Wie zwei Gitarristen mixen?

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Hallo Leute,

ich habe da mal eine Frage :).
Ein Gitarrist spielt seine Rhythmusgitarre ein und doppelt diese Spur. Die zwei Spuren werden dann
im Panorama L/R verteilt. Der zweite Gitarrist spielt die Leadgitarre in ähnlicher Weise ein und es
wird gepannt.

Wie geht man nun aber an die Sache ran, wenn beide Gitarristen den kompletten Song über,
vollkommen identische Parts spielen? Natürlich wollen beide Gitarristen bei der Aufnahme beteiligt
sein, es kommt also nicht in Frage, dass nur einer alles spielt.
Eine Möglichkeit wäre ja, dass man die Parts auf die Gitarristen L/R aufteilt, also eine Spur für jeden Gitarristen.
Jetzt hatte ich aber irgendwo mal aufgeschnappt, dass man es gerade so nicht machen sollte, da die
Unterschiede L/R dann durch die Spielweisen wohl zu groß sind!?
Oder sollten man beide Gitarristen ihre Spur doppeln lassen und dann Gitarrist 1 je L/R und
Gitarrist 2 je L/R legen? Aber wie pannt man das dann richtig, der Sound wird ja dann durch vier
Spuren schon wesentlich dicker!?
Oder macht man das besser komplett anders :gruebel:?

Musikrichtung ist Rock/Metal.

Vielen Dank
Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo,

also, erlaubt ist eigentlich, was gefällt... vielleicht würde ich von extremem Panning Abstand nehmen. Ein bißchen "auseinanderziehen" sollte allerdings schon sein ;) Unterschiedliche Tiefenstaffelung durch entsprechenden Reverbeinsatz könnte ich mir auch noch vorstellen, Du kannst auch mit dem EQ bei beiden unterschiedlich in den Klang eingreifen (die werden doch hoffentlich nicht beide die gleiche Klampfe, den gleichen Amp und denselben Sound spielen? ;) ).

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo,

Natürlich wollen beide Gitarristen bei der Aufnahme beteiligt
sein, es kommt also nicht in Frage, dass nur einer alles spielt.

ich finde das darf kein Argument sein.

Ich würde all das, was Du oben beschrieben hast einfach mal ausprobieren. Notfalls umarrangieren, dass die Gitarren unterschiedliche Parts spielen und sich ergänzen.
Gruß
 
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Danke für die Antworten.

@Basselch
Danke für die Tips, aber ist das jetzt darauf bezogen beide Gitarristen doppeln zu lassen und beide je L/R zu legen
oder doch einen L einspielen zu lassen und einen R? Die Gitarristen nutzen sehr unterschiedliches Equipment. Also
die Grundsounds lassen sich schon sehr gut trennen.

@nasi_goreng
Ein Argument ist das schon, einem Gitarristen zu sagen, das er "unnötig" ist, sorgt gerade bei Gitarristen nicht gerade für Stimmung :-D.
Ebenso ist es natürlich schwierig einem Künstler zu sagen, er solle bitte seine Komposition ändern, damit es für den Mix besser passt.
Natürlich werde ich um testen nicht herumkommen und ich weiß, dass es in der Praxis keinen richtigen Weg gibt.
Dennoch würde mich halt interessieren ob es theoretisch einen Ansatz gibt, wie man es denn machen sollte.

Wie bereits geschrieben, habe ich aufgeschnappt, dass man die Gitarristen wohl eher nicht mit je einer Spur L/R aufteilt.
Zum Einen wegen den Unterschieden im Spiel, zum Anderen wegen den Unterschiedlichen Sounds. Also dann vielleicht doch
jeden Gitarristen doppeln lassen und dann eventuell Gitarre 1 L80/R80 und Gitarre 2 L100/R100?
 
Also mMn würde ich während der Aufnahme versuchen möglichst viel aus den beiden Typen rauszukriegen.
d.h. am besten jede Spur von jedem min. 2 mal.

Wenn du merkst, das ist rhythmisch/dynamisch kein Problem, hast du beim Mixen eh deine Freude und kannst experimentieren wie du willst.. ein guter Ansatz wäre mMn: Git1: L90+R30, Git2: R90+L30. Macht sicher einen vollen Sound.
Kannst aber auch mit deinem Ansatz anfangen. Erlaubt ist ja was gefällt.

Blöder wirds, wenn die ganzen Spuren sehr von einander abweichen.
Primär mein ich damit jetzt Rhythmus, Timing, Dynamik. Besonders bei Amateuren klingt da oft jede Performance hörbar unterschiedlich. Das betrifft sowohl die Spieler untereinander, als auch jeden Gitarristen separat.
Je danachdem was du dann als Spuren aufgenommen hast, kanns leicht sein, dass es um vieles besser ist,
wenn du nur einen Gitarristen im Mix überlässt. Klingt echt hart, macht das Ergebnis aber besser.

LG Jakob
 
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@Jakob
Vielen Dank. Du bist also auch eher der Meinung nicht einem Gitarristen
je eine Seite zu geben, sondern eher doppeln lassen und aufteilen. Die 90/30 30/90 Variante
werde ich definitiv versuchen. Falls die Spuren dann doch zu sehr voneinander abweichen,
muss ich mir was überlegen :-D!
 
Ebenso ist es natürlich schwierig einem Künstler zu sagen, er solle bitte seine Komposition ändern, damit es für den Mix besser passt.

Da ist dann allerdings die Frage, was zu einem besseren Ergebnis führt und auch was aufwendiger ist, Umarrangieren oder einen vernünftigen Mix aus 4 gleichen Gitarrenspuren hinzubekommen.

Ansonsten noch ein Vorschlag zur Auteilung:
Gitarre 1 L100 (und laut) / R75 (und leise)
Gitarre 2 R100 (und laut) / L75 (und leise)
So sind zwar beide Gitarren im Stereopanorama verteilt, durch das leise zumischen der jeweils 2. Spur fallen Abweichungen im Anschlag aber nicht (oder kaum) auf.
 
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Pauschal kann man dazu eh nichts so genau sagen, da keiner hier ungehört einschätzen kann wie ihr als Band zusammenspielt und wie die Gitarrenarbeit aufgebaut ist + wie das restliche Arrangement dazu passt. Weiterer Punkt ist natürlich auch noch die Aufnahmetechnik.

Wenn es um eine vorzeigbare Demo gehen soll und die Mittel beschränkt sind, ist es am zielführensten, wenn gedoppelte Rhythmusgitarren nur von einem Gitarristen aufgenommen werden. Wenn dann die Gitarren jeweils ihre "eigenen" Parts haben, wie irgendwelche Clean-Teile, Leads, Soli, Fülllayer etc. kann man sie ja auch von demjenigen einspielen lassen, der sie auch live spielen würde.

Was für euch die beste Lösung ist, ist aber meiner Ansicht nach unmöglich zu beurteilen, wenn man keinerlei Eindruck von der Musik und den jeweiligen Musikern hat. Ihr solltet bei Aufnahmen auch nicht vordergründig an Egos denken, sondern pragmatisch...
ists fürs eigene Ego nicht besser, wenn vll nen paar Parts nicht selber einspielt, sich dafür aber aufgrund der guten Aufnahme von seinen ""Fans"" feiern lassen kann?
 
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Bitteschön. :)
Du bist also auch eher der Meinung nicht einem Gitarristen
je eine Seite zu geben, [...]
Ich möchte das nur als Ansatz verstanden wissen, welcher in meiner Vorstellung gut klingt.
So wie das monsy über mir schon schrieb, wirklich wissen wies klingt, tut ja noch niemand von uns,
daher halte ich mich zurück mit wirklichen "Dos" und "Don'ts"!

Das viel wichtigere an meinem Beitrag ist eigentlich das andere. Also was die Gitarristen überhaupt schaffen "aufs Band zu kriegen".
Solange ihr nur genug aufnehmt, kann man sich mit diesen Dingen immer noch beim Mix beschäftigen.
Im jetzigen Stadion wäre mMn der spieltechnische Aufnahmeteil relevanter.. also nochmal schaun,
ob wohl alle Gitarristen den gleichen Rhythmus spielen und das auch das auch jedesmal gleich.

LG Jakob

Edit: das soll nicht heißen, dass man sich nicht vor der Aufnahme übers Mixing Gedanken machen sollte!
Aber Prioritäten setzen.. und mMn ist der zweite Teil meines Posts wichtiger als das Panning.
 
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Im jetzigen Stadion wäre mMn der spieltechnische Aufnahmeteil relevanter.. also nochmal schaun,
ob wohl alle Gitarristen den gleichen Rhythmus spielen und das auch das auch jedesmal gleich.

LG Jakob

Stadion! BEEE VAUUU BEEEEHEEEE! :D

Ich hab scho Aufnahmen mit nem Kumpel und meiner Band früher gemacht in allen Variationen. Wir haben Songs zusammen aufgenommen und wir haben beide Songs alleine komplett aufgenommen.
Wenn man Rhythmusparts wirklich in fett gedoppelt mit 2 Klampfern aufnehmen möchte, dann gehört da meiner Ansicht nach scho viel Detailarbeit und Erfahrung zu. Im Endeffekt haben wir uns die Spuren des jeweils anderen im hinteren Teil unserer "Karriere" genauestens angehört und dann 100%ig immitiert. Eigentlich auch nur "weil wir es konnten"..... im Prinzip is das eigentlich relativ bescheuert, wenns auch einfach einer machen kann anstatt sich gegenseitig zu versuchen möglichst perfekt zu kopieren.
 
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@Seb87
Der Mix ist hier aber definitiv nur ein Hilfsmittel, die Ideen der Künstler zu präsentieren. Nur wenige Amateursongwriter (wenn ich
das mal so nennen darf), machen sich beim Songwriting Gedanken darüber, was derjenige davon hält der es mischen muss. Wenn es
eindeutig nicht so funktioniert, kann man das "schlechte" Ergebnis natürlich präsentieren und Vorschläge zur Verbesserung einbringen.
Letztlich bleibt es aber beim Künstler, egal ob der Mix dadurch aufwendiger wird oder nicht.
Deinen Vorschlag zur Aufteilung werd ich auch in meine kleine Testreihe mit aufnehmen.

@monsy
Es geht bei meiner Frage nicht um diesen Mix im speziellen. Auch nicht um eine Anleitung, die man bei jeder Produktion
anwenden kann. Natürlich spielen Aufnahmetechnik, Arrangement, Stil, Ziel und noch 1000 andere Faktoren eine Rolle,
jedoch nicht für meine Frage im allgemeinen. Jede Gitarrenaufnahme ist anders, dennoch gibt es allgemein gültige Regeln,
die man gerade im Amateurbereich beachten "sollte" um einigermaßen zu einem Ergebnis zu kommen. Man könnte jede Frage die
hier im Recording Bereich gestellt wird, erst einmal pauschal mit "ja kommt drauf an..." beantworten, was auch richtig ist,
aber bei einer solchen Frage keine Rolle spielt. Wie ich weiter oben ja bereits geschrieben habe,
werde ich natürlich testen und alle möglichen Varianten versuchen. Trotzdem wollte ich mir vorher ein paar
Anhaltspunkte, eventuell erfahrenerer Leute einholen. Die Antwort hätte ja auch lauten können:
AUF KEINEN FALL L/R AUF DIE GITARRISTEN AUFTEILEN!
Dann hätte ich mir zumindest zeit gespart. Als Anfänger, voll berufstätiger Familienvater und Hobbymusiker ist da gesparte Zeit schon nicht schlecht ;-).
Es ging also weniger um den perfekten Mix für einen speziellen Song, als mehr darum grobe Fehler im allgemeinen zu vermeiden.
Wenn die Gitarren verschiedene Parts haben, ist die Sache einigermaßen klar. Wie aber im Eingangspost beschrieben, geht es genau darum nicht.

@Jakob
Natürlich ist mir klar, dass es nur Ansätze sind. Trotzdem hilft es natürlich weiter, wenn man bei 0 anfangen muss.
Der wichtige Teil deines Postings ist ein Ansatz, den ich sofort verstanden habe und mir auch sofort klar geworden ist. Deshalb bin ich
nicht noch einmal speziell darauf eingegangen.



Vielen Dank an alle Helfer. Das hat definitiv sehr geholfen!
 
Wenn es um mehrere songs geht, würde ich vorschlagen die songs auf beide gitarristen aufzuteilen. Also gitarrist A spielt song 1, 2 und 3, gitarrist B spielt song 4, 5 und 6. So ist jeder gleichermaßen beteiligt ;-)
 

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