Yamaha CLP, Qual der Wahl, zugegeben ein Luxusproblem

Ist jetzt nur reines Bauchgefühl, aber ich würde zum 440 tendieren und nicht zum Flügel. Konnte auf den ersten Blick die technischen Unterschiede nicht finden und im digitalen Bereich überholt sich die Technik so rasch, dass ich es für übertrieben halte, nur weil es wie ein Flügel aussieht nochmal einen Tausender oben drauf zu legen. Außerdem nimmt der "Flügel" auch noch mehr Platz in der Wohnung weg.

Aber am Ende liegt die Entscheidung bei euch dreien, wirklich was falsch machen tut man in dieser Preisklasse nicht mehr wirklich.
 
(aus folgendem Thread leicht abgeändert übernommen, weil es auch hier gut passt: https://www.musiker-board.de/digitalpianos-keys/448455-neukauf-digitalpiano-2.html)

Ich war heute morgen im Session Frankfurt, dort hatten sie quasi alle DP bis 3000 Euro, die man auch nur im entferntesten ernstnehmen kann (vermisst habe ich nur das Yamaha CLP-330). Ich habe dort fast 3 Stunden verbracht und konnte am Ende ein paar Erkenntnisse verbuchen (Achtung, fast nur subjektive Empfindungen!):

- Unter den Modellen bis 3000 Euro konnten mich die von Kawai und Roland nur wenig begeistern. Gegen die soliden CLP-Modelle von Yamaha wirkte ihr Tastenanschlag wabbelig.
- Am besten unter allen Anschlagstechniken gefiel mir GH3 von Yamaha. NW am CLP-470 fühlte sich natürlich etwas anders an - ich würde es aber nicht unbedingt als besser bezeichnen.
- Unter den Klavieren mit Holztastatur waren viele, die mich nicht überzeugen konnten; unter denen ohne Holztastatur gab es durchaus Spitzenmodelle (z.B. CLP-430 und vor allem -440).
- Mein Eindruck war, dass sich eine Investition von über 2000 Euro für ein digitales Home Piano nur mäßig rentiert, da man für 1999 Euro bereits das CLP-440 bekommt, das von keinem teureren Home-Piano wirklich deutlich getoppt würde (Digitalflügel außen vor, die deutlich bessere Lautsprecher haben).
 
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(aus folgendem Thread leicht abgeändert übernommen, weil es auch hier gut passt: https://www.musiker-board.de/digitalpianos-keys/448455-neukauf-digitalpiano-2.html)


- Mein Eindruck war, dass sich eine Investition von über 2000 Euro für ein digitales Home Piano nur mäßig rentiert, da man für 1999 Euro bereits das CLP-440 bekommt, das von keinem teureren Home-Piano wirklich deutlich getoppt würde (Digitalflügel außen vor, die deutlich bessere Lautsprecher haben).

Volle Zustimmung. Für das gesparte Geld aus dem Budget würde ich dann liebe in ein Mini-Tonstudio oder andere schöne Instrumente oder Unterricht, wie auch immer investieren.
 
Ich antworte hier mal in meiner Eigenschaft als Klavierlehrer und Musiker, der ständig zwischen akustischen und elektronischen Tasten wechselt...u.a. verwende ich einen Digitalflügel Roland RG-1 und hab mich vor dem Kauf auch viel mit den Yamaha-Digitalflügeln beschäftigt.

Grundsätzlich hast du sicher schon gehört, daß kein elektronisches Instrument ein akustisches perfekt ersetzen kann. Das setze ich hier mal als Konsens voraus, ggf. diskutieren wir das in einem anderen Thread ;). Gleichzeitig stimme ich TuXoR hier zu:

Mein Eindruck war, dass sich eine Investition von über 2000 Euro für ein digitales Home Piano nur mäßig rentiert

Denn für 2000 Euro bekommt man schon ein sehr gutes Digitalpiano. Mehr als sehr gut gibt's zwar auch, ist aber ein aussichtsloser Kampf: so gut wie ein gutes akustisches Klavier wird das nie. Digitalpianos werden immer kompromissbehaftet bleiben, weil die Positionierung der Lautsprecher nur mit fast unbezahlbarem Aufwand das Schwingungsverhalten eines Klavieres nachahmen kann. Als Klavierlehrer empfehle ich daher in erster Linie akustische Instrumente, und nur, wenn zwingende Gründe dafür sprechen, elektronische. Dann aber nur sinnvolle elektronische Instrumente, bei denen man nicht Geld für illusorische oder unerreichbare Features bezahlt - z.B. die perfekte Imitation eines Klavieres. Eine annehmbare Imitation reicht, und das geht durchaus mit 1500-2000 Euro. Darüberhinaus würde ich sparen und ein akustisches Instrument anschaffen. Insbesondere, weil es ja auch um die musische Bildung deiner Töchter geht: sie sollen ja im Unterricht auch etwas über Klangästhetik und sensiblen Pedalgebrauch lernen, und das geht mit akustischen Instrumenten oft besser.

Digitalpianos haben ihre Vorteile, ganz klar, daher verwende ich sie auch dort, wo sie Sinn machen. Zum Klavier spielen lernen sind sie aber immer nur zweite Wahl, weil es eben Imitate sind.

Harald
 
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Harald hat hier dankenswerter Weise nochmal die Frage nach der Notwendigkeit eines digitalen Klaviers auf den Plan gebracht. Wie aus Forty8s Beiträgen hervorgeht, existiert in seinem Haushalt bereits ein älteres Digitalpiano. Es scheint mir daher sinnvoll, ein richtiges Klavier zu kaufen. Zu Zeiten, da ein Üben mit Kopfhörern nötig sein sollte, kann dann immer noch auf das alte DP zurückgegriffen werden.
In meinem eigenen elterlichen Haushalt lief es ähnlich ab. Wir kauften 1995 oder 1996 ein Digitalpiano, mit dem ich und meine Geschwister das Klavierspiel erlernten. Nachdem wir uns dann 2006 für den Kauf eines richtigen Klaviers entschieden hatten, stand das alte DP auch weiterhin als Ausweichmöglichkeit zur Verfügung. Das richtige Klavier will ich wirklich nicht missen. Es stellte eine unermessliche Bereicherung an Musikalität dar. Ich bereue auch keinen einzigen Euro, den wir in diesen Schimmel investiert haben.

Denk doch bitte nochmal darüber nach, ob du dir und deinen Töchtern nicht ein richtiges Klavier gönnen willst!

Für mich, der ich inzwischen in einer Studenten-WG wohne, kommt ein richtiges Klavier unter keinen Umständen in Frage. Die Lärmbelastung wäre einfach unvernünftig. Und weil sich an diesem Umstand länger nichts mehr ändern wird, halte ich es von meiner Seite her für durchaus sinnvoll, etwas mehr Geld (1500-2000 Euro) in ein Digitalpiano zu investieren.
 
@ HaraldS und Tuxor
Danke für Eure Antworten und vermutlich sind Investitionen über 2T wirklich nicht sinnvoll und ein richtiges Klavier würde das sicher eher rechtfertigen ein paar Tausender draufzupacken.

Das 440 wird es wohl werden, schaue mir aber am WE noch das Kawai CS 6 an, dass mir von der Tastatur noch unbekannt ist. Mal schaun, aber die 3,5 DPs müssen es wirklich nicht sein.

Hatte nur in der Vergangenheit bei anderen Hobbies und Interessen gelernt eher gleich hochwertig einzusteigen, als durch Nachkäufe sich langsam auf das Beste einzuschießen. Die Ansprüche steigen halt mit zunehmender Begeisterung, macht ja auch Freude sich ein schönes DP zu kaufen, als ein halbherziges Anfängerteil, dass vermutlich technisch reichen würde.

Das Flügelthema ist jedenfalls vom Tisch zumindest (Digital) ;)
Gruß
48
 
Hatte nur in der Vergangenheit bei anderen Hobbies und Interessen gelernt eher gleich hochwertig einzusteigen, als durch Nachkäufe sich langsam auf das Beste einzuschießen.
Hm, im Sinne dieses Mottos solltest du dir allerdings wirklich ein richtiges Klavier oder einen richtigen Flügel kaufen.

Falls es unbedingt ein DP sein muss, ist das CLP-440 sicherlich eine gute Wahl. Wenn ich noch 10-20 Tage darüber geschlafen habe, werde ich es vielleicht auch kaufen.
 
Nein, ein richtiges Klavier kommt erst einmal nicht in Frage. Der Nutzen zu jeder Zeit ggf. mit Kopfhörer zu spielen ist schon fast unverzichtbar geworden. Allerdings war ich heute noch einmal im Klavierladen und habe mich jetzt für das 440 entschieden. Klang (bei den hohen Tönen) und Tastatur gefielen mir besser als bei Kawai. Ich finde auch das die neue Sound Engine RGE der 400er wärmer klingt als die alte bei der 300 Serie? Kann mich aber auch täuschen, das sind ja alles Unterschiede auf hohem Nieveau und die Kawais gefallen mir auch. Was mich allerdings sehr enttäuscht hat bei allen Modellen, ob jetzt Kawai oder Yamaha, alte oder neue Serie, ist dieser Gehäuselook der DigiPianos. Wenn schon die Technik ein Fake ist, könnte doch wenigstens die Holzoberfläche echt sein wie z.B beim P 155 Stagepiano.
Mich erinnert das Gehäuse an billigste Roller SB Möbel. Leider hatte der Händler keine hochglänzenden Pianos da. Kawai geht da mit der CS einen guten Weg, allerdings würde mir eine schöne Holzstruktur auch gefallen. Vielleicht verbessert ja Yamaha bei der nächsten Generation auch einmal die Gehäusequalität.
Aber bezogen auf "die Qual der Wahl" die Entscheidung ist gefallen, das 440 PE wurde heute bestellt und möchte mich noch einmal für die hilfreichen Beiträge bedanken.

Gruss
48
 
Hey,

ich finde das gut dass du das Budget nicht total ausgereizt hast sondern im 2200,--€ Bereich ein Optimum für dich gefunden hast. Bez. warmen Klangs etc: Da könnte man vllt. eher noch über gute Monitor-Abhörboxen und extra Mischpult etc. langfristig noch mehr herausholen, du hast ja nun noch Geld übrig :rolleyes:
 

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