BlackZ schrieb:
bei anderen sachen mag so ein spruch stimmen, ja. aber pickups sind doch nur magneten mit ner drahtspule drum herum, wieso sollte da ein pickup von einem "renomierten pickupbauer" der 200€ für einen pickup verlangt so viel besser sein als der conrad-humbucker für 10€?
Einen elektromagnetischen Tonabnehmer auf einen Magneten mit Drahtspule zu reduzieren, ist doch ein wenig dünn. Ich will hier keinesfalls den Herstellern von Austauschtonabnehmern das Wort reden, aber es kommt auf die Komposition an.
BlackZ schrieb:
nun ja, vielleicht sind die magneten des teuren pickups spezielle magneten die nach irgendeinem supertollem verfahren ausgewählt worden sind, aber alnico ist alnico, und eben diese magneten hat conrad auch verbaut.
Bei AlNiCo beeinflußt die Stärke des Magneten die Induktivität und damit die Lage der Resonanzfrequenz.
Nebenbei bemerkt gibt es unterschiedliche Grade von AlNiCo und selbst hier existiert kein Standard. Folglich ist AlNiCo5 von Hersteller A ggf. etwas anderes als AlNiCo5 von Hersteller B.
Die Weicheisenkerne der Pole spielen hier auch eine wesentliche Rolle (Stichwort relative Permeabilität µr). Zusätzlich können hier auch Wirbelströme fließen, die die Spitze der Resonanz dämpfen.
BlackZ schrieb:
vielleicht sind die pickups des teuren herstellers gegen mikrophonie behandelt. aber so ein wachsbad kann man auch sehr einfach selber machen, sollte also kein so großes problem sein falls das bei den conrad-humbuckern nicht gemacht worden wäre....
Wird die Wicklung unsauber, locker, schlecht aufgebracht, so steigt die Wicklungskapazität an und die Resonanzfrequenz sinkt. Der Tonabnehmer verliert "Höhe" und klingt "mittiger". Gleichzeitig wird er anfällig für Mikrofonie.
Ein Vergießen oder Wachsen ist bei vielen Gitarristen umstritten, weil man solchen Tonabnehmern eine gewisse Sterilität nachsagt.
BlackZ schrieb:
vielleicht stimmen die anzahl der wicklungen beim billig-humbucker nicht überein.
Die Anzahl der Windungen und der verwendete Draht bestimmen, neben dem Magneten und der Grundplatte, maßgeblich die elektrischen Eigenschaften des Tonabnehmers. Wird das ganze in Unkenntnis der tatsächlichen Zusammenhänge einfach so zusammengebaut, so ist das "klangliche" Endergebnis sehr ungewiß.
Viele Hersteller von Tonabnehmern gehen bei der Entwicklung nicht wissenschaftlich vor, sondern sie bauen eine ganze Reihe von Prototypen, bis das Ergebnis gefällt. Dieses Rezept wird dann immer wieder kopiert.
Wer diese Erfahrung nicht hat, erleidet leicht Schiffbruch. Es kommt dann zwar ein Ton raus, aber das "klangliche" Ergebnis überzeugt einfach nicht.
BlackZ schrieb:
und am ende ist doch sowieso nur der klang entscheidend, nicht der name. ausprobieren, und wenns nicht gefällt einfach wieder über ebay verscherbeln... 10€ sind nicht die welt...
Das ist tatsächlich der entscheidende Punkt. Wer weiß denn, wo die PU's von Conrad gebaut werden? Man munkelt, daß einige SD-PU's in Asien von Schaller gefertigt werden. So viele Hersteller von Tonabnehmern gibt es weltweit dann doch nicht.
Erlaubt ist, was gefällt (und klingt)! Wenn es billig, pardon preiswert, ist, umso besser!
Ulf