Wie komme ich beim Singen an meine Gefühle?

Ja, ich persönlich möchte nur das machen, was ich auch gelernt habe (respektive am lernen bin). Dafür habe ich viel zu viel Respekt vor der Musik. Ich denke aber, im Amateurbereich kann es auch absolut legitim sein, verschiedene Stilrichtungen zu singen. Spass und Freunde sollen dann im Vordergrund stehen, man muss sich einfach Gedanken dazu machen, in welchem Rahmen das Ganze stattfinden soll.

Mir ist übrigens gerade noch etwas eingefallen, was bei mir automatisch ganz viele Gefühle beim Singen weckt: die Schönheit der Musik :)!!

Komme gerade von einer Probe in einer Kirche. Habe mich dort mit einem Pianisten getroffen mit dem ich bis jetzt noch nie was zusammen gemacht habe. Wir wollten uns einfach mal ganz zwanglos musikalisch kennen lernen. Ob und wann wir zusammen auftreten ist noch gar nicht sicher und spielt im Moment auch keine Rolle. Wir haben einfach eine Stunde zusammen Musik gemacht und das war sehr schön.

Und Bell: obwohl Probenort Kirche (mit hervorragender Akustik) keine geistliche Musik, sondern Mozart- und Haydn-Arien ;)

Meine Noten sind immer mit ganz vielen Bemerkungen versehen, was ich wo beachten muss. Beim üben zuhause (im GU natürlich ohnehin) heisst das dann: viel harte und konzentrierte Arbeit!
Bei solchen noch nicht „zielgerichteten“ Proben schiebe ich das aber alles auf die Seite und singe einfach. Der Klang kann sich in einem solchen Raum natürlich auch ganz anders entfalten. Ich konnte mich heute einfach von der Melodie tragen lassen und mir wurde wieder einmal bewusst, wie wunderschön und genial komponiert diese Musik ist :). Das weiss ich natürlich auch sonst, aber manchmal rückt dieses Bewusstsein etwas in den Hintergrund, wenn man mit technischen Details kämpft ;)

Für mich ist es deshalb sehr wichtig, zwischen durch immer mal wieder die Möglichkeit zu haben, in einer „klangfördernden“ Umgebung frei zu singen. So was ist manchmal noch fast besser als eine Aufführung, zwar ohne Publikum, dafür aber auch nicht mit dem Druck, dass man für jede einzelne Phrase nur eine einzige Chance hat und alles auf den Punkt sitzen muss.
 
Tonja, ich snige ab und zu mal in Kirchen - meistens bei Trauungen, leider waren auch schon Beerdigungen dabei. Die Akustik ist wirklich toll.
 
Ich sang/singe eigentlich auch oft in Kirchen. Aber halt vor allem in Ensembles und Chören und da, obwohl auch sehr schön, ist für mich das emotionale Erlebnis nicht ganz gleich gross.

Mittlerweile habe ich die Ensembletätigkeit allerdings zugunsten des solistischen Singens stark reduziert. Zuviel Chor denke ich, wirkt sich auf die Entwicklung der Solo-Stimme (leider!) nicht so günstig aus.

Meinem Stammchor, in dem ich schon war lange lange bevor ich mit GU begann, bin ich aber treu geblieben, ist dort irgendwie ein Stück musikalische Heimat :). Und dort habe ich auch ab und zu die Möglichkeit, bei Chor-Aufführungen ein Solo zu singen. Aber ist dann immer geistliches Repertoire. Das singe ich zwar auch gern, aber ich finde es halt speziell schön, (weltliche) Arien in so guter Akustik zu singen, aber diese in Kirchen aufzuführen - da gibt es leider nicht viele Möglichkeiten :(

An Beerdigungen habe ich auch schon gesungen. An Hochzeiten leider noch nie. Würde ich gerne :D, aber da will ja niemand ein rein klassisches Programm hören.
 
In den alten Messen gibt es doch grad für Sopran einiges an Soli, eben auch eigenständigen. Ich glaub, da könnt Ihr Sopräner Euch ned beschweren :)

Was für (weltliche) Arien singst denn eigentlich in der Kirche? Ist die giftspeiende Königin der Nacht z.B. nicht a weng unpassend? Ich glaub, bei der würden auch die aufgeschlosseneren Priester hier Veto sagen.

Hochzeiten habe ich schon einige mitgesungen, teilweise auch Soli - neben Klassik und Gospel gibt es ja auch noch anderes Liedgut, und das ist durchaus gefragt ;)

Beerdigungen bisher nur einmal, seit ich in Deutschland bin, aber ned Solo, und mal eine im Chor in Amiland. Dabei würde es mir gar nicht mal was ausmachen, ich finde es bei all der Tragik, die bei einer Beerdigung ist, irgendwo doch schön, wenn die Leute aus der Musik Trost ziehen können. Ich war damals bei Mama auch dankbar für den Trost der Musik, dann sieht man das vielleicht anders.
 
An Hochzeiten leider noch nie. Würde ich gerne :D, aber da will ja niemand ein rein klassisches Programm hören.[/FONT]

Na ja, das ist aber doch verständlich. Auf Hochzeitspartys wollen die Leute tanzen und unterhalten werden, da kommen wir "U-Musiker" zum Zuge. Was Du aber machen könntest: Dich auf kirchliche Trauungen spezialisieren. Die Kombination gibt es sehr oft: klasssiche Sängerin anläßlich der Trauungszeremonie und für den Abend wird eine Band gebucht. Ich singe manchmal zwar beides, aber nur, wenn in der Kirche kein klassisches Repertoire gewünscht ist, weil ich das nicht kann. Wenn das der Fall ist, dann hab ich hier meine drei, vier "Stamm-Soprane", die den Kirchenpart übernehmen. Ich komme dann abends mit meiner Band und wir spielen auf der Party. Das gibt es sehr häufig.
 
Was Du aber machen könntest: Dich auf kirchliche Trauungen spezialisieren. Die Kombination gibt es sehr oft: klasssiche Sängerin anläßlich der Trauungszeremonie und für den Abend wird eine Band gebucht.

Hups, ich merk grad... Hochzeit heisst bei mir der Teil in der Kirche :) Da ist die abendliche Band oder der Alleinunterhalter i.d.R. nicht so passend, schon rein vom Repertoire her.

Tonja, das stimmt, in der Kirche gibt es auch viele klassisch angehauchte Lieder. Eine fähige Pianistin oder Organistin dazu, vielleicht noch jemand der Geige spielt, oder Harfe (die gern auch allein) kommt auch gut, und halt ein paar passende Lieder. Die diversen Aves sind immer wieder gefragt und Du musst ja ned zwingend im klassischen Bereich bleiben - es gibt ja neben Gospels noch Richtungen, wo klassische Stimmen auch gefragt bzw akzeptiert sind ;) Und grad in der Kirche ist es meist einfacher, unabhängig von Strom zu sein.
 
Was für (weltliche) Arien singst denn eigentlich in der Kirche? Ist die giftspeiende Königin der Nacht z.B. nicht a weng unpassend? Ich glaub, bei der würden auch die aufgeschlosseneren Priester hier Veto sagen.

Nein, nicht die Königin :D Die wäre im Moment ohnehin noch viel zu schwer. Man weiss zwar nie, was noch kommt ;), aber so was möchte ich definitiv erst machen, wenn (falls) ich es anständig singen kann. My name ist not Florence! Nein, nein, nein :D !!! (Meine GL würde mich zum Glück auch gar nicht lassen, wenn ich so blöd wäre und jetzt damit ankommen würde ;))
Aber halt so Arien mit den üblichen Texten von verschmähter Liebe, Herzschmerz etc. Passt auch nicht wirklich in einen Gottesdienst ;) Obwohl, singe fast nur auf Italienisch, da würde es ja eh keiner verstehen, solange die Melodie halbwegs sanft ist...

Bei uns gibt es aber ab und zu musikalische Abendvespern in der Kirche (nur Musik), da ist man ziemlich frei in der Musikwahl, und da werden wir dann vermutlich mal was machen wo ich mich bezüglich Literatur so richtig austoben kann :)

Was im Gottesdienst möglich wäre, sind Gebete aus Opern, aber die sind meist aus der romantischen Literatur (Verdi, Puccini), also was für schwerere (lyrische) Soprane und damit leider leider so gar nicht mein Fach :mad:


Na ja, das ist aber doch verständlich. Auf Hochzeitspartys wollen die Leute tanzen und unterhalten werden, da kommen wir "U-Musiker" zum Zuge. Was Du aber machen könntest: Dich auf kirchliche Trauungen spezialisieren.

Bei uns ist es aber so, dass auch beim kirchlichen Teil der Hochzeit (an was anderes habe ich gar nie gedacht) meist ein gemischtes Programm oder sogar ein rein nicht-klassisches bevorzugt wird. Also vllt 2-3 nicht-klassische Stücke und 1 klassisches.


Tonja, das stimmt, in der Kirche gibt es auch viele klassisch angehauchte Lieder. Eine fähige Pianistin oder Organistin dazu, vielleicht noch jemand der Geige spielt, oder Harfe (die gern auch allein) kommt auch gut, und halt ein paar passende Lieder.

Problem dabei: Bei uns ist es fast immer der Organist, der den ganzen musikalischen Teil einer Beerdigung organisiert. Es läuft alles über ihn. Und da gibt es Organisten, die wollen überhaupt nicht zusammen mit einem Solisten spielen oder sie wollen nur Instrumentalisten wie Geige oder Querflöte. Die, die an Beerdigungen auch Sänger anfordern, haben meist schon ihren "Sänger-Stamm". Wenn man da irgendwo rein kommen will, braucht es ein sehr aktives Marketing: Website, Demo-CD blind verschicken etc. Und das möchte ich als Amateur nicht machen. Es gibt bei uns in der Region so viele (gute) Profi-Sopranistinnen, die wegen der schwierigen Marktlage darauf angewiesen sind, solche Engagements zu bekommen, da hätte ich echt ein schlechtes Gefühl, wenn ich versuchen würde, denen die Butter vom Brot zu klauen. Und es gäbe dann ja auch nur 2 Möglichkeiten: entweder ich verlange die gleiche Gage wie die Voll-Profis und hätte dann vermutlich kaum eine Chance weil sie eh besser sind, oder ich mache das, was ich auch schon bei anderen gesehen habe, ich verlange einen "Semi-Profi-Tarif" der deutlich unter dem liegt, was Profis fordern. Solche Dumping-Preise sind ja nicht verboten, ich finde das aber ziemlich unfair: ich muss ja nicht vom singen leben.
Und zum Glück gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten, seine "Sing-Gier" zu befriedigen ;)
 
Aber halt so Arien mit den üblichen Texten von verschmähter Liebe, Herzschmerz etc. Passt auch nicht wirklich in einen Gottesdienst ;) Obwohl, singe fast nur auf Italienisch, da würde es ja eh keiner verstehen, solange die Melodie halbwegs sanft ist...

:) Bis dann doch einer Italienisch kann ;) (hier kämste z.B. damit ned durch :) )

Bei uns gibt es aber ab und zu musikalische Abendvespern in der Kirche (nur Musik), da ist man ziemlich frei in der Musikwahl, und da werden wir dann vermutlich mal was machen wo ich mich bezüglich Literatur so richtig austoben kann :)

Wenn das so frei ist bei Euch, schön. Pflegt Euch diesen Pfarrer gut ;)

Was im Gottesdienst möglich wäre, sind Gebete aus Opern, aber die sind meist aus der romantischen Literatur (Verdi, Puccini), also was für schwerere (lyrische) Soprane und damit leider leider so gar nicht mein Fach :mad:

Zunehmen <fg>

Bei uns ist es aber so, dass auch beim kirchlichen Teil der Hochzeit (an was anderes habe ich gar nie gedacht) meist ein gemischtes Programm oder sogar ein rein nicht-klassisches bevorzugt wird. Also vllt 2-3 nicht-klassische Stücke und 1 klassisches.

Ich hab heut aufgrund dieses Threads mal nach Repertoire für Hochzeitssängerinnen gesucht. Ich fand das äußerst interessant...

Problem dabei: Bei uns ist es fast immer der Organist, der den ganzen musikalischen Teil einer Beerdigung organisiert.

Öh, sprachen wir nicht grad über Hochzeiten? Da suchen i.d.R. die Brautleute die Musiker aus. Aber soweit ich mich erinnere, hatten wir auch bei der beerdigung meiner Mutter die Gruppe selber engagiert. Der damalige Organist hätt mir da grad noch gefehlt. Beerdigung als Betroffene ist schon schlimm genug.

Es läuft alles über ihn.

Hmm. Ich weiss, dass wir Kirchenmusiker haben, die logischerweise auch meist Organisten sind. Aber bei den Hochzeiten bin ich mir ziemlich sicher, dass die wenig zu vermelden haben, außer, sie werden gefragt. Oder die vom Brautpaar engagierte Truppe wäre schlicht inakzeptabel, weiss ned, ob sowas passiert. Aber für gewöhnlich, und das war auch damals, als wir gespielt haben, so, wird die Musik mit dem Pfarrer abgesprochen. Und natürlich dem Brautpaar.

Bei Beerdigungen mag das etwas anders sein, da hab ich GsD nicht so die große Erfahrung mit. Da ist es ja meist ziemlich kurzfristig, da ist es vielleicht wirklich sehr sinnvoll, wenn es über den Kirchenmusiker läuft. Einfach, weil der eh da sein muss. Dass der dann sein Stammpersonal hat, das er kennt, finde ich verständlich.

Es gibt bei uns in der Region so viele (gute) Profi-Sopranistinnen, die wegen der schwierigen Marktlage darauf angewiesen sind, solche Engagements zu bekommen, da hätte ich echt ein schlechtes Gefühl, wenn ich versuchen würde, denen die Butter vom Brot zu klauen. Und es gäbe dann ja auch nur 2 Möglichkeiten: entweder ich verlange die gleiche Gage wie die Voll-Profis und hätte dann vermutlich kaum eine Chance weil sie eh besser sind, oder ich mache das, was ich auch schon bei anderen gesehen habe, ich verlange einen "Semi-Profi-Tarif" der deutlich unter dem liegt, was Profis fordern. Solche Dumping-Preise sind ja nicht verboten, ich finde das aber ziemlich unfair: ich muss ja nicht vom singen leben.

Das ist schon ein Punkt, klar. Ich weiss gar ned, wie das bei uns so ist. Ich hatte bisher eher den Eindruck, dass es so viele Sängerinnen hier ned gibt. Jedenfalls meinte eine unserer Solistinnen, afaik auch Hobbysängerin, manchmal wird's ihr schon fast zu viel (allerdings sprach sie von Konzerten und da einspringen und dort einspringen). Ich bin mir ned sicher, aber ich glaub, die hat früher auch ganz normal im Chor gesungen und ist halt so "hochgeklettert". Und wer mal so gut wie die solo singt, werd ned so schnell wieder losgelassen :D

Anderen die Butter vom Brot nehmen finde ich auch ned nett. Andererseits gibt es vielleicht auch Leute, die gern eine schöne Feier haben und sich eine Profisängerin schlicht nicht leisten können. Ein ganz guter Weg wäre vielleicht, vorausgesetzt, die Leistung ist auch entsprechend, normalerweise den ganz normalen Tarif zu nehmen und wenn man sicher weiss, dass jemand recht knapp bei Kasse ist, ggf. Sonderpreise zu machen, wenn man schon eine sichere Einnahmequelle hat. Da wäre dann allerdings wohl gute Zusammenarbeit mit dem Pfarrer nötig :)
 
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Liebe Tonja, Deine Einstellung ehrt Dich, aber angesichts der aktuellen Lage und der Tatsache, daß die Preise im Keller sind, ist es fast schon wieder müßig, sich darüber Sorgen zu machen, ob man jemand anderem die Butter vom Brot nimmt. Zumal eine gute Amateurin bereits als Semiprofi gelten kann und von einem Profi oft nicht zu unterscheiden ist - für musikalische Laien schon gar nicht, aus denen sagen wir mal 90% einer Hochzeitsgesellschaft besteht. Vom Singen allein kann fast niemand (mehr) leben, auch ich nicht, und ich war bis vor ein paar Jahren ganz gut im Geschäft. Dann fing die Preisdrückerei an, Bands, die für die Hälfte unserer Gage (und wir waren nicht sonderlich teuer!) spielten, es gab immer mehr Konkurrenz, und das musikalische Niveau von Otto Normalverbraucher ist, das muß ich leider sagen, meistens zum Weglaufen und sinkt auch ständig weiter. Nein, ich mag nicht "Ein Stern" und "Hey Baby" grölen und ich mag keinen Keyboarder neben mir haben, der Midifiles reinschiebt.... wollte ich das, dann hätte ich jede Menge gigs, aber ich würde sehr bald aus musikalischer Verzweiflung das Handtuch werfen.
Deshalb schwenke ich gerade um auf kleine konzertante Programme und überlege, den Unterhaltungssektor ganz zu verlassen - und ein Konzert ist noch mal was ganz anderes, da muß man schon was draufhaben an Bühnenpräsenz und Erfahrung. Ja, und Stimme natürlich auch ;)
Ich denke nicht, daß Du jemandem groß etwas wegnimmst.
 
Ouh, ist das echt so übel?

Dann fing die Preisdrückerei an, Bands, die für die Hälfte unserer Gage (und wir waren nicht sonderlich teuer!) spielten, es gab immer mehr Konkurrenz, und das musikalische Niveau von Otto Normalverbraucher ist, das muß ich leider sagen, meistens zum Weglaufen und sinkt auch ständig weiter. Nein, ich mag nicht "Ein Stern" und "Hey Baby" grölen und ich mag keinen Keyboarder neben mir haben, der Midifiles reinschiebt.... wollte ich das, dann hätte ich jede Menge gigs, aber ich würde sehr bald aus musikalischer Verzweiflung das Handtuch werfen.

Spielen Gruppen solcher Art bzw halt Alleinunterhalter denn auch in der Kirche? Ich kenne das so, dass in der Kirche Sänger/in oder auch (Kirchen)Chor singt und für die Feier dann jemand anderes engagiert wird. Was ich auch sehr passend finde. Da würde mir, um mal die Kurve zum Topic wieder zu kratzen ;), auch jedes für ein Fest passende Gefühl vergehen wenn neben mir ein billig-Keyboard mit starren Akkordfolgen lieblos trötet.

Midifiles können übrigens durchaus auch erstaunlich gut klingen inzwischen ;) Dann wird es wohl allerdings auch wieder teuer, soweit ich weiss...
 
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden: auch die Midifileschubser haben edle Rolands und Yamahas vor sich stehen und auch sonst haben sie meistens teures Equipment. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun.
 
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden:

Das wäre nicht das erste Mal :)

auch die Midifileschubser haben edle Rolands und Yamahas vor sich stehen und auch sonst haben sie meistens teures Equipment. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun.

Ok, dann anders - was haben die für ein Repertoire, was machen die so? Was stört Dich an (guten!) Midifiles, mal davon abgesehen, dass es nicht wirklich lebendig ist? So eine Spezies mit wirklich teurer Ausrüstung, die dann nicht spielt, ist mir ehrlich gesagt noch nicht untergekommen. Ich kenn das nur in der Variante Partyschleuder mit vorgefertigten Midis - hinsetzen, Midi reinschieben, abkassieren. Weiss ned, ob sowas auch in der Kirche vorkommt; mir ist das bisher nur auf Parties aufgefallen.
 
Ok, dann anders - was haben die für ein Repertoire, was machen die so?
Das übliche natürlich! Was solche Duos (meistens sind es ein Keyboarder und eine Sängerin) eben so machen. Schlager, Oldies, Charts, Remmidemmi-Nummern....

Was stört Dich an (guten!) Midifiles, mal davon abgesehen, dass es nicht wirklich lebendig ist?

Jazz mit Midifiles.... das geht nicht so wirklich :rolleyes:
 
Das übliche natürlich! Was solche Duos (meistens sind es ein Keyboarder und eine Sängerin) eben so machen. Schlager, Oldies, Charts, Remmidemmi-Nummern....

Ähmja. Das übliche für mich ist neuzeitliches Kirchenliedgut, klassische Messen, weltliche moderne "Klassiker", ... ;) Das übliche für Dich, was ich so mitgekriegt habe, ist mehr Jazzstandards, Weltmusik etc.

Ich vermute, Du meinst das, was ich mit Partyschleuder bezeichne? Die haben i.d.R so Lieder wie Ein Bett im Kornfeld, Manchmal möchte ich schon mit Dir, Und ich flieg, flieg, flieg etc.

Jazz mit Midifiles.... das geht nicht so wirklich :rolleyes:

Ok, sehe ich auch so. Aber was hat das mit Hochzeitsmusikern zu tun? Ich habe von Jazz in Verbindung mit Hochzeiten ehrlich gesagt noch eher selten gehört. Vielleicht bei avantgardistischen Hochzeiten, die auf dem Standesamt stattfinden. Hochzeiten in der Kirche sind m.W.n. eher mit "der üblichen";) Musik - geistliche Werke natürlich, ob nun neuzeitliche oder klassische, und dann halt meist ein besonderes Stück, gern aus dem Pop-Bereich und immer fraglich, ob für die Kirche passend (das hängt nämlich arg vom Pfarrer ab, was das passt und was ned :rolleyes:)
 
moniaqua.... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll... aber wenn man von einer Sache nicht viel Ahnung hat, dann muß man doch nicht unbedingt seinen Senf dazugeben, sondern kann einfach auch mal die Klappe halten. Und vom Hochzeitsbusiness scheinst Du nicht wirklich etwas zu verstehen, sonst würdest Du nicht solche Fragen stellen und solche Statements abgeben. Selbstverständlich werden Jazzmusiker auf Hochzeiten engagiert. Ich kann gar nicht aufzählen, auf wievielen Hochzeiten ich schon gesungen habe - mit einem Jazztrio oder Quartett. Wir spielen dann eben gefällige Sachen, z.B. Swing, Bossa, Barmusik. Zwanzig Hochzeiten über den Sommer verteilt sind, wenn man auch etwas weiter fahren möchte, keine Seltenheit. Man spielt zum Cocktailempfang, zum Essen, und es sind keinesfalls avantgardistische Hochzeiten, sondern ganz im Gegenteil sehr gediegene, bürgerliche, meistens in irgendwelchen Schlössern, Nobelrestaurants etc. Das Brautpaar gehört in aller Regel der gehobenen Mittelschicht an.
Nach dem Essen werden ein, zwei Walzer gespielt - und dann legt der DJ auf oder es spielt eine Cover/Partyband (auch in diesen Bands habe ich schon oft gesungen). Diese Arrangements sind vollkommen üblich, sowohl in D als auch in A.
So. Und die "ländlicheren" Brautpaare bevorzugen eben Alleinunterhalter oder Midifile-Duos. Das Repertoire sagt einem auch Tante Google, wenn Du es wirklich wissen möchtest.
Seit den letzten ein, zwei Jahren ist ein ziemlicher Rückgang festzustellen bzw. die Gagen werden immer lächerlicher - es gibt halt immer mehr Bands, der Markt ist völlig übersättigt, es wird auch mehr gespart, die meisten Leute können aber gute von schlechter Musik eh nicht unterscheiden und auch nicht zwischen Konserve und handgemacht. Hätt ich nicht für möglich gehalten - ist aber so. Und mit einem Alleinunterhalter(duo) kannst du als Trio oder Quartett finanziell nicht konkurrieren. Abgesehen davon, daß die keine Schmerzgrenze kennen und querbeet alles spielen, was gewünscht wird, während wir - obwohl wir schon sehr vielseitig sind - bei gewissen Sachen passen müssen oder passen wollen. Nein, ich singe nicht "Sierra Madre del Sur" (obwohl ich´s draufhätte ;) ).
Da das Ganze aber auch völlig OT ist, können wir´s jetzt auch mal gut sein lassen. Schließlich geht es doch hier um Gefühle beim Singen und nicht um die Hochzeitsbranche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Bell*, weisst Du, nun hast Du mir wenigstens schön erklärt, was Du mir per PN mal an den Kopf geworfen hast und damals nicht erklären wolltest, danke dafür ;)

Was den Rest angeht - ich hatte mich glaube ich sehr eindeutig auf Hochzeiten in der Kirche bezogen, da brauchen wir tatsächlich nicht mehr weiterreden.

Und die "ländlicheren" Brautpaare bevorzugen eben Alleinunterhalter oder Midifile-Duos.

Ist eindeutig falsch. Mit dem Leben auf dem Land kenne ich mich doch einigermaßen aus, denke ich. Jazz-Combos sind dort allerdings tatsächlich nicht so sehr verbreitet, da gibt es eher andere Stilrichtungen :)
 
Ach Bell*, weisst Du, nun hast Du mir wenigstens schön erklärt, was Du mir per PN mal an den Kopf geworfen hast und damals nicht erklären wolltest, danke dafür ;)

Das bezog sich, soweit ich mich erinnern kann, auf etwas anderes. Da ich es aber nicht okay finde, "schmutzige PN-Wäsche" öffentlich zu waschen, werde ich nix weiter dazu sagen.
 
Nochmal kurz zum Thema:

Ich habe immer ein wenig den Verdacht, als ob sich einige von diesem "Du musst das wirklich fühlen" und "Lass es raus!" - Blödsinn in Casting-Shows beeindrucken lassen. Das ist Wichtigtuerei der Show-Coaches, sonst gar nix.

Wirklich wichtig ist für einen Sänger, daß er sich auf der Bühne wohl fühlt und mit sich vollkommen im Reinen ist. Der Rest ist Konzentration auf die Aufgabe und Kommunikation mit den Mitmusikern und dem Publikum. Wenn man beim Musizieren selbst die Musik geniessen kann und dazu noch Lust hat, spontan seine eigenen Grenzen auszutesten, dann erreicht man auch das Publikum. Dann kommen auch die Emotionen von allein, wenn man sie braucht. Bei allen Beteiligten.

Aber trotzdem gibt's immer noch einen großen Unterschied zwischen dem wirklichen Empfinden von Gefühlen, dem Erzeugen von Gefühlen, dem Nachempfinden ... und dem glaubhaften Darstellen. Das letzte, was man gebrauchen kann als Sänger: bei einer Schnulze wirklich loszuheulen. "Echte" Emotionen sind imo bei der Darbietung von Kunst eher hinderlich. (z.B. die echte und tiefe Angst, zu versagen....) Viel wichtiger ist, das Publikum zu erreichen und Aufmerksamkeit zu binden - das funktioniert weitgehend über Körpersprache, Mimik, Gestik. DAS kann man trainieren. Das ist reines Schauspiel-Handwerk. Sowas lernt man sogar in Rhetorik-Seminaren.
 
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Ja, Du hast völlig recht, ich seh das ganz ähnlich.
Zumal mir niemand erzählen kann, er fühle wirklich immer und ganz authentisch mit, wenn er einen Song schon hunderte Male in seinem Leben gesungen hat. Gefühle nutzen sich ab - wie alles im Leben. Irgendwann wird auch das Gefühl zur Routine, aber wie Du schon gesagt hast, man muß es halt glaubhaft darstellen können. Ich seh das auch als Handwerk.
 

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