Wieviel Schlagzeug braucht man eigentlich?

Haensi
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Zugeben eine etwas ketzerische Frage.
Ich komme deswegen drauf, weil ich neulich mal nach lÀngerer Zeit auf einem Festival mit mehreren Gruppen war (Waldstock in Pegnitz).
Was mir auffiel, war die Grösse (oder schon eher Kleinheit:D) der Drumsets auf der BĂŒhne?
Trotz unterschiedlicher Stile (Elektropop, russischer Speed-Folk, 60er Garagen-Beat, 70ies Psycho-Rock a la Hendrix, sogar Rock-Cabaret) bestand das Set oft nur aus zwei Toms (HĂ€nge- und Floortom) BD, Snare und neben Hihats und Ride max. 2 Becken. Der Drummer der 60ies Garagen-Band hatte eben nur dieses Kit und als Becken nur ein Crashride und eine Hihat. Gerockt und abgegangen sind alle, und das nicht zu knapp.
Die Zeit der Ballerbuden mit dutzenden Becken und Toms scheint wohl vorbei zu sein, oder liegt es am Musikstil?
Mir wÀren jetzt drei Becken auf zu wenig - das hat aber wohl eher was mit "Fetischismus" zu tun als mit Notwendigkeit. Bei den Bands habe ich jedenfalls nicht umbedingt was vermisst.
Liegt es wirklich am Musikstil oder dass wir gerne zeigen was wir so haben? Ich weiss jetzt wenigsten, dass es mit weniger auch geht. Da werde ich kĂŒnftig wohl weniger mitnehmen, mein RĂŒcken wird es mir danken, wenn ich nichtmehr soviel schleppen muss. :D
 
Eigenschaft
 
Haensi der Ketzer ;)
Aber durchaus eine berechtigte Frage. Ich muss auch immer wieder feststellen, dass diese "1 Tom ĂŒber bassdrum + floortom" Rockaufbauten enorm zunehmen. Allerdings ist das so garnicht nach meinem Geschmack. Ich bevorzuge lieber grĂ¶ĂŸere Aufbauten. Ich denke es liegt zum einen schon am Musikstil, jedoch aber auch am jeweiligen Schlagzeuger.
Ich wĂŒrd das mal an meinem Set (zugegeben auch recht ĂŒppig ausgebaut ;) ) so erklĂ€ren:
Die 2 Bassdrums habe ich, weil ich einfach in jedem unserer Songs (so Death / Blackmetal Richtung in etwa) DB spiele und ich definitv behaupte, dass es einen Unterschied gibt zwischen 2 Bass' und "nur" einem Doppelpedal.
4 Toms um beliebig flexibel fĂŒr alle Teile der Lieder zu sein. Von hoher 10" bis tiefer 16" Standtom ist eigentlich immer passend etwas dabei.
Tja, und bei den Becken ist vermutlich ebenfalls ein bißchen Fetischismuss vorhanden ;) Ich brauche einfach Auswahl an verschiedenen Beckensounds, damit ich immer situationsabhĂ€ngig die richtige Klangfarbe zur VerfĂŒgung habe.
Also kleines Fazit: Meiner Meinung nach:
1. Musikstil abhÀnging
2. Schlagzeuger abhÀngig. Die einen mögen halt mehr, andere eher puristische Aufbauten
3. Keine Indikator auf die SpielqualitÀt des Jeweiligen :)

Gruß, Matthias
 
Meiner Meinung nach liegt es am Musikstil und an den persoenlichen Vorlieben des Drummers.
Daraus ergibt sich das fuer jeden individuell passende Setup.
Es werden bestimmt noch Leute folgen, die dir mit eigenen Konzert- bzw. Festival Erfahrungen in Sachen großen Drumsets das Gegenteil beweisen werden.
 
Homer
  • Gelöscht von mb20
  • Grund: Doppelpost!
Ich finde auch, dass es da von den persönlichen Vorlieben des Drummers abhÀngt.
Klar gibt's da bestimmte Klischees (die oftmals ja auch eingehalten werden...), so muss 'ne Metal-Bude immer möglichste viele Toms etc. haben...
Wer fĂŒr sich mit 'nem riesigen Set glĂŒcklich ist, ist doch ok. Jeder/Jede wie er/sie mag und kann... :)

Ich fĂŒr mich habe festgestellt, das ich mit weniger sehr gut auskomme. Zur Zeit spiele ich 12er TT und 16er FT und komme damit mehr als gut aus. Ich spiele reduzierter, was nicht unbedingt schlecht ist.
Ausserdem ist der Transport komfortabler und einfacher. So kriege ich mein Equipment locker ins Auto und muss nichtmal in Tetris-Manier stapeln. ;)
Bei Becken mag ich's auch lieber ĂŒberschaubar. Und mit 3 Crashbecken komme ich auch locker aus...

GrĂŒĂŸe

Ps: Irgendwie muss ich bei dem Thema an die Geschichte von dem Jazzer und dem Metaldrummer denken... :D
 
Naja es ist z.B. ja klar das man bei Prog Rock/Metal wohl mehr Instrumente brauch als bei minimalismus Musik. Viele Punk und Rockabilly/Psycobilly(schreibt man das so?) Bands haben exrta kleine aufbauten weils es halt angeblich in die Musikrichtung reingehört. Persönlich wĂŒrde ich auhc auf ein eher grĂ¶ĂŸeres Set zurĂŒckgreifen, habe aber auch einige Gigs schon mit nur einer Tom gespielt weil einfach mehr nicht nötig war.
 
Man kann aber auch Prog Rock oder Prog Metal machen und dabei nicht viele Toms verwenden. Wieso sollte das nicht gehen? Ist alles im Bereich des möglichen...
Ein guter Drummer macht auch aus einem verhĂ€ltnissmĂ€ĂŸig kleinen Set "viel"...
 
Naja aberb es ist halt allgemein bekannst das dies ALLGEMEIN nuneinmal meist so gemacht wird, weil nuneinmal mehr klagfarben nötig sind als bei minimalismus , um beides mal vergleichen zu können Homer;)
 
Ich verstehe schon das das "allgemein" so gemacht wird ;)
Aber nur weil der Herr Portnoy der Meinung ist muss sich Otto Normal Drummer ja nicht davon beeinflussen lassen. :p
Komplexe Musik kann ich auch machen ohne Unmengen an Equipment. Es wird ja nicht unbedingt nur dadurch besser, dass ich auf ein anderes Tom haue... :)

Ich bin immer dafĂŒr, dass jeder da seinen eigenen Weg findet und sich nicht (nur) an seinn Vorbildern orientiert und versucht diese zu kopieren. Wenn man seine eigenen Ideen (auch bei der Setkonfiguration) umsetzt entsteht halt eher etwas neues und eigenes...
Aber das ist ja auch nur meine Meinung... :great:
 
Ich versteh ja was du sagen willst aber es ging jetzt darum zu erklĂ€ren warum manche hlat grĂ¶ĂŸe, manche kleinere Sets spielen und das war halt eine mögliche erklĂ€rung von mir;)
 
Ui, das hÀtte ich jetzt aber nicht gedacht, dass ich damit eine Grundsatzdiskussion entfache, mir war das halt nur aufgefallen.
Und noch was fÀllt mir dazu ein:
Gerade wenn man Songs selber schreibt, hat man auch bestimmte Soundvorstellungen im Kopf. Und wenn man sich beim Intro halt einen Cowbell-Beat vorstellt, spielt man den auch und manchmal "muss" es halt ein bestimmter Beckensound sein usw. Da kommt dann schnell einiges an Equipment zusammen.
Wir haben z. B. einen Song, da kommt halt in ein paar Takten eine Bell drin vor. Es ginge wohl zur Not auch ohne, ich nehm sie aber immer mit, weil es halt zu dem Song gehört.
 
Es ist nicht undbedingt Musikstil gebunden, eher der Stilrichtung der jeweiligen Band mit EinflĂŒssen des Drummers. Das hört sich nun Ă€hnlich an, aber es schließt einfach nur bestimmte Klischees bestimmter Musikrichtungen. Denn es kommt viel mehr auf den Einsatzzweck an. Danny Carrey fĂŒr seinen Teil, wĂŒrden wir uns mal vorstellen, er wĂŒrde mit 2 Toms spielen? Wo bleiben dann seine legendĂ€ren, rollenden Fill Ins? Sie hĂ€tten dann bei Weitem nicht so einen Charakter, wenn sie nur ĂŒber 2 Toms gespielt werden wĂŒrden. Außerdem wĂŒrde seiner Band (Tool) dann widerum was fehlen. Tool hat zum Beispiel ihren ganz eigenen Musikstil, somit auch einen eigenen Charakter der Band. Ganz im Gegenteil zu, zum Beispiel Billy Talent. Die Musik geht einfach nach vorne und verzichtet auf lange epitsche Phasen oder lange Fill Ins. Die Musik ist einfach und somit schreit es förmlich danach sein Equipment zu minimieren. Man braucht halt nicht mehr. Dennoch rocken die beiden Bands bis ins unermessliche, haben aber einfach ihren ganz eigenen Charakter. Tool als Synonym fĂŒr Experimentelles und Episches, Billy Talent als Synoym fĂŒr Einfachheit.

In meinen Augen ist Schlagzeug, auch wenn ich nun wahrscheinlich gleich welche auf den Deckel bekomme, ein Begleitinstrument. Genau wie der Bass. Diese beiden Instrumente bilden die Basis einer guten Band und guter Musik. Um so einfacher die Basis um so besser lĂ€sst sich drauf aufbauen. Ich bin eher ein Mensch, der "jeder"Mann Musik hört. Zwar immer ein Ohr auf den Schlagzeuger, aber ich betrachte stets das Gesamtbild und die Band an sich und wie schon gesagt ihren Charakter. Es wĂŒrde einfach nicht passen, wenn die Donots einen Vinnie Paul als Drummer hĂ€tten. Anders herum, was wĂ€re Pantera ohne Vinnie Paul?!
Ihr merkt schon mein Geschreibe, geht schon auch in die Richtung "es ist Schlagzeuger abhÀngig" ist es ja auch! Denn die Mischung machts! Die persönlichen Eigenschaften des Drummers spiegeln sich auch im Spielen der Band und deren Musikrichtung/Charakter wider.

Wer sich dem Klischee hingibt "ach ich bin in einer Rockband, ich brauche nur 2 Becken" hat selber schuld, wenn die Musik eigentlich nach mehr schreit und er dadurch es nicht schafft, seinen eigenen Stil fĂŒr Band und mit der Band zu kreieren.

Bandcharakter + eigene Stil = GrĂ¶ĂŸe das Schlagzeuges.

Jetzt noch was aus eigener Erfahrung. Ich habe bis jetzt viel in Rockbands gespielt. Ich hatte immer 2 Toms + 2 Crashs + HiHat + Ride + Snare und Bass. Es reichte vorne und hinten. Die Einfachheit der Band stand ganz im Fordergrund und mehr wĂ€re schon ĂŒberflĂŒĂŸig gewesen. Anders in meine Reggaeband, da mehr tragende Fill Ins vorkamen, wollte ich einfach 3 Toms haben um mehr variieren zu können. In meiner Popband brauche sich sogar nur eine Tom um mal ein Break wieder einleiten zu können. Es war immer mein persönliche Geschmack vorhanden und der Hang zu dem Minimalismus, nach dem die Band und der Charakter geschriehen hat.
 
Ich denke es hat auch was mit live spielen zu tun ...

Zum einen Schleppen, Aufbau und auch immer wieder der leidige Platz.
Wer als drummer auf einem kleinen Set klar kommt, ist da definitiv im Vorteil.

Dann kommt noch oft Abnahme und soundcheck hinzu.
Da macht man sich mit einem großen Set auch nicht unbedingt Freunde.

Klar - ab einer bestimmten GrĂ¶ĂŸenordnung ist das Wurst: wenn da ein drummer sagt: ich will das set haben und so und so muss es stehen und so weiter - dann wird das halt gemacht.

Generell gibt es aber sehr große individuelle Unterschiede und auch die Mode spielt eine gewisse Rolle. Zu den Zeiten von Billy Cobham, Alphons Muzon und anderen Konsorten gingen die Sets schon mal rund um den Drummer und wurden mit etlichen Gongs und anderem Percussion-Zeugs vollgestellt - die Trommeln sollten ein melodieartiges Spiel ermöglichen.
Das ging einher mit dem Aufstieg des drummers zum gleichwertigen Musiker. Das ging auch einher mit Prog Rock, mit langen StĂŒcken wo auch der sound variabel sein sollte und schließlich mit bis zu 20-minĂŒtigen Drumsoli.

Das muss alles kein Vorbild sein - und ich habe schon absolut ĂŒberzeugende drummer mit einem minimal-set gesehen, die auf ihrem bescheidenen kit eine Dynamik erzeugt haben, dass Dir die Ohren wegflogen. Abgesehen von den drummern, die im Zweifel 30 Minuten im Dialog mit der snare verbringen ohne dass es langweilig wird.

x-Riff
 
vor vielen jahren habe ich mal eine drumclinic mit Jonathan Mover im session/walldorf gesehen ... er hat begonnen mit 5 toms und 6 becken und hat nach jedem song ein tom und ein becken abmontiert wÀhrend im gegenzug die songs immer komplexer wurden ... den letzten song hat er mit bd/sd/ft/hh/ride/cr gespielt, und das dann aber "sowas von jenseits von gut und böse" ... war ein sehr beeindruckender auftritt

...
 
also sicherlich ist es von drummer und der musikrichtung abhÀngig, wovon auch sonst^^

also ich spiele auch nicht das grĂ¶ĂŸte set, 12er TT 16er FT, ich wĂŒrde aber auch lieber noch ein 2tes 16er oder 18er haben, aber ich hab zuhause und im proberaum ein set stehen und kann so das 2te 16er nich mitnehmen, aber zu auftritten nehme ich es dann mit.

aber ich denke es liegt auch im trend, frĂŒher hatten ja die meisten ein riesiges set, wo die toms im bogen zu einem waren und total angewinkelt, jetzt spielt man oft nur noch ein TT und das grade und flach, mir gefĂ€llt es und zu funk und drum&bass passt es auch gut
 
Ich empfinde Becken als super wichtig. Habe an meinem Set 1 BD, 1 Snare, 2 HĂ€ngetoms, 1 Standtom, 3 Crash's, 1 Ride, 2 China, 1 Splash, 1 Hi-Hat. Das ist passt einfach super in meinen Stil.

Meiner Meinung nach ist die Wahl des Sets abhÀngig von der Spielweise des Drummers. Wurde aber auch schon tausend mal gesagt...
 
Warum schreibst du das dann nochmal? :screwy:
 
Ich finde die Wahl des Sets ist abhÀngig vom Drummer:D


kopf einziehen und weg, sorry for OT
 
naja auch von der Band bzw. Stil Sonöar
 
Thread kann man eigentlich closen, wird sowieso nur noch zeuch gepostet, was schon 10x gepostet wurde :rolleyes:
 
Gelobt seien die 80er da hieß es noch 2Bds 5toms snare und unzĂ€hlige Chinas Crashes etc.
:D:D
nein Spaß beiseite, ich spiele in einer Power Metal E-gitarre. FrĂŒher hatte unser drummer noch so ein set Tama Rockstar 2bds 5toms 2snares und nen Beckenurwald die Schlepperei war grausam. Spielbar ist das Meiste auf einem "Friesierten Standart Kit" unser neuer Drummer spielt die Songs auf einem Sonor 3toms 1snare 14"hh 16"c 18"c "20"r
und es geht auch. Ich denke wer heute große Sets spielt möchte die 80er wieder einleuten oder es geht wirklich um die Soundvielfalt, es sei jedem selber ĂŒberlassen!
Ich werde meine 13" tom bald auch abbauen da ich es gut finden die ride halb ĂŒber die Bass zu hĂ€ngen!:):):)
 

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