Wie habt ihr Musiktheorie auf dem Griffbrett gelernt?

  • Ersteller Jules Keen
  • Erstellt am
Ich denke, es ist gem.
und/oder Genaraldiskussionen über Musktheorie eher redundant und sollten den Thread erst recht nicht über Gebühr strapazieren
an der Zeit, den Thread aus der E-Git-Ecke an die richtigere Stelle zu verfrachten.

LG Lenny (für die Moderation)
 
Du kannst ja mal versuchen, eine noch einigermaßen als C-Dur erkennbare Tonleiter (von einem C-Dur-Akkord möchte ich gar nicht erst sprechen) auf einem Instrument zu spielen, das nicht auf der Grundlage der "abendländischen" Diatonik temperiert wurde, sondern z.B. der "Ekmelik" des antiken "enharmonischen Genus" (Tetrachord mit der Struktur 2 – ¼ – ¼-Ton)!
Mir fehlt leider die Phantasie mir vorzustellen, welchen Erkenntnisgewinn das in Bezug auf den hier thematisierten Gegestand haben könnte.

Im übrigen, scheint mir, argumentierst Du recht oft an den eigentlichen Sachverhalten vorbei (z. B. das Verständnis von "Chromatik").
Aber das ist nur mein Eindruck.

LG
Thomas
 
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Aber das ist nur mein Eindruck.

Exakt! Und deshalb sind individueller Eindruck und allgemeine Erkenntnisse bisweilen nicht kompatibel oder schließen sich sogar gegenseitig aus. Aktuell wird das gerne als "Leben in der Blase" bezeichnet.
 
Da gebe ich Dir mal zu 100 % recht.
 
Ich schaue grad Rick Beato, genauer gesagt dieses Video und zum Ende hin sagt er über Musiktherie (übersetzt) "... sie wird euch Richtungen aufzeigen, die ihr als Künstler und Musiker alleine nicht sehen würdet".

Und ich stimme ihm vollkommen zu, ohne die Theorie wird man von alleine nicht auf Optionen kommen, sondern immer nur im Nebel herumstochern und probieren, aber keine Ziele ansteuern. Auch ein Grund, warum heutige Musik so arm an Varianten und Abwechslung ist, weil heutige Musiker sich zu wenig auskennen und meinen, Theorie sei nur Ballast, es reiche schon aus, wenn man sich alle selbst zeigt. Und die Basics zeigt Rick auch - die Harmonisierung, von der aus man dann die Musik weiter erforscht.

 
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Hallo zusammen,

bin immer noch Anfängerin und habe noch sehr viel über Musiktheorie und das Gitarrespielen allgemein zu lernen.

Ich habe mir das Gitarrengriffbrett auf ein DIN A 3-Blatt gezeichnet und der besseren Stabilität willen auf einen ebenso großen Pappkarton geklebt. Das hilft mir seit zwei Jahren beim Gitarrenspiel auf meiner A-Gitarre und E-Gitarre. Es ist nicht besonders schön anzusehen und inzwischen auch etwas verblasst, aber ich möchte das Ding nicht mehr missen! 🙂 Auf die Notenhälse habe ich bewusst verzichtet, damit das Ganze etwas leserlicher ist.

Was ist auf dem Schaubild zu sehen?
  • die 22 Bünde meiner E-Gitarre
  • die Notenbezeichnungen und
  • die Noten in den jeweiligen Bünden und
  • Tonlagen (grau, gelb, orange, grün) und
  • die Stammtöne vom 1. bis 12. Bund.
  • alle Lagen des Kammertons a = 440 Hz
Immer, wenn ich Gitarre spiele, nehme ich mir mein Schaubild zur Hand, spiele die gewünschte Note bzw. den Akkord und sage diese(n) dazu laut auf. Mir sind die englischsprachigen Notenbezeichnungen am liebsten, aber in meinem Schaubild habe ich bis auf B (H) und Bb (b) komischer Weise die deutschsprachigen Notenbezeichnungen verwendet, um auch diese gleich mitzulernen. :ugly:

Wenn ich ein bereits existierendes Stück übe oder eine eigene Melodie schreibe, gehe ich genauso vor. Im Falle einer eigenen Melodie schreibe ich diese sofort auf ein separates Notenblatt. Wenn ich eine Melodie blind spielen kann, sehe ich auf meinem Schaubild nach, in welchen Tonlagen ich diese Melodie theoretisch auch spielen könnte - und übe das dann auch in den entsprechenden Tonlagen.

Viele Grüße,
Maud
Gitarren_Griffbrett_Noten_internationale_Notennamen_Tonlagen_StammtOEne_Kammerton_A.jpg
 
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Threads dieser Art zeigen oft eine erstaunliche Bandbreite.
In etwa von man muss gar nichts wissen, bis man sollte alles wissen..

Ich halte es für hilfreich sich nacheinander eine Denk-struktur aufzubauen und bin daher der Meinung es ist zunächst nicht nötig
sich mit allen möglichen Kombinationen aller Töne gleichzeitig zu beschäftigen. Mit einer Komplettübersicht aller Töne übers ganze Griffbrett
sehe ich das ähnlich, es kann auch Überforderung oder Verwirrung schaffen.

Es ist womöglich hilfreicher sich gewisse Eckpfeiler zuerst zu schaffen, die dann als Orientierungspunkte dienen können
um weitere Geläufigkeiten daran anzulehnen, aufzubauen.
Natürlich sollte man die Leersaiten kennen und diese Töne bis zum 12. Bund wiederfinden. Ist dies gelungen kann man noch weiter Töne
ergänzen, z.B. weiss ich wo das E ist, weiss ich auch leicht wo ein F zu finden ist oder H zu C.

Aufbauen würde ich mit Intervallen und da zunächst die wichtigsten, kl. Terz, gr. Terz, Quinte und Quarte.
Wo finde ich diese und vor allem wie klingt das ( siehe turko)
Weiss man, kennt man reine Quarte und Quinte findet sich z.B. auch der Ton dazwischen die verm. Quint einfach.

Hat man nun diese Grundkenntnisse der gängigsten Intervalle gelernt, im Hören und abbilden, kann man schon einiges damit
strukturieren. die gängigsten Grundakkorde abbilden, hier empfehle ich sich Teile des CAGED genannten Systems anzueignen,
da muss auch nicht alles auf einmal sein, gut wäre aber einen Akkord auf z.B. 2, dann 3 versch. Weisen abbilden zu können.

Die allmähliche Vertrautheit der gängigen Intervalle kann man auch nutzen um in diesen Abständen die gelernten Akkorde zu kombinieren.
Dur- oder Mollakkorde in Abständen von Grundton, Quarte und Quint, Kombinationen von diesen.
Will man nun diese Grundakkorde erweitern, empfiehlt sich die Septimen zu entdecken, die grosse findet sich ein HT unter der Oktave
die kleine 2 HT. Schon kann man sowohl Major-akkorde als auch Dominant-Sept abbilden. Genug zu tun.

Natürlich kann man sich das Intervallwissen auf verschiedene Art und Weise aufbauen, wie genannt per Akkordbildung
oder auch in Einzelnoten abgebildet wie z.B Dur und Moll-pentatonik.
Erst danach würde es weitergehen die noch fehlenden Intervalle hinzuzufügen um z.B. komplette Tonleitern oder das ionische System
sich anzuschauen.

Lange Rede kurzer Sinn, man fängt an mit einem einfachen Gerüst das man auch zu verstehen imstande ist
und fügt nach und nach weiteres Wissen, weitere Hörgewohnheiten hinzu, bis sich immer komplexere Möglichkeiten auftun.
Natürlich braucht dies Zeit, keine Frage, das ist aber eh unabdinglich.

Zuletzt, selbstverständlich kann man, sollte man Sachen einfach auch mal ausprobieren für die man noch keine erklärende Struktur
gefunden hat, egal ob es Akkordfolgen oder weitere andere Töne in den Akkorden betrifft,
da gibt es vieles was klanglich gut funktioniert aber harmonisch eher komplex in der Analyse zu sein scheint.
Sittin on the dock of the bay wie Dr. Dulle es erwähnte ist hierfür ein gutes Beispiel..
 
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