber alle komplett festgelegt. Der extremste ist der für klassische Gitarre. Er sagte mir, dass er im ersten Jahr nur die Haltung der rechten Hand und deren Anschlagsvarianten unterrichtet. Ab dem zweiten Jahr lernt man das die linke Hand auch noch etwas zu tun hat.
 
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Hi. Ich denke, es ist wichtig, mit dem Lehrer zu Beginn zu besprechen, was man lernen möchte. Dann checkt man am ehesten, ob der Unterricht / der Lehrer der eigenen Richtung zukommt oder nicht. Ich halte es doch eher für irrig, klassische Gitarre zu lernen, wenn ich eigentlich "nur" Rockmucke machen will. Vieles, was in der Klassik gelehrt wird, ist unbrauchbar für Rockmusik und umgekehrt, auch wenn es grundsätzlich beides gibt und beides interessant ist.

Ich habe selbst jetzt nach Jahren wieder mit Unterricht angefangen, weil ich mir vieles, unter anderem die Haltung der Hand am Hals und Griffbrett, falsch beigebracht habe...
Mein Lehrer geht explizit auf solche Mängel ein und so kann ich viele Basics nachholen, die ich für mein Spiel brauche. Das war von Anfang an klar, was ich wollte und das es für mich ein Ausflug ohne Sinn wäre, klassische Gitarre zu lernen, obwohl mein Lehrer, der Gute, das auch kann.

Also, am Anfang klar kommunizieren, was man kann, können möchte und welche Richtung es sein soll. Dann sollte der richtige Lehrer schnell gefunden sein...
 

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