Wie mache ich die Streicher breit???

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Funmichi
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Erstmal meine Methoden:
1.Ich dupliziere den Track mit den Streichern und panne scharf entgegengesetzt und ändere eine Seite leicht im Pitch.
2.ich nehme ein bisschen höhe raus auf einer seite.

aber mit diesen möglichkeiten erreiche ich nie die Breite amtlicher Produktionen!
was muss ich tun, um aus einem streichersample das maximum an stereowirkung rauszuholen?
(ohne chorus, ohne stereo imager)
 
Eigenschaft
 
Streicher sind ja eine ganze Instrumentengruppe, von daher solltest Du 'die Streicher' etwas in mehrere (MIDI-)Spuren zerlegen und entsprechend pannen. Das geht recht gut über die Tonhöhenbereiche der verschiedenen Streichinstrumente.

Im Orchester gibt es dafür ja auch verschiedene Anordnungen zB http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Orchester.png&filetimestamp=20060326174047

Die Techniken wie bei Gitarren werden da nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen
 
wow, danke für die klasse antwort, hilft mir sehr weiter, weil in meinem kopf so richtig ein licht aufgegangen ist.

kannst du mir noch sagen, wie man die anderen Songbestandteile, wie Vocals, Syntheszier und Geräuscheffekte (wie blecherne Schläge usw) "breit macht", ohne sie ein zweites Mal recorden zu müssen?

Und welche grundlegende Regel kannst du mir nennen jeden X-beliebigen Sound breit zu machen?
Ohne die instrumentindividuellen Regeln?
 
Jack daniels hilft ganz gut, um die Streicher breit zu kriegen. xD
Sorry, den konnt ich mir nicht verkneifen. ^^

Such mal nach "stereo enhancer". Dass ist ein Plug-in, dass dir alles mögliche "in die breite zieht". Aber aufgepasst! Je heftiger du einen enhancer einsetzt, dessto mehr haperts mit der Monokompatibilität.
Falls du keinen Enhancer verwenden willst, versuch mal den Sound (vocals z.B.) mit einem Stereo-delay leise und minim Zeitversetzt links und dann rechts (oder umgekehrt. Aber logischerweise nicht gleichzeitig.) mitspielen zu lassen. Aber auch hier: Das ganze immer wieder auf Monokompatibilität testen!
 
Ohne die instrumentindividuellen Regeln?

Das wird schwierig. jedes Instrument klingt anders und muss individuell behandelt werden. Wenn das alles so einfach wäre, wäre ein Studioaufenthalt nicht so verdammt teuer ;)

Doppeln ist aber in vielen Fällen eine gute Idee (weniger bei Bass oder Drums). Wenn man dann die gedoppelten Spuen im Stereopanorama verteilt wird der Sound in der Regel breiter. Man kann auch versuchen ganz leicht mit verschiedenen Effekten zu arbeiten (z.B. mit einem Chorus). Stereo Enhancer setze ich eigentlich immer nur sehr dosiert ein. Das klingt mir sonst zu künstlich (das kann aber durchaus auch an der qualität meiner Plugins liegen ;)). Aber ein bischen was kann man damit sicher auch erreichen. Synthesizer würde ich im Instrument selber versuchen breit zu bekommen. Dazu bietet sich immer ein schöne Schwebung an (verstimmen der Osszillatoren gegeneinander).

Grüße
Nerezza
 
S
Die Techniken wie bei Gitarren werden da nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen

Nicht unbedingt. Es klappt oft gut einen Sound rechts zu pannen und einen anderen ähnlichen - aber auf keinen Fall identischen Sound links.
Ansonsten gebe ich dir recht. Spielt der Keyboarder (es handelt sich doch um künstliche Streicher - oder?) Akkorde dann z.B. die einzeltöne auf einzel Sounds verteilen und die pannen.

Zum Soundbreitmachen ein paar Überlegungen:
Ein Sound kann nur dann breit werden, wenn er schon breit ist. D.h. die Klangquelle eine räumliche Ausdehnung besitzt. Z.B. ein Akustikgitarre.
Die räumliche Ausdehnung kann durch eine Stereomikroset eingefangen werden und entsprechend breit abgebildet werden. Teilweise auch vergrößert. Aber die räumlich Ausdehung muss schon grundsätzlich da sein.

Wenn ein Sound Mono ist dann ist er grundsätzlich nicht breit. Man kann aber zwei oder mehr Mono-Quellen entsprechend breit verteilen. Damit das gelingt müssen es unterschiedliche Sound sein. Das gelingt z.B. bei Gitarren und andere akustischen Instrumenten mit genügend Geräuschanteil am besten durch zweifach einspielen. Bei Keyboards und Klängen ohne viel Geräuschanteil müssen es grundsätzlich andere Sounds sein und besser: auch andere Töne.
Einen zweiten unterschiedlichen Sound mittels Delay und EQ zu erzeugen ist nur ein Notbehelf. Live ok.

Muss man aus Mono Stereo machen, dann geht auch noch Pseudostereo der folgendend Art. Original als M-Signal behandeln. Das Original verzögern (20ms?) und extrem links pannen und invertiert ("phasengedreht") extrem rechts pannen. Also als künstliches S-Signal der MS-Stereophonie behandeln.
 
Muss man aus Mono Stereo machen, dann geht auch noch Pseudostereo der folgendend Art. Original als M-Signal behandeln. Das Original verzögern (20ms?) und extrem links pannen und invertiert ("phasengedreht") extrem rechts pannen. Also als künstliches S-Signal der MS-Stereophonie behandeln.

Das Verzögern verstehe ich, man macht ein künstliches Doppeln aber mit dem Phasendrehen versteh ich nicht, was soll das bringen?
Weil ich meine wenn man die Phase dreht, bleibt doch das Signal hörakkustisch identisch.

Ja genau, bei Synthesizern kriege ich nie so ein breites Stereobild rein, natürlcih irgendwie schon, aber nie so, dass es mich von den Socken haut wie viele professionelle Mixes.
Und da wunder ich mich ein bisschen wenn mir so Tipps gegeben werden wie "Schwebung erzeugen" weil das ja nichts mit dem Stereobild zu tun hat, oder doch?
Ich dachte immer, es dickt den Sound nur etwas an.
 
Das Verzögern verstehe ich, man macht ein künstliches Doppeln aber mit dem Phasendrehen versteh ich nicht, was soll das bringen?
Weil ich meine wenn man die Phase dreht, bleibt doch das Signal hörakkustisch identisch.

Das Signal bleibt nur dann hörakkustisch identisch, wenn nicht noch das gleiche Signal anderweitig vorhanden ist. Z.B. ist die Verpolung des Snaremikros relevant, weil die Snare noch durch andere Mikros kommt (z.B. das obere Mikro der Snare). Phase absolut ist nicht hörbar. Phase relativ schon!
Hier ist es nochmal erklärt.

http://www.sengpielaudio.com/MischpultkanaeleAlsM-S-Decoder.pdf

Im Grund bilded man MS-Stereofonie nach. Und auch da ist bei S(eiten)-Signal recht und links in der Polarität (der richtige Terminus, da ein Verpolung eben keine 180° Phasenverschiebung ist) vertauscht. Informiere dich geg. über MS Stereofonie und deren Matrizierung.

Ja genau, bei Synthesizern kriege ich nie so ein breites Stereobild rein, natürlcih irgendwie schon, aber nie so, dass es mich von den Socken haut wie viele professionelle Mixes.

Das liegt daran, dass die Sounds zu ähnlich sind und sich eher wie Interferenzen überlagern als als völlig unabhängige Signale wahrgenommen zu werden. Der Korrelationsgrad sollte idealerweise 0 sein bei rechtem und linken Stereosignal für maximale Breite (benutzt eigentlich jemand einen korrelationsgradmesser? Oder Goniometer?). Er ist dann aber eben deutlich größer. Schon zwei exakt gespielte Lead-Gitarren (also hoher Ton auf einer Saite) doppelt sich nicht so gut wie Rhytmusgitarren mit ihren hohen Geräuschanteil. (übertrieben: Geräusch->Rauschen->Korrelation=0, Ton->Sinus->Korrealation=1).

Und da wunder ich mich ein bisschen wenn mir so Tipps gegeben werden wie "Schwebung erzeugen" weil das ja nichts mit dem Stereobild zu tun hat, oder doch?
Ich dachte immer, es dickt den Sound nur etwas an.

Kommt drauf an wie man pannt. Ist im Prinzip immer das selbe Prinzip: aus einem Monosignal werden zwei Signale erzeugt, die man rechts und links pannt und von Gehör als möglichst getrennte Signale wahrgenommen werden. Methoden dafür sind Delay (15-40ms), unterschiedliche Modulationen (Chorus, Flanger, sich veränderndes Delay) Hall (also wiederum statistische Signale, recht und links unterschiedlich) oder eben wie in dem Vorschlag die unterschiedlichen Kammfiltereffekte rechts und links die durch die Unterschiedliche überlagerung von Originalsignal und verzögerten Signal auf der einen Seite und Original und invertierten verzögerten Signal auf der anderen Seite. Man könnte auch einfach unterschiedliches Delay auf beiden Seiten nehmen. Aber der Gag hier ist, dass sich die Kammfiltereffekte auf beiden Seiten herausmitteln und es daher vollkommen mono-kompatibel ist.
 

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