XP in virtueller Maschine unter Vista

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oberlutz
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Hat irgendeiner von Euch Erfahrung, ob man mit obiger Kombination, genügend RAM in der VM vorausgesetzt, genug Performance im virtuelle XP für Recordingaufgaben hat.

Ich habe nämlich keine Lust, den umständlichen Weg zu gehen und XP neben ein bereits installiertes Vista zu basteln.
Im Prinzip habe ich schon oft mit VM gearbeitet und die Leistung war immer ok, aber es waren auch nur Bürotätigkeiten.

Um es vorwegzunehmen: mir ist durchaus klar, dass die Leistung schlechter sein muss und dass die Datendurchstatzrate der Platte und der USB Ports schlechter ist. Ich möchte einfach nur wissen, ob es schon mal einer probiert hat.

Sequenzer: Samplitude 9, Interface: TASCAM US-144, Komplete 5

Danke,
Lutz
 
Eigenschaft
 
Ich wollte es in Virtual PC machen. Ich hoffe allerdings, dass das Interface über USB angesprochen wird (ist ja schließlich ein usb interface :)
 
Hallo zusammen,

Lutz, ich glaube das wird nicht zufrieden stellend funktionierend, auch nicht mit genügend RAM und CPU-Ressourcen.
Auch auf die Gefahr, dass es etwas OT wird, aber vielleicht kann das ein MOD ja abkoppeln, wenn es sinnvoll erscheint:
Ich beschäftige mich schon länger mit VMWare und hatte überlegt mein komplettes Musik-Setup was momentan auf einer extra SSD läuft in eine VM zu kopieren. Wieso weshalb warum folgt gleich, erst einmal ein paar Worte vorab:

Ich bin Keyboarder und nutze ausschließlich zwei Masterkeyboards, habe also keinerlei Sounderzeugung in den Keys sondern beziehe alle Sounds aus VSTi's. Das sind
- NI Complete Classics (Piano, E-Piano, B4, Pro53)
- Steinberg Hypersonic 2
- einem WAV-Sample-Player
- und schließlich Brainspawn Forte als VSTi-Host

Momentan läuft dieses "Musik-Setup" auf einem stark "abgespeckten" WindowsXP Prof. 32bit was rund 300MB Speicherplatz auf der Platte verbraucht.
Angepasst habe ich das XP mit dem Freeware-Tool nlite (www.german-nlite.org oder das Original www.nliteos.com).
Das System läuft auf einer zweiten Platte in meinem Laptop, nämlich einer SSD mit 32GB, unterteilt in zwei Partitionen (System und Daten)
Auf der Hauptplatte läuft ein "normales" WindowsXP, auf der SSD das per Bootmanager auswählbare "Musik-XP".

Das Ganze läuft sehr stabil und schnell:
Ich nutze das System seit über einem Jahr und habe keinen Ausfall bisher erlebt. Starten tut das "Musik-XP" in rund 30 Sekunden, ein Flügel im NI Akoustik Piano wird in rund 10 Sekunden geladen.
Ein Starten des kompletten Systems mit dem VSTi-Host, allen VSTi's und rund 60 unterschiedlichen Performances dauert rund 50 Sek.

Dann kam ich auf die Idee mit VMWare. Warum?
- VMWare ist Plattform-unabhängig, d.h. ich kann ein und dieselbe V(irtual)M(achine) auf beliebigen, total unterschiedlichen Rechnern nutzen, Desktop, Laptop, Linux, Mac, Windows, egal. Gut wenn einem die Hardware abraucht, gut wenn man die Hardware aufbohrt, austauscht etc.
- VMWare kann mit dynamischen Partitionsgrößen arbeiten. Sprich ich gebe einer VM 500GB als Partitionsgröße, wenn aber nur 10GB wirklich mit Daten belegt sind, ist die VM physikalisch auch nur 10GB groß. Ein RIESEN-Vorteil, da einem auf Dualboot-Systemen immer irgendwann der Platz ausgeht. Eine neue Platte muss her! Super, alles neu installieren bzw. Image ziehen, rückspielen etc.
- Eine VM zu sichern ist supersimpel: Einfach die VM-Dateien kopieren. Ich muss mich nicht mit extra Backup-Software auseinandersetzen.

Also los:
Als Software für solche Sachen würde ich nur VMWare in Betracht ziehen, da VMWare gegenüber VirtualPC und Virtual Box wesentlich leistungsfähiger ist und gerade in Sachen Einbindung externer Geräte wie z.B. via USB am ausgereiftesten scheint.
Im Übrigen braucht man dafür nicht das kostenplichtige VMWare Workstation, sondern lediglich den kostenlosen VMPlayer und folgende Website: www.easyvmx.com
Auf dieser Seite kann man sich eine VM im "Rohbau" erstellen lassen und sich als ZIP-File herunterladen. Die Datei ist nur ein paar KB groß und kann mit dem VMPlayer gestartet werden. Sodann braucht man eine Betriebssystem-CD oder eine ebensolche als ISO-Image, die im VMPlayer eingebunden wird und kann die VM installieren. Achtung.: VMWare Tools nicht vergessen zu installieren!
Gesagt getan. Ich habe dafür das gleiche Betriebssystem-Image verwendet, wie ich es mit nlite für meine SSD erstellt und auf dieser "normal" installiert habe.
Als Audio-Interface nutze ich übrigens ein ESI UGM96, was per USB angeschlossen wird und mit einer Latenz von rund 6ms läuft.

Test:
Das VMWare-System läuft nicht ganz so schnell hoch wie das gleiche System auf der SSD, ist aber zu vernachlässigen. Alle Programme lassen sich einwandfrei installieren
Zuerst hatte ich die VM auf einer externen USB-Platte liegen, habe Sie aber dann später auf die SSD kopiert um mehr Datendurchsatz für die Audiodaten zu bekommen die ja auch per USB aus der VM kommen.

Ergebnis:
Obwohl die Programme wie NI B4, NI Akoustik Piano oder Hypersonic fast gleich schnell starten wie vom "normal installierten Musik-XP" und die Samples ähnlich schnell eingelesen werden ist so gut wie nichts spielbar! Die B4 konnte ich mit wenigen Aussetzern spielen, nachdem ich in der Soundkarte die Samples auf 240 und die Buffer auf 9 gestellt habe. Das Piano ging gar nicht flüssig zu spielen, selbst im Eco-Mode.

Woran liegts?
Prinzipiell gäbe es zwei Möglichkeiten:
1. CPU/Rechenleistung
Mein System besteht aus einem Lenovo Thinkpad T61 mit einem Intel Core Duo T7300 mit 2Ghz und einem 3MB L2-Cache. An RAM sind 4GB verbaut, 2GB sind der VM im VMPlayer zugewiesen. Während sämtlicher Aufgaben (Installieren, Daten kopieren, Ausführen der VSTi's in der VM etc) hat sich weder die CPU des Hosts (Laptop) noch die der VM großartig beansprucht gefühlt. Ausschläge von 20% CPU-Last waren da schon eine Seltenheit. Testhalber habe ich die CPU-Priorität im Host für den VMPlayer mal auf "High" gesetzt: Keinerlei Auswirkungen in der VM.
2. USB-Datendurchsatz unter VMWare:
Während ich in meinem "normalen" Musik-XP die Soundkarte auf 96 Samples und 1 Buffer laufen lasse und überhaupt keine Aussetzer habe will die Soundkarte innerhalb der VM ja gar keine zufrieden stellenden Ergebnisse liefern. Also hab ich mir gedacht, finde ich doch mal raus, wie gut VMWare mit dem USB-Datendurchsatz so zurechtkommt. (Im Übrigen sind die Performance-Unterschiede zwischen VMPlayer und VMWare Workstation so gut wie null nach meinen Recherchen).
Als Test für den Datendurchsatz habe ich das Freeware-Tool "HD Tune portable" verwendet:
http://www.net-und-web.de/system_detail_hdtune_portable.php

Was das Programm mit einem 64KB Testblock alles ausliest könnt ihr in den angehängten Screenshots sehen. Folgende Tests habe ich durchgeführt:
1. Bild Datendurchsatz der eingebauten SATA-HD mit 100GB und 7200U/min, 8MB Cache.
2. Bild Datendurchsatz der eingebauten SATA-SSD-HD mit 32GB
3. Bild Datendurchsatz einer via USB angeschlossenen HD mit 1000GB und 7200U/min, 16MB Cache
4. Bild Datendurchsatz von innerhalb der VM auf die virtuelle Platte während die VM auf der externen USB-Platte lief
5. Bild Datendurchsatz von innerhalb der VM auf die virtuelle Platte während die VM auf der SSD lief.

Auffälligkeiten:
1. SATA ist schneller als USB – wen wundert's
2. Die SSD ist schneller als die herkömmliche HD – auch keine Überraschung
3. Die Datendurchsätze der virtuellen Platte scheinen astronomisch, allerdings mit erheblichen Sprüngen zwischen Minimum und Maximum. Und genau da liegt meines Erachtens das Problem:

Fazit:
Das Problem mit VMWare und dem gleichmäßig performanten Wiedergeben von Audiomaterial scheint weniger ein Problem von ASIO-Treibern, Soundkarten-Treibern, USB-Anbindung etc. zu sein, sondern einzig und allein ein Problem virtuellen VMWare HD, die sich offensichtlich nicht für das Streamen von Audio-Material eignet. Nebenbei bemerkt: Die VM HD wird über virtuelle Primary und Secondary IDE Channles mit UDMA 2 Mode (bis 33MB/s) emuliert während zum Vergleich der physikalische IDE-Controller in meinem Laptop im UDMA 5 Mode läuft (bis 100MB/s).

Audioaufnahmen habe ich jetzt nicht getestet, denke mir aber dass sich das Problem da ähnlich stellen wird, vor allem bei mehreren Spuren.

Ich bleibe demnach bei meinem "nicht-virtuellen"-2-HD System. Aber interessant ist das Thema allemal! Mal sehen wie sich VMWare da in Zukunft entwickelt, ich denke es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die VMs schneller werden.

Falls jemand übrigens mehr Interesse an dem Programm nlite hat und wie man damit sein XP "schrumpfen" kann bin ich gerne bereit meine nlite-Konfiguration zum Testen zur Verfügung zu stellen (müssen eben nur die Treiber für die eigene Hardware angepasst werden) oder eventuell noch eine Anleitung zu schreiben.

Viele Grüße
hisdudeness
 

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Ich habe mit einer VM (XP auf Vista) experimentiert und mit Vienna Ensemble PRO VSTis auf das virtuelle System ausgelagert. Hat auf den ersten Blick einwandfrei funktioniert. Hab's aber nicht weiter verfolgt. Ist 'nen Versuch wert.
 
Was für ein Audiointerface hast du denn benutzt? Und was heisst "funktioniert"? Per Masterkey angespielt?
 
Steinberg MR 816. Ja, per Masterkey angespielt. Das Setup brächte aber nicht alle der von Dir angestrebten Vorteile, z.B. keine gänzliche Plattformunabhänigkeit. Wenn Du einen Synchrosoft-Dongle hast, einfach ausprobieren. Wenn nicht kannst Du auch mal FXTeleport probieren.
 
Ok, Danke!

Meine Ausführungen bezogen sich im Wesentlichen auf die Problematik mit USB-Audiointerfaces, wie Lutz und ich sie benutzen.
Du und Pico, ihr spielt mit euren FW-Interfaces mit eigenen DSPs sowieso in einer anderen Liga ;-) Kann natürlich sein, dass ihr da das Problem mit der Latenz in den Griff kriegen könnt.
Allerdings ist eine Latenz wie Pico sie genannt hat auch nicht ernsthaft zu gebrauchen.

Hast du auch VMWare benutzt? Und wie wurde dein Interface emuliert?
 
Oh, der Witz an der Software ist, dass die Daten über das Netzwerk gehen, virtuell oder physisch! Daher braucht's kein emuliertes Interface.

Daher dürfte das physiklaische Interface nebensächlich sein, bzw. auch keine andere Bedeutung haben als für das Host-System alleine.

Ich bin eigentlich mit Vista 64Bit und den elenden Treibern da eher schlecht "aufgestellt".
 
Du meinst mit Software jetzt das FXTeleport oder?

Ich dachte, du hättest aus der VM heraus mit Cubase deine Steinberg MR 816 per Firewire angesteuert.

Aber ich glaube jetzt hab ich verstanden: Deine VSTi's laufen in der VM, die bindest remote via FXTeleport in dein Cubase auf dem Host OS/Vista und da hängt dann auch dein MR 816 dran?

Ah, jetzt, ja....eine Insel ;-)
 

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