Zwei symmetrische Mikrofonsignale durch ein Kabel leiten?

Julian01
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Hallo zusammen,

kann ich zwei über eine symmetrische Verbindung mit 48V Phantomspeisung angeschlossene Mikrofone durch ein 5 poliges Kabel leiten?
Also die beiden Mikrofone befinden sich in einer geschlossenen Box festinstalliert. An einer Stelle in der Wand würde ich nach meinem ersten Gedanken zwei 3-pol XLR Buchsen verbauen.
Nun wäre es natürlich schöner, eine 5-pol Buchse zu verbauen und am Ende wieder auf zwei 3-pol XLR Strecker aufzusplitten.

Ist das technisch machbar?
Wie verhält sich das mit der Phantomspeisung? Liegt die überhaupt auf der geiteilten Masse an?

Dank!
 
Ja, das geht. Manche Stereo-Mikrophone machen das auch genau so.
Phantomspeisung liegt an zwischen Masse und den Signalleitungen. Aber Masse ist Masse, die braucht's nur einmal. Fünf Pole sind also geeignet.
 
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Danke für die rasche Antwort! Dann hab ich ja richtig gedacht.
 
Ich würde allerdings eine 6polige XLR-Buchse verwenden. 5polig ist normalerweise DMX. Nicht das da was verwechselt wird.
 
Nein, es gibt eine Norm für 2 symmetrische Signale für 5-Pol XLR und die haben etliche Mikrofone. 6-Pol ist ungebräuchlich.
1664830264719.jpeg

Beim 5-Pol
1 = Masse (gemeinsam)
2 = pos Kanal 1
3 = neg Kanal 1
4 = pos Kanal 2
5 = neg Kanal 2

Z.B. bei
https://www.thomann.de/de/audio_technica_bp4025.htm
https://www.thomann.de/de/audio_technica_at8022.htm
https://www.thomann.de/de/rode_nt4.htm
...
 
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Für mein Superlux-ORTF-Stereo-Mikrofon [Superlux S502] habe ich mir ein 10m-DMX-Kabel gekauft. Das Superlux hat, wie bei Stereomikrofonen üblich, eben diesen 5-poligen XLR-Stecker, der auch bei DMX Verwendung findet. Da ich das Superlux ORTF genau dann gerne verwende, wenn ich einen möglichst geringen Aufwand beitreiben will, und/oder es schnell gehen muss, ist es sehr angenehm, nur 1 Kabel bis zum Recorder/Interface verlegen zu müssen.
Klappt prima, der Wellenwiderstand von 110 Ohm bei DMX-Kabeln macht bei der kurzen Kabellänge und dem nur bis ca. 20 kHz reichenden Frequenzumfang bei Audio keine Probleme. Und ja, Phantomspeisung geht selbstverständlich auch einwandfrei.
 
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Der Wellenwiderstand spielt im Audiobereich gar keine Rolle. Da fängt man bei 10 MHz (oder entsprechend steilen Signalflanken) mal an, drüber nachzudenken. Der Wellenwiderstand hängt in erster Linie vom Kapazitätsbelag und Induktivitätsbelag der Leitung ab.
Im Audiobereich ist der Widerstandsbelag (sehr klein) und Kapazitätsbelag (ca. 100 pF/m) entscheidend. Der Induktivitätsbelag führt unter 1 MHz zu praktisch keinem Einfluss (da zu klein). Da ist das Kabel vor allem Kapazität.

Man kann jedes LAN-Kabel oder Kabel für Digitalanwendung für Audio-Signale verwenden.

Umgekehrt hat ein ganz normale Audio-Kabel auch einen Wellenwiderstand, der Aufgrund von Geometrie und Isolationsmaterial auch im Bereich 90 ... 130 Ohm liegen wird. Eventuell unterliegt er eben Schwankungen über die Kabellänge, weil das da nicht so exakt gefertigt ist.

Der 5-Pol XLR Stecker kommt eben in beiden Normen vor (und ich vermute mal, dass die Audio Norm sogar älter ist)

Bei DMX Kabeln mit 5-Pol Stecker wäre ich vorsichtig. Eventuell ist da nur ein Paar belegt und dann käme auf dem 2. Kanal einfach nichts. Es muss also schon vollständig belegt sein. Dann sind die Normen sogar kompatibel, da Pin 1 immer Masse ist und die Pins 1:1 durchverbunden sind und sogar die Kabelpaare entsprechend definiert sind. (Außer dass bei DMX und Audio die Definition von + und - gerade umgekehrt sind, aber das Label ist den Signalen, die durchgehen egal)
 
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