Wie kann man leise Signale per Mikrofon so über die PA/Proberaum-Anlage hörbarmachen, obwohl andere Signale deutlich lauter sind?

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jixx
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mfk0815

Das Problem ist m.E. offenbar, dass es immer noch nicht funktioniert, einigermaßen rückkopplungsfeste Mikros zu bauen. Audix soll ja mal was in diese Richtung gemacht haben, hatte ich jedoch noch nie in der Hand. Ich habe hier ein Shure SM58, das gilt zwar eigentlich als recht rückkopplungsfest. Aber in der Praxis kommt es doch recht schnell zu Feedbacks.
Der Vorschlag, sich mit den Mikros möglichst weit von der PA zu entfernen, kann insbesondere in kleineren Räumen ein Ding der Unmöglichkeit sein.

Wäre sowas hier im vorliegenden Fall eigentlich die Lösung? https://www.thomann.de/de/klark_teknik_df_1000.htm
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Willst du mit SM58 einen Kinderchor abnehmen und die vielleicht mit 50cm Abstand vor die Kinder stellen?
Das klappt gar nicht, weil das SM8 in diesem Fall nicht artgerecht betrieben wird.
Das SM58 ist rückkopplungsfest, wenn man es sehr nahe besingt (Lippen am Korb, max. 5cm Abstand). Quellen weiter weg werden eineigermaßen gut ausgeblendet.
Versuchst du, mit dem SM58 ein Signal mit größerem Abstand abzunehmen, verliert es seine Qualität der Rückkopplungsfestigkeit, weil du es weit aufdrehen musst. Da können selbst billige Kleinmembran Kondensatormikrofone wesentlich besser geeignet sein.

Koppelt das SM58 bei direkter Besprechung, dann ist entweder die Bühnenlautstärke viel zu hoch oder der Sänger/ die Sängerin hat eine viel zu leise Stimme.
Ich würde mich weigern, irgendwo aufzutreten, wo ein SM58 Rückkopplungsprobleme macht, denn da wäre mir die Bühnenlautstärke viel zu hoch (abgesehen davon, dass ich das SM58 nicht mag, weil es nicht zu meiner Stimme passt - betont gerade die ungünstigen Frequenzen und dort nicht, wo eine Betonung hilfreich wäre).

Es gibt viele gute rückkopplungsfeste Mikrofone. Man darf nur nicht versuchen, den Gain über den Punkt zu drehen, wo der Schall der Lautsprecher lauter wäre als die Schallquelle selber.

Und die Feedback Destroyer sind eigentlich eher ein Instrument zu Schadensbegrenzung. Ich würde lieber ohne auskommen (und bin es bisher auch immer).
 
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Das Problem ist m.E. offenbar, dass es immer noch nicht funktioniert, einigermaßen rückkopplungsfeste Mikros zu bauen.
Eine Rückkopplung entsteht durch das gesamte Übertragungsystem. Ein Mikrofon ist nicht per se rückkopplungsfest, sondern Teil einer Kette, die in diesem Moment stabil ist oder nicht. Die größten Nichtlinearitäten und inkonsistenten Abstrahlcharakteristiken bescheren uns Lautsprecher und, ganz trivial, Räume und andere schallharte Dinge. Mikrofone kommen in der Hitliste der Rückkoppelungen unterstützenden Eigenschaften eher auf Platz 3. Da sind vor allem diese Parameter relevant:
- der Frequenzgang on axis
- der Frequenzgang off axis, und damit die Einhaltung der Richtcharakteristik über die Frequenz.
- die Richtcharakteristik selbst, also die Pegeldifferenz unter verschiedenen Winkeln.
- Die erzielbare Abstandsdifferenz zwischen Quelle-Mikro und PA-Mikro; hier geht es um extreme Nahbesprechung.
- Der Naheffekt. Tritt bei allen Druckgradientenempfängern ähnlich auf und bringt uns nur im Bassbereich weiter.
Diese Punkte lassen sich eigentlich alle durch ein genügend teures Kleinmembranmikro fast ideal lösen.
Reicht das nicht, bringt es wenig, an der Mikrofonierung zu basteln, dann muss man an anderen Punkten ansetzen. PA besser, Raum besser, Chor lauter, Chor näher .
 
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Ich möchte ergänzen, dass bei "Fernabnahme" nahezu das einzige Kriterium für die Rückkopplungsfestigkeit eben der Frequenzgang über alle Winkel ist, da man sich im Grunde nahezu im Diffusfeld aufhält. Genau da gibt es große Defizite bei preiswerten Mikrofonen. Und es gibt auch Mikrofone, die sehr gut der Sache begegnen, indem sie den Diffusfeldradius durch bessere Richtwirkung vergrößern. Das wird aber sehr teuer. Die günstigere Version sind gute Richtrohrmikrofone, die Oberliga ist das Microtech Gefell KEM 975 Array Mikrofon (8900,00 Euro!). Man will halt ungerne so etwas bezahlen. Ich sage mal ein Chor ist mit zwei solchen Mikrofonen und einer gut gerichteten PA (Linearray) gut zu beschallen.

Viele Grüße
Tobias Kammerer
 
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Willst du mit SM58 einen Kinderchor abnehmen und die vielleicht mit 50cm Abstand vor die Kinder stellen?
Das klappt gar nicht, weil das SM8 in diesem Fall nicht artgerecht betrieben wird.
Neee...

Das SM58 ist rückkopplungsfest, wenn man es sehr nahe besingt (Lippen am Korb, max. 5cm Abstand). Quellen weiter weg werden eineigermaßen gut ausgeblendet.
Meine Erfahrungen sind da andere. Ja, es ist etwas besser als irgendwelche 10 € Billigmikros aus dem nächsten Kaufhaus (die Klangqualität sowieso), aber z. B. im heimischen Proberaum tritt selbst mei mittlerer Lautstärke und 3 m Entfernung zum Lautsprecher eine heftige Rückkopplung auf.

Koppelt das SM58 bei direkter Besprechung, dann ist entweder die Bühnenlautstärke viel zu hoch oder der Sänger/ die Sängerin hat eine viel zu leise Stimme.
Ich würde mich weigern, irgendwo aufzutreten, wo ein SM58 Rückkopplungsprobleme macht, denn da wäre mir die Bühnenlautstärke viel zu hoch [...]
Auf Bühnen tritt das Problem kaum auf, denn selbst kleinere Kneipen sind meist ausreichend groß, dass sich der Sound eines A-Drumsets (welches meist die Lautstärke vorgibt) ausreichend verteilt.
Problematisch sind meist kleinere Proberäume, so z. B. bei mir z. B. 3x4 m. Spiele ich hier auf dem normalen A-Drum (welches schon ca. 110 dB erzeugt) und möchte "bequem" zu Konservenmusik spielen, muss ich letztere schon ordentlich (viellicht 110-115 dB - habe kein Messgerät hier) aufdrehen. Ich habe hier zwar eine 300 Watt RMS Lautsprecherbox zur Hand, die packt das auch. Aber wenn man dann z. B. mit 70-75 dB anfängt zu singen, und das Mikro kann das auf 100 dB verstärken, bevor es koppelt, bleibt der Gesang stets im Hintergrund. Letztlich müsste es für ein einwandfreies Ergebnis gelingen, die 70-75 dB Gesang auf 115-120 dB zu verstärken, ohne dass es koppelt.

Es gibt viele gute rückkopplungsfeste Mikrofone. Man darf nur nicht versuchen, den Gain über den Punkt zu drehen, wo der Schall der Lautsprecher lauter wäre als die Schallquelle selber.
Nun, das ist eben nicht zu vermeiden, wenn man ein lautes Drumset mit Gesang kombinieren will.
M.E. liegt das Hauptproblem eben daran, dass selbst hochwertige Mikros zwar eine 70 dB laute Stimme nicht mehr aufnehmen, wenn das Mikro weiter als 5 cm vom Mund entfernt ist. Dennoch nimmt das Mikro einen Pegel von 120 dB selbst auf 3 Meter Entfernung auf. Es ist offenbar nicht möglich, die Empfindlichkeit so weit zu verringern, dass wirklich nur aufgenommen wird, was nah am Mikro dran ist.
 
Dann verstehe ich nicht, warum du in einem Thread postest, bei dem es um einen leisen Kinderchor geht.

Und bei den von dir genannten Lautstärken wollte ich nicht mal im Proberaum proben.
 
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Dann verstehe ich nicht, warum du in einem Thread postest, bei dem es um einen leisen Kinderchor geht.

Weil es letztlich vom Grundproblem her immer dasselbe ist. Bei einem Kinderchor, wo mehrere Kinder sich ein Mikro teilen, ist der Abstand zwangsläufig etwas größer. Da sind es dann vielleicht 30 cm, also braucht man evtl. ein etwas anderes Mikro. Aber auch hier entsteht das Rückkopplungsproblem wieder nur, weil das Mikro eben nicht nur die 30 cm entfernten Kinderstimmchen einfängt, sondern auch die mehrere Meter entfernten Lautsprecherboxen.

Und bei den von dir genannten Lautstärken wollte ich nicht mal im Proberaum proben.
Letztlich entstehen diese Pegel quasi unvermeidlich, sobald in einem kleinen Proberaum mit akustischen Drums oder auch z. B. Samba-Percussion gearbeitet wird.
 
Aber auch hier entsteht das Rückkopplungsproblem wieder nur, weil das Mikro eben nicht nur die 30 cm entfernten Kinderstimmchen einfängt, sondern auch die mehrere Meter entfernten Lautsprecherboxen.
Ja,. ja die Physik, die ist ein echter Mistkerl. Die erzeugt Schallwellen irgendwo auf dem Planeten und die breiten sich aus. Und dann treffen die irgendwo auf den Schallwandler, so ganz ohne der Zusatzinfo, wie weit weg sie entstanden sind. Echt ärgerlich. Aber das ist wohl dem Alter dieser Physik geschuldet. Heute würde man das ganze wohl digital übertragen und da nich jede Menge Metainformation dazu packen, aber so.... Old school ist nicht immer super, sag ich mal. ;)
Letztlich entstehen diese Pegel quasi unvermeidlich, sobald in einem kleinen Proberaum mit akustischen Drums oder auch z. B. Samba-Percussion gearbeitet wird.
Hmm, da muss meine Band bzw der Drummer derselben wohl irgend etwas nicht verstanden haben, denn wir bringen solche Pegel nie und nimmer zusammen. aber diese Diskussion gibt es wohl seit es Instrumenten Verstärker mit deutlich mehr als 5 Watt gibt und Drummer die dagegen anstinken wollen.
 
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Letztlich entstehen diese Pegel quasi unvermeidlich, sobald in einem kleinen Proberaum mit akustischen Drums oder auch z. B. Samba-Percussion gearbeitet wird.
Wenn ihr wirklich bei Schallpegeln von bis zu 110 dB in dem kleinen Raum probt, dann ist es eher unvermeidlich, dass ihr alle schwerhörig werdet bzw. schon geworden seid - es sei denn, ihr arbeitet mit entsprechendem Gehörschutz:

SchallpegelEinwirkzeit.jpg

(Quelle: http://www.sengpielaudio.com/TabelleDerSchallpegel.htm)

Nach diesem Diagramm sind bei 115 dB(A) bereits nach 20 Sekunden (!) Einwirkzeit Schäden zu erwarten.
Bei 95 dB(A) wären es 48 Minuten, eure Probenzeiten dürften dieses Limit in der Regel überschreiten.
In Industrie und Gewerbe muss ab einem durchschnittlichen (Arbeits-)Tagespegel von 80 dB(A) ein Gehörschutz zur Verfügung gestellt werden, ab 85 dB(A) muss dieser dann auch zwingend benutzt werden (Quelle: https://www.dguv.de/medien/fb-psa/de/regelwerk/leitlinien/praevll_kleinbetriebe_akt.pdf).

Sollte Schwerhörigkeit vorliegen, wird es natürlich sehr schwer, mit Mikrofonen überhaupt zu arbeiten. Denn jeder mit Hörproblemen wird zwangsläufig dessen Pegel sehr weit aufdrehen, aufdrehen müssen, um seine Stimme ausreichend hören zu können. Damit sind Rückkopplungen vorprogrammiert.


Bei einem Kinderchor, wo mehrere Kinder sich ein Mikro teilen, ist der Abstand zwangsläufig etwas größer. Da sind es dann vielleicht 30 cm, also braucht man evtl. ein etwas anderes Mikro.
Um einen Chor als homogenen Chorklang abzunehmen, sind 30 cm Abstand deutlich zu nah. Damit holt man einzelne Stimmen heraus. Es bräuchte dann jede Menge Mikros um den Chorklang am Mischpult nachzubilden.
Für eine homogenere Abnahme sollte der Abstand deutlich größer sein, mindestens 1m, besser noch mehr. Das macht es je nach Raumsituation natürlich richtig schwierig, so zu mikrofonieren, dass keine Rückkopplungen entstehen. Da müssen die Mikros und Lautsprecher mit sehr viel Fingerspitzengefühl und Bedacht aufgestellt werden. Oft genügt es aber, den Chor nur ein wenig anzuheben, so dass eine vernünftige und homogene Mischung aus dem Live-Chorklang und dem Klang aus der PA entsteht. In Innenräumen genügt ein moderates Anheben in der Regel völlig aus, in halligen Kirchen sowieso, da kann die PA meistens relativ dezent bleiben.
Keine einfache Aufgabe, aber machbar.

Allerdings nicht mir dem SM58. Dessen Frequenzgang ist für sehr nahe Besprechung ausgelegt:
SM58_Frequency response.png

Bei naher Besprechung wirkt der Nahbesprechungseffekt und die tiefen Frequenzen werden angemessen abgebildet. Ab einer etwas größeren Entfernung (spätestens etwa ab 50 cm) fallen die Bässe deutlich ab und der Klang wird dünn. Wer dann am EQ kompensierend versucht anzuheben, provoziert schnell unangenehme Rückkopplungen. Mit KM-Nieren, eventuell Supernieren hat man da die besseren Karten.
 
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Ja,. ja die Physik, die ist ein echter Mistkerl. Die erzeugt Schallwellen irgendwo auf dem Planeten und die breiten sich aus. Und dann treffen die irgendwo auf den Schallwandler, so ganz ohne der Zusatzinfo, wie weit weg sie entstanden sind. Echt ärgerlich. Aber das ist wohl dem Alter dieser Physik geschuldet. Heute würde man das ganze wohl digital übertragen und da nich jede Menge Metainformation dazu packen, aber so.... Old school ist nicht immer super, sag ich mal. ;)

Mir ist natürlich klar, dass das ein physikalisches Problem ist. Aber es gibt ja offenbar Möglichkeiten, die Empfindlichkeit von Mikrofonen im Hinblick auf den Abstand in gewissem Maße bei der Entwicklung zu "bestimmen", denn tatsächlich muss man die meisten dynamischen Mikros wie das SM58 "fressen", und bei mehr als 5 cm Entfernung nimmt die Schallaufnahme des Mikros ja tatsächlich stark ab - und es gibt bekanntlich Mikros, bei denen man etwas weiter vom Korb weg sein kann.

Es scheint aber nicht zu funktionieren, das Mikro so zu konstruieren, dass es ab einer Entfernung darüber hinaus wirklich nichts mehr aufnehmen kann - zumindest ist das meine Beobachtung mit z. B. einem SM58 im heimischen Proberaum.

Andererseits scheinen auf größeren Konzerten diese Grenzen der Physik "ausgeschaltet" zu sein. Hier z. B. eine Live-Aufnahme der Toten Hosen, bei der Campino auf einem Steg, der weit ins Publikum hinein ragt, steht und damit VOR den (vermutlich mit um die 120 dB dröhnenden) PA-Boxen steht:


View: https://www.youtube.com/watch?v=m4XHy2K1qV0

Ähnliche Pegel dürften z. B. bei Tim Toupet gefahren werden, der bei diesem Ballermann-Auftritt wirklich DIREKT vor den Boxen herum turnt. Wie läuft das vollkommen rückkopplungsfrei ab???


View: https://www.youtube.com/watch?v=2pPvzzkzjsw

Hmm, da muss meine Band bzw der Drummer derselben wohl irgend etwas nicht verstanden haben, denn wir bringen solche Pegel nie und nimmer zusammen. aber diese Diskussion gibt es wohl seit es Instrumenten Verstärker mit deutlich mehr als 5 Watt gibt und Drummer die dagegen anstinken wollen.

Nun, hast Du z. B. jemals ein brasilianisches Chocalho oder ein Tamborim gespielt oder wenigstens aus der Nähe mal gehört? Die Dinger entwickeln einen Mörderpegel. Will man Gesang dazu, muss man das Mikro zwangsläufig weit aufdrehen.
Und wie hier verlinkt: Bei Acts wie den Hosen, Tim Toupet oder unzähligen anderen funktioniert es ja offenbar. Wie zum Geier machen die das?
 
denn tatsächlich muss man die meisten dynamischen Mikros wie das SM58 "fressen", und bei mehr als 5 cm Entfernung nimmt die Schallaufnahme des Mikros ja tatsächlich stark ab - und es gibt bekanntlich Mikros, bei denen man etwas weiter vom Korb weg sein kann.

Es scheint aber nicht zu funktionieren, das Mikro so zu konstruieren, dass es ab einer Entfernung darüber hinaus wirklich nichts mehr aufnehmen kann - zumindest ist das meine Beobachtung mit z. B. einem SM58 im heimischen Proberaum.
Ein Mikro, dass "wirklich nichts mehr aufnehmen kann" ist schlicht - kaputt.
Gesangsmikrofone wie das SM58 sind insofern hinsichtlich Nahbesprechung optimiert, als dass sie sehr hohe Pegel verzerrungsfrei abnehmen können, gegen Feuchtigkeit praktisch immun sind und im Frequenzgang den Nahbesprechungseffekt kompensieren.

Mit "fressen" hast du es im Prinzip auf den Punkt gebracht: Bei dieser extrem nahen Besprechung ist das Pegel-Verhältnis von der Stimme, die abgenommen werden soll zu dem Umgebungsschall, der möglichst unterdrückt werden soll, extrem zugunsten der Stimme. Bei einer Entfernung zum Mund von 0-1 cm reichen schon einige Meter Entfernung zu den Boxen, dass deren Schall an der Kapsel im Pegel weit unterhalb der Stimme liegt. Hinzu kommt, dass die Sänger in den verlinkten Videos alles andere als leise singen.
Damit braucht der Gain nicht sonderlich hoch aufgedreht werden und die Stimme kommt trotzdem laut über die PA.

Das "Geheimnis" besteht im Prinzip in nichts anderem, als das Pegel-Verhältnis deutlich zugunsten der Stimme einzurichten, was bei einer Besprechungsentfernung von 0-1 cm zum Einsprechkorb des Mikros eigentlich immer gewährleistet ist.
 
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Das "Geheimnis" besteht im Prinzip in nichts anderem, als das Pegel-Verhältnis deutlich zugunsten der Stimme einzurichten, was bei einer Besprechungsentfernung von 0-1 cm zum Einsprechkorb des Mikros eigentlich immer gewährleistet ist.
Nun ja, sagen wir mal so, wenn man den Abstand zum Mikro zwar gering hält, aber ganz, ganz leise singt, dann kann es wieder kritisch werden. Wenn ich nah am Mikro bin und so richtig Gas gebe, dann ereiche ich (bei meinem Audio Tool) so ca einen Pegel von 128 dBA. Klar wenn ich säusle dann geht der Pegel runter. Und irgendwann erreiche ich die Problemzone, in der mein Stimmpegel vor dem Mikro geringer ist als der Pegle des Drumkits 3 Meter entfernt. Und weil ich mich trotzdem hören will, muss der Monitor (2 Meter von mir weg) meine Stimme an meinem Ohr (also nahe dem Mikro) lauter machen als das Drumkit. Und ja da kann es dann zu dem Problem kommen, dass du einen Verstärkungsfaktor größer 1 am Mikro hast, also das Boxen Signal lauter ist als das eigentliche Nutzsignal(die Stimme).

Üblicherweise gibt es da in so einer Situation genau zwei Maßnahmen, 1) lauter singen und 2) Boxen leiser drehen. Wobei letzteres meist mit der Gesamtlautstärke in der Umgebung zusammen hängt.
Inear kann auch helfen, das zumindest für die Gesangstalente besser zu machen.

und ja, die beiden aus den Videos, werden wohl auch eher bei den 120-130 dBa am Mikro unterwegs sein.
 
Üblicherweise gibt es da in so einer Situation genau zwei Maßnahmen, 1) lauter singen und 2) Boxen leiser drehen. Wobei letzteres meist mit der Gesamtlautstärke in der Umgebung zusammen hängt.
3) Zwei Mikrofone direkt nebeneinander montieren und nur in eins davon rein brüllen. Das zweite im Mixer invertieren.

Das funktioniert natürlich nicht für einen Kinderchor.

Ich glaube, dieser Trick ist spätestens irgendwann in den 1980ern aus der Mode gekommen. Ich kenne das eigentlich nur aus Konzertaufnahmen aus den 70ern. Eine ähnliche, viel raffiniertere Technik verwenden heute Mobiltelefone.
 
wenn man den Abstand zum Mikro zwar gering hält, aber ganz, ganz leise singt, dann kann es wieder kritisch werden. ... Klar wenn ich säusle dann geht der Pegel runter. Und irgendwann erreiche ich die Problemzone, in der mein Stimmpegel vor dem Mikro geringer ist als der Pegle des Drumkits 3 Meter entfernt.
Wenn ich leise singe hat der Drummer gefälligst nicht auf sein Drumkit zu dreschen!
Will heißen, wenn der Sänger leise singt, ist die ganze Passage leise und damit auch der Rest der Band. Und dann stimmt es auch wieder mit den Pegelverhältnissen.
Es geht ja schließlich um Musik und nicht um Lautstärke-Wettbewerbe.
 
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...Nun, hast Du z. B. jemals ein brasilianisches Chocalho oder ein Tamborim gespielt oder wenigstens aus der Nähe mal gehört? Die Dinger entwickeln einen Mörderpegel. Will man Gesang dazu, muss man das Mikro zwangsläufig weit aufdrehen.
Und wie hier verlinkt: Bei Acts wie den Hosen, Tim Toupet oder unzähligen anderen funktioniert es ja offenbar. Wie zum Geier machen die das?

Ganz einfach: Das sind halt Performer. Die wissen, wenn sie "dran" sind, und dann geben sie halt Gas. Soll heissen, sie gehen mit hohem Pegel in ihr Mikro, welches sie auch direkt am Mund haben. Und DANN kann man als Mischer den Gainregler weit zurücknehmen, ergo kein Feedback. Klar, mit schüchternen Stimmchen geht sowas nicht.
 
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Audix soll ja mal was in diese Richtung gemacht haben,
Komisch das die sich trotzdem nicht nicht so richtig durchgesetzt haben.
Auch Audix konnte und kann nicht hexen.
Auch diese Mikros musste man mit Lippenkontakt benutzen auf Reichwweite verloren Sie sehr schnell Pegel.
Das war das Geheimnis von Audix was natürlich keins ist.
 
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Ganz einfach: Das sind halt Performer. Die wissen, wenn sie "dran" sind, und dann geben sie halt Gas. Soll heissen, sie gehen mit hohem Pegel in ihr Mikro, welches sie auch direkt am Mund haben. Und DANN kann man als Mischer den Gainregler weit zurücknehmen, ergo kein Feedback. Klar, mit schüchternen Stimmchen geht sowas nicht.
Ich hatte oben schon mal die Sitation bei mir im Proberaum beschrieben: Eine 300 Watt RMS Box, an der das SM58 hängt. Das Mikro fängt bereits an zu koppeln, wenn das Mikro 2-3 m von der Box entfernt ist und der Gain gerade mal etwa zur Hälfte aufgedreht ist. Bei dem oben verlinkten Video mit Tim Toupet beträgt bei WESENTLICH höheren Pegeln der Abstand gerade mal 1 m zur Box.

Komisch das die sich trotzdem nicht nicht so richtig durchgesetzt haben.
Auch Audix konnte und kann nicht hexen.
Auch diese Mikros musste man mit Lippenkontakt benutzen auf Reichwweite verloren Sie sehr schnell Pegel.
Das war das Geheimnis von Audix was natürlich keins ist.
Weiß jemand, woran das liegt? Denn z. B. das gute alte SM58 muss ja auch "gefressen" werden. Wenn das für die Audix-Teile genauso gilt, die aber bei größerer Reichweite sehr schnell Pegel verloren haben (was ja dann prinzipiell für weniger Rückkopplung sorgen müsste): Warum sind das dann nicht die meistverbreiteten Mikros in lauten Proberäumen?

Ich hatte so ein Audix-Teil noch nie in der Hand, kann also auf keine Erfahrungen zurück greifen. Ich finde es nur irgendwie merkwürdig, warum bei mir das Ganze viel schneller koppelt als anderswo. Liegt es vielleicht am Lautsprecher? Dieses Ding habe ich hier am Laufen und kann nichts Falsches erkennen:
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Fame-Audio-Challenger-12A-DSP/art-PAH0021707-000
 
Ich habe die ganzen Mikros, denen nachgesagt wird, besonders laut zu können, durchprobiert, Audix, Heil, Telefunken, etc. Der Vorteil ergibt sich bei extremer Nahbesprechung, weil die Kapsel weiter vorne ist als bei anderen.
@jixx : mir macht Mikros kaufen auch mehr Spaß als Boxen kaufen, lassen sich auch besser sammeln. Trotzdem lassen sich die besten Ergebnisse erzielen, wenn die Qualität der gesamten Kette einigermaßen übereinstimmt. Der limitierende Teil bei dir dürften klar die Lautsprecher sein. Einfach mal 20000,- in eine kleine PA stecken, dann klappt es auch mit der Lautstärke…
 
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Ich hatte oben schon mal die Sitation bei mir im Proberaum beschrieben: Eine 300 Watt RMS Box, an der das SM58 hängt. Das Mikro fängt bereits an zu koppeln, wenn das Mikro 2-3 m von der Box entfernt ist und der Gain gerade mal etwa zur Hälfte aufgedreht ist...

Ich hoffe, Du verstehst, dass Du damit quasi keine verwertbaren Informationen geliefert hast. Beschreibe mal Deine komplette Audiokette und nenne die Gain-relevanten Einstellungen, also auch EQ und Kompressor.
 
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