[Zubehör] Schaller STMC Steg

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Hallo zusammen,

ich habe die Tage den Steg bei meiner 06er Worn Brown LP ersetzt, und zwar durch diesen:


Warum das Ganze?

Die tiefe E-Saite hatte - warum auch immer - sich eine zweite Kerbe in den Saitenreiter des Original-Stegs gegraben. Auch die Kerben der anderen Saiten sahen nicht mehr wirklich taufrisch aus. Außerdem machte der gesamte Steg ehrlich gesagt nicht den hochwertigsten Eindruck. Eine gute Gelegenheit also, Nägel mit Köpfen zu machen. Nach einigem Überlegen entschied ich mich für den Schaller-Steg. Neben der erhofften hochwertigen Verarbeitung gab vor allem die Möglichkeit der erweiterten Verstellung den Ausschlag, auch wenn das initial mit etwas Mehrarbeit verbunden sein würde.

Der Einbau

Ging bei mir problemlos von statten: Alte Schrauben raus, beiliegende rein, Steg drauf, fertig.
Naja, nicht ganz.
Jetzt musste die Einstellung auf die Gitarre angepasst werden. Bei Höhe und (später) Intonation unterscheidet sich das nicht vom Original, geht also recht einfach von der Hand. Etwas diffiziler (man könnte auch sagen: fummeliger) gestaltet sich die Einstellung der "Spur". Mit einer Kombination aus Messschieber, Auge, altem Steg und ausreichend Zeit gelang auch das letztendlich. Allerdings zeigte sich hier auch der für meinen Geschmack einzige Nachteil der Konstruktion (auf den ich mich anhand der Rezensionen beim großen T aber schon im Vorfeld eingestellt hatte): Die seitliche Verstellung der Rädchen geschieht alleine durch simple Drehung der solchen. Soweit, so gut. Allerdings lassen sie sich nicht arretieren, wenn die optimale Einstellung einmal gefunden ist. Da sie sich außerdem sehr leicht drehen, reicht schon ein simples Aufziehen der Saiten, um die "Spur" wieder leicht zu verstellen. Ich habe mir einfach mit der Schraubensicherung des armen Mannes beholfen: Durchsichtiger Nagellack der besten Ehefrau von allen.

Das Ergebnis

Mir ging es primär um den funktionalen Aspekt, und so nahm ich erfreut zur Kenntnis, dass
a) ich das Stoptail ganz nach unten schrauben konnte, ohne das die Saiten am Steg aufliegen
b) eine angenehm flache Saitenlage ohne Schnarren einstellbar war (flacher als vorher)
c) das Spielgefühl direkter, drahtiger war (evtl. Folge aus a))

Soundmäßig wartete dann eine echte Überraschung auf mich, denn am Verstärker wurde ich zusätzlich zum nach wie vor vorhanden LP-Knurren mit einer zusätzlichen Portionen holziger Mitten und angenehm glänzender Höhen überrascht (klingt etwas schwurbelig, ich weiß, aber ich kann's nicht besser beschreiben). Den überstrapazierten Spruch mit "Decke wegziehen" spare ich mir hier, aber ich hatte in Summe tatsächlich den Eindruck, das von allem etwas "mehr" vorhanden ist (bzw. weniger weggefiltert wird), und das gute Stück direkter am Gas hängt.

Ich bin bei so was eigentlich nicht euphorisch aber es fühlt sich fast so an, eine neue Gitarre vor mir zu haben. Deshalb hat sich für mich der Einbau eindeutig gelohnt. Praktischerweise habe ich gute dabei gleich noch auf Creme-Look umgebaut - wollte ich eh schon lange mal machen.

Hier noch zwei Bilder des Ergebnisses:
Bild_01.JPG
Bild_02.JPG



TL;DR:

+ Verarbeitung
+ Einstellmöglichkeiten
+ Subjektiv, individuell: Sound
o "Spureinstellung" erfordert etwas Zeit, wenn's genau sein soll
- Rädchen können nicht arretiert werden -> Schraubensicherung zur Ergebniskonservierung einplanen
 
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Obwohl der Steg unter den hiesigen Les Paul-Jüngern nicht mal als klanglich optimale Lösung gilt, sieht man doch, was mit guter Hardware aus so einer "Günstig-Gibson" rauszuholen ist. Und mal wieder, wie grottig die Nashville-Bridge ist :D.

Gruß, bagotrix
 
Und dabei ist es auch noch alles andere als vintage-korrekt...:D
 

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