Zischgeräusche beim Gesang unterdrücken

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Tonmechaniker
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Anm. d. Mod.: Threadtitel präzisiert - bitte lesen: https://www.musiker-board.de/regeln-news-tipps-bt/217384-aussagekraeftige-titel.html
Außerdem Thread in den passenden Bereich verschoben.
Gruß, Wil Riker


Hallo Leuts,

ihr kennt das sicher auch: Ein Sänger oder Sprecher betont s, t oder z sehr deutlich, die dann als "akustische Messer" verstärkt werden. Diese sollten/müssen unterdrückt werden. Aber wie machen? Meine erste Idee war/ist es, mit einen Equalizer die einzelnen Frequenzen zu unterdrücken. Scheint mir aber keine gute Idee zu sein, oder?

Tonmechaniker
 
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Doch, denn das allgemeine Hilfsmittel dazu ist ein EQ, nur sollte dieser eben vollparametrisch sein, damit man ganz gezielt eingreifen kann.
Aber auch mit einem semiparametrischen EQ kann man schon ein wenig gegensteuern.

Es gibt auch Geräte, die das von sich aus machen, sogenannte De-Esser. In vielen Digitalpulten gibt es FX Engines, die das können und man braucht diese dann nur in den Kanal oder in eine Kanalgruppe einbinden.
Analoge Geräte gibt/gab es von SPL und bei so manchem BSS Kompressor ist ein De-Esser mit an Board. Letztendlich wird da dann frequenzselektiv der (Gesamt)Pegel reduziert. So gesehen kann man mit jedem Kompressor, welcher ein Sidechain hat mittels eines EQ's das auch nachbauen.

Am besten ist beides, die frequenzselektive Reaktion und die frequenzselektive Absenkung. Der SPL macht dies so. Damit wird der Klang am wenigstens beeinflusst und man erhält ein maximales Ergebnis, sofern die Kiste oder der Algorithmus etwas taugt.
 
Hi Tonmechaniker,

hier gibt es leider kein Mittel, welches dieses Problem automatisch löst. Es gibt zwar De-Esser, die aber wiederum andere Probleme mit sich bringen und in Profi-Produktionen wenig zum Einsatz kommen. Es führt kein Weg drumherum, dass diese störenden Laute (Die dann bei der Kompression noch mehr hervorgehoben werden) manuell herausgeschnitten werden müssen. Du hast jetzt nicht erwähnt auf was für einem System du arbeitest, aber in Pro Tools macht man das häufig mit dem Gain Plugin. (Stelle markieren und um 4-6 dB reduzieren) So geht man die gesammten Vocal Spuren durch.
Andererseits sollte sich ein Sänger eine gewisse Studiotechnik angewöhnen bei denen diese Laute schon weniger hervorgehoben werden.

LG,
Adrium.
 
Jupp, ein vollparametrischer EQ und etwas Übung, dann klappt das. Am besten noch eine klingende Anlage, bei der man nicht mit dem Kanal-EQ gegen die LS mischen muss.

Zum De-Esser: Das ist wie ein Kompressor auf dem Signal, der von einem EQ getriggert wird. Im EQ wird die fragliche Freuqenz überhöht, sodass der Kompressor schon früher anschlägt. Typische Einstellparameter sind die Frequenz, die Bandbreite um die gewählte Frequenz und die Intensität, mit der der Kompressor zuschlägt.
Den SPL kenn ich nicht, wenn der sogar nur frequenzselektiv komprimiert, ist das natürlich noch schöner.

Vorsicht beim De-Esser: Man kann das Sprachsignal leicht zum lispeln bringen! Hier hilft es, genauer nach der Frequenz zu suchen (von Person zu Person unterschiedlich; bei Männern generell um die 5 - 6,5 kHz, bei Frauen eher 5,5-7,5) und/oder die Bandbreite zu erhöhen. Bei höherer Bandbreite auch die Kompression etwas zurücknehmen, das klingt sonst gerne mal zu künstlich.

MfG, livebox

€: @Adrium, ich glaube er spricht von live-Beschallung?
 
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Hm, es spricht also einiges für einen vollparametrischen Equalizer … Mit der Aus/Weiterbildung der SängerInnen um diese Zischgeräusche muss ich mich Schlau machen.

Wie sieht es mit Tipps zu v. E. aus?

Tonmechaniker
 
Naja, PA-Forum und PA-Know-How ist ja nicht aussagekräftig genug ;-)
 
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Wie schon gesagt, ein De-esser kann helfen, noch besser ist aber: Das passende Mikrofon zur Stimme raussuchen. Viele Mikrofon haben gerade in dem Bereich leichte Überhöhungen im Frequenzverlauf um das Signal etwas "frischer" klingen zu lassen. Wenn das jetzt aber genau mit der typischen Zisch-Frequenz des Sängers übereinliegt ist der Effekt sehr störend. Einfach mal ein paar Mikrofone durchprobieren. Habe das jetzt mit 2 Sängern mal durchexzerziert die vorher extreme Probleme damit hatten, jetzt muss ich da kaum noch was am EQ nachregeln ;)
 
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O. k., wäre nicht verkehrt, wenn ich schreiben würde, dass es um Live-Beschallung geht. Und die Idee, zu den Sängern passende Mikros herauszusuchen, sollte ich auch aufgreifen. Muss ich also ;). Dennoch ist damit die Idee mit einem Equalizer nicht vom Tisch.

Tonmechaniker
 

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