Wie geht ihr mit dem Verstärker auf der Bühne um?

[Minnifutzi]

Hallo an alle,
Ich bin nun schon seit ein paar Jahren auf Bühnen unterwegs und in letzter Zeit immer mehr mit meiner neuen Band. Ich spiele zur Zeit einen Mesa Boogie Express 5:50+ mit ner 2x12er. Ich kann den Amp im verzerrten Kanal nur auf 5W laufen lassen, weil er sonst einfach zu laut ist. Nur auf "sehr großen" Bühnen (ab 60m2) kann ich ihn lauter auf 25/50W fahren. Das Problem bei der 5W Stellung ist einfach, dass der Solo-Boost keine nennenswerte Lautstärkesteigerung bringt, auch leidet meiner Meinung nach der Sound etwas durch die geringe Lautstärke. Wie kann ich damit umgehen bzw wie wie geht ihr damit um? Attenuator? Plexiglaswand?

PS: Wir spielen ausschließlich Cover für Festzelte und Stadtfeste. 7 Leute, 2x davon Bläser

 

[VintageFreak08]

Wenn du den Verstärker abgenommen bekommst und du dich über Monitorboxen hörst, einfach mal deinen Amp verkehrt rum auf die Bühne stellen... Also der Soundstrahl von dir weg.
Musst nur gucken, das der Pegel für den Mischer noch erträglich bleibt

 

[Schneider]

Man kann ihn doch auch in der 25/50W fahren und leiser drehen - oder geht da zuviel vom Sound verlohren?
S.

 

[rock4life81]

Hmm ... ich würde eher sagen, dass liegt an der falschen Grundeinstellung des Amps, als an der verwendeten 5/25/50 Watt Schaltung.

Auch im 5 Watt Modus kann man mit dem Amp eine deutliche Lautstärkenanhebung im Solo-Mode generieren. Man darf nur die Mastervolumes der beiden Channels nicht auf Maximum aufreißen ... Dann kann auch der Soloboost bei voll aufgerissenem Volume-Poti nichts merkliches mehr liefern. Auf welcher Einstellungen hast du den die Mastervolumes und den Solo Mode Volume stehen?

Übrigens kann man auch im 25 Watt Modus ohne Probleme auf kleinen Bühnen oder im Proberaum spielen. Die Mastervolumes der Channels reagieren da nämlich sehr gut und selbst bei niedriger Einstellung (in etwa ab 1/4 des Regelwegs) liefert der Amp bereits den vollen Ton. Das sollte von der Lautstärke her immer noch voll in Ordnung gehen bzw. nicht zu laut sein. Und den Solo Modus kann man ja dann dementsprechend anpassen.

Wenn das nicht weiter hilft, dann gäbe es auch noch die Möglichkeit an Stelle des Solo-Modes ein klangneutrales Booster-Pedal ins Spiel zu bringen.

 

[Minnifutzi]

Also ich habe selbst im 5W Betrieb den Volume - Poti nicht über 10 Uhr. Dabei muss ich den Solo-Boost schon voll aufdrehen (wirklich bis zum Anschlag) damit sich minimal was tut. Diesen Effekt hab ich aber nur bei 5W. Mit 25W und nur minimal aufdrehen hab ich es auch schon probiert, aber der Bereich, wo der Ton langsam gut wird, ist schon zu laut für kleinere Bühnen. Mit dem Umdrehen der Box werde ich das nächste mal probieren! Das wäre natürlich das einfachste.

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[Wüstenpinguin]

Mit dem Umdrehen der Box werde ich das nächste mal probieren! Das wäre natürlich das einfachste.

Das sieht man auch bei vielen Leuten, die auf der Bühne einfach nicht so einen lauten Sound haben möchten. Bei meinem ersten Konzert, bei dem ich das gesehen habe, dachte ich: "Gleich wird der Roadie gefeuert."

Ich habe auch schon gesehen, dass manche Gitarristen die Box gar nicht mehr auf der Bühne, sondern hinter der Bühne hatten, wo sie dann abgenommen wurde. Optional gibt es natürlich auch immer die Möglichkeit nur eine Loadbox anzuschließen und direkt ins Pult zu gehen (dann mit oder ohne in-ear).

Mir geht es so, dass ich auf der Bühne meinen Amp schon "spüren" möchte (gerade wenn es um Feedbacks etc. geht). Attenuatoren hatte ich schon viele und die klauen alle Sound (ist immer die Frage, ob das einen stört oder nicht).

Wenn man einen eigenen Mischer mitbringt, auf den man sich verlassen kann, so wäre Box umdrehen / Box weg aus meiner Sicht möglich. Bei Fremdmischern würde ich immer auf Nummer sicher gehen und mich nicht auf das Monitoring verlassen.

Mfg, WüPi

 

[Schneider]

Peter Hesslein (Bonds, James Last Orchester früher Luzifers Friend) spielt seien Twin bei den Bonds auch immer umgedreht auf der Bühne (wird auch so abgenommen). Ganz schön heftig laut aber nicht mehr so gebeamt dennoch besser als direkt in die F--Gesicht! Das durften wir mal im Abstand von 3 Metern Backstage genießen mit nur einer Doppelwand Rigibs davor.
S

 

[Minnifutzi]

Naja so krass laut soll es gar nicht werden aber nur so, dass den leuten in der ersten und zweiten Reihe nicht die Ohren wegfliegen und unser Techniker keinen Kollaps bekommt^^

 

[Gast231344]

Hi,

irgendwie kann ich das noch nicht so ganz nachvollziehen.. . klingt mir eher nach nicht so fähigem Tontechniker am Mischer (soll aber niemanden beleidigen, oder in seinen Fähigkeiten abstempeln)

ich spiele ein Fender Topteil (umgebautes 1Kanal Teil) mit 100Watt an einer 150Watt 2x12er Box - den Amp hab ich auf dreckigen Clean eingestellt,
geht so in Richtung Malcolm Young von AC/DC - für mehr clean, dreh ich das Volume der Git. weg und für Solo kommt nen Treter davor (Booster / Overdrive)
soweit hab ich immer live gespielt.
den Master Volume hab ich dann immer so eingerichtet, das der Techniker zum Abmischen damit klar kam.
Und ich konnte zum Teil bis 1/3 Master aufdrehen (je nach Möglichkeit der Mischer)

Ich tät da schon mit mindestens 15 Watt dran gehen - klar, das bei 5 Watt und mehr Schub für Solo nix mehr an Lautstärke kommt, das treibt doch nur weiter in die Zerre und komprimiert mehr.

hat der Mesa Amp kein Master Volume?
Ich bin aktuell bei mir sogar in den Einstellungen so, das ich die Vorstufe recht weit ausfahre - Gain auf rund 3/4, bzw. noch teils drüber - fast voll.
und stell mir so nen Leadsound ein - für weniger Lautstärke bis runter auf glockenklar, dient einfach das Gitarrenvolume.

Beim Abmischen wird doch der lauteste Ton abgestimmt über die PA (das ist der SoloTon)..
Aber vielleicht hab ich was übersehen

Gruß
Oliver

 

[Minnifutzi]

Naja wir haben unterschiedliche Mischer, die einen sind gut, die andere... Naja :-D ne ist schon so, dass der Amp dann einfach mehr zerrt und komprimiert wie du schon gesagt hast. Es geht mir eher darum, das auch die Leute in der ersten Reihe nicht umfallen weil sie nur Gitarre hören. Ich hab morgen wieder einen gig, da werde ich das mal testen mit dem Umdrehen der Box und die 25W mal einpegeln.

EDIT:
Klar hat der Mesa einen Master, sogar Pro Kanal einen
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[Gast231344]

Hi,

ja, da hatte ich auch teilweise Bedenken, das die Leute von meinem Amp nicht gleich umgeblasen werden -
Du könntest da auch (je nach Möglichkeit der Bühnenfläche) den Amp seitlich stellen, das er quasi quer über die Bühne dröhnt
sofern dann nicht andere Mitmusiker in Deiner Klangglocke einbetoniert werden - im Zweifel so stellen, das Du Dich selbst anbrüllst.

Aber mehr als 5Watt tät ich auf jeden Fall wählen, die Luft nach oben gibt Dir ja die Möglichkeit den Pegel zumindest in soweit
auszunutzen, das es für die Solo Lautstärke ausreicht - mehr brauchst Du ja ansich nicht.

Gruß
Oliver

 

[Wüstenpinguin]

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich keinesfalls mit einem Master bei vielen Amps die Lautstärke bei gleichem Sound einfach von wirklich laut auf mischerfreundliche Bühnenlautstärke herunterregeln lässt. Mein Bogner klingt z.B. abhängig von der Stellung des Masters total unterschiedlich, wenn es um Punch und Durchsetzungsvermögen geht. Gerade auf der Bühne war ich immer froh einen TAD Silencer gehabt zu haben, so dass ich den Sound ohne Umstellung des Masters leiser stellen konnte. Ja klar hat der Attenuator Sound geklaut, aber das habe ich in diesen Situationen in Kauf genommen.

Mfg, WüPi

 

[Minnifutzi]

Für den Sound interessiere ich mich ja eigentlich nur, dem Publikum ist das doch eigentlich wurst :/ Naja eventuell spare ich mal auf nen TAD Silencer. Aber morgen erstmal 25W und umdrehen. Danke erstmal für eure antworten

 

[QOTSA_Lover]

Ich probiere gerade mit dem TubeTown PoS100 herum und bin bis jetzt sehr angetan.

Das Zusammenbauen war sehr einfach und die Preis/Leistung ist mit 99€ der Hammer!!!!

Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich bis jetzt noch KEINE Erfahrung mit Powersoaks habe/hatte. Ich kenne also die Vergleichsprodukte nicht. Die waren mir bisher einfach zu teuer.

Man muss jedoch eine leichte Soundveränderung hinnehmen. Mir persönlich kommt die sogar entgegen. Es klingt für mich also nicht schlechter. Die Bässe werden etwas zurückgenommen und die Höhen (also die obersten bling bling Höhen) etwas beschnitten. Der Ton wird an sich etwas "cremiger" und "tragender". Es klingt gleich etwas mehr nach Bonamassa, Kotzen und so weiter...

Dynamikverlust merke ich eigentlich keinen großen. Also zumindest stört mich bis jetzt nichts...

Werde den PoS kommenden Sa live testen. Mal sehen was passiert...
https://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p6133_Kit-TT-Pos-100.html

 

[Wüstenpinguin]

Naja eventuell spare ich mal auf nen TAD Silencer.

Es muss ja nicht unbedingt der Silencer sein, aber ein Attenuator, der gleichzeitig eine DI-Box verbaut hat, könnte schon was sein. So hast du die Möglichkeit dein Rig an verschiedene Situationen anzupassen.

1) Den vollen Sound des Amp über die Box einfach nur leiser machen.
2) Den vollen Sound des Amp über die Box leiser machen und über den F.A.N.T.A-Out ein Signal zum Mischer geben (müsste doch parallel gehen?) Erspart auch die Mikrofonierung.
3) Den Silencer als Load-Box nutzen und nur über den F.A.N.T.A-Out ein Signal zum (bekannten) Mischer geben, der dir alles über Monitore oder In-Ear zurückgibt. (Da kann man bei weiter entfernten Gigs auch die Box zuhause lassen ... Würde ich aber echt nur machen, wenn ich den Mischer sehr gut kenne)

Mfg, WüPi

 

[Rostl]

Für den Sound interessiere ich mich ja eigentlich nur, dem Publikum ist das doch eigentlich wurst

vor was für Publikum spielst du denn

 

[Minnifutzi]

Naja Festzelt, Stadtfeste usw. Also die interessiert das n scheiß ob da ein Mesa oder n Marshall steht^^
@Wüstenpinguin
Welchen würdest du mir denn empfehlen?

Hat der PoS auch ne Boxensimulation?

 

[Wüstenpinguin]

Ich habe damals gefühlte 100000000000 Berichte zu Attenuatoren gelesen und bin natürlich auf 10000000000000 verschiedene Meinungen gestoßen. Ich habe mich aber letztendlich dann für den TAD Silencer entschieden. Und gerade durch die Zusatzfeatures wie Verwendung als Loadbox, regelbarer Line Out, F.A.N.T.A - Out (Boxen-Simulation) fände ich den auch am passendsten für dich. Kostet natürlich auch ein paar Schleifen, ist gebraucht aber für etwa die Hälfte des Neupreises häufig zu finden.

Problematisch (aber dies ist bei fast allen Attenuatoren so, die auf eine Ohm-Zahl festgelegt sind): Kaufst du dir eine andere Box mit einer anderen Impedanz, so ist der Attenuator nicht mehr zu gebrauchen). Es gibt auch Attenuatoren mit einstellbarer Impedanz (z.B. vom Tonehunter - Reducer nennt der sich (glaub ich)) ... die Kritiken waren aber nicht so pralle.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass ich auch den Silencer wieder verkauft habe, da mir die Soundeinbußen in Sachen Punch zu groß waren. Aber das muss jeder mit sich selber ausmachen. Wie wäre es, wenn du dir den Silencer mal kommen lässt. Gefällt er nicht, so schickst du ihn zurück.

Mfg, WüPi

 

[Minnifutzi]

Genauso werd ich das machen!

 

[QOTSA_Lover]

Wenn es in die Preisregionen eines Silencers geht, werfe ich noch den hier ins Rennen...

https://www.thomann.de/de/palmer_pdi03l16.htm


Eines der wichtigsten Teile bei Bonamassas Livesound
Außerdem sollen die Palmer Boxensimulationen DER Standard überhaupt sein... Kenn nur die PDI-09, also ohne LoadBox bzw. Powersoak, und die klingt schon gut für eine 4x12er Simulation...


Greetz