Will Glahé Hohner Morino Stimmstöcke

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Guten Tag liebe Akkordeon-Fans,

ich bin seit heute neu im Forum registriert, verfolge Beiträge aber schon seit mehreren Jahren meines 33-jährigen Lebens. Akkordeon habe ich mir selbst mit großer Begeisterung vor ca. 10 Jahren beigebracht, was aber durch meine Vorbelastung durch Piano keine allzu große Heldentat sein dürfte. Zu meinen Hobbbies gehören noch Gitarren und Singen (unter der Dusche, damit's niemand mitbekommt ;-)).

In meine Hände ist mal eine etwas ramponierte Morino VI N gekommen, welche ich bespielt habe. Es war meine erste Begegnung mit einer Morino. Das Instrument selbst habe ich nach der Kennenlernphase veräußert, da es mir eben um die Bekanntschaft ging. Zusammen mit dem Instrument habe ich einen Satz Stimmstöcke mit Musette-Stimmung erhalten, in einer schönen Holzkiste. Die Stimmstöcke sind noch ganz gut in Stimmung, im Gegensatz zu den "normalen", die im Instrument drin waren.

Nun der Clou: auf den Stimmstöcken steht "Glahé-Musette". Das Musette hört sich tatsächlich anders an, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der Spezifik des von Will Glahé zusammengestellten Musette-Orchesters liegen dürfte. Dem habe ich erstmal keine große Beachtung geschenkt, bis ich auch die Stimmstöcke verkaufen wollte, da ich keine Verwendung für sie hatte. Ein netter Herr hatte mir diese für seine ältere Morino abgenommen, nachdem ich ihm die Abmessungen mitgeteilt habe. Leider haben die Stimmstöcke doch nicht gepasst, woraufhin er mir die Stimmstöcke zurückschickte. Da er aber einige Kontakte in der Akkordeon-Szene hatte, konnte er sich bei einem älteren ehemaligen Hohner-Meister über die Stimmstöcke erkundigen. Dieser teile ihm mit, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um die Stimmstöcke handelt, die Herr Glahé höchstpersönlich in seiner Morino hatte. Da bin ich schon mal sehr neugierig geworden. Weiterhin ist auf der Holzkiste der Name Sigfried Layer erkennbar, wahrscheinlich der Stimmmeister. Unten habe ich Bilder der Stimmstöcke hinzugefügt.

Angetrieben durch finanzielle Schwierigkeiten, bedingt durch einen Jobverlust letzten Sommer, möchte ich die aktuelle finanzielle Lage verbessern, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Bedürfnisse unserer beiden entzückenden und sehr geliebten Kinder. Meine Hoffnung ist, herauszufinden, ob die Stimmstöcke tatsächlich Herrn Glahé gehörten (wovon ich momentan schon stark ausgehe) und wenn ja, diese an einen LIebhaber, Kenner, Interessenten oder z.B. an ein Museum o.ä. zu veräußern. Mein, hoffentlich verständlicher, Wunsch ist es, mehr dafür zu bekommen, als die 300 € aus dem ersten Verkauf.

Nunja, so weit so gut. Ich bin höchst gespannt darauf, ob jemand sagen kann, wie man darauf schließen kann, dass die Stimmstöcke tatsächlich dem großen Will Glahé gehört haben. Falls jemand begeisterte Akkordeonisten, Sammler etc. kennt, die etwas mit dem Namen Will Glahé anfangen können, bin ich für eine Vermittlung sehr verbunden. Vielleicht weiß ja jemand, wer Herr Sigfried Layer ist bzw. war.

Ich wünsche allen schon mal ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Stan
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Ich bin höchst gespannt darauf, ob jemand sagen kann, wie man darauf schließen kann, dass die Stimmstöcke tatsächlich dem großen Will Glahé gehört haben.
Die wichtigste Information hierzu hast du schon vom Hohner Service erhalten. Der Schriftzug legt nahe dass das Für das Akkordeon von Herr Glahe gebaut wurde.

Solche austauschbaren Stimmstöcke gabs ab und zu . Die wurden dann speziell für ein bestimmtes Instrument gebaut und auf dieses eingepasst... und zu dem Zweck auch gekennzeichnet, wo s denn hingehört.
... Denn auch wenn die Stimmstöcke von den Abmaßen her gleich sind, wie die einer anderen Morino VI N so werden die Stimmstöcke dennoch bei der Montage noch genau auf das jeweilige Instrument eingepasst, denn es gibt hier immer ein paar Nuancen wo die Instrumente abweichen und wo man dan die Toleranzen ausgleichen muss.

Deshalb passen diese Stimmstöcke auch wirklich nur in genau 1 Instrument perfekt - in das wofür die gebaut wurden. In alle anderen Morino VI N passen die vielleicht so ungefähr aber eben nicht exakt, was dann Auswirkungen auf Stimmung, Stimmhaltigkeit etc haben kann. In andere Akkordeons passen die normal nicht. Deshalb haben diese Stimmstöcke so wie se derzeit sind nur einen wirklichen vollen Gebrauchswert, wenn die in das Instrument eingebaut werdne für welches die vorgesehen waren. :nix: ... Also am sinnvollsten den Besitzer ausfindig machen an den das Instrument verkauft worden ist und den kontaktieren ob der die Stimmstöcke abkaufen mag.

Interessant an den Stimmstöcken ist , dass da nicht wie normal in der Morino VI N Stimmplatten vom Typ Tipo a Mano verbaut wurdne, sondern Artiste Gold. Diese Artiste Gold Stimmplatten sind zwar nicht schlecht, sind aber normal nicht ganz so gut, wie Tipo A Mano Stimmplatten. Wobei die hier in diesem speziellen Fall in der Verwendung als reine "Musette" Stimmstöcke eventuell sogar besser passen als die originalen Tipo a Mano.

Was man auch sieht, ist dass die Stimmstöcke ordentlich in Gebrauch waren, denn auf den Stimmstockrücken haben sich schon mehrere Stimmer verewigt... die wurden also auch schon ein paar mal nachgestimmt.
 
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Hallo,

ich will ja nicht nur unken, aber ich sehe es genau wie maxito: Diese Stimmstöcke sind etwas für den Eigentümer des Instruments, zu dem sie gehören, und sonst für niemanden.
Man kann sie natürlich anpassen auf jede andere Morino VIN, aber dafür bezahlt niemand einen darüber hinausgehenden Sammlerwert.
Sie gehören doch zu einer Morino VIN? Oder doch zu einem anderen Instrument mit 45 Tasten?
Sammlerwert sehe ich ohnehin als schwierig an:
Gibt es ein Foto, auf dem Will Glahé eine Morino VIN spielt?
Gibt es Aufnahmen von Will Glahé, auf denen er überhaupt eine Morino N spielt?
Hat Will Glahé jemals Melodiebass gespielt?
Gibt es noch einen Will Glahé-Fanclub?
 
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Danke für den Hinweis mit Siegfried Layer.
Mir hat der Name nichts gesagt, bzw. ich habe ihn wie walsinats als Hohner-Mitarbeiter eingeordnet.
Jetzt wird es ja richtig interessant.
Dann trägt vielleicht der Kasten den Stempel des Eigentümers, also Siegfried Layer.
Dieser wird eine Morino VIN gespielt haben, vielleicht auch tatsächlich Melodiebass, und er wird sich für hin und wieder Glahé-Sound Stimmstöcke mit anderer Schwebung zugelegt haben, anders als Glahé auf eigene Rechnung, deshalb die Stimmzungenqualität.
Denn es gibt schon Fotos von Will Glahé, wie er eine Morino spielt, aber eben nur ganz alte Morino M mit den unvollständigen Bassreihen oben und unten.
Dass er von Hohner jedoch eine Morino N bekommen hat, glaube ich schon, halte aber IV oder V für wahrscheinlicher.
Will Glahé war beim Erscheinen der Morino N schließlich um die 60 Jahre alt und hat, wenn man den Fotos glauben darf, auf der Bühne im Stehen gespielt
 
Man könnte auch vermuten, daß die Markierung "Glahe-Musett" einfach nur sagt wie sie gestimmt sind.
Dafür würde auch sprechen, daß nur Stimmstock 1 und 3 vorhanden sind.
Herr Layer hat für verschiedene Musikrichtungen spezielle Schwebungen benötigt.
 
Grund: Nachtrag
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Ich halte es für wahrscheinlich das der- / oder -einer der Besitzer, eine- spezielle Tremolo Stimmung, nach Vorgabe „ Will Glahe“
brauchte- wollte- gerne hätte- und diese letztendlich bestellt und auch bekam. Zum Schluss wurden die Stimmstöcke noch entsprechend getauft.

Eine Bezeichnung die m. E. eher die Stimmung beschreibt aber nicht den Besitzer.
 
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@ walsinats,

mich würde zunächst bitte folgendes dazu interessieren, wie man diese Aussage interpretieren darf:

".... In meine Hände ist mal eine etwas ramponierte Morino VI N gekommen, welche ich bespielt habe. Es war meine erste Begegnung mit einer Morino. Das Instrument selbst habe ich nach der Kennenlernphase veräußert, da es mir eben um die Bekanntschaft ging. Zusammen mit dem Instrument habe ich einen Satz Stimmstöcke mit Musette-Stimmung erhalten, in einer schönen Holzkiste. Die Stimmstöcke sind noch ganz gut in Stimmung, im Gegensatz zu den "normalen", die im Instrument drin waren...."

Somit stellt sich mir die Frage, wie wurde das überprüft, bzw. mit welchem Instrument wurde das bitte getestet, oder beurteilt ?
-->" ....Die Stimmstöcke sind noch ganz gut in Stimmung, im Gegensatz zu den "normalen", die im Instrument drin waren...."

Vielen Dank & Gruß
REDO
 
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Liebe Diskussionsteilnehmer,

vielen lieben Dank für die rege und, wie ich finde, höchst interessante Diskussion. Ich konnte leider nicht früher antworten.

Zunächst einmal muss ich einen peinlichen Fehler zugeben: es ist eine Morino VI "M" und nicht "N"... die Buchstaben liegen nunmal nah bei einander. :giggle: Unten habe ich für alle Fälle Fotos des Instrumentes hinzugefügt.

Gut, dass jetzt die Frage hinsichtlich der Person Sigfried Layer geklärt zu sein scheint.

Zum Thema auf das Instrument zugeschnittene Stimmstöcke und wie die Stimmigkeit eingeschätzt wurde: es gab zwei Sätze Stimmstöcke mit Musette, einer mit dem erwähnten "Glahé Musett". Ich habe verschiedene Stimmstöcke eingesetzt und so den Klang bewertet. Ich vermute, dass es sich nicht um aus geometrischer Sicht einzigartige Stimmstöcke handelt, denn dann würde es ja heißen, dass alle Stimmstöcke einzigartig wäre. Oder ehe ich das falsch? Viel leichter wäre es zumindest, herkömmliche Stimmstöcke zu nehmen und einen neuen Satz Musette-Schwebung zusätzlich zu haben.

Dann stellt sich natürlich die Frage, warum die Stimmstöcke nicht in die Morino des Käufers passten. Ich werde mir die Mailverkehr mit ihm nochmal durchlesen.

Liebe Grüße
Stan

PS: bei "Will Glahé Fanclub" musste ich echt lachen :ROFLMAO:

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Zunächst einmal muss ich einen peinlichen Fehler zugeben: es ist eine Morino VI "M" und nicht "N"... die Buchstaben liegen nunmal nah bei einander. :giggle:
Ah! Schick, schick!

Morino VI M ... damit passen die Stimmstöcke von der Ausführung und auch von den Stimmplatten auch gleich viel besser zu dem was die Bilder zeigen.

Und die Nummer 13 auf den Stimmstöcken zeigt an, dass das Instrument eines der allerersten ist die gefertig wurden. Meine VIM die bei mir rumsteht hat die Nummer 16 und wurde anno ´57 gebaut. Damit dürfte die besagte Morino die hier die Stimmstocknummer 13 hatte zu ähnlicher Zeit gebaut worden sein - vermutlich im selben Fertigungslos. Die Nummerierung wurde übrigens durchgehend für alle Bauteile eines Instruments verwendet, die in irgendeiner Weise eingepasst werden mussten.

Somit dürften diese Ersatzstimmstöcke vermutlich auch gleich von Anfang an mitbestellt worden sein, denn ich bin nicht sicher ob die Nummerierung "nachgepflegt " wurde wenn sowas später nachgeordert wurde. Auch die Ausführung der Stimmplatten der Serie "Artiste Gold" passt zum Fertigungsstand von der Zeit.
 
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Ich vermute, dass es sich nicht um aus geometrischer Sicht einzigartige Stimmstöcke handelt, denn dann würde es ja heißen, dass alle Stimmstöcke einzigartig wäre. Oder ehe ich das falsch? Viel leichter wäre es zumindest, herkömmliche Stimmstöcke zu nehmen und einen neuen Satz Musette-Schwebung zusätzlich zu haben.
Die Frage und Antwort ist einfach und ist es dennoch nicht!

Erstmal sind Stimmstöcke nicht genormt - die baut jeder wie er es für richtig hält. Und auch von Modellreihe zu Modellreihe sind die Stimmstöcke unterschiedlich. Oft sogar innerhalb eines Modelltyps jedoch unterschiedlicher Bauserien. Z.B. sind die Morino VIM und die Morino VIN vom inneren Aufbau her völlig unterschiedlich- da kann man praktisch gar nichts untereinander austauschen.

Innerhalb einer Bauserie eines Modells sind die Teile normal schon gleich gefertigt... Also zumindest nach dem gleichen Schnittmuster hergestellt.

Und trotzdem werden diese Stimsmtöcke vermutlich in meine Morino VIM nicht richtig reinpassen!

Weil eben die Teile schon nach Musterblatt gefertigt wurden. Aber es gibt wie immer Toleranzen und die müssen beim Akkordeon egalisiert werden, sonst funktionierts nicht sauber und zuverlässig. So werden z.B. die Stimmstöcke exakt auf ihre Position eingepasst damit sie perfekt sitzen und auch stabil funktionieren. Ein Stimmstock der nicht perfekt sitzt und z.B. leicht seitiches Spiel hat wird nicht stimmstabil funktionieren.

Und so ists dann eben dass die Stimmstöcke zwar gleich aussehen, aber eben trotzdem nur sauber in genau 1 Akkordeon an genau 1 Position passen!
 
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