Rollensattel selbsteinbau?

  • Ersteller mr.j.burns
  • Erstellt am
M
mr.j.burns
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.07.08
Registriert
25.11.05
Beiträge
83
Kekse
141
Ort
Oberhausen
Moin, moin...........

hat evtl. schon mal jemand von euch versucht selbst einen Rollensattel zu montieren (neuinstallation) ? Auf der Rockinger HP steht das man das lieber einem Gitarrenbauer überlassen sollte. Mit nem bischen handwerklichem Geschick kann das doch nicht so schwer sein.
Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrung damit bzw. ein paar nützliche Tips..................

Gruß
Jens
 
Eigenschaft
 
Jep. Das hab ich letztens mit meiner Fernandes gemacht, nachdem der alte Kunststoffsattel bei meinem 11er-Saitensatz imemr geknackst hat, und ich dann beim Nachfeilen etwas zu weit runter geritzt hab.. :redface:

Da die Rollensattel noch ein ordentliches Stück weiter nach hinten richtung 1. Bund gehen als normale Sattel, muss man da relativ viel Holz vom Griffbrett wegnehmen, in meinem Fall waren es glaube ich um die 3-4mm. Man muss so weit nach hinten "ins Griffbrett" rein mit dem Sattel, damit der Auflagepunkt sich nicht verändert, und die Intonation sauber bleibt.

Ich habe mit ganz feinen Feilen und einem Dremeltool mit kleiner Fräse gearbeitet. Da ging mir einige Male der Arsch schon ordentlich auf Grundeis. Das fiese ist halt, den Rollensattel mit den zwei Schrauben zu befestigen, ohne den Halsstellstab bzw. dessen Fräsung zu verhunzen oder unzugänglich zu machen. Da muss man aufpassen, dass man die Halteschräubchen für den Sattel etwas schief richtung 1. Bundstäbchen reindreht, damit die den Sattel gleichzeitig nach unten und an das Griffbrett heran fixieren, sonst sitzt der hinterher ganz wo anders als geplant. Und dann muss die Höhe des Sattels halt stimmen, der bei den tiefen Saiten ne Ecke höher sitzen sollte, als bei den hohen.

Ich hab das vorher noch nie gemacht, und würde dir raten, die Modifikation erstmal nicht (so wie ich) an einer zu schönen Gitarre vorzunehmen, die es so nicht mehr von der Stange gibt. Ausserdem scheint das Ding mehr für Strathälse konzipiert zu sein, da der Rollensattel kaum mit der Griffbrettwölbung mitgeht.
Ansonsten immer ALLE Bereiche, wo nicht dran gearbeitet wird schön mit Tape zukleben, und lieber immer etwas zu wenig als zu viel Holz wegzunehmen...


Letzten Endes bin ich mit dem Rollensattel auf meiner Raven recht zufrieden, aber das hätte auch arg ins Auge gehen können, und ich hab das eigentlich nur gemacht, weil es keinen passenden Sattel aus Knochen oder Kunststoff bei Rockinger gab.


Der Sound verändert sich übrigens auch etwas, die Gitarre klingt hinterher glockiger und "metallischer", aber auch etwas nasaler.
 

Anhänge

  • Bild 84.jpg
    Bild 84.jpg
    32,7 KB · Aufrufe: 459
  • Bild 86.jpg
    Bild 86.jpg
    34,2 KB · Aufrufe: 504
Anstatt Rollensattel könnte dir evtl. auch ein Graphitsattel helfen. Fast so gut gleit-technisch aber klingt meiner Meinung nach viel besser. Und das Holz mußt dann auch nicht angreifen.
 
Also ich habe ein Wilkinson zwei Punkt Steg in eine Strat eingebaut. Dann habe ich versucht einen Rollensattel einzubauen.

Ich habe es dann zu einem Gitarrenbauer gegeben, da die D und G Rollen irgendwie größer im Durchmesser waren und man da dann eine Aussparung ins Griffbrett machen musste - habe ich mir nicht zugetraut und deshalb weggegeben. Muss ja anschließend auch mit der Mensur passen.

Hier mal ein Bild:



Also da muss man schon sorgsam arbeiten - für jemanden mit Erfahrung kein Problem, für mich keine Chance.

Ach Kosten: Sattel und Steg Einbau - zuzüglich Halsanpassung € 80,-
 
Wieso nochmal Stegeinbau, dachte das hattest du schon erledigt?
 
Hallo Jens,

Ich würde keinen Rollensattel einbauen. Das ist viel zu viel Aufwand und erfordert 'ne Menge Geschick und gutes Werkzeug oder noch mehr Glück.
Ob sich dann am Ende der Aufwand wirklich lohnt, hat noch keiner bewiesen.
Ich kann nur einen ungebleichten Knochensattel empfehlen. Nach dem dritten Versuch klappt das in der Regel auch bei einem Anfänger und Du brauchst an der Gitarre sonst NICHTS verändern.
Knochen ist selbstschmierend, klingt bestens, sieht gut aus und kostet nicht die Welt.

/V_Man
 
Nach dem dritten Versuch klappt das in der Regel auch bei einem Anfänger [...]
Diese Aussage halte ich für sehr optimistisch. Außerdem musst du die Anschaffung von Sattelsägen bzw. -feilen und am besten noch eine Schablone fürs exakte Anzeichnen der Kerben einkalkulieren. *achselzuck*
 
@gitarrero!

Finde ich gar nicht optimistisch. Natürlich hast Du recht, dass man dazu auch das passende Werkzeug braucht, aber das kann man sich auch leihen. Wer handwerklich nicht begabt ist, wird sich kaum an eine solche Aktion heranwagen. Beim ersten Sattel feilt man schnell zu tief (ist mir auch passiert), aber dann hat man schnell den Dreh raus und geht entsprechend vorsichtig an's Werk.
Anleitungen, die genau beschreiben, wie man das macht, gibt's ja reichlich im Internet.
Eine Schablone für das Setzen der Kerben habe ich dafür nie gebraucht, sondern nach diesem Muster gearbeitet:

Mitte jeder äußeren Kerbe zur Griffbrettkante = 3 mm
Beispiel:
1. Halsbreite am Sattel 41 mm
2. zweimal 3 mm abziehen = 35 mm
3.
6 Saiten = 5 Abstände
4.
35 : 5 = 7 mm Abstand von Kerbenmitte zu Kerbenmitte


Die Kerben werden mit der Saitenstärke entsprechenden Sattelfeilen ausgearbeitet.
Die Kerben so tief herunterfeilen, dass die jeweilige Saite, gedrückt im 3. Bund, den ersten Bundstab gerade nicht berührt. Danach den Sattel von oben so herunter feilen, dass die Kerben die Saiten ungefähr zur Hälfte ihres Durchmessers versinken lassen.

/V_Man

 
Wieso nochmal Stegeinbau, dachte das hattest du schon erledigt?

Ja, aber der Gitarrenbauer hat das nochmals etwas nachgearbeitet und die 6 Löcher vom Custom geschlossen, Höhe eingestellt und auch noch die Mensur.

Hätte ich sagen sollen.
 
Eine Schablone für das Setzen der Kerben habe ich dafür nie gebraucht, sondern nach diesem Muster gearbeitet:

Mitte jeder äußeren Kerbe zur Griffbrettkante = 3 mm
Beispiel:
1. Halsbreite am Sattel 41 mm
2. zweimal 3 mm abziehen = 35 mm
3.
6 Saiten = 5 Abstände
4.
35 : 5 = 7 mm Abstand von Kerbenmitte zu Kerbenmitte


Die Kerben werden mit der Saitenstärke entsprechenden Sattelfeilen ausgearbeitet.
Die Kerben so tief herunterfeilen, dass die jeweilige Saite, gedrückt im 3. Bund, den ersten Bundstab gerade nicht berührt. Danach den Sattel von oben so herunter feilen, dass die Kerben die Saiten ungefähr zur Hälfte ihres Durchmessers versinken lassen.

Soweit ich mich erinnere, bewerben Stewmac.com ihre Sattelkerbenschablone mit dem Argument, dass die Abstände der Saiten im Sattel eben nicht alle gleich sind, da sich dann die umwickelten Saiten durch ihre Dicke näher beieinander "anfühlen" würden, als die planen Saiten. Hörte sich damals für mich schlüssig an. Andererseits hat eine Locking-Nut für Floyd-Rose-Gitarren auch regelmäßige Saitenabstände soweit ich weiss, von da her wär das wiederum latte...
 
Darüber habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht und dann bei Fender und Gibson mal nachgemessen. Das Ergebnis waren identische Abstände Saitenmitte zu Saitenmitte. Ich kann mir auch kaum vorstellen, was ein Zehntelmillimeter beim Saitenabstand ausmachen soll. Ich zumindest habe solche Präzisionsfinger nicht.

/V_Man
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben