Wieso gibt es so große Preisunterschiede bei Einzeleffekten?

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Hi,
mich würde mal interessieren, warum es bei Einzelbodeneffekten desselben Typs häufig so große Preisunterschiede gibt.
Einige Faktoren sind mir klar, z.B. Gehäuse, TrueBypass, Röhre oder nicht, oder, ob ein Pedal Stereo betrieben werden kann. Aber mich wundert es, wie es z.B. für ein Tremolo, dass ja "nur" regelmäßig das Signal absenkt (vereinfacht gesagt), eine Presispanne von 15€ (Behringer) bis 405€ (Z.Vex) geben kann. So teure Komponenten und so raffinierte Schaltkreise kann es doch gar nicht geben? Zahle ich dann also nur für den Namen?
 
Eigenschaft
 
Naja, viel macht schonmal der

-Name aus....also ob jetz MXR oder Behringer draufsteht!

-Qualität (Metall- oder Plastikgehäuse...Teure oder billige Potis usw.)

-Platine oder mehr Point-to-Point?
 
Hi,
richtig, desweiteren werden die Behringer-Treter, wie viele andere auch, in China produziert, mit extrem niedrigen Löhnen, die Z.Vex-Teile werden in den USA von Hand verlöten und bemalt;)
 
Hmm, müssen wir darüber wirklich diskutieren? :confused:

Bei fast allen Artikeln gibt es billige Marken, günstige Marken, hochwerige Marken und Kultartikel, deren Preis nur für Liebhaber gerechfertigt ist.
Ab einem gewissen Preis bezahlst Du klar auch für den Namen, aber so lange es eine Nachfrage dafür gibt ... :rolleyes:
people are snobs ;)

Gegenfrage:
Ist ein Ferrari so hochwertig oder bezahlt der Käufer nur den Namen?
 
Bei fast allen Artikeln gibt es billige Marken, günstige Marken, hochwerige Marken und Kultartikel, deren Preis nur für Liebhaber gerechfertigt ist.
Ab einem gewissen Preis bezahlst Du klar auch für den Namen, aber so lange es eine Nachfrage dafür gibt ... :rolleyes:
people are snobs ;)
Ja, darum geht es mir ja eigentlich. Ab wann kann man sagen, dass man für den Namen zahlt? Ich meine, da jetzt eine konkrete zahl zu nennen, ist natürlich schwierig, aber ich hab von dem ganzen technischen Kram nicht besonders viel Ahnung, darum würde ich halt gerne Wissen, inwiefern es Preisunterschiede geben kann, die nicht durch den Namen gerechtfertigt sind?
 
Schon allein dadurch, dass manche Hersteller, wie z.B. der Herr Vex noch wirkliche Entwicklung und Innovation in ihre Produkte einfließen lassen, entgegen gewissen Herstellern, die eine vielfach erprobte Schaltung einfach "kopieren".

Eine Schaltung kommt nicht aus dem nichts, sondern muss erstmal entworfen werden.

Und naja, das Behringer Tremolo und das SeekTrem/TremoloProbe/Tremorama - weiß nicht welches du grad meinst - kann man nun wirklich nicht vergleichen.

Für den Namen zahlst du - meiner Meinung nach - sobald du dich im Bereich der sog. Boutique-Effekte befindest. Hier wird meines Erachtens auf jedenfall für den Namen MIT bezahlt. Allerdings handelt es sich dann auch um Geräte, die sich dann deutlich von der Masse abheben, oder eben etwas ganz besonderes können, oder etwas "normales" ganz besonders gut können:

ZVEX FuzzFactory ( außergewöhnliches Fuzz )
Fulltone OCD ( "besonders guter" Verzerrer )
Okko Diablo ( "besonders guter" Verzerrer )
MoogerFooger ( außergewöhnliche Modulationseffekte )
Lovetone ( teils außergewöhnliche Filter und Modulationseffekte )

usw usw.

Bitte hier keine Diskussion, welche(r/s) von diesen Geräten oder Herstellern jetzt noch grade "Boutique" oder doch schon nicht mehr ist etc.. ^^

Außerdem gibt es aber auch noch Marken, die ich nun nicht gerade "Boutique" nennen würde, sich aber durch hervorragende (Effekt)Qualität einen Namen gemacht haben, und somit sicherlich auch einen kleinen oder größeren Namensaufschlag haben:

BOSS
t.c. electronics
electro harmonix
to be continued...

In etwa zu vergleichen mit adidas, Puma, Nike, etc :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bitte sollen wir denn eine feste Größe sagen, ab wann man für den Namen mitzahlt? Ganz so klar sind die Grenzen nicht zu ziehen, das Leben ist kein Mathematikunterricht. angesichts der Gewinnspannen des Herrn Fuller könnte man vom mitbezahlten Namen sprechen - na und? Die Dinger klingen gut, sind saustabil (was vielleicht erst bei Tourmusikern von Interesse ist) und von daher ihr Geld wert. Das gerade jüngere sich das Zeug nicht leisten können, gut - aber das heißt nicht, dass man nicht auch verdammt viel leistung für das Geld bekäme.

Sprich: "Lohnt sich für mich" ist nicht das gleiche wie "ist das Geld wert". Satriani kriegt die Dinger vielleicht sogar günstiger und nutzt sie, um Geld zu verdienen - da lohnt es sich halt eher als bei einem Jugendlichen, der vier Monate spart und dann nur alle paar Monate im Jugendzentrum auftritt.
 
Für den Namen zahlst du - meiner Meinung nach - sobald du dich im Bereich der sog. Boutique-Effekte befindest. Hier wird meines Erachtens auf jedenfall für den Namen MIT bezahlt.

Bei keinem Hersteller bezahlt man für den Namen.
Jeder Hersteller versucht grundsätzlich den höchst möglichen Preis für seine Produkte am Markt durchzusetzten > Gewinnmaximierung. Die Überlegungen die dabei angestellt werden, sind dabei im Prinzip die gleichen. Egal ob bei Mike Fuller, Heiko Lauenroth, Roland/Boss, Behringer, etc. Alle schauen sich als Grundlage ihre Kosten an, schauen, wo sich die direkte Konkurrenz bewegt und bilden dann ihren Preis.
Wenn sie könnten, würden Boss, MXR, Digitech selbstverständlich mehr für ihre Pedal verlangen. Dies geht aber nicht, da die Konkurrenz in diesem Segment sehr hoch ist.
Die Boutique- und Kleinserienhersteller tun sich dabei leichter. Zum einen wird bei ihnen eine höhere Klang-/Verarbeitungsqualität unterstellt, die einen höheren Preis rechtfertigen. Zum anderen lässt eine heterogene Nachfrage immer höhere erzielbare Preise zu.
 
Hmmm...is es nicht eigentlich ein anderes Ansatz, als der der Kostendeckung?

Heute verkauft man auf 2 Arten besonders lukrativ: auf Masse oder im Boutique/Luxus-Segment.

Behringer, Harley Benton und wie sie alle heißen, verkaufen auf Masse wohingegen Z.Vex und Fulltone eher dem Boutiquesegment zuzuordnen sind.

Besonders bei Z.Vex ist doch festzustellen, dass mit Verlagerung in den Massenfertigungsbereich auch die Preise drastisch fallen.

Ich schätze das ist die einzig plausible Erklärung für deine Frage. Kostendeckung ist eigentlich nur noch für das mittlere Segment relevant.

Boss, Ibanez, Digitech und Co. haben mit Sicherheit enorme Margen und halten sich auf dem dem Markt, weil sie schon lange im Geschäft sind und immer wieder in Neuerungen investieren.

Ein Bosseffekt ist quasi der Golf unter den Effekten.
 
Ein Bosseffekt ist quasi der Golf unter den Effekten.
OK, aber in dem Fall ist es so: Ein Golf ist ein solider Wagen, aber wenn ich mir einen Porsche kaufe, krieg ich für mehr Geld höhere Geschwindigkeit, Beschleunigung etc.
Würdet ihr sagen, dass man z.B. bei Z.Vex jeden Euro hört? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich meine, sicherlich ist ein Effekt von Z.Vex besser als eine von behringer, aber um knapp 400€?
 
richtig, desweiteren werden die Behringer-Treter, wie viele andere auch, in China produziert, mit extrem niedrigen Löhnen, die Z.Vex-Teile werden in den USA von Hand verlöten und bemalt;)

Bei Zvex gibt's drei Version: Die Handpainted und die "silkreen" Vexter und die usa vexter Serie... Die Handpainted ist in der Tat "made in usa" die andere kommt aber aus Taiwan - zumindest laut zvex selbst. KLICK ....

Im übrigen lässt sich Boutique ganz gut auf Klamotten Transferieren: So heißt Boutique erstmal teurer, dann u.U. Handmade und dann kommt erst der Sound.

Grüße
 
ich denke zB mit dem "danelectro transparent overdrive" könnte man so manch einen boutiqe-verehrer (zu denen ich leider auch zähle) verarschen, indem man das teil in ein hochwertiges stylisches Gehäuse baut und dann für sagen wir mal 200 Euros anbietet. Also ich würd dem Verkäufer jedes Wort glauben wenn er mir von "handgebaut in den USA" und "boutique" und blabla vorlügen würde...und würd es kaufen :D
 
Als Elektronikomiker darf ich mal hinzufügen , dass es bei Halbleiterbauteilen (ICs) unterschiede bei der Reinheit gibt. Rauscharme Effekte sind deshalb (auch in China) aufwändiger zu realisieren, zumal die
Herstellung eines grösseren Chips niemals einen billige Angelegenheit sein wird.
 
ich denke zB mit dem "danelectro transparent overdrive" könnte man so manch einen boutiqe-verehrer (zu denen ich leider auch zähle) verarschen, indem man das teil in ein hochwertiges stylisches Gehäuse baut und dann für sagen wir mal 200 Euros anbietet.

Ja, dann hättest du einen überteuerten Cochrane Timmy. Den gibt es nämlich original für unter 150.
 
Ja, darum geht es mir ja eigentlich. Ab wann kann man sagen, dass man für den Namen zahlt? Ich meine, da jetzt eine konkrete zahl zu nennen, ist natürlich schwierig, aber ich hab von dem ganzen technischen Kram nicht besonders viel Ahnung, darum würde ich halt gerne Wissen, inwiefern es Preisunterschiede geben kann, die nicht durch den Namen gerechtfertigt sind?
Das ist nicht so leicht. ;)
Zum einen ist Effekt ja nicht gleich Effekt, eine Raumsimulation wie ein Reverb ist etwas deutlich komplizierteres als z.B. ein Overdrive. Und bei zweiterem gibt es auch eine viel größere Auswahl.
Wenn überhaupt, dann musst Du schon exakt den Effektyp angeben und fragen, bis zu welchem Preis es sich in etwa lohnt. Und dann wirst Du immer noch Freaks haben, die genau einen speziellen Sound haben wollen und sich mit Händen und Füßen wehren, dass ihr Effekt den Preis nicht wert ist.
Manchmal hat ein Pedal auch ein Fearture, das Du bei günstigeren gar nicht bekommst, dann gibt es ja gar keine Alternative. Hier kommt dann die schwierige Frage hinzu, ob ein Feature soviel Preisaufschalg rechtfertigt.
 
OK, aber in dem Fall ist es so: Ein Golf ist ein solider Wagen, aber wenn ich mir einen Porsche kaufe, krieg ich für mehr Geld höhere Geschwindigkeit, Beschleunigung etc.

ja, aber Du kriegst deine Sofagarnitur nicht rein :rolleyes:

Würdet ihr sagen, dass man z.B. bei Z.Vex jeden Euro hört? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich meine, sicherlich ist ein Effekt von Z.Vex besser als eine von behringer, aber um knapp 400€?

Das kann nur der Kunde entscheiden. Für manchen ist das Behringer keinen Cent wert, für andere ist das ZVex-Pedal masslos überteuert... ein dritter sieht das genau umgekehrt, so what=

Spiel an was dor vor die Füsse kommt, und dann treffe eine Entscheidung.

Wir reden hier vor allem über Sound, und wie willst Du den in Geld messen?
 
Ist doch ganz einfach, Angebot und Nachfrage bilden den Preis auf dem Markt.
Es gibt den sogenannten Snob-Effekt, das heißt Menschen kaufen Produkte schon deswegen weil sie wesentlich teurer sind als Konkurrenzprodukte. Das gilt auch für viele Boutique-Hersteller.

Natürlich hat Massenfertigung auch etwas mit dem Preis zu tun, jedes Unternehmen muss kostendeckend arbeiten und wenn ein Boutiquehersteller am Tag 9 Pedals verkauft, dann muss der Preis für diese Pedals wenn er davon leben soll recht hoch sein.

Aber erst auf dem Markt wird der Preis gemacht. Und Menschen sind bereit für den Markennamen mehr Geld zu zahlen, einfach weil sie bestimmte Erwartungen an diese Marke haben.
 

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