Mikro für Saxofon

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Niklas
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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Mikrofon für ein Saxofon.
Das Mikro soll nicht professionell, aber auch nicht zu günstig sein. Als Schüler ist mir eine möglichst günstige Alternative natürlich am liebsten, aber da ich bereits seit sieben Jahren spiele und mir vor kurzem ein gutes Instrument gegönnt habe, möchte ich hier jetzt nicht an der falschen Stelle sparen.

Ich habe mir bereits mehrere Threads hier im Forum zu dem Thema durchgelesen und bin da auf das AKG C 419 gestoßen. Was haltet ihr von diesem Mikro?
Muss ich da noch mit irgendwelchen Folgekosten rechnen, wie z.B. Stromversorger, Sender und Empfänger, usw... oder lässt sich das auch direkt ans Mischpult anschließen?

Da ich neben dem Saxofon-Spielen auch so sehr gerne Musik mache (Schlagzeug/Klavier), wäre ich auch bei einem All-Zweck-Mikro nicht abgeneigt. Spontan fällt mir da das Shure SM58 ein. Ließe sich dieses auch zum halbwegs vernünftigen Abnehmen eines Saxofons verwenden? Oder würdet ihr bei Blasinstrumenten eindeutig zu einem speziellen Bläsermikro raten?

Ich spiele sowohl Tenor- als auch Alt- und Sopran-Saxofon. Hauptsächlich würde ich das Mikro wohl für das Tenor-Saxofon verwenden, spielt dies auch eine Rolle? Oder ist Bläsermikro gleich Bläsermikro, egal für welche Art von Saxofon?

Wie ihr seht, hab ich noch eine Menge (leider) unbeantworteter Fragen - vielleicht könnt ihr mir ja ein bisschen weiterhelfen. :)

Liebe Grüße,
Niklas
 
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Hallo Niklas,

aus deinem Thread geht nicht eindeutig hervor, ob du das Mikrofon zum Recorden oder für Live-Abnahme haben möchtest. Ich gehe mal von Live-Abnahme aus.
Ein SM58 ist zwar ein einigermaßen gutes Allroundmikrofon, jedoch gibt es speziell für Bläser deutlich bessere Teile - z.B. das von dir angesprochene AKC C419. Zu beachten ist, dass es sich hierbei um ein Kondensatormikrofon handelt, du benötigst also immer das Teil für die Phantomspeisung dazu.
Oder du nimmst gleich das hier:
http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Mikrofone/AKG_C419_PP.htm

das besitzt direkt einen Standard XLR-Anschluss. Zu beachten ist dabei, dass du immer in ein Mischpult einstöpselst, welches auch Phantomspeisung liefert - ist aber bei allen modernenen Pults bereits Standard.

Als deutlich bessere und deutlich günstigere Alternative zum SM58 ist das TGX-58 zu empfehlen:
http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Mikrofone/Beyerdynamic_TGX58_Mikrofon.htm

Jedoch ist das AKG C419 trotzdem besser für Sax - keine Frage.
 
Erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort. :)

Ich würde das gerne Mikro sowohl für Live-Abnahme als auch für Aufnahmen verwenden. Macht das denn so einen großen Unterschied?
Würde also eine Aufnahme mit dem AKG C419 schlecht klingen?
Oder würde sie bei einem speziellen Aufnahmemikro einfach nur noch besser klingen? ;)

Vom Shure-Mikro oder dem TGX-58 würdet ihr also zur Saxofon-Abnahme abraten?

Beim AKG C419 brauche ich also entweder noch ein extra Batterie-Speisegerät oder ein extra Gerät, welches für die Phantomspeisung verantwortlich ist? Kann ich dieses Mikro nicht direkt ans Mischpult anschließen und hiervon die Phantomspeisung nehmen?

Im Musicstore-Katalog habe ich noch das AKG D 409 entdeckt, welches "nur" 110€ kostet, als "kostengünstige Alternative zur Kondensatorvariante AKG C419" angepriesen wird und keine Phantomspeisung benötigt. Was ist denn der Unterschied zwischen diesem Mikro und dem AKG C-419? Ist ein Kondensatormikro besser als dieses Mikro?

Gibt es eigentlich noch andere Mikros außer das AKG C419, die ihr zur Abnahme von Blasinstrumenten empfehlen würdet?

Liebe Grüße,
Niklas
 
grundsätzlich empfehle ich dir fürs Recording ein Kondensatormikro - es klingt einfach sauberer (natürlich gibts auch gute dynamische Mikros - das ist jetzt nur pauschale Grundtendenz).
Das C419 ist eigentlich ein Standard-Mikro für Bläser - insofern machst du mit diesem Teil nix verkehrt. Sowohl für live als auch fürs Recording.
Ein Sax zu recorden ist eine Wissenschaft für sich - üblicherweise wird noch ein zweites Kondensatormikrofon dazugenommen, um den Sound aus den Klappen besser drauf zu bekommen.
Shure SM58 oder Beyer TGX-58 wäre eine superbillige Kompromisslösung - ich rate eher ab.
Beim C419 benötigst du auf jeden Fall Phantomspeisung - wie bereits gesagt: es kommt üblicherweise vom Pult. Ich kenne nur noch Uralt-Hobel, die sowas nicht können.
Das AKG D409 kenne ich leider nicht.
 
Gut, dann werde ich mal die Kondensatormikros näher im Auge behalten.

Eine vernünftige Alternative zum AKG C 419 gibt's also wirklich nicht? (ich will einfach keine 170€ ausgeben, ohne vorher alle Alternativen abgecheckt zu haben :))

Harry schrieb:
Beim C419 benötigst du auf jeden Fall Phantomspeisung - wie bereits gesagt: es kommt üblicherweise vom Pult.

Davon war ich auch ausgegangen, nur zu deinem Link hast du geschrieben, dass diese Variante direkt einen Standard XLR-Anschluss besitzt, was für einen Anschluss haben denn dann die anderen Varianten dieses Mikros? Ich bin in diesem Gebiet leider echt totaler Neuling. :confused:

Harry schrieb:
Ein Sax zu recorden ist eine Wissenschaft für sich - üblicherweise wird noch ein zweites Kondensatormikrofon dazugenommen, um den Sound aus den Klappen besser drauf zu bekommen.

Das macht mir jetzt gerade ein wenig Angst. ;)
Gilt das mit dem zweiten Mikro nur für professionelle Studio-Aufnahmen, oder "fehlt" bei einer Abnahme mit nur einem Mikro am Schalltrichter dann wirklich etwas vom authentischen Sound des Saxofons?
 
ich hab zwei 409er, die haben nur einen etwas längeren Schwanenhals, sind somit auch etwas flexiblier. Haben dafür aber noch die harten Klammern, da sollte ein Stück Filz beigelegt werden um dein Horn nicht zu verkratzen.
Aber die 409er sind auch Kondensator-Mics!!! Das Batterieteil ist etwas empfindsam, wenn nicht unbedingt notwendig, rate ich davon ab - check dein Pult, das hat normalerweise Phantonspannung, dann kannst du direkt einstöpseln.
 
Wie bist du denn mit den 409ern zufrieden?
Und weißt du, woher dann die 60€ Unterschied zum C419 kommen, wenn beides Kondensatormikros sind? Ich dachte, die 409er seien dynamisch und bräuchten daher keine Phantomspeisung... :confused:
 
die anderen 419'er haben solche kleinen ministecker, die in beltpacks für wirelessbetrieb passen und eben in ein phantomspeisegerät...
 
beim Alt ist es nicht so extrem, beim Tenor kann man ein zweites nehmen, muß aber nicht. Aber das Sopran (ich geh mal von einer geraden Form aus) ist mit dem Klemm-Mikro nicht vernünftig abzunehmen - da wäre ein Mikro über den Klappen angesagt.
 
Niklas schrieb:
Davon war ich auch ausgegangen, nur zu deinem Link hast du geschrieben, dass diese Variante direkt einen Standard XLR-Anschluss besitzt, was für einen Anschluss haben denn dann die anderen Varianten dieses Mikros? Ich bin in diesem Gebiet leider echt totaler Neuling. :confused:

Clip-Mikros besitzen oft einen Mini-XLR-Anschluss, der erst auf XLR adaptiert werden muss. Beim C419 gibt es auch eine Variante, wo vor dem Mikrofon eine Phantomspeisung im Taschensender-Format davorgeschaltet wird.
Diese Variante hier lässt sich per ganz normalem XLR-Kabel direkt an das Pult anschließen
http://www.musik-service.de/ProduX/PA/Mikrofone/AKG_C419_PP.htm
 
wir benutzen meine Klemm-Mics nur ausnahmsweise für Bläser, normalerweise sind die an meinen Congas...!
Also so der Topspezialist für den Sax-Sound bin ich nicht.
 
Ist ja echt ein super Forum hier - soviele gute Antworten in so kurzer Zeit. :great:

Dann wäre für mich also auf Grund der Anschlussmöglichkeiten die PP-Variante des AKG C419 am besten. :)

Mein Sopran hat eine gerade Form, aber da ich hauptsächlich Tenor abnehmen/aufnehmen werde, muss ich beim Sopran dann eben einige Klangeinbußen hinnehmen.

Wichtig ist mir nur, dass das Tenor-Saxofon wirklich gut rüberkommt. Ich habe mir vor kurzem ein sehr gutes Instrument mit sehr schönem Klang gekauft und möchte diesen dann natürlich nicht durch das Mikro wieder verschandeln.

Auch wenn es momentan so aussieht, als würde alles auf das AKG C419 rauslaufen - hat denn keiner von euch Erfahrungen (sowohl gute als auch schlechte) mit anderen Bläsermikros gemacht? Ich gebe ungern soviel Geld aus, wenn ich nicht vorher auch Alternativen betrachtet habe. Ich habe jedoch keine Ahnung, was eine Alternative zu diesem Mikro sein könnte. :(
 
warte mal noch ein Weilchen, bis der Jürgen Schwörer von Shure und der Bernd Neubauer von Beyerdynamic wieder online sind....
 
Einer unserer Saxer hat ein EVoice-Mic. ich weiß aber nicht wie es heißt. Es ist mehr eine ovale Kugel, die drehbar in einem Bügel gelagert ist, damit nimmt er alle Saxe ab, auch das Bariton, selbst mit der Klarinette hat er damit einen Supersound (bleibt natürlich zu bemerken, daß er auch ohne Mics gigantisch klingt...)

Ein weiterer, der öfter mit uns spielt hat ein AKG C-391 B, er klingt auch super.
 
Vielen Dank für deine Vorschläge, das AKG-C391 B sprengt nur mit fast 300€ leider meinen Preisrahmen.
Mehr als 200€ sollte das Mikro nicht kosten, sonst bekomme ich das nicht finanziert.
 
So wie es aussieht, werde ich mir demnächst das AKG C419 PP kaufen. (falls jetzt nicht noch von irgendwoher ein vehementer Einspruch kommt ;)

Vielen Dank an alle für die hilfreichen Tips! :great:
 
Hallo Niklas,

Vehementer Einspruch!
:)
Nein natürlich nicht.

Im Moment geht es ja immer um ein Ansteck-Mikrofon. Das ist generell für das Sax genau das richtige - zumindest Live.

Nur kannst Du da kaum was am Sound drehen. Wenn Du also für Recording Zwecke am Sound experimientieren willst - mehr Klappengeräusche drauf bringen beispielsweise, dann bist Du mit einem "normalen" Standmikrofon variabler.

Als Ansteck-Sax-Mikrofon kann ich Dir aus unserem Haus nur eine teurere Lösung anbieten: Beta 89 H/C.

Ach ja noch ein wichtiger Hinweis: Für Bläser allgemein sind Nierencharakteristiken den Supernieren vorzuziehen, da Supernieren empfindlicher für Windgeräusche sind und schnell zischelig klingen.

Grüße
 
tja, der arme Jürgen muß halt das Zeug von Shure an den Mann bringen, obs jetzt im speziellen taugt oder nicht...

Geh in einen gut sortierten Laden und probier das aus, natürlich auch die "Shure-Lösung" und dann nimmst du die drei besten auf Lieferschein mit und probierst das zu Hause nochmals. Das beste kaufst du, die anderen gibst du zurück.
 
Hallo

ich würde noch das Argument einbringen, dass man lieber gleich zu Anfang ein gutes Mikrofon kaufen sollte, als zuerst ein paarmal ein paar billige Mikros zu kaufen und so am Ende doch mehr bezahlt zu haben. So bekommst du über Ebay von Zeit zu Zeit auch für 300-350 Euro ein Electrovoice RE20, was so ziemlich das beste Saxophonmikro ist, das ich kenne. Ich benutze es auf jeden Fall seit einer Weile für mein Barisax (1931er Conn Transitional) und jeder Soundmann war bisher von diesem Mikro angetan. Einer wollte mir schon ein paar abkaufen (wenn ich noch welche gehabt hätte...).

Die Clip-ons (meine Frau spielt ein AKG C419PP auf ihrem Altsax (1930er Conn New Wonder)) sind natürlich für die Bühne ideal, haben aber klanglich keine Chance gegen ein gutes normales Mikro auf einem Ständer, wobei es beim Altsax noch geht. Warum? Weil sie ganz kleine Membranen besitzen. Wie wollen die denn zum Beispiel die tiefen Töne eines Bari-Saxes einfangen? Dazu ist es für solch ein kleines Mikrofon recht schwierig, die Töne aus den verschiedenen Registern des Saxophons gleichmässig aufzunehmen. Ausserdem sind die Clip-ons fast ausschliesslich Kondensermikros, welche halt ziemlich empfindlich sind. Mit einem RE20 kannst du auch schon einmal einen Nagel einschlagen...

Das RE20 ist ein dynamisches Großmembran-Mikro, also auch ideal für die etwas größeren Saxophone (z.B. Tenor und Bari). Ausserdem sieht es geil aus (unter Insidern spricht man ja vom "Elefantenpimmel"...).

http://www.musik-service.de/ProduX/Recording/Mikrofone/Electro_Voice_RE20.htm

Also spar lieber mal, und kauf dir dann ein Mikro, an welchem du dann auch Jahrzehnte lang Freude hast. Wenn man bedenkt, dass ein gutes Saxophon einige Tausend Euros kostet, dann sollte man vielleicht nicht direkt beim nächsten Glied in der Übertragungskette (sprich dem Mikrofon) sparen. Ansonsten könnte man ja auch ein billiges Yamaha-Sax nehmen, wenn´s auf den Klang sowieso nicht ankommt... :D . An solche Saxophone könnte man dann auch ruhig ein SM58 dran hängen, denn da kann der Klang ja nur noch profitieren..:D Wer allerdings ein gescheites Horn sein Eigen nennt, der sollte auch ein gescheites Mikro dafür haben.

Wenns allerdings unbedingt ein Clip-on sein muss, dann kannst du ruhig das AKG C419PP nehmen. Man muss halt am Mischpult ein wenig die Höhen rausdrehen, sonst klingt es recht aggressiv. Ansonsten vom Preis-Leistungs-Verhältnis sicher das beste Clip-on-Mikro für Saxophone. Als Alternativen zum RE20 könnte man noch die Sennheiser 441 oder Sennheiser 421 nennen (sind aber auch nicht viel billiger bzw. sogar teurer...). Aber wie gesagt: RE20 is the way to go!!!

Viele Grüsse

Matthias
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www.bruceandthesugarbums.de
 
N'Abend

vielen Dank für eure Beiträge.

Sicherlich hast du Recht, evamatze, wenn du sagst, dass man zu einem guten Saxofon auch ein gutes Mikro kaufen sollte. :)
Daher habe ich mich auch entschieden, kein "billiges" Mikro zu kaufen, sondern ein für mich als Schüler mit 160€ bereits teureres AKG C419PP anzuschaffen (ich hab's mir also bestellt und gestern bekommen :) ).
Das von dir angesprochene RE20 scheint eine wirkliche High-End-Lösung zu sein - und das ist einfach nicht das, was ich mir im Moment leisten kann und auch will.
Ich möchte mit dem Mikro einige private Aufnahmen machen und live damit mein Selmer SuperAction80 II abnehmen - und auch dieses Sax ist zwar gut, aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.
Für mich ist dieses Mikro ein Anfang, vielleicht gibt's dann in 10 Jahren wenn ich selbst mehr verdiene ein besseres. :)

Aber wie gesagt, trotzdem danke für deinen Beitrag - es ist ja schön zu wissen, wo man noch hin kann... ;)
 

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