Workshop: DIY Effektgerät - Delay im eigenbau

  • Ersteller manicdepression
  • Erstellt am
Ich glaube aber für nen "Anfänger" ist ein IC Wechsel nicht so ganz ohne, da immer Widerstände angepasst werden müssen und das auf eine ganz schöne fuslerei hinauskommt.

Ich glaub ich packs nicht :-D ! Ich seh gerade dass die eine Anleitung ohne Schaltplan anbieten. TzTz sowas hätte ich nicht erwartet! xD
 
Vergiss bitte, was ich zu den BBD geschrieben habe. Ich dachte hier ging es noch um eine Delay, aber der ts-808 ist ja kein Delay.:redface:
 
Is gut:rolleyes:. Back to Topic!

Wie siehts aus? Wie weit is dein Effekt schon?:D
 
Böhmorgler;2896167 schrieb:
aber der ts-808 ist ja kein Delay.:redface:

:D als ich das letzte mal einen gespielt habe war er noch keins. der satz is mir glatt ne bewertung wert :D
 
Wie siehts aus? Wie weit is dein Effekt schon?

Ich konnte Leider immernoch nicht anfangen... erst lieferschwierigkeiten, dann teillieferung, dann falsche teile bekommen... aber jetzt müssten die richtigen sachen auf dem weg sein. wenn ich sie morgen bekomme und zeit zum basteln hab gibts spätestens übermorgen den 2. teil!
 
...nur so als Anmerkung: von mir gibt's bei Gelegenheit einen selbst entwickelten Phasen-Schieber (neudeutsch: Phaseshifter oder kurz Phaser --- aber nicht den von StarTreck) in Anlehnunge an einen Oberheim. Wer Interesse hat, dem lasse ich - sofern das Teil so läuft wie es soll - den Plan zukommen.
:great:
 
soooo... die teile sind da! also wie versprochen:

Teil II: Wir ätzen und wir löten

Ich beschreibe einfach mal wie ichs gemacht hab. sicher gibts noch bessere oder vllt sogar einfachere wege aber ich hab improvisiert und ich denk mal aus meinen möglichkeiten das beste rausgeholt...

Los gehts damit dass ihr erstmal das Layout ausdruckt.
Dann die benötigten sachen zur hand nehmen:
Die Einseitig beschichtete Kupferplatine,
das Ammoniumpersulfat
und n bisschen Werkzeug; sprich:
nen dünnen Edding,
n skalpell wäre nicht schlcht, zur not auch irgendwas spitzes zum kratzen,
nen körner und nen hammer,
stichsäge (geht am besten) mit metallsägeblatt,
tesafilm,
nen bohrer (1mm),
ein thermometer...
hoffe ich hab nix vergessen.
Bei Tonepad ist ja schon so ne ätzschablone dabei (meist die oben rechts). Die hab ich ausgeschnitten und erstmal die größe vom fertigen prdukt auf die platine übertragen.
mit der stichsäge das ganze ausgesägt und die kanten entgratet (feile). jetzt haltet ihr ein (lasst mich lügen) ca. 5x5cm großes stück platine in der hand. Darauf mit tesafilm die Ätzschablone aufkleben und da wo die Löcher hin sollen Körnen (muss zwar nicht zwingend sein, aber ich hab einfach bessere erfahrungen damit gemacht. Die Bohrungen werden hinterher einfach genauer).
ganz schöne arbeit... Das ganze bohrt ihr am besten, wenn möglich, mit ner ständerbohrmaschine. aber n akkuschrauber tuts auch... Bei Platinen is eigentlich n bohrerdurchmesser von 0,8mm standart aber den muss man nicht extra kaufen. 1mm tuts auch und is auch viel häufiger zu finden. viel größer sollte der Bohrer aber nicht mehr werden weil sonst die entstehenden Lötpads später zu wenig kupfer haben.
nachdem ihr die Löcher gebohrt habt, die Schablone abnehmen (am besten nicht kaputtmachen, die brauchen wir nochmal! aber nochmal ausdrucken geht natürlich auch). jetzt habt ihr ne durchlöchterte Platine vort euch, über die ihr mit nem stückchen schleifpapier rüberschleift bis die grate der löcher weg sind. das ist wichtig damit ihr später besser draufmalen könnt und damit der edding nicht ausfranst.
jetzt kommt wieder die Schablone zum einsatz. Ihr zeichnet jetzt die leiterbahnen mit edding genau wie ihr sie auf der schablone seht auf die platine, um die löcher genügt ein punkt. seid bloß nicht zu sparsam, am besten geht ihr 2-3 mal drüber damit auch wirklich ne ordentliche schicht farbe auf der platine liegt. Achtet aber bloß darauf dass sich bahnen die sich nicht berühren sollen dies auch wirklich nicht tun. Bei nem fehler könnt ihr mit dem skalpell ganz gut farbe wegkratzen, bei groben fehlern empfehle ich das ganze mit reinem alkohol (spiritus tuts zur not auch) einfach wieder wegzuwischen und neu anzufangen...
und so sieht das dann fertig aus:
l_752bffb374c5bb026ce73ec80e44f89c.jpg

jetzt wirds zeit in die giftküche zu gehen:
nehmt ein emaille, glas oder keramikgefäß zur hand, ca 200-300ml wasser, und löst ne ordentliche menge ammoniumpersulfat drin auf (genaue mengenangaben kann ich nicht machen... ich hab einfach n bisschen mit der menge rumexperimentiert. einfach mal gut was rein, wenn sich nach 1-2 minuten nix tut einfach noch was dazu und das so lange wiederholen bis der ätzvorgang beginnt)
dann das thermometer rein und ab auf den herd.
l_5f5f684c4f8d951157bab099da44db2b.jpg

Ich hab hier nen alten Emaillebecher und ein speisethermometer. letzteres is sicherlich nich ganz optimal weil sein metall von der säure auch angegriffen wird. am besten ist son glasthermometer. idealerweise sollte die ätzerei nicht auf muttis guter ceranplatte vonstatten gehen... eigentlich geht alles was das wasser warm hält...
hat das Wasser 50°C kann die Platine rein. durch aufsetzen und runternehmen vom herd kann man die temperatur einigermaßen halten.
Fertig ist die Platine wenn sie fertig aussieht, sprich die Leiterbahnen grenzen sich klar ab und es sind keine kupferreste mehr zwischen den angemalten bereichen zu sehen. dann schnell raus und alles unter klarem wasser gut abspülen, die eddingreste mit alkohol/spiritus abwaschen und DAAANN:
l_8591518bf5e445844caa078f4ebcb72a.jpg

wunderschön, nicht wahr?
Jetzt kontrolliert ihr am besten mit schablone und skalpell nochmal ob nicht irgendwo brücken sind wo sie nicht hingehören und dann gehts zum bestücken!

Dazu nehmen wir das Layout her, bei tonepad meist oben links zu finden.
Habt ihr wie ich die Schablone nicht spiegelverkehrt ausgedruckt müsst ihr jetzt etwas umdenken, denn: die Kupferseite ist eigentlich UNTEN! aber das ist nicht weiter schlimm, denkt euch das ganze ienfach spiegelverkehrt...
so wie auf dem Layout gezeigt setzt ihr jetzt die widerstände auf: direkt am körper die drähte umbiegen und in die zugehörigen löcher setzen, richtig aufdrücken und rückseitig verlöten. (muss ich zum löten was sagen? ich finde nicht denn wer sich an son projekt rantraut der sollte das MINDESTENS inne haben...) so geht ihr dann mit allen teilen sowie den IC Halterungen vor, optimalerweise von den kleinsten bis zu den größten bauteilen. Und ganz wichtig: bei den Elkos auf die Polarität (+/-) achten! (bei der arbeit hab ich die tage mal aus versehen einen falsch herum eingebaut. 100uF. Der hat ordentlich geknallt und man kann danach seine hände und die umgebung ordentlich abschrubben, sind nämlich giftige substanzen drin)
alles drauf? dann nochmal auf brücken kontrollieren!
Dann sollte das ganze mehr oder weniger so aussehen:
l_3cd1c0b846aad8cce03cc502be1b70f3.jpg

fertig!

als nächstes bau ich das gehäuse! dann gehts weiter...
 
Sieht ja ganz ordendlich aus! Ich baue zwar nicht mit, doch werde ich das Projekt verfolgen. Viel Erfolg.

MfG
 
super gemacht, bin gespannt wie es weiter geht :)

MfG
 
super anleitung, die platine is echt schön geworden, respekt!
 
Vielen Dank, genau auf so eine Anleitung hab ich gewartet!
Nur noch eine Frage: Wo hast das Ammoniumpersulfat her und was kostet es?

Ansonsten, super Arbeit!:great:
Viel Erfolg weiterhin
Rico
 
alles was ich verbaut hab hab ich im shop von www.musikding.de bestellt, so auch das ammoniumpersulfat. ist n 100g beutel und kostet da 1,50€. Aber ich denke mal dass es das auch im gut sortierten elektronikshop gibt. vllt auch bei reichelt oder ähnlichen shops, das weiß ich allerdings nich hab nich danach geguckt...
 
sorry geht bald weiter... ich denke der großteil ist fertig nur im moment kann ich wegen persönlichen umständen nicht weitermachen. wenns weiter geht erfahrt ihr als erste davon :)
 
Moin moin,
sehr feine Sache! Es juckt mich in den Fingern, hab auch lust bekommen, das mal auszuprobieren. Bin aber noch eher ein Neuling auf dem Gebiet, hab bisher nur Kabel/Stecker für mein Board gelötet und einen DIY-Doppelfußtaster gebaut. Deshalb ein paar fragen noch: mit Lochraster ist das gemeint? Habe nämlich noch etwas Respekt davor, mir selbst eine Platine zu ätzen (auch wenn das mir das Zinnwürsteziehen ersparen würde ;)
Und woran genau seh ich nochmal, wo + und wo - bei den Kondensatoren hin muss? Ist ja auf dem Schaltplan nicht immer aufgezeichnet.

Und könntest du vielleicht nochmal je ein scharfes Bild von vorder- und rückseite deiner fertigbestückten Platine machen?

Danke schonmal :)
 
also:
1. Genau das ist Lochraster! Machs ruhig damit. ist nicht schlechter, nur halt nicht so elegant :) aber bedenke dass das dann mehr Platz braucht, also vorher abschätzen wie groß die fertige Platine wird und passendes Gehäuse bestellen!
2. Du darfst Kondensatoren nicht pauschalisieren! Nur die Elkos (Elektrolytkondensatoren, in der Regel alles über 1uF) müssen gepolt werden. Und wenn die eingebaut werden müssen, dann stehts auch im Plan. Alle anderen (Folie, Keramik etc. dementsprechend alles unter 1uF) werden nicht gepolt die kannst du reistecken wie du lustig bist. Ansonsten, wenn du was bestimmtes hast zeig einfach mal her irgendwer wirds dir schon sagen können!

Ein Bild könnte ich zwar machen (würd ich dann reinsetzen wenn ich den workshop weiterführe), aber ich bezweifle dass das viel helfen würde... Jeder zulieferer liefert dir andere Teile die teilweise komplett unterschiedlich aussehen. außerdem ist mein Aufbau auch noch spiegelverkehrt weil ich vor dem übertragen vergessen hab das Layout zu spiegeln...
 
Super, danke! Weitere Fragen:
Ist es egal, ob ich "Metallschicht, 0,6W" oder "Metallschicht, 2W" Widerstände nehme?
Selbiges bei den Kondensatoren, "Keramik", "Glimmer" oder was?
Ich hab keinen mit 5pF gesehn, tut es der mit 4,7pF?
Und die Elkos, radial, axial, oder was? Und ich nehme an, die müssen bei Niedrigspannung sein?

/e: und das IC3: 5v Reg, ist das das hier?
 
Für die Widerstände tuns die ganz normalen 0,6W Standartdinger.
Welche Kondensatoren du nimmst ist eigentlich Latte. (Allerdings keine Glimmer die sind für andere Zwecke!) Ich hab allerdings mal gelesen dass Keramikkondensatoren nen schlechten Klang ergeben, nimm also wenn möglich Folienkondensatoren.
Du kannst genau 5pF erreichen indem du zwei 10pF Kondensatoren parallel schaltest. Dafür müsstest du allerdings im Layout herumpfuschen was nicht ganz einfach ist. 4,7pF tuns aber auch und so hab ichs auch gemacht..
Das Layout ist für radiale Elkos ausgelegt, d.h. die Beinchen kommen an einer Seite heraus, sodaß du sie quasi 'stehend' einbaust. Hier erkennst du das Minusbeinchen daran dass am Elko selber eine Markierung aufgedruckt ist, außerdem ist das Plusbeinchen länger. Axial würde bedeuten dass an jeder Seite je ein Beinchen herauskommt, hier ist an der Plusseite eine Rille im Kondenator. Wo du das mit der Niederspannung liest ist mir nicht wirklich klar aber die Standartelkos sind für 63V ausgelegt.

Und zum IC3: Ja genau das isser! (78L05)
 
Welche Kondensatoren du nimmst ist eigentlich Latte. (Allerdings keine Glimmer die sind für andere Zwecke!)

Ich baue mir in Kürze auch das Rebote Delay, allerdings haben mir im Musikding Forum 2 User empfohlen Glimmer zu verwenen, da die sich angeblich besonders gut eignen:rolleyes::screwy:
Wer hat jetzt recht?^^
 
Du kannst genau 5pF erreichen indem du zwei 10pF Kondensatoren parallel schaltest.

Nein - sie müssen seriell geschaltet werden. Die Kapazität nimmt dann den Kehrwert der Summe der einzelnen Kehrwerte an (wie bei der Parallelschaltung von Widerständen), die Spannungsfestigkeit erhöht sich dagegen.
 
@ Miriel: OK, ich halte mich dann mal zurück... die Leutz im Musikdingforum ham da sicher mehr ahnung als ich... welche Kondensatoren sollen den Glimmer sein? Oder gib mal nen Link zum Threat!

@Granufink: OK mein Fehler hab mich wohl etwas verhauen...
 

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