Lt. Therapeuten kommt es von einer falschen Belastung, Verkrampfungen und zu schwacher Muskulatur.
Hallo Murmele,
mit deinen Schulterproblemen bist du ja schon beim Fachmann - das ist gut . Denn wenn so was anfängt, soll man es nicht zu lange unbehandelt laufen lassen, sonst kriegt man das nicht mehr weg. Gezieltes Training zum Kraftaufbau schadet schon mal nicht, denn ein gewisser Überschuss an Kraft erleichtert das Ganze selbstverständlich schon und schafft schon alleine daruch eine gewisse Entspannung, weil man nicht ständig an der persönlichen Lestungsgrenze spielt.
Hast du die Probleme eigentlich mit beiden Instrumenten, oder nur mit einem , bzw. erst seit deine Beltuna dazukam? Und hast du die Probleme auch, wenn du ohne Bass spielst?
Vielleicht liegt aber das Problem in der Kombination. Du spielst ja noch nicht so lange Akkordeon und da ist erst mal alles mögliche ungewohnt. Ich denke da nun zunächst an die Bewegung des Balges und das Bassspiel zusammen. Denn wenn man mehrere Dinge gleichzeitig tun soll, und hat die noch nicht richtig im Unterbewusstsein verankert, so dass die Bewegungen schon automatisiert sind, dann muss man ja noch mehr oder weniger alles gleichzeitig "denken" - und da kommt es zwangsläufig zu "Behinderungen" im Ablauf und eventuell zu Verspannungen.
Hast du deinem Therapeuten schon mal dein Problem "vorgespielt" also mit Instrument vorgeführt. Denn dabei kann der Therapeut ganz gezielt die Muskelgruppen auffinden, die während des Spielens verkrampfen und kann zusammen mit dir eventuell Fehlhaltungen beseitigen.
Gleichzeitig kann es aber vorkommen, dass du unbewusst verkrampfst, weil du dich auf das Bassspiel konzentrierst und vor lauter "ja nicht mit der Hand abrutschen" die Hand zu stark im Riemen verspannst, was natürlich dazu führt dass man zur normalen haltekraft gleich eine entsprechend große Gegenkraft aufbaut, was den Arm dann entsprechend "verspannt" im wörtlichen Sinne.
So was ähnliches habe ich vor nicht allzulanger Zeit erlebt, als ich Bellowshakes geübt hatte, indem ich meinte, die müsste ich mit dem ganzen Arm durchführen, was natürlich nach sehr kurzer Zeit zu Verspannungen und Ermüdung geführt hat. Mit der Technik hätte ich nach einiger Zeit vermutlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Herrn Schwarzenegger bekommen. Jetzt habe ich meine Technik geändert und spiel die eher aus dem Unterarm oder Handgelenk heraus und siehe da es geht genauso gut - und viel lockerer.
Drum beobachte mal dein Spielen ganz bewusst daraufhin, ob du mit dem ganzen Arm ziehst, eher mit dem Oberarm oder mit dem Unterarm oder eventuell die linke Schutler beim Spielen mit anhebst. Da kann dich dein Lehrer vielleicht auch nochmal korrigieren. Wobei allerdings die meisten Lehrer in der Richtung nicht sonderlich geschult sind, weil bei langjährigen Spielern das alles so ins Unterbewusstsein gewandert ist, dass die meist nicht mal genau beschreiben können, wie die korrekte Haltung des gesamten Körpers aussehen sollte, geschweige denn die bei jemand anders erkennen.
Drum, da ich denke, dass es bei dir ein Problem ist, das von mehreren Einzelkomponenten verursacht wird, solltest du das gnaze auch von mehreren Seiten angehen. Stärkere Muskulatur hilft da allemal. Genauso wichtig sind aber auch Entspannungsübungen, denn die Verkrampfungen und verspannungen müssen auch wieder gelöst werden, sonst bringt die ganze Kraft nichts, wenn die nur verwendet wird um Verspannung zu erzeugen. Zusätzlich solltest du deine Spielhaltung nochmals genau unter die Lupe nehmen.
Also:
Wie sitze ich?
Wie ziehe ich am Balg - spiele ich aus dem Unterarm raus oder ziehe ich mit dem Oberarm und der ganzen Schulter?
Lasse ich den Oberarm locker hängen, oder ziehe ich den mit der Schulter hoch, wenn ich am Balg ziehe oder drücke?
Kommt das auch, wenn ich ohne Bass spiele, oder kommen diese Verspannungen immer?
Kommt es vermehrt vor, wenn ich neue Stücke übe, oder auch genauso, wenn ich bekanntes spiele?
...
Und mit diesen ganzen Beobachtungen würde ich dann sowohl meinen Lehrer als auch Physiotherapeuten löchern. Eventuell auch andere Akkordeonspieler zusehen lassen und die dann fragen, ob denen was auffällt - Anschließend alle Antworten mteinander vergleichen und schauen, ob sich ein Punkt abzeichnet, wo die Ursache liegen könnte. Es ist sicher so, das nicht einer alleine das Problem lösen kann, aber alle miteinander bringen dir vielleicht die Lösung deines Problems.
Trotzdem weiterhin viel Spass am Akkordeonspielen!
Gruß,
maxito