Wie macht man einen guten Bandsound? (Bücher? DVDs?)

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Fraggle
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Wir sind mit unserer Band gerade dabei, an einem guten Sound zu arbeiten und den Matsch-Sound zu vertreiben. Von allem, was ich bisher gehört habe, ist ein Radiergummi dabei das wichtigste Hilfsmittel. Trotzdem ist es schwer, weil keiner von uns so richtig Ahnung hat, wie man die Instrumente optimal aufteilt und so.

Gibt es dazu vielleicht hilfreiche Bücher (möglichst mit Übungen zum selbst kapieren) oder DVDs, wo einem der Weg vom Jeder-spielt-volle-Kanne-Matsch zum tollen Sound mal erklärt wird?

Oder habt Ihre praktische Tipps?
 
Eigenschaft
 
vermeidet frequenzüberschneidungen (leichter gesagt als getan).

falls 2 gitarren:

- verschiedene verzerrungen (z.B. einmal moderne zerre, einmal alte britische marshall zerre)
 
Genau darum geht es mir. Aber wie kriegt man das hin? Theoretisch sind mir schon mal 2 Methoden klar:

  1. Jedes Instrument spielt bzw. Vocals singen Noten in einem anderen Frequenzbereich.
  2. Wenn Instrumente / Gesang im gleichen Frequenzbereich liegen, spielen sie nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd.

Was mir fehlt, ist die praktische Umsetzung. Und ich hoffe, dass es da bewährte Praxistipps gibt, die vielleicht sogar schon jemand in Buchform oder auf DVD veröffentlicht hat. Das Problem hat doch schließlich jede Band, oder?
 
Moin.

Es wäre durchaus noch interessant uz wissen, welche Musik Ihr spielt. Es gibt durchaus einige Musikrichtungen, die von Hintergrundgematsche leben, z.B. der Grunge, Alternative Rock und verwandte Spielrichtungen, während andere, im Bereich um den Classic Rock, HardRock, viele Metalspielarten, vermehrt Wert auf präzise, durchsichtige Riffs und Songstrukturen haben. (Was jetzt erstmal rein feststellend, weiß Gott nicht bewertend ist).

Dann wäre mal interessant zu wissen, wo bei Euch das Problem liegt. Habt Ihr nur matschende Songstrukturen / Arrangements? Ist das Arrangement prinzipiell okay, aber Matscht "nur" der Bandsound? Fehlt unter Umständen sogar der Druck in den Kompositionen? Beim Spielen?

Beim Thema Soundmatsch gibt es eine Ganze Reihe von Punkten, wo man ansetzten kann.

Les vieleihct auch mal meinen Post im Mischer-Thread hier: https://www.musiker-board.de/vb/liv...chzeitig-eine-andere-frage-3.html#post2378801

Das beantwortet schonmal ein paar Deiner Fragen, denke ich. Ansonsten kann ich Dir gerne ein paar mehr Tipps geben, wenn Du konkreter werden kannst.

Grusz,
 
Habe letztens ein Buch entdeckt "Band Book" von Uli Emskötter und Sebastian Friebe.

Da ist eine PlayAlong-CD und Noten zu jeweils ganz verschiedenen Stilen dazu.
Im Buch wird dann zu jedem Stil/Lied erklärt, auf was es jeweils bei jedem Instrument ankommt.

Ich hab aber noch nicht direkt drin geblättert, wie es sonst so ist, weiß ich also nicht.

PS: Wer's gebraucht hat, schicke es mir doch :D
 
Einfach gesagt, aber schwer getan: Das Wichtigste ist, dass die Band sauber und tight spielt. Die Arrangements sollten sich entprechend transparent gestalten.

Besonders wenn Keyboards im Spiel sind, 2 Heavy-Gitarren oder das Drop-Tuning der 7 Saiter Gitte sich mit dem Bass streitet, sind Matschsounds schneller da, als man gucken kann.

Der Musikstil spielt ja auch eine Rolle: Garagenpunk z.B. soll ja wohl nicht unbedingt super sauber klingen....

Das mit den Frequenzbereichen ist schon alles richtig. Mir haben solche Aussagen aber in der Praxis eher weniger geholfen. Vielleicht hilft es, sich klar zu machen, dass es gefährlich wird, wenn ein einzelnes Instrument (hier meist das Keyboard) allein gespielt superfett und orchestral klingt.

Schmalbandigere Einzelsounds sind auf jeden Fall besser im Arrangement unterzubringen. Der Druck einer Band wird nicht mit dem Bassregler erzeugt!!!

Das druckvolle Zusammenspiel, keine überflüssigen Töne, gute, aber nicht zu breitbandige Einzelsounds und Songmaterial, dass man auch so spielen kann: Dann klingt die Band. Aber das läßt sich nicht theoretisch erlernen. Das muß man (mitunter jahrelang) einüben, leider...

Kaputtmischen kann man das dann immer noch, aber ein einigermaßen erfahrener Tonmann wird es viel leichter haben....
 
Kann man das so auch auf Aufnahmen anwenden?

Dass man z.B. einen fetten Sound will, und den nicht mit einem fetten Bass macht, sondern vielleicht mit einer zweiten Gitarre oder so?
Oder macht man sowas eher mit nem "Effekt" oder "EQ-Dingens" das über den gesamten Endmix gelegt wird?
 
Kann man das so auch auf Aufnahmen anwenden?

Dass man z.B. einen fetten Sound will, und den nicht mit einem fetten Bass macht, sondern vielleicht mit einer zweiten Gitarre oder so?
Oder macht man sowas eher mit nem "Effekt" oder "EQ-Dingens" das über den gesamten Endmix gelegt wird?

Ja und Nein.
Was im Studio funktioniert muss live nicht klappen. Besonders Keyboardsounds auf Studioaufnahmen klingen live oft bescheiden und setzten sich kaum durch.
 
Hi!

Was macht einen guten Bandsound aus? Es spielen sehr viele Faktoren hinein, es hat mit Disziplin der Bandmitglieder zu tun, mit dem Musikstil, der Besetzung, der Art der eingesetzten Effekte, der Komplexität der Musik in Sachen Rhythmik, usw... wie sich schon erahnen lässt: den Königsweg gibt es hier nicht, vielmehr muss man an vielen Rädchen drehen, die dann das Gesamtbild ergeben.

Ich selber mache seit über 15 Jahren Livemusik, hab schon viele Livekonzerte gesehen und habe mittlerweile ein bisschen Gefühl, woran es bei einer Band happert, wo noch Ausbaupotential ist, usw.. ihr habt einen Proberaum gefunden, die ersten paar gemeinsamen Jams liegen hinter Euch und jetzt seid ihr schon eifrig am Tüfteln Eures Sounds... also, ein paar Tipps von mir jetzt hier (ich geh jetzt einmal von einer klassischen Rockformation aus - g, b, dr, vox). Ich bin ein Fan schnörkelloser, lauter Rockmusik (Led Zep, RATM, Audioslave), das heisst meine Tipps werden wahrscheinlich in bisschen in Richtung dieses Sounds abzielen... aber ich glaube, zu 90% sind sie universell einsetzbar.

1.) Den Bandsound macht .... DIE BAND!

Gerade in den Anfängen der Musikkarriere neigt man dazu, seinen Betrachtungshorizont auf sein Instrument zu beschränken: Z.B. soll der Gitarrensound mächtig andrücken... hier wird der neue 100 W Verstärker ausgereizt bis aufs Letzte: Der Gain wird auf Anschlag gestellt, Bässe und Höhen hinaufgedreht, um den richtigen Wumms bei Palm Mutes zu bekommen. Was alleine (vielleicht :redface: ) richtig gut klingt, ist manchmal in der Bandsituation völling unausgewogen.

Als allererstes müsste Ihr Euch die Frage stellen: Welche Lautstärke benötigen wir überhaupt... die Referenzlautstärke ist hier immer der Schlagzeuger. Die anderen Instrumente (und Gesang) muss so laut sein, dass die mit ihm mithalten... und nicht umgekehrt.. der Ärmste schwitzt sich ja sonst zu Tode :)

Achtet auch darauf, dass Ihr das Frequenzspektrum (ein tolles Wort :)) gut ausnützt! D.h. der Bass sollte so eingestellt sein, dass er die Gitarre gut ergänzt... nicht, dass sich die beiden konkurrenzieren... genauso sollte eine allzu monstermäßig eingestellte Gitarre tabu sein (das darf nämlich nur Dimebag Darrel ;-))... spendiert ihr mal ein bisschen weniger gain... und ein paar Mitten, auf Kosten der Höhen und Bässe... hört Euch das mal im Kontext an, ihr werdet wahrscheinlich draufkommen, dass sich die Chose transparenter anhört... Gitarristen werden den Bass endlich einmal hören, eine wirkliche Wonne!

So wird aus einer von Gesang, Bass und Schlagzeug begleiteter Leadgitarre eine Band und hey: Das klingt gut, wirklich gut...

2.) Rhythmik statt Matsch

Gutes rhythmisches Zusammenspiel in der Band ist relativ schwierig und gar nicht so easy, wie man sich das so vorstellt. Das Zusammenspiel einer ganzen Band trägt BEDEUTEND zum Sound bei, der z.B. live rüberkommt (wie weiter oben absolut richtig erwähnt!). Tightness und gutes Zusammenspiel sind vor Allem bei jüngeren und unerfahrenen Bands Qualitäten, die völlig unterschätzt werden. Tightness ist mitunter auch der Grund, warum die erste Band einen "schlechten" und die zweite Band einen "guten" Sound haben, obwohl beide Bands über dieselbe Anlage, mit demselben Mischer gespielt haben.

Das Rhythmus-Rückrat der Band ist und bleibt der Schlagzeuger. Wenn der nicht fit auf seinem Instrument ist und die 2 und 4 auf 2 und 4 spielt, dann schwimmt die Band. D.h. ein Schlagzeuger sollte alleine, wenn möglich, immer mit Metronom üben. Sollte der Schlagzeuger technisch noch nicht besonders weit sein, oder im Zuge der Songs an seinem technischen Limit spielen, haltet ihn dazu an, weniger komplex zu spielen. Lieber ein paar einfache Grooves knackig und flockig leicht in time einzementiert, als mörder komplizierte Fills und Figuren out of time zu spielen. Wenn AC/DC ihren super einfachen 4/4 dahinbölzen, kracht es auch.
Gerade im Bereich Punk gibt es schnelle Beats, die für einen jungen Schlagzeuger eine Schwierigkeit darstellen können. Schlampig gespielt klingen die lasch und out of time... auch hier besser: Grundmuster des Beats lernen und langsam exakt spielen lernen, dann erst die Geschwindigkeit steigern. Gerade solche Beats fahren dann wirklich hammer, wenn der Zeugler die äußerst genau spielen kann, auch schon bei langsameren Tempi (siehe z.B. auch Metalbands: eine letscherte Doublebass bringt's nicht, genausowenig blast beats, die irgendwie hingenudelt sind). Das erfordert natürlich Disziplin des Zeuglers, denn wer würde nicht gleich gerne mit 160 bpm losfeuern, aber es macht sich bezahlt! Wirklich gute Schlagzeuger bringen alleine den Groove.

Die gesamte Band muss während des Spiels den Schlagzeuger im Auge (besser gesagt: im Ohr) haben. Wenn ihr nicht alle mit Klick spielt, muss einer das Klick sein und das sollte immer der Schlagzeuger sein.

Punkbands spielen gerne uptempo, d.h. ziemlich schnell. Oft wird über schnelles Spielen über ungenaue Stellen hinweggeschummelt... irgendwie passt es dann eh schon.
Mein Tipp: Spielt kritische Stellen einmal bewusst langsam (z.B. 1/2 Tempo)... es werden sich wahrscheinlich zwischen Euch Diskussionen ergeben, wer wann eigentlich welchen Einsatz hat. Macht soetwas auch z.B. bei Synkopen oder vorgesetzten und nachgesetzten Einsätzen (z.B. wenn ein Riff nicht auf "1" beginnt, sondern z.B. auf "4 und" oder auf "1 und"). V.A. wenn's einmal funky wird, ist genaues (!) timing der Schlüssel zum Erfolg.

Wenn ihr einen Rhythmuswechsel habt, wird es "haarig", wenn ihr die time wechselt.. z.B. von 120 bpm auf 100 bpm. Hier gilt: den Übergang oft üben, am Besten mit Metronom, bis alle den Übergang wirklich drauf haben.
V.a. bei solchen Wechseln kann der Übergang "unrund" und abgehackt klingen (was ja duchaus im Sinn des Komponisten sein kann), selbst wenn die Band ihn perfekt spielt. Solltet ihr soetwas in Euren Songs vorfinden und damit nicht zufrieden sein, so ist es ein "Makel" der Komposition, nichts des Spielens.
Wenn ihr soetwas vermeiden wollt, versucht das Tempo nicht zu ändern, sondern entweder gleich oder bei Vielfachen des Tempos zu bleiben (d.h. Halftime oder Doubletime) zu spielen. Das ist auch einfacher für die Band zu spielen.
Ein schönes Beispiel hiefür ist z.B. "Gasoline" in der Liveversion von Audioslave (irgendso ein MTV Auftritt).. die Albumversion sieht eigentlich immer das gleiche Tempo vor, live haben die bei Einsätzen halftime stops verwendet... ein netter Effekt.
Siehe : http://www.youtube.com/watch?v=NEh5yS0ZjJE Turnround ab Minute 2:30
Eine andere Möglichkeit, wäre kompositorisch Brücken oder Stopps in das Lied einzubauen, die auf das neue Tempo überleiten (z.B. Tempo wird nicht abrupt gewechselt, sondern nachdem ein Takt z.B. ein e von der Gitarre stehen gelassen wurde).

Generell (ist aber Geschmackssache): Ich bin kein Freund von zu vielen Tempi- und Rhythmiwechseln in der Rock/Punk/Popmusik. Für mich ist Rock eine Musik, die direkt fahren sollte, ohne Schnörksel, voll "aufs Maul". :) Kurze Songs, die krachen sollen. Da gibt es wahrscheinlich auch Leute, die das anders sehen und so mehr auf Kopf-, denn Bauchgeburten stehen (Dreamtheater und wie die so heißen).

3.) Sound ist... Geschmackssache

"Den" guten Bandsound gibt es nicht. Aber was Euch helfen könnte: Hört Euch mal ein paar Eurer Lieblingsscheiben an... wie klingen denn da die Aufnahmen?
Ich selber bin z.B. ein großer Fan von Rage against the Machine... ich mag die klar strukturierten Riffs.. die eigentlich sehr einfach zu spielen sind, aber rhythmisch wirklich ansprechend sind... Bei den Aufnahmen werdet Ihr hören, dass Bass und Gitarre wirklich nahtlos ineinandergreifen.. Morellos Gitarren sind sehr mittig, was dem Gitarrensound im Übrigen seinen Charakter gibt.
Soviele Stile es gibt, soviele verschiedene Sounds gibt es. Eine Punkband wird nicht wie eine Reggaeband klingen, das ist klar... aber das Prinzip ist das gleiche: jedes Instrument sollte ein Teil des Soundpuzzles sein... aufeinander abgestimmt! Das gibt zwar immer interessante Diskussionen zwischen den Musikern, aber so ist das nuneinmal.. der Gitarrist, der sich nicht hört, ist kein Klischee :).

So.. jetzt muss ich mal hier ein bisschen weitertun.. hoffe, das bringt ein paar kreative Anstöße!

Rockt on, Jungs und Mädchen

Hell
 
Kann ich fast alles unterschreiben, was da steht.
Meine erfahrung sagt mir zusaetzlich: versucht erstmal mit moeglichst wenigen effekten auszukommen. Den Sound andicken/modulieren/etc. kann man auch hinterher und bei einer total "ver-flanger-ten" Gitarre nen anschlag richtig rauszuhoeren ist nicht unbedingt einfach.
Vor allem stellt man oft fest, dass sich schon druch sauberes Zusammenspiel und Timingsicherheit oftmals gerade die "andickenden" Effekte komplett eruebrigen...
Ohren auf und auf die Mitmusiker hoeren, im zweifel nen Gang zurueck (beim Tempo, bei den EQ-Einstellungen und bei den Effekten), dann klappt's auch mit dem Band-Sound!
 
Ich häte eine bitte an die drumer und basser unter euch:

schreibt mal ungefähr die grundfrequenzen eurer instrumente auf:

also:

gitarre (600-800Hz glaub ich)
bass
snare
*bassdrum*
crash
hihat

bevor entsprechende kommentare kommen, mir ist klar, dass jede bauart der o.g. instrumente ihre eigene grundfrequenz hat, mir geht es hier um die intervalle in dennen die gängigsten liegen.

ich denk jeder der nen eq besitzt sollte mit den daten halbwegs in der lage sein die base hihat gitarre und bass von einander so zu trennen, dass man alle hört.
 
.... die base hihat ...

Es heißt Bassdrum oder Basstrommel, große Trommel oder Fußpauke.
Das hat nichts mit der Basis oder Fundament zu tun und ist auch nicht basisch.
Lediglich die englische Aussprache des Wortes Bass klingt dann wie "Bäis".
 

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