Reperatur bei Musik meyer

  • Ersteller SG Rocker
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mal isses so besser, mal die schnellere Methode nicht falsch, weil billiger

Imho sollte der Service den guenstigsten, und nicht den billigsten Weg waehlen.

Zudem bin ich mir recht sicher, das ein freier Techniker die Arbeit selbst nicht fuer weniger Arbeitskosten erledigen wird.
 
Wow...geiler Thread...

Ich fass mal kurz zusammen, Amp kaputt...Amp zu Reparatur...Amp geht wieder --> Prima!

Die Diskussion über die Preise für die Vorstufenröhren finde ich im Übrigen lächerlich, sowohl Marshall, als auch Musik Meyer verdienen ihr Geld u.A. mit Ersatzteilen und ich finde es absolut legitim, dass daran etwas verdient wird. Vom kostenneutralen durchschleusen von irgendwelchen Teilen kann nunmal keiner seine Familie ernähren.
Mag sein, dass andere Röhren anderswo weniger Geld kosten, aber da hängen wahrscheinlich nicht so viele Stationen dazwischen (Hersteller, Marshall, Vertrieb, Einzelhandel)...

Natürlich seh ich´s ein, dass 120 € für nen Schüler ne Menge Geld sind, aber dann muss ich ganz einfach sagen...wenn man sich die Verschleißteile beim Röhrenamp nicht, oder nur schwer, leisten kann, muss man eben auf was mehr oder weniger Wartungsfreies zurückgreifen (Modeller, Hybrid, Transe...)
 
Da es hier offenbar einige Unklarheiten zu den Marshall Röhren gibt, möchte ich kurz einmal erklären, wie es zu dem (auf den ersten Blick sehr hoch erscheinenden) Preis für Marshall Röhren kommt.

Dies hat keineswegs mit komplizierten Vertriebswegen, Ausschlachtung des Markennamens, Unverschämtheit u.ä. zu tun, sondern schlicht und einfach damit, dass diese Röhren einem weltweit einzigartigen, extrem aufwendigen (und damit teurem) Selektionsverfahren unterliegen. Selektion ist nämlich nicht gleich Selektion...

Es handelt sich bei Marshall Röhren mitnichten um "Standardröhren", wenn auch die gleichen Selektionsverfahren logischerweise für die gesamte Röhrenampproduktion bei Marshall angewandt werden. Ich will einmal versuchen, dieses Verfahren zu erläutern:

Marshall kauft Röhren nicht etwa nur bei einem einzigen Hersteller ein, sondern in der Praxis bei fast allen Herstellern, die es noch gibt. Selbstverständlich auch in China, wo Dank der Initiative von Tom Mc Neil (also "Mr. Ruby Tubes") inzwischen fast die beste Qualität an ECC83 Vorstufenröhren gibt, aber auch in großem Maße aus der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und aus Ex-Jugoslavien. Dabei ist Marshall für die meisten dieser Hersteller der größte Abnehmer überhaupt - warum kann sich jeder denken... :redface:) Aus diesem Grund kann die Firma bei Marshall vergleichsweise hohen Druck auf die Hersteller in puncto Qualität ausüben.

Alle Röhren, die von besagten Herstellern bezogen werden, erhält Marshall selektiert. Die "Standardröhren" können andere kaufen. Hausintern wird diese erste Selektion als "Vorselektion" bezeichnet, da die eigentliche Auswahl der Röhren in der Fabrik in England stattfindet. Bei dieser Selektion durch die Röhrenhersteller geht es in erster Linie um das Feststellen der Kennliniendaten bei Endröhren und das Aussortieren extrem mikrofonischer Kandidaten. Diese erste Selektionsstufe entspricht genau der Qualitätsstufe, die Marshalls Mitbewerber oder andere Anbieter von Ersatzröhren beziehen, z.B. Ruby, etc. - in der Qualität sind die von Marshall eingekauften Röhren durchaus mit diesen vergleichbar, nur würde man bei Marshall diese Exemplare nicht einfach weiterverkaufen!

Marshall hat aufgrund der hohen Abnahmemengen mit den Zulieferern eine einzigartige Zusatzvereinbarung getroffen: Man behält sich vor, die Röhren in der eigenen Factory nachzuselektieren und alle Röhren, die dabei durchfallen an den Röhrenhersteller zurückzuliefern - mit Umtauschrecht natürlich.

Im Hause Marshall folgen dann die eigentlichen Selktionsverfahren, welche den Preis der Röhren so nach oben treiben: Erstens eine meßtechnische Selektion, in der die Röhren in eine Vielzahl von Kategorien für verschiedenen Anwendungen (genauer gesagt exakt für den Einsatz an einer bestimmten Position in einem bestimmten Marshall Modell) sortiert werden. Hierbei wird natürlich auch nach Qualitätskriterien ausgesondert. Doch viel wichtiger (und teurer) ist das zweite Selektionsverfahren: Die laufende Produktion aktueller Modelle wird genutzt, um den sogenannten Performancetest für jede einzelne Röhre vorzunehmen. Der genaue Ablauf beider Testverfahren wird im Hause Marshall gehütet wie das Gold in Fort Knox, denn hier will man sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Ich hatte mal bei einem Firmenbesuch die Möglichkeit einen Blick in diese "heiligen Hallen" zu werfen, spät abends, als die Produktion ruhte. Zum Performancetest kann ich deshalb sagen, dass dabei jede einzelne Röhre in dem laufenden Gerät an der Position gestestet wird, in der sie später eingesetzt werden soll. Allein die Logistik um dieses Verfahren (die ich mir bei besagter Gelegenheit ansehen konnte) war beeindruckend. Sinn dieser Verfahren ist es, auch bei den Röhrenamps, deren Sound nicht zuletzt auch von den verwendeten Röhren selbst gestaltet wird, konstante Soundqualität bereitzustellen.

Und nun der Hammer, und das ist das eigentliche Problem: Etwa 85% aller Röhren, die Marshall den eigenen Testverfahren unterzieht fallen dabei durch! Diese muß Marshall zwar nicht bezahlen (bekommen ja kostenlosen Ersatz), doch die Dinger wurden ja alle getestet - und diese Kosten werden einerseits auf die Produktionskosten, für Ersatzröhren aber auch auf die Ersatzröhrenpreise umgeschlagen.

Marshall hat sich dennoch entschlossen, dieses (teure) System durchzuziehen - und ich selbst bin ihnen dafür sehr dankbar. Es steht im Übrigen jedem frei, billigere Röhren, als die von Marshall bei Replacements einzusetzen. Wie gesagt - etwa 85% der Röhren gehen zurück an die Lieferanten - und wegwerfen wollen jene diese Dinger ja auch nicht... ;o)

Wer sich einen Spaß machen will, läßt sich einmal von seinen Händler im Musik Meyer Katalog die Tabelle mit den Artikelnummern für Röhren zeigen. Dort ist aufgelistet, welche Röhre (z.B. die o.a. Artikelnummern) in welche Position der Geräte gehört. Unsere Händler schlagen regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen: "So viele verschiedene ECC83 - es gibt doch viel weniger Hersteller... welche soll ich denn nun nehmen? " - Ihr wißt jetzt jedenfalls, warum das so ist...

Liebe Leute - diesen Aufwand macht sich zur Zeit kein zweiter Hersteller von Röhrenverstärkern auf diesem Planeten! Trotzdem kann es natürlich auch bei Marshall Röhren nach einiger Zeit zu Mikrofonie kommen. Wer seinen Amp nicht ausreichend abkühlen läßt, bevor er ihn transportiert, hat das Mikrofonieproblem nicht nach drei Jahren, sondern schon eine Woche nach dem Kauf! Wer wissen will, was man tun kann, damit Röhren nicht durch falschen Umgang mit seinem Verstärker mikrofonisch werden, der schaue bitte doch einmal wie gesagt in die oben angeführten FAQs unserer Website.

Ansonsten klinke ich mich mit diesen Hinweisen aus dieser Diskussion aus, denn sie wird mir teilweise zu emotional, zu unsachlich, und mit zu viel (nicht vorhandenem) Halbwissen geführt...

Viel Spaß noch wünscht

Uwe Halbe

Produktmanagement Marshall
 
... der Händler hat zu mir gesagt hätte er das gewusst hätten sie es selber gemacht ...

Hier scheint meiner Ansicht nach die gesamte Problematik zusammengefasst drin zu stecken. Wenn man weiß, wo der Fehler steckt, dann ist seine Beseitigung meist recht einfach.

Der Sachverhalt ist schwierig zu erklären, aber ich versuch es einmal:

Früher waren die Preise der Amps (& Instrumente) vergleichsweise sehr hoch. Nicht in Euro und DM sondern in "wie lange muss ich arbeiten, damit ich mir das leisten kann". Die hohen Preise lagen damals vor allem darin, dass die Marge der Händler im Vergleich zu heute doch recht fett war.

Wenn ein Händler also einen Amp verkauft hatte, dann hatte er einen recht satten Gewinn und davon hat er nicht nur seinen BMW bezahlt, sondern auch einen Fachmann (Radio- & Fernsehtechniker mit Fachbereich Orchesterelektronik), der recht schnell herausfinden konnte, wo der Fehler steckt. Eine Reparatur war vor 30 Jahren eher geprägt von "sorry, tut uns leid, dass wir Dir ein Teil verkauft haben, dass gestern auf Deinem Gig abgeraucht ist...". Der Techniker wurde eher vom Kauf eines Neugerätes finanziert als vom Pech, dass jemand hatte, wenn ein Gerät mal kaputt ging.

Darüber hinaus war damals Arbeitskraft nicht so teuer wie heute und es gab auch keine Geräte, wo 30 Mikro-Chips in China von einem Industrieroboter zu einem Gerät zusammengesetzt werden, zu Ladenverkaufspreisen, zu denen ein Radio- & Fernsehtechniker nicht mal die Bodenplatte abschrauben kann.

Mittlerweile hat sich viel geändert. Die Geräte sind viel billiger geworden!!! Ich musste für meinen ersten gebrauchten! Amp (700 DM) sage und schreibe 280 Stunden arbeiten!!! Ja: Stundenlohn meines ersten Ferienjobs: 2,50DM. In den 80er Jahren begannen die Preise zu bröckeln und heute können unsere Ferienjobber (wenn sie denn einen Job finden) einen Amp locker in einer Woche verdienen. In diesem Preis, der durch Medien und WWW soweit es irgendwie geht nach unten gedrückt wird, steckt keine Servicepauschale. Es steckt darin auch keine Reserve, die es erlaubt einen Radio- & Fernsehtechniker zu beschäftigen... das ist eh eine aussterbende Spezies.

In 90 von 100 Musikerläden ist also heute niemand mehr beschäftigt, der das Ding mal schnell aufschraubt und feststellt, was faul ist... zumal unter 10 defekten Geräten 1 Röhrenamp und 6 japachinesische Multichipteile sind.

Und dann kommt Frau Künast, und erhöht die Garantie pauschal auf 2 Jahre. Ist ja ok und das freut mich als Verbraucher auch. Aber mir ist auch klar, dass es jetzt noch schwerer wird, den Radio- & Fernsehtechniker zu bezahlen, weil 90% der Reparaturen Garantiefälle sind... daraus folgt: Wenn schon fast alles Garantie ist, weil der Staat das so angeordnet hat, dann stirbt der Bereich, den man Kulanz nennt. Früher war jeder Betrieb, jeder seriöse Hersteller bereit, Augen zuzudrücken... aber jetzt sagen die: 2 Jahre ist ja wohl irgendwie mal genug... Entsprechend sind die Regelungen für Verschleißteile eben auch nicht mehr locker...

Und ich prophezeie: Es wird noch lustiger. Behringer handhabt Garantie folgendermaßen und andere werden folgen: Defekte Geräte werden ausgetauscht, gesammelt, nach China geschickt, dort repariert und in Asien als 2. Wahl verkauft. Nun ja, das erhöht in Deutschland sicher nicht die Präsenz von Reparaturfachleuten in den Läden. Wer Garantie hat, wird sich freuen, dass er nach 1,9 Jahren bei einem Defekt ein funkelnagelneues Gerät bekommt. Wer keine Garantie hat, oder bei wem ein Defekt nach 2,1 Jahren auftaucht, wird es schwer haben, zu argumentieren... das ist dann die Kehrseite der künastschen Medallie...

Als Tipp für User, die einen Defekt in einem Gerät haben und nicht so genau sicher sind, ob es Garantie ist oder nicht... Macht die Fehlerbeschreibung so präzise wie möglich. Das spart Kosten und erhöht auch die Geschwindigkeit. Und dann besteht vielleicht sogar die Chance, dass ein Mitarbeiter, der kein Radio- & Fernsehtechniker ist, sagt: Das sind bestimmt die Röhren...
 
meinen dank an herrn halbe und herrn hoffman die hier mal echte infos aus der praxis beitragen!
best - 68.
 
@ Uwe Halbe

Die Kosten des Selektionsverfahrens mögen sicher hoch sein, aber der Vertriebsweg trägt ebenfalls zum höheren Preis bei, Du wirst mir ja nicht erzählen wollen, dass Musik Meyer eine gemeinnützige Organisation ist, die alles zum Einstandpreis weiterverkauft. ;)

Aber wie gesagt, ist ja alles legitim...jeder macht seinen Job und hat dafür Anspruch auf ein entsprechendes Entgelt.

Ich kann die Diskussion ohnehin nicht ganz nachvollziehen, ich denke, der Amp ist mit qualitativ guten Teilen repariert worden und gut ist´s.
 
@uwe halbe:
du willst und doch nicht allen ernstes erzählen, dass marshall weltweit das vorrecht auf gute röhren hat, und alle anderen kriegen nur den "dreck" den marshall nicht haben will... sry, aber das klingt echt unglaubwürdig. aber wenn es so ist, sind die preise für die röhren nicht fair, aber gerechtfertigt... und ich lag mit meiner kalkulation ja richtig: pro röhre ca 4-5 aussortiert..
 
Ansonsten klinke ich mich mit diesen Hinweisen aus dieser Diskussion aus, denn sie wird mir teilweise zu emotional, zu unsachlich, und mit zu viel (nicht vorhandenem) Halbwissen geführt...

Viel Spaß noch wünscht Uwe Halbe Produktmanagement Marshall
Wie wahr!;) Leider auch bei vielen anderen Threads...*duckweg*:D
 
Na dann bin ich ja wirklich froh darüber, daß ich meinen AMP mit den "minderwertigeren" Röhrenbestückungen von TAD und Tubetown, welche die Röhren bekommen was für Marshall Ausschußware ist, wirklich so ein Glück gehabt habe. Und die Tatsache, daß meine Amps ja tatsächlich noch gut funktionieren und dabei sogar gut klingen, wer hätte das gedacht, bei dem Schrott den ich da selbst eingebaut habe.

Gehts noch?
Das will mir hier doch keiner glauben, das die bei Mesa, Orange, ENGL und wie sie alle heissen den Schrott einbeuen, den Marshall niemals nehmen würde. Deswegen klingen andere AMPS ja so Scheiße und Marshall so gut. Muß an der speziellen Röhrenselektion liegen.
Weia ich glaub es stinkt zum Himmel.
 
Das will mir hier doch keiner glauben, das die bei Mesa, Orange, ENGL und wie sie alle heissen den Schrott einbeuen, den Marshall niemals nehmen würde.

Wie hoch sind den die Preise bei Original-Ersatzröhren bei Mesa, Orange, ENGL???

Teuer ist es, die Röhren zu selektieren. In der Fertigung werden die Dinger, vermutlich in exorbitanten Stückzahlen von Maschinen zusammengesetzt. Der Aufwand, eine Röhre auszupacken, in Betrieb zu setzen, zu checken, testen, klassifizieren beträgt, weil das ein Mensch machen muss, ein Vielfaches.

Auch Mesa-Röhren sollten selektiert sein.
 
Hi Lenny, du kommst aus Wetzlar? Das ist ja mal hart! Ja ich will den Namen vom Musikhaus nicht veröffentlichen wenn du es weißt dann ist das in Ordnung,

aber du hast kein Problem damit Musik Meyer hier zu nennen? Wenn ein Fehlverhalten vorliegt, dann wohl eher auf Seiten deines Händlers als bei Musik Meyer.

Über den Preis der Vorstufenröhren kann man mit Sicherheit diskutieren, aber Fakt ist nunmal das die soviel kosten. MM hat auch das gemacht, was ihr Auftrag war.

Wenn dein Händler den Amp als Garantiefall annimmt, und dann nachher die Reperatur bezahlt haben will, dann ist das grundsätzlich nicht in Ordnung. Ich denke man sollte da eine Einigung finden. Aber du hast jetzt bezahlt, und dein Amp geht wieder.
 
und noch als Nachtrag:

Die Leute, die hier am lautesten über hohe Preise von Bauteilen schreien, sind vermutlich auch die selben, die am lautesten schreien, wenn durch Einsetzen einer schadhaften Billigröhre der Trafo in ihrem Amp abraucht und dann der Meinung sind "Alle sind schuld" nur nicht die eigene "Geiz ist geil"-Mentalität.

Wir setzen jedenfalls keine Orange-, Mesa- usw Röhren in einen Marshall und erst recht keine Sovtek ... selbst wenn die teure Marshall Röhre in Wahrheit eine selektierte Sovtek sein sollte. Sovtek wird nämlich jedwede Verantwortung ablehnen. Wenn das jemand privat tut, ist es seine Sache und sein Risiko.

Früher habe ich so etwas durchaus gemacht. Das war die Zeit, als ich die Reparaturen noch selbst ausgeführt habe. Wenn man den richtigen Blick dafür hat und schnell genug ausschaltet, wenn sich was anbahnt, kann man Röhren auch so selektieren. Der Ausschuss lag in den 80er Jahren etwa bei 10% (Endröhren). Vorstufenröhren für hochgezüchtete HiGain Amps (zB Mesa) waren sehr schwierig zu finden. Manchmal habe ich 10 - 15 Röhren getestet, bis ich eine hatte, die mitgemacht hat, was ihr künftiger Besitzer von ihr erwartete. Und der war natürlich prompt der Meinung, dass eine 12AX7 nicht mehr als 12,95 DM kosten soll. Was soll ich dann mit den 14 ausgeschiedenen machen? Dummerweise gingen immer die Vorstufenröhren in den sensibelsten Positionen kaputt - Phasenumkehrröhren halten dagegen ewig...
 
Wenn dein Händler den Amp als Garantiefall annimmt, und dann nachher die Reperatur bezahlt haben will, dann ist das grundsätzlich nicht in Ordnung. Ich denke man sollte da eine Einigung finden. Aber du hast jetzt bezahlt, und dein Amp geht wieder.
Garantie ist dabei ansich immer "unter Vorbehalt". Woher soll der Verkäufer wissen, was es ist? wenn er es wüsste, dann
... der Händler hat zu mir gesagt hätte er das gewusst hätten sie es selber gemacht ...

Hier hätte allenfalls ein (idR kostenpflichtiger) Kostenvoranschlag geholfen...

Aber, das bedeutet im Regelfall auch: Gerät verpacken, einschicken, auspacken, aufschrauben, testen, feststellen was es ist, Kostenvoranschlagsbericht schreiben, Mailen oder Faxen oder aus juristischen Gründen drucken und schicken, Gerät zusammen schrauben einpacken und ggf unrepariert zurückschicken.

Wer bitte soll das bezahlen? Vor allem: Wer soll es bezahlen, wenn es nicht mal Garantie ist? Arbeitet ihr alle umsonst? Und wie weiter oben schon erläutert: In den Verkaufspreisen sind solche Dinge schon lange nicht mehr einkalkuliert.
 
Manchmal habe ich 10 - 15 Röhren getestet, bis ich eine hatte, die mitgemacht hat, was ihr künftiger Besitzer von ihr erwartete. Und der war natürlich prompt der Meinung, dass eine 12AX7 nicht mehr als 12,95 DM kosten soll. Was soll ich dann mit den 14 ausgeschiedenen machen?

da hast du natürlich Recht, aber der andere Weg kann auch nicht sein dem Kunden dann 15 Röhren zu berechnen... :p

es ist halt nicht leicht den Kompromiss zu finden. Der Kunde möchte wenig bis garnichts zahlen, aber wehe am Ende ist dann doch an einer Stelle zu viel gespart worden. Dann ist das Geschrei auch wieder groß
 
Wer bitte soll das bezahlen? Vor allem: Wer soll es bezahlen, wenn es nicht mal Garantie ist? Arbeitet ihr alle umsonst? Und wie weiter oben schon erläutert: In den Verkaufspreisen sind solche Dinge schon lange nicht mehr einkalkuliert.

vorab, da gebe ich dir absolut Recht.

Garantie ist dabei ansich immer "unter Vorbehalt". Woher soll der Verkäufer wissen, was es ist? wenn er es wüsste, dann


Hier hätte allenfalls ein (idR kostenpflichtiger) Kostenvoranschlag geholfen...

.

Nur hierdrauf hätte der Händler hinweisen müssen. Wenn mir suggeriert wird, das es in jedem Fall über Garantie läuft ist das was Anderes als wenn man mir sagt das es eventuell doch etwas kosten wird. Dann kann ich mich eventuell für einen Anderen weg entscheiden.

Ich kenne nicht den genauen Wortlaut des Gesprächs zwischen SGRocker und seinem Händler, und vielleicht war SG-Rocker auch etwas blauäugig.

Aber ein Händler sollte klar sagen was Masse ist, also z.B. "Pass auf ich schick das Ding ein, und die gucken dann ob es über Garantie läuft... falls nicht, bis zu welchem Betrag soll eine kostenplfichtige Reperatur ausgeführt werden?"

Ich sage nicht das die Reperatur zu teuer war, oder das SG-Rocker irgendwie reingelegt wurde. Allerdings scheint es zumindestens etwas unglücklich gelaufen zu sein, so das für SGRocker ein blödes Gefühl bleibt...
 
@All
...also ist/war doch dieser Thread für viele User wirklich sinnvoll bzw. hilfreich. ABER auch die Händler/Vertriebe/Hersteller sollten mal über ihre "Geschäftspolitik nachdenken. Es ist immer leicht zu sagen (was ja hier auch einige User unterstützen): Es ist so wie es ist und DAS hat schon so seine Richtigkeit, weil es halt so ist.

Das kanns doch letztendlich aber nicht sein !!! ...gute Arbeit soll auch gut bezahlt werden, so soll es sein, keiner von uns möchte für 1 EUR abreiten, ABER wir sind auch Kunden und haben "Eure" Produkte gekauft. Und zufriedene Kunden sind vom viel größeren Nutzen für die Händler/Hersteller, als Kunden die mal richtig schön bei einer Reparatur abgezockt wurden! ...wir sind nämlich nicht alle so gleichgültig, so nach dem Motto: friss oder stirb!


Aber ein Händler sollte klar sagen was Masse ist, also z.B. "Pass auf ich schick das Ding ein, und die gucken dann ob es über Garantie läuft... falls nicht, bis zu welchem Betrag soll eine kostenplfichtige Reperatur ausgeführt werden?"
DAS sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein !!! ...und mit einer solchen einfachen Aussage kann schon der meißte Ärger vermieden werden.



@uwe halbe
Wieder einmal ein ganz großes :great:, dass sich uns jemand von Musik-Meyer/Marshall stellt bzw. uns mit Infos versorgt.
Aber trotzdem, deine Marshall-Röhren-Selektion hört sich an wie aus einem hochglanz Werbeprospekt, wirklich top verfasst, 1a, aber ob man das glauben soll, sollte jeder für sich entscheiden.

...gesunder Menschenversand "ein": die Hersteller liefern nach gewünschten Spezifikationen (wo soll die Röhre hin, welcher Anwendungszweck, gematchte Endröhen...) "selektierte" Röhren, Stichprobenartig werden diese dann im Werk kontrolliert. Schwarze Schafe bleiben nicht aus: Shit happens... . Aber mehr geht doch bei einer Massenproduktion auch gar nicht, bzw. verlangt doch auch keiner von uns hier..., wir wollen ja letztendlich auch noch Amps zu fairen Preisen "haben"!
Und diese Preispolitik + absolutes Massenprodukt passt halt überhaupt nicht zu "Sahne-Abschöpfungs-Methode"... .

...nur muss halt überdacht werden, WAS passiert mit einem Kunden, der relativ schnell nach dem Kauf Probleme bekommt!

UND trotzdem: nochmals danke für deine Statements UND vielleicht kann der Vertrieb/Hersteller auch was dazu lernen!



@Marshall-Produkte allgemein
mein DSL, Kaufdatum Feb. 06, neu, kein Aussteller, korrekt von mir behandelt

...nach noch nicht einmal einem halben Jahr Mikrofonie und irgendwie "baute" die Endstufe an Leistung ab. Ich hätte den Amp auch über meinen Händler zu Musik-Meyer schicken können (kein 1/2 Jahr alt), da ich auf den Amp aber nicht verzichten wollte und mir im Prinzip schon klar war, woran es lag, ab zu meinem Tech (keine kleine Schrauberbude, sondern nur Musik-Zeugs).
Neue Röhren habe ich nach meinen Wünschen bei Dirk´s Tube-Town geordert und gefragt ob ich vorher die Röhren schon einbauen soll. Antwort vom Tech: NEIN, lass mal sein, so kann ich überprüfen woher der Fehler genau kommt, ich checke den Amp dann eh komplett durch.

Ergebnis: 2 Vorstufenröhren mit leichter Mikrofonie + komplett falsch eingestellter Endstufe, der Rest Tip/Top in Ordnung.

Kostenpunkt: Prüfung + Einbaub = 36 EUR


Noch etwas zum angeblich kostenspieligen durchchecken: Denkt mal nach, warum hat eine Gerät z.B. Messpunkte ?!? ...damit es schnell geht und ein erfahrener Tech prüft ein Gerät auch in wenigen Minuten, also sehr geringe Service kosten...,
ABER es läßt sich ja immer gut dem ahnungslosen Kunden verkaufen..., ganz, ganz aufwendige Prüfungen ;).


Wie auch schon geschrieben:

Bei Marshall (leider) in der Regel:
1.) nicht korrekt eingemessene Endstufenröhren (meißtens auf Sicherheit zu kalt)
2.) Probleme innerhalb kürzester Zeit mit den Vorstufenröhren

zu Punkt 1.) dieses stellt für mich eigentlich keine Mangel da, da dieses in der Massenproduktion, sehr, sehr schwer im preislich vertretbaren Rahmen realisieren läßt.
UND es macht ja auch nichts kaputt, 90% der User sind eh zufrieden bzw. merken übrhaupt nicht, dass korrekt eingemessene Endröhren, die im richtigen Arbeitspunkt "werkeln", halt noch viel besser klingen.
(und einige andere Hersteller sind in diesem Punkt ja auch nicht besser ;))

zu Punkt 2.) eindeutiger Qualitätsmangel, der nicht zu uwe´s Selektion passt.

...das habe ich mir nicht ausgedacht sondern ist leider eine Tatsache!
Woran das liegt..., vielleicht, weil in der Mehrzahl halt überall Marshall benutzt wird und die Masse an Geräten halt sehr viel höher ist als bei anderen Herstellen..., ausgedacht habe ich mir das jedenfalls nicht und schlecht machen will ich hier auch keinen, sind halt Tatsachen aus meiner Erfahrung, die von anderen und unabhängigen Techs.



@andere Hersteller
Wir sollten bei den Röhren-Kosten nicht nur auf Marshall herumhacken, schaut z.B. mal beim großen "T" nach Engel Röhren nach, gleiche Preise wie bei Marshall.
Scheint also ganz gut zu laufen..., ist mir vorher aber noch nie aufgefallen, was da so abläuft... .
 
da hast du natürlich Recht, aber der andere Weg kann auch nicht sein dem Kunden dann 15 Röhren zu berechnen... :p

Das habe ich auch nicht getan... willst Du wissen, was ich getan habe? Ich habe irgendwann einen Karton mit massenweise ausgesonderte Röhren im Sondermüll entsorgt - und seither gibt es bei uns nur noch selektierte Originalröhren der Hersteller oder auch Groove Tubes, die natürlich auch ihren Preis haben.

Letztlich ist es aber schon so, dass jemand, der eine 1:15 Röhre braucht, die 14 mitbezahlt, die er nicht braucht... entweder im Verkaufspreis des Gerätes oder im Preis der Röhre oder im Risiko, dass es nicht funktioniert wie er gerne möchte.

Bevor ich hier wieder Prügel beziehe: 1:15 gilt für die erste Vorstufenröhre bei einem Mesa, dessen Besitzer hohe Ansprüche stellt.

Bei anderen Röhren ist es nicht ganz so schlimm...

Nur hierdrauf hätte der Händler hinweisen müssen. Wenn mir suggeriert wird, das es in jedem Fall über Garantie läuft ist das was Anderes als wenn man mir sagt das es eventuell doch etwas kosten wird. Dann kann ich mich eventuell für einen Anderen weg entscheiden...
da hast Du völlig recht... es ist aber leider oft so, dass das Personal die Auseinandersetzung scheut und ja, ja, ja sagt und im Kleingedruckten dann steht, dass diese Angabe "Garantie" unter vorbehalt erfolgt...

Ich kann schon verstehen, dass es nicht jedem Verkäufer Spaß macht, einen 19-jährigen Kunden über die rechtlichen Bestimmungen zur gesetzlichen Gewährleistung in der Bundesrepublik Deutschland aufzuklären. Das ist oft schwer zu verstehen und ein Guter Gitarrenverkäufer ist zumeist kein guter Rechtsanwalt. Und die Verständnisbereitschaft der Kunden ist oft auch eher gering. Für die Meisten sind eben immer ALLE ANDEREN schuld, haftpflichtig und weiß sonst was...
 
Die Leute, die hier am lautesten über hohe Preise von Bauteilen schreien, sind vermutlich auch die selben, die am lautesten schreien, wenn durch Einsetzen einer schadhaften Billigröhre der Trafo in ihrem Amp abraucht und dann der Meinung sind "Alle sind schuld" nur nicht die eigene "Geiz ist geil"-Mentalität.

Glaube ich nicht,
mir geht jedenfalls "Geiz ist Geil" ziemlich auf den Senkel. Ich bin bereit für Qualität faire Preise zu bezahlen..., möchte aber auch fair behandelt werden,
nicht mehr, nicht weniger.

TAD... wieder als Beispiel:
selected Preamp-Tube UVP 13 EUR, "highest Grade" UVP 20 EUR

Ich bin bereit diese Preise zu bezahlen, DA hier definitiv sorgfältigst geprüft wird und der Kunde TOP-Ware erhält (dieses sieht man sogar den Röhren schon optisch an) !!! ...für viele ist TAD auch zu teuer...
...und dafür gibt es dann halt noch die "normalen" JJ´s, China usw., die auch normalerweise nicht großartig schlechter sind, nur bei TAD habe ich halt die Garantie auf Qualität. ...vielleicht kann man es auch (zurecht) erarbeitetes Vertrauen nennen!
 
Das habe ich auch nicht getan...

wusste ich doch...:great:

wollte nur auf die Schwierigkeiten der Kompromisslösung hindeuten

da hast Du völlig recht... es ist aber leider oft so, dass das Personal die Auseinandersetzung scheut und ja, ja, ja sagt und im Kleingedruckten dann steht, dass diese Angabe "Garantie" unter vorbehalt erfolgt...

Ich kann schon verstehen, dass es nicht jedem Verkäufer Spaß macht, einen 19-jährigen Kunden über die rechtlichen Bestimmungen zur gesetzlichen Gewährleistung in der Bundesrepublik Deutschland aufzuklären. Das ist oft schwer zu verstehen und ein Guter Gitarrenverkäufer ist zumeist kein guter Rechtsanwalt. Und die Verständnisbereitschaft der Kunden ist oft auch eher gering..

kann ich verstehen, nur hat der Verkäufer dann genau diese Diskussion mit einem Kunden wenn die Reperatur eben was gekostet hat... nur das der Kunde dann bereits sehr ungehalten sein könnte. Aber ich weiß auch das Kunden teilweise Fantasievorstellungen haben und es wirklich keinen Spaß macht mit ihnen über gesetzliche Regelungen zu diskutieren, wenn die mal wieder glauben sie könnten ihr gekauftes Produkt zwei jahre lang einfach wieder umtauschen (etwas übertrieben ausgedrückt). Ehrlich gesagt finde ich die Entwicklung auch nicht optimal. Der Kunde hat grundsätzlich immer mehr Rechte, aber im Gegenzug muss der Händler dann auch knallhart sein, wenn die Grenzen dieser Rechte überschritten wurden. Das zeigt sicht schon alleine bei der Beweisumkehrpflicht nach 6 Monaten, bei der man oftmals faktisch schon keine Chance mehr hat. Dann vielleicht doch lieber die Situation, das der Händler wirklich noch den Freiraum für Kulanz hat.
 
...warum so kompliziert,
um mal bei unserem Thema Amps zu blieben:

1/2 Jahr Garantie auch auf Verschleißteile wie unsere heißgeliebten Röhren, ohne "Wenn und Aber" (mutwillige "Zerstörungen" usw. selbstverständlich ausgenommen).

Danach, innerhalb der Gewährleistung, ganz einfach faire Service-Preise !!!
(...danach natürlich auch ;))

"Keine Verschleißteile" wie Netzteile usw., sollten schon so qualitativ hochwertig sein, dass sie auch bei regelmäßigen Gerbrauch länger als zwei Jahre halten..., wenn nicht hat der Hersteller halt Pech gehabt und muss für seine "Geiz ist Geil" Mentatlität im Einkauf halt für aufkommen.
Warum soll das der Kunde ausbaden!
hier natürlich auch wieder: mutwillige "Zerstörungen" usw. selbstverständlich ausgenommen


Damit müßte doch eigentlich jeder Kunde, sowie Händler/Vertrieb/Hersteller problemlos mit leben können.
 

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