Wie kann ich Esus4 im Standardbass spielen?

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Frage an die Profis auf dem Standardbass:

Wie kann ich den Akkord Esus4 (also e-a-h) auf MII bilden?
Gibt es mehrere Möglichkeiten?
Welches wär die beste Möglichkeit, wenn der anschließende Akkord Am7 sein soll? Den spiele ich übrigens A-c...

Bisher hab ich immer A im Grundbass und em als Akkord gespielt, aber dann hab ich auch das g drin....:gruebel:

Ich hoffe, ihr könnt´s mir au einfache Art erklären, denn meine Musiktheorie-Kenntnisse sind aüsserst dürftig....:redface:

@Wil-Riker: hab mir erst überlegt, ob ich das im "Seidel Jazzakkorde"-thread poste, aber ich denke, es ist doch schon eine sehr spezielle Fragestellung, oder was meinst Du dazu?
Passt schon so ;) - Gruß, Wil Riker

liebe Grüße
Roland
 
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Ich glaube, die einzige Möglichkeit ist, die drei nebeneinander liegenden Bassknöpfe A, E und H (oderA, E und H zu drücken. Sonst wirst du wohl immer mindestens noch einen anderen Ton mit drin haben.
 
Danke für die schnelle Antwort, waldgyst, hab ich mir auch schon überlegt, klingt allerdings bei meiner Bugari zu voll, da ich nur 2 Bass-Register habe....
 
... Esus4 im Standardbass (MII)?
Leider gar NICHT möglich. Die "beste Lösung" wäre eine entspr Gestaltung im Zusammenspiel zwischen LH und RH...
An "verfügbaren" Näherungen werden üblicherweise genannt:
- E + a
- E + h7
- E + d (besser für C7/4 geeignet)
- E + d + hm (klingt in manchen Situationen ganz gut)
... leider haben alle Varianten ihr spezielles (Harmonie)Problem. Am besten nach Gehör auswählen...

Aber sei gewarnt! Jeder derartige Versuch wird von Puristen und Harmonieexperten (theoretisch korrekt) üblicherweise mit endlosen Belehrungen "bestraft", warum der Standardbass keine (angenäherten) sus2, sus4, aug(7), oder gar 9, 11, 13 ... produzieren kann, ja generell nicht einmal einen "richtigen" dim7, und alle Näherungen einfach "unmöglich" sind...
... na ja, ich lasse halt einfach mein Gehör entscheiden...

gruß,
walter
 
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Versuch's mal mit hm+d. Das ist Esus4/9.
 
Aus Grundbässen würde ich das auf gar keinen Fall bilden, denn das klingt viel zu brummig.

Man könnte die hm-d-Lösung noch mit den E-Grundbaß ergänzen, das erfordert dann halt 3 Finger, läßt sich aber ohne weiteres realisieren: E=3, d=4, hm=2

Soll nur der Akkord ohne Grund/Terzbaß gebildet werden? Dann scheint in diesem harmonischen Kontext die Lösung hm-d (=hm7) auch recht gut. Obgleich hier zwar das e fehlt und ein d hinzukommt, klingt der Übergang von einem (angenommenen) vorhergehenden reinen E-Dur zum nachfolgenden Am7 durch die Abwärtsbewegung aller Töne zu denen des Zielakkordes gut, da die "Hinführung" von h und a des Esus4 auf das a und g des Am7 mit abgebildet wird.

Jeder sus4 ist ja auch gleichzeitig "sus2" (Sekundakkord) der Subdominate, ein Esus4 zB ist also auch Asus2. Ob ein Akkord also als sus4 oder sus2 fungiert, wird vom jeweiligen Kontext bestimmt. Einen Asus2 zB kann man mit A-em emulieren (wobei hier natürlich ein "überflüssiges" g mit hinzutritt). Es entscheidet aber stets das harmonische Umfeld und die Stimmführung, also, was genau man mit diesen sus-Übergangsharmonien erreichen will.

Hier stößt man halt immer wieder sehr schnell an die Grenzen des SB, und das macht es für einen Bearbeiter so interessant, Lösungen zu finden. Eine der besten Lösungen ist häufig (wenn Grund/Terzbaß mit verwendet werden kann), gar keine Akkorde des SB einzusetzen und mit dem Diskant zu ergänzen. Beispiel: Bachs "Air" in Bearbeitung für SB, Takt 6, 3. Achtel, Quartenvorhalt: Kein SB-Akkord, nur E im GB, aber Harmonie "ergänzt" im Diskant. Da vorher die Melodie nur 1-stimmig ist, fällt das "Verschieben" der Mittelstimmen von SB in den Diskant kaum auf.

Manchmal muß man etwas probieren, um die brauchbarste Lösung zu finden, Standardrezepte gibt es da nicht.
 
Vielen Dank Euch allen für die unterschiedlichsten Lösungsansätze.

Also, um die Katze mal aus dem Sack zu lassen, es handelt sich bei dem Stück um "Killing me softly" von Roberta Flag, und zwar um die letztem Takte des Refrains:
C-dur
Esus4 mit a in der Melodie ( hab ich bisher gespielt A-em )
E-dur mit h in der Melodie

Ich werde mal in einer ruhigen Stunde alle Vorschläge durchprobieren und Euch dann mitteilen, was mir persönlich am besten gefällt. wird aber sicher anfang nächster Woche werden. Die nächsten Tage werd ich leider nicht zum spielen kommen...

Dank nochmal Euch allen
Roland
 
Ah ja, nun weiß man mehr. Versuch mal das hier:

C-Dur
E-hm
E-e (oder E-e7)
Am (das ist hier m.W. kein Am7)
 
Bei dieser Gelegenheit sollte man vielleicht auch besonders darauf hinweisen, dass das klangliche Ergebnis der gewählten "Näherung" ganz wesentlich auch von 2 weiteren Faktoren abhängt:
1. der Wahl der konkreten Bass-Register-Schaltung, welche die Vervielfältigung der einzelnen Töne in den vorgegebenen Oktavlagen bestimmt
2. der Anordnung der Bass-Oktave (tiefster Ton), welche dann die konkret klingende Inversion des Akkords bestimmt.

Die Näherung kann also durchaus auf dem einen Instrument gut klingen, auf einem anderen aber nicht...

Gruß,
Walter
 

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