wieviel Hertz haben die Noten?

Fastel
Fastel
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
16.04.24
Registriert
11.04.04
Beiträge
6.461
Kekse
20.700
Ort
Tranquility Base
ich bin mir nicht ganz sicher ob ich die frage so stellen kann... aber es kostet ja nix :redface:
also ich habe ein programm mit dem ich einen grundton editieren kann und so weiter.
jetzt versuche ich eine melodie zu machen z.B.:
A (für 2sek)
c (für 2 sek)
e (für 4 sek)
da ich die Tonhöhe aber anscheinend nur in Hertz angeben kann komm ich im moment nicht wirklich weiter...

die sufu hat mir bisher das hier gegeben (nur einen thread-treffer :) ):
Ray schrieb:
Ich drück die hohe e-Saite am 5. Bund, dann kommt das 440 Hertz-A. Genauer ist's, wenn man die A-Saite am 5. oder 24. Bund oder die D-Saite am 7- Bund (besser, weil lauter) Flageolett spielt, da kommt ebenfalls das 440er A [...]


[...]PS: was meinst du mit "a in der ersten/zweiten Oktave"? Oktave von wo aus gesehn? Falls du dich damit auf die leere A-Saite beziehst, ist dein Denkfehler verständlich. Die A-Saite hat nämlich nicht 220, sondern 110 Hertz. Grosses A.

hat mir nicht wirklich weitergeholfen... da ging es auch eher um stimmgabeln und deren einsatz für ne A-Gitarre.

naja vielleicht hab ich das mit der Hertz = Tonhöhe ja auch falsch verstanden :confused:
 
Eigenschaft
 
Lösung
Armin
aaaalso

der Kammerton ist a' der hat 440 Hz, aber das weißt du schon
Nach einer Oktave verdoppelt sich die Frequenz immer, also nach unten:
a' 440 Hz
a 220 Hz
A 110 Hz
Kontra-A 55 Hz

so.
eigentlich müsste man jetzt (pythagoräisches Tonsystem):
  • um eine Quinte nach oben zu gehen, den Ton mit 3/2 multiplizieren
  • um eine Quarte nach oben zu gehen, den Ton mit 4/3 multiplizieren
  • um eine gr Terz nach oben zu gehen, den Ton mit 5/4 multiplizieren
so geht die Sache dann weiter, aber da kommt das Problem mit der temperierten Stimmung, von dem du sicher auch schon was gehört hast:
Eine Oktave (*2) ist eine Quinte und eine Quarte:
4/3 * 3/2 = 2 passt also!
Eine Oktave sind aber auch 3 große Terzen...
aaaalso

der Kammerton ist a' der hat 440 Hz, aber das weißt du schon
Nach einer Oktave verdoppelt sich die Frequenz immer, also nach unten:
a' 440 Hz
a 220 Hz
A 110 Hz
Kontra-A 55 Hz

so.
eigentlich müsste man jetzt (pythagoräisches Tonsystem):
  • um eine Quinte nach oben zu gehen, den Ton mit 3/2 multiplizieren
  • um eine Quarte nach oben zu gehen, den Ton mit 4/3 multiplizieren
  • um eine gr Terz nach oben zu gehen, den Ton mit 5/4 multiplizieren
so geht die Sache dann weiter, aber da kommt das Problem mit der temperierten Stimmung, von dem du sicher auch schon was gehört hast:
Eine Oktave (*2) ist eine Quinte und eine Quarte:
4/3 * 3/2 = 2 passt also!
Eine Oktave sind aber auch 3 große Terzen:
5/4 * 5/4 * 5/4 = 125/64 ZONK!

aaalso hat ein kluger Mensch die temperierte Stimmung eingeführt, bei der die Töne angenähert werden und der Quintenzirkel geschlossen und... ^^

Um einen Halbton nach oben zu gehen, muss man also die Frequenz mit der zwölften Wurzel aus zwei multiplizieren
Faktor = 1.059463094

hei0t also:
  • a = 220 Hz
  • a# = a * Faktor = 233Hz
  • h = a * Faktor² = 247 Hz
  • c' = a * Faktor³ = 262 Hz
und so weiter

hoffe, das ganze Thema kurz zusammengefasst zu haben.
Steht auch noch in der Physik-Formelsammlung!


ciao Armin
ps:
http://de.wikipedia.org/wiki/Halbton
http://de.wikipedia.org/wiki/Tonsystem
http://de.wikipedia.org/wiki/Komma
 
Lösung
Tut hier nicht wirklich was zur Sache, aber eine Kleinigkeit: Das pythagoräische System beruht ausschließlich auf Quinten (und Quarten als umgekehrten Quinten), nicht auf Terzen. Die pythagoräische Terz entsteht durch vier aufeinandergestapelte Quinten und ist daher 81/64 groß. Was aber damals kein Problem war, die Terz galt eh als dissonant.
 
gut @armin... ich habe zwar nicht alles verstanden aber ich brauche eben ein bisschen zeit um deine tips parallel mit dem programm zu testen. aber hat mir schonmal meine frage im grunde beantwortet. thx also

@whir... nun verwirr mich mal noch mehr :redface: :D
 
okay wollte halt ein bisschen mit schulwissen posen, mal in kurzform:

um einen Ton um einen Halbton zu erhöhen, muss man seine Frequenz mit 1.059 multiplizieren:
a = 220 Hz
a# = 220 Hz * 1.06 = 233 Hz
h = 233 Hz * 1.06 = 247 Hz
c' = 247 Hz * 1.06 = 262 Hz
...

wichtige Info ist noch, dass sich nach einer Oktave (12 Halbtöne) die Frequenz verdoppelt, aber das ergibt sich ja aus der rechnung ohnehin...

alles andere ist vorgeschichte, warums so kompliziert ist.
Alle details gibts aber bei wikipeida (siehe links im oberen post)
 
mir gefallen beide Erklärungen *g*
danke für die Links - wär nie auf die Idee gekommen bei wikipedia sowas nachzuschlagen
 
Sie sind grausam und erbarmungslos. Nie käme es ihnen in den Sinn, dass ich wirklich versuche, sie zu verstehen. Immer wieder bestrafen sie meine Bemühungen, gruppieren sich einfach neu und geben sich unverständliche Namen wie H dim sus4 oder Cadd9. Sie spielen mit mir.

Nein, Noten haben definitiv kein Hertz.

;)

shirker
 
Fastel schrieb:
da ich die Tonhöhe aber anscheinend nur in Hertz angeben kann komm ich im moment nicht wirklich weiter...

naja vielleicht hab ich das mit der Hertz = Tonhöhe ja auch falsch verstanden

Hallo!

Die Tonhöhe in Hertz hast Du richtig verstanden.

Ich kann mich dunkel erinnern, das in Frank Haunschilds 'Harmonielehre Teil 1' die Frequenz eizelner Noten angegeben und erklärt war. Er geht es von der musikalischen Seite an, darum ist es auch leichter verständlich als der physikalische Beitrag von Armin.

Ich versuch mal aus meinem Gedächtnis ein wenig was wiederzugeben (hab das Buch grad nicht bei mir, damit ich nachsehen könnte):

also:

Kontra-C: 32 Hertz
C: 64 Hertz
c: 128 Hertz
c': 256 Hertz
c'': 512 Hertz
c''': 1024 Hertz

Gemeinsam mit den Frequenzen von Armin für das A und der Formel für Quart, Quint etc. kommst Du jetzt vielleicht ein Stück weiter.

Ansonsten empfehl ich Dir den Haunschild. Ist ein klasse Werk. War mir sehr hilfreich, vor allem beim Songwriting.
 
Was machen Physik Professoren wenn sie Langeweile haben und im Krankenhaus liegen?

Sie Programmieren ihren Taschenrechner und lassen ihn ein Lied spielen.

So handelte zumindestens mein Physik Prof. und ich tat es ihm gleich als ich mal vor Langeweile im Krankenhaus zu sterben drohte. :redface:

Wie kann man also ohne große Probleme die richtigen Korrekten Töne treffen?

Man merkt sich einfach folgende Dinge!

Kammerton a' = 440 Hz

Die Tonleiter ist eine Geometrische Folge.

Und sie nimmt von Ton zu Ton mit dem Faktor 12. Wurzel aus 2 (12 sqrt 2 oder 2^(1/12)) zu oder ab.

Also für den Nächsten Ton bedeutet das das die Frequenz mit 1,059 = 2^(1/12) multipliziert wird.

Hier:
440 Hz * 1,059 = 466 Hz
440 Hz * 2^(1/12) = 466 Hz

Und für die darauffolgenden Töne kann man dann entweder von jedem Ton aus einzeln berechnen, oder man berechnet die einzelnen Faktoren zum nächsten, übernächsten, überübernächsten Ton.

1,059 = 2^(1/12)
1,122 = 2^(2/12) = 2^(1/6)
1,189 = 2^(3/12) = 2^(1/4)
1,260 = 2^(4/12) = 2^(1/3)
1,335 = 2^(5/12)
1,414 = 2^(6/12) = 2^(1/2) = Wurzel aus 2
1,498 = 2^(7/12)
1,587 = 2^(8/12) = 2^(2/3)
1,682 = 2^(9/12) = 2^(3/4)
1,782 = 2^(10/12) = 2^(5/6)
1,888 = 2^(11/12)
2 = 2^(12/12) = 2^(1)

Und dann geht es wieder einfach weiter mit:

2,119 = 2^(13/12)
2,245 = 2^(14/12) = 2^(7/6)

usw. usf.

Ist doch gar nicht so schwer, oder? :cool:
 
danke leute aber ich hab armins antwort schon verstanden und auch honoriert... hab das im anhang schon vor einigen tagen ausgerechnet und es geht ganz gut.
 
@Fastel.

Fastel schrieb:
danke leute aber ich hab armins antwort schon verstanden und auch honoriert... hab das im anhang schon vor einigen tagen ausgerechnet und es geht ganz gut.
Ich glaube Dir schon das Du das Prinzip der geometrischen Folge verstanden hast ...

... aber Deine Werte sind Falsch (bis auf die 220 Hz und die direkt angrenzenden Werte, danach verließen sie ihn schon).

Denn Dein a' hat nicht 440 Hz sondern 437,7 Hz und eine Oktave weiter sind es nur noch 870,8 Hz statt 880 Hz.

Herbert Anton Kellner würde sich im Grabe umdrehen. :rolleyes:

Um diesen Fehler zu vermeiden hatte ich meinen Beitrag geschrieben.


Liebe Grüße,

Machiko
 
:D ...ich weiß, ich weiß, ihr scheint ganz zufrieden mit dem zu sein, was ihr habt, aber ich geb sicherheitshalber noch ne allgemeine Formel an, schadet ja nix:

f(x) = 440Hz * 2^(x/12)

x ist die Anzahl an Halbtonschritten über dem Kammerton a.
x kann auch negativ sein, dann handelt es sich um die Anzahl Halbtonschritte unter dem Kammerton a.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben