Woran erkenne ich ob meine Gesangslehrerin die “Richtige” für mich ist

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AnonymLd
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Halli Hallo, ich bin neu hier und probiere einfach mal das Forum aus.

Ich habe seit Oktober 2022 Gesangsunterricht regelmäßig eine Stunde die Woche. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich mich schon verbessert habe, bewusster, “technischer” singe, nur leider weiss ich nicht ob ich die richtige Gesangslehrerin hab.

Ungefähr seit Juni 2023, also jetzt ein Jahr lang, proben wir ab und zu die Belting technick. Ich bin teilweise schon sehr verzweifelt, obwohl ich mir immer wieder sage, lass Zeit vergehen, üben, üben, üben.

Ich hab natürlich öfter schon darüber nachgedacht, ob sie mir alles richtig und ausführlich genug erklärt, denn manchmal muss ich mein Wissen mit YouTube Videos erweitern, Infos und Tipps die schon in den ersten Sekunden des Videos herausgegeben werden, hab ich nicht bekommen. Sie versucht mir die Technicken immer über Gefühl beizubringen, vielleicht auch, weil ihr Deutsch nur sehr gebrochen ist.

Jedenfalls habe ich heute weiter an Feeling Good- von Michael Bublé geübt, dort gibts eine sehr hohe stelle- Heißt Bruststimme “hochziehen”
Ich dachte immer ich Stütze falsch oder Atme falsch, oder würde zu viel Maße mit hochdrücken.. denn daran lags auch noch am Anfang, aber irgendwann wusste sie glaub ich selber nicht was sie machen soll, oder dachte ich wäre doch noch nicht so weit. Dann heute, ist der Klotz gefallen. Es liegt an meiner Vokal modifizierung. Nicht einmal haben wie bisher darüber gesprochen, ich wusste das man das auch machen soll (durch Videos auch) aber manchmal ist es nicht so leicht es auch umzusetzen - Aaaaber dafür hab ich ja Gesangsunterricht… Ich habe das Gefühl sie sieht manche Dinge nicht an denen wir erst noch arbeiten müssten, oder sie weiss eben noch nicht genau wie man Unterrichtet (sie ist erst selber in ihrem 2. jahr als Gesangscoach)
+ ich möchte sie nicht verletzen oder missurteilen, sie ist an sich auch voll sympathisch…


Zurück zur Frage:
1. Ist das vielleicht normal und ich reagiere über
2. Woran merke ich ob sie die richtige Gesangslehrerin für mich ist
3. Wann macht ein Wechsel sinn?
 
Hast Du schon mal mit Deiner Gesangslehrerin über all das gesprochen? Das wäre für mich der erste Schritt. Setzt Euch doch mal zusammen.

Ansonsten ist es ja Dein Geld, das Sie bekommt. Wenn Du mit der Vorgehensweise und den Ergebnissen nicht zufrieden bist und den Grund dafür in ihrer Arbeit siehst, dann musst Du halt wechseln. Wenn eine Autowerkstatt nicht das liefert, was ich erwarte, wir darüber gesprochen haben oder ich nicht darüber sprechen will, dann geh ich da halt nicht mehr hin.
 
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Moin und willkommen im Board :hat:

Tja, deine Frage lässt sich aus der Ferne nur schwierig und eher allgemein beantworten: Wenn du Fortschritte machst, und ihr einen guten Draht zueinander habt, ist alles gut.

Genau das mit den Fortschritten bezweifelst du - nur können wir das hier nicht überprüfen. Was wir aber machen können, ist, dir zu helfen, die Dinge zu sortieren.
  • Unterricht hast du also seit gut anderthalb Jahren. Was war davor? Nur unter der Dusche? Oder schon jahrelang irgendwie durchgeschlagen, bis dann doch mal GU dran war? Welches Level hast du denn aktuell?
  • "Technischer" zu singen bezeichnest du als Verbesserung. Da sträubt sich bei mir alles. Technik ist toll - aber nur Mittel zum Zweck. Am Ende des Tages sollst du nicht "technisch" klingen, sondern Emotionen transportieren, Geschichten erzählen, deine Zuhörer*innen fesseln.
  • Du greifst deiner Lehrerin mit YouTube-Zeugs vor. Keine gute Idee. Schlimmstenfalls hast du nicht verstanden, warum sie einen speziellen Weg mit dir beschreitet, und arbeitest ohne es zu merken gegenan.
  • "Nicht verstanden" ist dann auch gleich das nächste Stichwort. Du übst nun schon seit einem Jahr Belting - und weißt gar nicht genau, was deine GU von dir will? Vorsicht, Belting ist eine Technik, die durchaus geeignet ist, sich die Stimme zu schrotten. Wenn sie dir das nicht vernünftig erklären kann, musst du das ganz deutlich sagen. Es einfach nur fühlen ist definitiv zu wenig für qualifizierten GU.
  • Wenn etwas plötzlich funktioniert, und keiner von euch beiden so genau weiß, wie du plötzlich da hingekommen bist, ist das schwierig.
Das Gute ist doch aber: Du findest sie sympathisch und scheinst geneigt zu sein, ihr die Chance zu geben, sich ebenfalls zu entwickeln. Dann sprich mit ihr darüber. Nehmt euch die eine Stunde GU, um das alles mal auseinanderzudröseln.

Und danach lässt du erstmal die Finger von den Videos, sondern schaust, dass ihr zusammen arbeitet. Das wird den Weg nicht verkürzen, jedenfalls zu Beginn nicht. Aber durch den Lernprozess müsst ihr vielleicht beide einmal durch.


PS: Michael Bublé ist nicht gerade der erste, der mir bei "Belting" einfällt, so richtig Gas gibt er ja eher selten, ist eher für sein (wunderschönes, wie ich finde) Timbre bekannt. Aber jedenfalls schon eine ziemlich hoch hängende Kirsche...
 
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Hallo
Ich weiß natürlich auch nichts über deine genaue Situation, aber nach einer so langen Zeit wäre vielleicht ein Lehrerwechsel sowieso nicht schlecht. Einfach auch nur um mal neue Impulse und eine andere Herangehens- und Sichtweise kennen zu lernen.
Und was mir noch aufgefallen ist: Mir wäre damals ein wöchentlicher GU mit meinen Lebensumständen zuviel gewesen. Ich hätte dazwischen nicht genügend Zeit zum Üben gehabt und das sich das Gelernte setzen kann.
 
Willkommen,

ich versuche mal, mich konkret und knapp nur deinen drei Fragen zu widmen.

1. Ist das vielleicht normal und ich reagiere über

Verunsicherung ist normal. Besonders, wenn man sich auf YT fortbildet, wo alles immer so unglaublich einfach und schlüssig erscheint.

2. Woran merke ich ob sie die richtige Gesangslehrerin für mich ist

Wenn du Spaß daran hast und gern hingehst.

3. Wann macht ein Wechsel sinn?

Wenn du keinen Spaß daran hast und nicht mehr gern hingehst.

Ich sage es immer wieder. Überlasst nicht die komplette Verantwortung den Lehrern. Schnapp dir 'ne Gitarre oder such dir jemanden, der mit dir Musik macht. Und dann singst du, wie dir der Schnabel gewachsen ist.

GU, Übungen und Theorie sind okay. Aber Musik lernt man vor allem durch Praxis und Interaktion. Wer sich denkt "Ich fange erst an, wenn ich es richtig gelernt habe", landet in einer Sackgasse.

---
 
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Ich kann dir deine Fragen nicht direkt beantworten, aber eine kleine Anekdote aus meiner Zeit mit Gesangsunterricht liefern 😉

Ich hatte im Lauf der Jahre drei Gesangslehrer/innen. m.M. haben alle einen guten Job gemacht und ich habe von jedem etwas mitgenommen. Mein gefühlt grösstes Defizit beim Singen sind/waren ebenfalls die hohen Töne. Ich habe lange gebraucht, um nur schon mal in die "Kopfstimme" zu finden.

Heute, ein paar Jahre später, klappt das meistens ganz gut, zufrieden bin ich aber immer noch nicht. Und ebenfalls heute erinnere ich mich an Anweisungen von meiner ersten Gesangslehrerin, die ich damals einfach noch nicht umsetzen konnte, die mir jetzt aber durchaus sinnvoll und praktisch anwendbar erscheinen. Ich hatte lange das Gefühl, dass mir jemand einen "Trick" zeigen kann, wie ich mir die hohen Töne erschliessen kann. So eine Art Schalter, den ich umlegen kann und dann wie Bon Jovi (oder so ähnlich) töne 😅

Inzwischen weiss ich, dass es diesen Schalter nicht gibt. Die Gesangslehrer/innen haben mir zwar Wege aufgezeigt, wie ich dahin kommen kann. Aber weiter gekommen bin ich v.a. durch viel, viel Üben und Herumexperimentieren und viel praktischem Singen von möglichst vielfältigen Songs - im Prinzip so, wie wenn du ein Instrument lernst. Es gibt auch keinen Lehrer, der dir in einem Jahr beibringt wie Steve Vai Gitarre zu spielen. Deine Stimme wird besser durch Üben - je mehr desto besser.

Vielleicht scheuen sich einige Lehrer auch diese einfache Tatsache auszusprechen. Sowas kann ja, für manche Schüler, auch frustrierend sein.

Und weiter: beim Üben kann dir ein Lehrer nur bis zu einem gewissen Punkt helfen. D.h. wenn du technisch das meiste richtig machst, kann es gut sein, dass du ein paar Monate/Jahre ohne Lehrer auskommst und einfach übst, übst, übst, etc. Und ja, ein neuer Lehrer kann dir neue Impulse liefern. Ein Wechsel von Zeit zu Zeit kann durchaus interessant sein. Man sollte sich einfach bewusst sein, dass der Lehrer nur einen begrenzten Anteil an Fortschritt und Erfolg hat und der Grossteil von dir selbst kommt.
 
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Man sollte sich einfach bewusst sein, dass der Lehrer nur einen begrenzten Anteil an Fortschritt und Erfolg hat und der Grossteil von dir selbst kommt.
Schön zusammengefasst. :great: Das gilt übrigens nicht nur für Gesang, sondern auch für jedes andere Instrument. Amen.
p.s.: Bevor jetzt Einwände ob der Semantik kommen, ja, auch die Stimme begreife ich als Instrument.

LG
 
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