soooo... die teile sind da! also wie versprochen:
Teil II: Wir ätzen und wir löten
Ich beschreibe einfach mal wie ichs gemacht hab. sicher gibts noch bessere oder vllt sogar einfachere wege aber ich hab improvisiert und ich denk mal aus meinen möglichkeiten das beste rausgeholt...
Los gehts damit dass ihr erstmal das Layout ausdruckt.
Dann die benötigten sachen zur hand nehmen:
Die Einseitig beschichtete Kupferplatine,
das Ammoniumpersulfat
und n bisschen Werkzeug; sprich:
nen dünnen Edding,
n skalpell wäre nicht schlcht, zur not auch irgendwas spitzes zum kratzen,
nen körner und nen hammer,
stichsäge (geht am besten) mit metallsägeblatt,
tesafilm,
nen bohrer (1mm),
ein thermometer...
hoffe ich hab nix vergessen.
Bei Tonepad ist ja schon so ne ätzschablone dabei (meist die oben rechts). Die hab ich ausgeschnitten und erstmal die größe vom fertigen prdukt auf die platine übertragen.
mit der stichsäge das ganze ausgesägt und die kanten entgratet (feile). jetzt haltet ihr ein (lasst mich lügen) ca. 5x5cm großes stück platine in der hand. Darauf mit tesafilm die Ätzschablone aufkleben und da wo die Löcher hin sollen Körnen (muss zwar nicht zwingend sein, aber ich hab einfach bessere erfahrungen damit gemacht. Die Bohrungen werden hinterher einfach genauer).
ganz schöne arbeit... Das ganze bohrt ihr am besten, wenn möglich, mit ner ständerbohrmaschine. aber n akkuschrauber tuts auch... Bei Platinen is eigentlich n bohrerdurchmesser von 0,8mm standart aber den muss man nicht extra kaufen. 1mm tuts auch und is auch viel häufiger zu finden. viel größer sollte der Bohrer aber nicht mehr werden weil sonst die entstehenden Lötpads später zu wenig kupfer haben.
nachdem ihr die Löcher gebohrt habt, die Schablone abnehmen (am besten nicht kaputtmachen, die brauchen wir nochmal! aber nochmal ausdrucken geht natürlich auch). jetzt habt ihr ne durchlöchterte Platine vort euch, über die ihr mit nem stückchen schleifpapier rüberschleift bis die grate der löcher weg sind. das ist wichtig damit ihr später besser draufmalen könnt und damit der edding nicht ausfranst.
jetzt kommt wieder die Schablone zum einsatz. Ihr zeichnet jetzt die leiterbahnen mit edding genau wie ihr sie auf der schablone seht auf die platine, um die löcher genügt ein punkt. seid bloß nicht zu sparsam, am besten geht ihr 2-3 mal drüber damit auch wirklich ne ordentliche schicht farbe auf der platine liegt. Achtet aber bloß darauf dass sich bahnen die sich nicht berühren sollen dies auch wirklich nicht tun. Bei nem fehler könnt ihr mit dem skalpell ganz gut farbe wegkratzen, bei groben fehlern empfehle ich das ganze mit reinem alkohol (spiritus tuts zur not auch) einfach wieder wegzuwischen und neu anzufangen...
und so sieht das dann fertig aus:
jetzt wirds zeit in die giftküche zu gehen:
nehmt ein emaille, glas oder keramikgefäß zur hand, ca 200-300ml wasser, und löst ne ordentliche menge ammoniumpersulfat drin auf (genaue mengenangaben kann ich nicht machen... ich hab einfach n bisschen mit der menge rumexperimentiert. einfach mal gut was rein, wenn sich nach 1-2 minuten nix tut einfach noch was dazu und das so lange wiederholen bis der ätzvorgang beginnt)
dann das thermometer rein und ab auf den herd.
Ich hab hier nen alten Emaillebecher und ein speisethermometer. letzteres is sicherlich nich ganz optimal weil sein metall von der säure auch angegriffen wird. am besten ist son glasthermometer. idealerweise sollte die ätzerei nicht auf muttis guter ceranplatte vonstatten gehen... eigentlich geht alles was das wasser warm hält...
hat das Wasser 50°C kann die Platine rein. durch aufsetzen und runternehmen vom herd kann man die temperatur einigermaßen halten.
Fertig ist die Platine wenn sie fertig aussieht, sprich die Leiterbahnen grenzen sich klar ab und es sind keine kupferreste mehr zwischen den angemalten bereichen zu sehen. dann schnell raus und alles unter klarem wasser gut abspülen, die eddingreste mit alkohol/spiritus abwaschen und DAAANN:
wunderschön, nicht wahr?
Jetzt kontrolliert ihr am besten mit schablone und skalpell nochmal ob nicht irgendwo brücken sind wo sie nicht hingehören und dann gehts zum bestücken!
Dazu nehmen wir das Layout her, bei tonepad meist oben links zu finden.
Habt ihr wie ich die Schablone nicht spiegelverkehrt ausgedruckt müsst ihr jetzt etwas umdenken, denn: die Kupferseite ist eigentlich UNTEN! aber das ist nicht weiter schlimm, denkt euch das ganze ienfach spiegelverkehrt...
so wie auf dem Layout gezeigt setzt ihr jetzt die widerstände auf: direkt am körper die drähte umbiegen und in die zugehörigen löcher setzen, richtig aufdrücken und rückseitig verlöten. (muss ich zum löten was sagen? ich finde nicht denn wer sich an son projekt rantraut der sollte das MINDESTENS inne haben...) so geht ihr dann mit allen teilen sowie den IC Halterungen vor, optimalerweise von den kleinsten bis zu den größten bauteilen. Und ganz wichtig: bei den Elkos auf die Polarität (+/-) achten! (bei der arbeit hab ich die tage mal aus versehen einen falsch herum eingebaut. 100uF. Der hat ordentlich geknallt und man kann danach seine hände und die umgebung ordentlich abschrubben, sind nämlich giftige substanzen drin)
alles drauf? dann nochmal auf brücken kontrollieren!
Dann sollte das ganze mehr oder weniger so aussehen:
fertig!
als nächstes bau ich das gehäuse! dann gehts weiter...