Analog- oder Digitalpult

  • Ersteller Hanselbleedswine
  • Erstellt am
H
Hanselbleedswine
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
08.06.09
Registriert
22.09.07
Beiträge
40
Kekse
0
Pro und Contra
Analog- oder Digitalpult fürs Tonstudio!?
 
Eigenschaft
 
heimstudio, kleines semiprofessionelles studio, richtiges tonstudio?

anfänger, homerecordler, professioneller techniker?
 
Ich arbeite immer noch mit sehr hochwertigen Analog-Konsolen und das wird auch in Zukunft so bleiben!
 
Gegenfrage:
Pult oder kein Pult fürs Tonstudio?
Deine Frage lässt sich so überhaupt nicht beantworten, weil man erst mal wissen muss, wie du das Pult einsetzen willst. Denn wenn Computerbasiert gearbietet wird, benötigt man eigentlich überhaupt kein Mischpult.
 
D
  • Gelöscht von 4feetsmaller
  • Grund: OT/Doppelpost
Gegenfrage:
Pult oder kein Pult fürs Tonstudio?
Deine Frage lässt sich so überhaupt nicht beantworten, weil man erst mal wissen muss, wie du das Pult einsetzen willst. Denn wenn Computerbasiert gearbietet wird, benötigt man eigentlich überhaupt kein Mischpult.

sehe ich ähnlich.
was heutzutage vom Pult genutzt wird sind in erster Linie erstmal die Preamps, und da fährt man (es sei denn man hat eine Neve, API oder SSL-Konsole oder dergleichen) mit externen Preamps qualitativ besser.
Ähnliches gilt auch für EQ etc, mit guten analogen externen EQ und guten Plugins hat man für den gleichen Preis auch immer eine bessere Qualität als mit einer Analogen Konsole der niedrigeren Preisklasse (und mit "niedriger" meine ich hier "unter 25.000").
was allerdings für ein Mischpult spricht ist die intuitive Bearbeitung gerade von levels etc beim Mixdown...aber wer diese Art der Bearbeitung bevorzugt kann sich auch mit einem GUTEN controller behelfen.
Klar, Kunden sehen gerne viele bunte Lichter und breite Konsolen....
professionelle Kunden legen aber noch mehr Wert auf guten Klang, von daher würde ich erstmal dazu raten wenige wirklich gute Preamps, Wandler etc zu holen und später quantitativ zu upgraden als dir alle 6 Monate ein neues Mischpult zu holen, welches vielleicht dann "nicht ganz so schlecht" ist wie das vorhergehende....wer doppelt kauft zahlt doppelt.

ACHTUNG: nicht falsch verstehen!! Ich spreche hier nicht von Analog vs. Digital!! die Preamps von denen ich spreche sind natürlich Analog, nur halt im Rack angeordnet.

Klar, ich habe auch noch 2-3 Pulte der niedrigen bis mittleren Preisklasse rumstehen...benutzt werden sie aber in der Regel nicht. Versuche die Signalkette so hochwertig wie möglich zu halten und dann später zu erweitern, mit 1 Top- Preamp und einem Top-Wandler fährst du im Endeffekt besser als mit 48 mittelmäßigen Preamps und ebenso mittelmäßigen Wandlern für den gleichen Gesamtpreis.
Ich arbeite primär mit Preamps, Wandlern und Hardware von API, Neve, Focusrite, RME, Apogee und würde klanglich dieses Setup gegen kein analogpult tauschen...es sei denn es ist ein SSL, API, Neve etc.

Vernachlässige bei deiner Entscheidung auch bitte die Wandler nicht! Gerade wenn du (ob jetzt oder später) mit outboardgear arbeiten mächtest werden diese von entscheidender Bedeutung...
Klar ist tolles analoges Outboardgear klasse und ich verwende es auch gerne, wenn die Wandler aber nicht top-notch sind bringt dir auch das beste Outboardequipment nichts und du fährst mit Plugins besser (bedenke, dass jedesmal wenn du die DAW verlässt um einen outboard-Komp. oder so einzuschleifen, zurück in ein mittelmäßiges Analogpult zu gehen etc.. du jedesmal wieder eine D/A Wandlung und danach wieder eine A/D Wandlung (zurück in den Rechner) mit entsprechender Qualitätsminderung hast).

Mein Tip zur Ausgangsfrage wäre zusammengefasst also:
wie hoch ist dein Budget für ein Pult? (bei "unter 50.000" macht nach der Meinung der meisten Profis ein analogpult wenig Sinn).
Dann:
bau dir wenige aber MÖGLICHST HOCHWERTIGE analoge Kanäle und erweitere deren Anzahl später....besser als erst viele Kanäle schlechter Qualität und späteres Upgrade auf "etwas weniger schlecht").
wenn du Analog summieren willst: auch da gibt's Lösungen...(Dangerous 2bus etc)
wenn du Fader schieben möchtest: GUTE Controller?
Das heisst nicht, dass das unbedingt die "bessere" Lösung ist, es gibt aber eben immer qualitativ hochwertige Alternativen...Bau dir das Studio was zu DEINEN Anforderungen und denen deiner Kunden am besten passt, es gibt keine universelle Ultimativlösung, nur eine persönliche.

aber am wichtigsten: lerne das BESTE aus dem dir gegebenen Equipment zu holen! das beste Outboardgear hilft dir nichts wenn du nicht hörst ob eine CD Matscht, Zerrt, Wummert...schule dein Gehör und die Fähigkeit mit deinem Equipment zu arbeiten.

noch wichtiger als jeder Preamp, Kompressor, Analog vs. Digital:
wie klingt der Raum in dem du aufnimmst? Wie klingt der Raum in dem du mischst?
Die beste Monitoranlage bringt dir NICHTS wenn der Regieraum akustisch nicht optimal ist (und ich meine nicht "Noppenschaum, Teppich und Eierkartons" sondern das Layout des Raumes und die akustische optimierung des gegeben Raumes...), das beste Drumkit und das beste Mikrofon bringt dir NICHTS wenn der Aufnahmeraum nur platt, tot und dumpf klingt...

Du merkst schon...es gibt wesentlich mehr und wichtigere Fragen als "Analog oder Digital", in einem guten Studio muss z.B. schon sehr viel bei der Konzeption beachtet werden (Raumabmessungen, Elektrik(!!), Isolation, RT60, Roommodes etc)...ein gutes Studio ist von Anfang bis Ende ein einheitliches Konzept und nicht nur ein Pult (egal ob digital oder analog) in einem Raum, von daher ist die gestellte Frage eigentlich hinfällig ;)


..ich neige zu Wiederholungen ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
meiner meinung nach macht vor allem auch die arbeitsweise einen großen unterschied, den man nicht vernachlässigen sollte.
auch wenn man gutes equipment hat kommt es immer noch auf die interaktion damit an. mal abgesehen von vielleicht ssl-digitalkonsolen muss man mit analogen pulten doch ganz anders arbeiten als mit digitalen teilen. je nachdem was einem am meisten entgegenkommt und mit was man zu besseren ergebnissen kommt.
das ist dasselbe wie der beliebte vergleich dass ein profi mit minderwertigem equipment bessere ergebnisse erzielt als ein amateur mit hi-end-zeug.
also nicht nur betrachten was aus den geräten maximal herauszuholen ist, sondern vor allem was man selber rausholen kann, denn das ist es was am ende steht.

ich persönlich bin für analogpult plus outboard, auch wenns nicht in der liga von api, neve oder ssl spielt, meiner arbeitsweise kommt das viel mehr entgegen und ich habe festgestellt dass ich so zu deutlich besseren ergebnissen komme.
 
meiner meinung nach macht vor allem auch die arbeitsweise einen großen unterschied, den man nicht vernachlässigen sollte.
auch wenn man gutes equipment hat kommt es immer noch auf die interaktion damit an.

RICHTIG!
 
Das ist ein guter und empfehlenswerter Beitrag von metalaxe!!
Einige Kleinigkeiten möchte ich hier diskutieren.
Um das Bild hier rund zu machen möchte ich dazu sagen das ich nicht nur im Studio arbeite sondern auch an der Entwicklung analoger Geräte beteiligt bin.
Eine Frage ist hier offen und die hätte ich gerne von professioneller Sicht beantwortet.
Seit man mit aller Gewalt versucht "analoge Systeme" zu verteufeln stelle ich mir eine Frage.
Warum kommen Leute zu uns die seit Jahrzehnten im Geschäft sind und den Wechsel zu digitaler Technik mit großen Problemen verbinden. Ein Beispiel sei hier genannt. Warum gibt es seit geraumer Zeit sogenannte Summierer?
Man spielt alle Kanäle vom PC aus in einen Summierer und führt sie letztendlich in "2" wieder zurück in den PC.
Das sind meiner Meinung nach "Auswüchse digitaler Technik"
Meistens bekomme ich zu hören, trotz bester Technik >> Das klingt einfach komisch<<
Bei uns explodiert zur Zeit die Nachfrage professionller analoger Technik.
Wie lange wird es dauern das die "alten" AMEK's, SSL's, und Andere wieder aus dem Ebay verschwinden und zurück gebaut werden.

Let's rock
 
Das ist ein guter und empfehlenswerter Beitrag von metalaxe!!
Einige Kleinigkeiten möchte ich hier diskutieren.
Um das Bild hier rund zu machen möchte ich dazu sagen das ich nicht nur im Studio arbeite sondern auch an der Entwicklung analoger Geräte beteiligt bin.
Eine Frage ist hier offen und die hätte ich gerne von professioneller Sicht beantwortet.
Seit man mit aller Gewalt versucht "analoge Systeme" zu verteufeln stelle ich mir eine Frage.
Warum kommen Leute zu uns die seit Jahrzehnten im Geschäft sind und den Wechsel zu digitaler Technik mit großen Problemen verbinden. Ein Beispiel sei hier genannt. Warum gibt es seit geraumer Zeit sogenannte Summierer?
Man spielt alle Kanäle vom PC aus in einen Summierer und führt sie letztendlich in "2" wieder zurück in den PC.
Das sind meiner Meinung nach "Auswüchse digitaler Technik"
Meistens bekomme ich zu hören, trotz bester Technik >> Das klingt einfach komisch<<
Bei uns explodiert zur Zeit die Nachfrage professionller analoger Technik.
Wie lange wird es dauern das die "alten" AMEK's, SSL's, und Andere wieder aus dem Ebay verschwinden und zurück gebaut werden.

Let's rock


die digitaltechnik steht so gesehen ja noch in ihren kinderschuhen. protools und co sind erst seit wenigen jahren wirklich salonfähig und irgendwelche DATs fanden die meisten eben immer doof. ich denke dass deine frage schon beantwortet wurde. ein digitales system erfordert einfach anderes handling. ich als jemand, der mit dieser technik aufgewachsen ist, habe da vermutlich weniger probleme damit, als leute die eben schon seit jahrzehnten nur auf ihrer SSL G-serie gemischt haben. da mischt man dann auf einmal in der kiste und am schluss fällt einem auf, dass einfach irgendwas fehlt oder "komisch klingt"... und weil man seine jahrelange erfahung nicht einfach übern haufn schmeissen will, schickt man seine signale eben nochmal durch ein analoges etwas durch, und schwupp hat man wieder seinen SSL-sound (zumindest ansatzweise). was früher von alleine ging muss man jetzt halt mehr oder weniger aufwendig reproduzieren. ich kenne beide arten von technikern. solche die ein riesiges pult maximal als überdimensionalen summierer verwenden und lieber mit maus und tastatur am computer nebenan mischen, und solche, die um jeden preis noch auf studer aufnehmen wollen. am ende des tages klingen aber beide sachen (in der regel) großartig, der unterschied liegt nur daran wie wohl sich der techniker in seiner umgebung fühlt.
und klar, zu einem gewissen grad ist's wohl auch mode. früher fand man auch SSL EQs scheisse bzw "unmusikalisch" und griff im zweifelsfall lieber zu neve.. heute will niemand mehr etwas anderes. was früher ein urei 1176 war ist heute halt der distressor... früher analog, heute protools.
ich behaupte von mir, ohne angst um meine berufliche zukunft haben zu müssen, dass ich wohl zu dumm wäre eine analoge bandmaschine zu bedienen. für mich liegen die vorteile der digitaltechnik auf der hand: geht schnell, quasi unbeschränkte resourcen, benutzerfreundlicher, billiger, abspeicherbar. (letzteres besonders.. wenn ich mir überlege wie ätzend das sein kann, eine komplette konsole auf schablone abzumalen oder total recall zu drehen). klar machts mir mehr spass, mal auf ner großen analogschüssel zu mischen, aber wenns drauf ankommt, interessierts halt keinen ob ich spass dabei hatte. da musses fertig werden, und das am besten schon gestern.

aber das ist meine ansicht und ich glaube gerne dass alte hasen auf ihrer SSL oder Neve schneller arbeiten als mit ner DAW.... naja, ich tu's nicht.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben