Wie kompakt kann ein super flexibles Pedalboard sein?

RayBeeger
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Neben meinem Gitarrespielen, bin ich auch ein Technikbekloppter. Das heißt, eigentlich habe ich schon alle Möglichkeiten, suche jedoch, weil es mir Freude macht, immer mal nach Optimierungen. Aktuell will ich mein Pedalboard, dass ich für kleine Gigs oder Sessions einsetze dahingehend "verbessern", dass es klein, kompakt und vielseitiger als bisher ist. Ziel ist es, auf nichts wirklich verzichten zu müssen, auch wenn mein Rack Wet/Dry/Wet läuft und so etwas entfällt. Also eine Mono-Lösung mit größtmöglicher Vielfalt für meinen Röhrenamp und die Sessionversion mit einem Seymour Duncan Powerstage 170 und einem Cab.

Vorhanden ist schon länger ein Pedalboard 40 mit den Maßen: 45,5 x 31. Im Zuge der Veränderung habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich ggf. auf ein Schmidt Array wechsele. Das sind sensationell gebaute Boards, haben jedoch für mich den Nachteil, dass man für die meisten Einsatzfälle einen Looper mit Midi etc. benötigt, weil die Pedale unter dem Aufbau nicht mehr erreichbar sind und trotzdem hinein und hinaus geschaltet werden müssen. Das nimmt dann "Ausmaße" an, die für einen Profi annehmbar sind, wenn man Aufwand, Preis und Verschaltung bedenkt. Trotzdem ist die jetzt geplante Lösung auch nicht gerade preiswert...

Die 4CM nutze ich nicht, weil mein Röhrenamp und auch der Powerstage komplett Clean laufen.

Zentrale Einheit meines Boards ist und bleibt mein Röhrenpreamp von Effectrode (Black Bird). Bisher ging es über ein TC Polytune über einen Keyztone Exchanger (Pickup-Modulator) in den Plexi Drive Deluxe (mit Mid Boost Funktion). Von dort in den Preamp, der ein Blackface Clean liefert und im zweiten Kanal Attacke macht (Dumble like oder moderner). Da ich bisher mit einem Chorus immer relativ wenig anfangen konnte, verwende ich schon seit Jahren ein Lester G (Rotary). Danach schließt sich dann ein TC Flashback 3 Delay an, welchem ein Reverb Pedal folgt. Abschluß bildet ein TC Spark Mini, wegen der Holdfunktion als Solo Booster. Wie man sich vorstellen kann ist das ein totales, super enges "Geprömmel" und mußte, je nach Einsatz umbestückt werden. Irgendwo unter: "Zeigt Euer Pedalboard" ist es zu sehen.

Grundsounds:

CLEAN (Preamp, even on)
CRUNCH, wahlweise Plexi Drive oder nur der Booster des Plexi Drive Deluxe
LEAD, 2. Kanal des Preamps, eventuell mit Booster des Plexi Drive oder Plexi Drive als Booster

Effekte/Anforderungen:

Octafuzz (Hendrix, Kenny Wayne Shepherd) - fehlt noch
Uni Vibe - fehlt noch
Slapback Delay (Rock'n Roll und Hendrix) - vorhanden
Modulationsdelay (leichter Chorus enthalten, für die cleanen Sachen wie Clapton u.ä.) - vorhanden
Rotary (für Badge / slow oder Blues / fast) - vorhanden
Tremolo mit Spring Reverb - fehlt noch
Reverb - vorhanden

Stromversorgung mit einem Voodoo Lab 4 x 4, sehr gutes Teil, aber ich kann den Preamp damit nicht bedienen (12 Volt, 1,2 Ampere), also Wandwarze - muss gelöst werden.

Die Maße des Boards sind "unveränderlich", siehe oben, das Board soll bleiben, weil praktisch und klein genug für die Handhabung.

Zwei Dinge haben sich heraus kristallisiert:

Die Stromversorgung muss anders erfolgen und die Effekt-"Front" muss reduziert werdem, weil der Platz nicht reicht.

Ich habe dann sehr lange darüber nachgedacht, wie ich die Effekte verwende und welche Kombinationen ich für die Songs benötige. Am Ende habe ich zu zwei Lösungen tendiert. Erstens ein HX Stomp oder zweitens ein H9. Beide Multieffektpedale bzw. ein Modeller haben auch "interessante" Leistungsanforderungen, wenn es um die Stromversorgung geht. Das Eventide H9 ist da noch einfacher zu handhaben.

Die Entscheidung ist zugunsten des Eventide H9 gefallen. Das Gerät ist super kompakt! Alle von mir benötigten Effekte sitzen hinter dem Preamp, die erforderliche Effektkombinationen bietet dieses Pedal. Das Umschalten der Presets erfolgt etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich habe ein BARN3 Aux Pedal dazu geordert, was für mich easy zu handhaben ist, da ich ein "oldschool tap dancer" bin.

Jetzt schon auf dem "Board" dazugekommen sind: Fulltone Octafuzz, MXR UniVib und das Eventide H9. Wegen der maßlichen Begrenzung muß mein geliebtes Plexi Drive Deluxe gehen. Dafür habe ich ein Xotic SL Drive geordert und verwende wieder einen Donner Cleanbooster anstatt des Keyztone Exchangers, um meiner Strat etwas Beine zu machen, wenn es notwendig ist.

Als neue Stromversorgung habe ich das Cioks 7 gewählt, das kann alle meine Anforderungen umsetzen; 12 Volt/1,2 Ampere,
12 Volt Pluspol innen mit speziellem Kabel, 9 Volt/500 mA für das H9. Alles isolierte Ausgänge und pro Steckplatz flexibel bis zum GEHTNICHTMEHR. Leider ist es noch nicht eingetroffen...

Noch ein Wort zum H9. Ich finde das System sehr gut, zumal man, bei Bedarf, auch die Effekte nachordern kann und die Effekte sehr, sehr gut sind. Alles was Delay, Reverb, Tremolo und Modulation betrifft, deckt fast schon die preswerteste Lösung ab. Mit dem Barn3 kann man die Presetplätze vorwärts und rückwärts schalten. Das ist für meine Zwecke völlig ausreichend. Hier würde auch ein FSX 3 Footswitch für 25 Euro gehen, wäre jedoch wieder platzintensiver.

Wenn das alles fertig bestückt ist, stelle ich die Bilder des geänderten Boards ein.

TC Tuner, Donner Booster, Fulltone Octafuzz, Xotic SL Drive, Effectrode Preamp, UniVibe, H9

So, das ist mein kleiner Bericht zu meinem Board. Jetzt stellt sich dennoch die Frage, ob man auf noch weniger Platz auskommt, wenn man Modelling definitiv (!!!!) ausschließt.

Ideen und Gedanken dazu sind herzlich willkommen! Wie handhabt ihr das und geht es Euch ähnlich oder ist es Euch egal?
 
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hmmmm...

schade, dass die Entscheidung schon zugunsten des Eventide H9 gefallen ist.
Für so ein Kompaktboard ist IMO das Helix Stomp ideal. Es ist so unfassbar vielseitig, flexibel, funktionsreich und kompakt, dass es hier auch hier alle Anforderungen und noch viel mehr erfüllen könnte.
Im Gegensatz zum H9 bietet es auch eine Menge Zerrer, Compressor und Fuzzeffekte, die durchaus brauchbar sind. Wesentlicher Punkt ist hier die Möglichkeit, den Röhrenpreamp beim Stomp auch einschleifen zu können.
Die möglichen sechs Effektblöcke sind zwar hart am Minimum und auch die Begrenzung auf nur drei Fußschalter, zwingt zu Kompromissen, aber das ist eben der Preis für die Kompaktheit.

Ich habe mir die Anschlußmöglichkeit von zwei externen Fußschaltern zu Nutze gemacht, um das Stomp dennoch als Steuerzentral für ein Live Rig nutzen zu können.
Wenn man noch einen separaten Tuner intergriert und auf die Tap-Tempo Steuerung von Delay&Co verzichten kann, kann man alle vorhandenen drei Schalter für das Schalten der Effekte/Sounds nutzen.
Ich mache es so, dass ich jetzt mit einem Boss-FS7 meine "Grundsounds" (Clean, Dirty, Lead, RocknRoll/Rockabilly) anwähle und innerhalb dieser Presets mit Boosterstufen, Compressor,... würzen kann). Das Rodenberg 708 bietet dann noch mal unterschiedliche Boost- und Gainstufen.
Stromversorgung ist in der Tat hier eine kleine Herausforderung. Das auf dem Foto zu sehende Pedaltrain Volto ist leider nicht in der Lage, auch das Stomp vernünftig zu versorgen, obwohl es lt. Specs 2 Ampere leisten sollte! Ich habe das zwar zum Laufen bekommen, aber das Volto wurde schnell ziemlich warm und es gab auch merkwürdige Nebengeräusche... Die Variante mit dem Akkubetrieb wäre praktisch gewesen, aber jetzt habe ich das mit einem Truetone CS6 gelöst, das auch unter das Pedaltrain Metro24 gewandert ist.

Neben der Verwendung als Dritt-Board für Sessions auch ohne Amp, nutze ich dieses Board auch als Notfall Fallback Lösung, fall mir live mal mein Röhrenverstärker ausfallen solte (als reiner Ampersatz DI ins Pult, aber gesteuert durch mein "normales" Pedalboard), aber auch für Aufnahmen ist das Stomp eine praktische Alternative.
 
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Im Rack habe ich einen Helix und das ist auch die beste Wahl, die ich jemals getroffen habe. Für das Board geht es ja auch um Platz und deshalb fiel die Wahl dann auf den H9 mit dem Barn3 Aux Switch. Und wenn ich ehrlich bin, sind die Algorithmen im Eventide noch eine Nummer besser und haben eine schönere Auflösung im Höhenbereich und keinerlei digitale Artefakte.

Bei der Stromversorgung habe ich etwas geschwankt, weil der Generator von The GigRig insgesamt noch leistungsfähiger ist, aber für mich reicht das Cioks-Teil erst einmal aus, weil: kleines Board.

Als Reserve habe ich immer ein Torpedo Cab dabei. Das simuliert eine 6L6 Endstufe und ein C90 Cab. Den stecke ich dann bei Bedarf ans Board.
 
Ideen und Gedanken dazu sind herzlich willkommen! Wie handhabt ihr das und geht es Euch ähnlich oder ist es Euch egal?
Durch Zufall hatte ich diesen Faden entdeckt, da ich im Moment auch gerade an einem ähnlichen Projekt arbeite. Allerdings sind meine Vorgaben dazu etwas anders. Mein Pedalboard muß zu 100% analog bleiben und für Gitarre und Bass gleichermaßen verwendbar sein. Als Basis ist bereits das BOSS BCB-60 Pedalboard und der BOSS Chromatic Tuner TU-12EX fix vorgesehen. Bei den restlichen Komponenten bin ich mir noch nicht sicher, Chorus und Delay werden höchstwahrscheinlich ebenfalls dazukommen. Bei einer integrierten rein digitalen Lösung, wie z.B. BOSS GT-1, wäre es deutlich einfacher, allerdings müßte ich dann für den Bass noch ein weiteres Gerät anschaffen und wäre auf längere Sicht vom PC abhängig. Offene analoge Systeme sind da klar im Vorteil.
 

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