hallo Posaunix
einerseits zweifle ich ob ich überhaupt was schreiben sollte, andererseits, wenn man das ausdiskutieren würde hätte man einen Beitrag für die faq und Ruh ist.
In einigen Dingen gebe ich dir recht, in anderen nicht.
Zit:
definitiv nein!
mit eienr tenorposaune kommt man ähnlich tief..
Wie das wenn die Tenor keine Ventile hat wie die Bass?
Zit.:
in ner bigband den bassposaunisten noch nie solierend wahrgenommen
Eigentlich schade.
Zit.:
Metall: ja, die unterschiede sind schon vorhanden. Jedoch spielen oftmals noch ganz andere bautechnische elemente eine viel größere rolle, als nur das austauschen des metalls. man darf ja nicht vergessen: eine silber-posaune wäre ziemlich unbezahlbar... idR. handelt es sich nur um eine VERsilberung/-goldung oder was auch immer. und da wird mehr tam tam drum gemacht, als nötig.
Da gebe ich dir recht. Aber: Gibt man einem Anfänger eine grobe Richtung ist das etwas anderes, als Diskussion unter Fortgerschrittenen oder Fachleuten. Manche
Details haben den Anfänger gar nicht zu interessieren, soll er erst mal anfangen. Andere Details soll man wohl glauben, weil Instrumentenbauer auch erfinderisch sind. Da wird viel Tam tam gemacht. Der Zug. z.B. hat meines Wissens keinen großen Einfluss, wenn überhaupt auf den Sound. Aber da werden drei Mundrohre unterschiedlichen Materialien angeboten. Ich stelle mir vor, das sitzt einer im Blasorchester auf 2. Posaune und grübelt, welches Mundrohr er für den Radetzky Marsch nun nehmen soll. Mich beschleicht das Gefühl, der Kerl ist nicht ganz dicht. Dem fehlt nen Kork auf der Wasserklappe. Mal so ironisch kommentiert.
Die Frage ist, wie verzähl ichs meinem Kinde und heraus kommt ein unbeholfen Versuch:
Die Zweiteilung Tenor- Bassposaune ist nicht Korrekt.
Wesentlich ist der Begriff "Mensur" und davon gibt es
5 Stück.
Dazu kommen Material wie Gelb/Goldmessing,
Rotmessing/Tombak, Neusilber (sehr hart, hatte ich
mal, sehr tot).
Dazu Oberflächen wie lackiert (Lack dämpft),
unlackiert (sehr putzintensiv), Versilbert (verhält
sich wie unlackiert - meine alte Tenor). Gold hebt
putzen auf, teuer aber gut.
Dazu zwei Hornformen, hyperbolisch und exponential,
heute meist nivelliert zu hyperbolisch. Eine Hornkonstruktion richtet sich auf den Bassbereich, weniger auf den Hochtonbereich. Akustisch gesprochen haben wir es mit einem Basshorn zu tun.
Dazu unterschiedliche Blechdicken, Lotnähte usw. was
Anfänger aber nicht zu interessieren braucht.
Regeln:
Je größer der Hornmund (Schalltrichter) desto tiefer
die untere Grenzfrequenz, damit der rundere Sound.
Je weicher das Material, desto weicher der Ton.
Je größer die Mensur desto mächtiger der Sound.
Je dicker das Blech desto kompakter (manchmal auch
leider dumpfer, topfiger) der Sound. Es gibt noch
weitere Details die Anfänger noch nicht zu
interessieren brauchen. Die Vielfalt dient den
Soundunterschieden und es sollte für jeden was dabei
sein, aber keiner guckt da richtig durch.
Manche Dirigenten meckern, weil man den
leichtfüßigen Mozart nicht mit Kaliber 5 erschießen
sollte, während Wagner und Beethoven schweres Blech
verlangen. Von solchen Bauchschmerzen ist ein Anfänger aber weit
von entfernt. Auch im Jazzbereich wurden
unterschiedliche Größen geblasen (Kid Ory, J.C.
Higginbotham, Turk Muphy z.B.)
Andererseits habe ich noch nie gesehen, das einer mit 5 Posaunen auf der Bühne stand um für jede Lala das genau passende Instrument zur Hand zu haben. Da hat man eben sein Lieblingsinstrument und basta. Allenfalls hat man zwei, das Quietschentchen und die dicke Berta, je nach Bedarf und Laune. Spiele ich einen Ragtime von der Sorte "Kasimir ick liebe dir" kommt diese muntere Weise auf der kleinen besser. Dagegen ein abgundtiefer Blues von der Sorte "der Hund ist tot die Frau ist weg samt Pornosammlung und Auto" , das interpretiere ich auf der Dicken anders und ich meine besser. So bekommt der Begriff Tenor und Bass vielleicht wieder einen Sinn.
Zit.:
würde ich ncith so stehen lassen. es gibt genug leute, die die deutschen modelle als "strahlender" empfinden. in der tontechnik würde ich da von 'presence' sprechen.
man kann also amerikanische posaunen durchaus auch als weicher bezeichnen... das hängt immer von der definition ab.
Die verwirrenden Unterschiede können dadurch zustande kommen, das deutsche Bauart, dünn und hart gehämmert, mehr Oberschwingungen liefert, die amerikanischen aber doppelt gelotet sind und dickeres Blech haben. Daher sind die Kannen von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, auch unter deutschen.
Zit.:
Das fängt ja schon bei Mundstücken an... das ist alles gnadenlos übertrieben, was da auf das material geschworen wird.
Da ist auch was wahres dran. Ich baue seit 30 jahren Mundstücke. Man kann durchaus was dran drehen und aus einem Rohling was rausholen. Entscheidender ist aber der Wohlfühlaspekt.
Vielleicht interessiert jemand dies kleine Video über Schallstückmacher:
Schallstücke aus Erlbach - Meisterwerkstatt Sandner