What if...

Tanita
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N´Abend,

mmmmh... eigentlich hatte ich zwar heute noch gegenüber dem Kollegen behauptet, dass ich meine Texte wohl eher nicht hier reinstelle. Andererseits - warum eigentlich nicht.
Komisch ist allerdings, dass ich es beim Singen nicht auf die Reihe bekomme, ein trauriges Lied zu singen. Hört sich immer an, als fände ich alles zum Kaputtlachen. Wenn ich Texte schreibe, sind die meistens ultratraurig. Kommt wohl daher, dass ich mir beim Schreiben gut den Frust von der Seele laden kann.

Das hier habe ich für meine Ma geschrieben, die 2003 an Krebs gestorben ist. Mir geistern zwar auch Grundzüge einer Melodie durch den Kopf, aber es kommt noch nicht zusammen. Vielleicht hat ja jemand Ideen oder Anregungen?

What if…

How deep can sadness reach?
How long till wounds will heal?
You gave me life, yet death took yours away
too early and so long before your time.
The thought of your last battle haunts my mind.

So strong, the urge of crying.

Years have gone by
since your last dusk before eternal night.
Then, every night reveals a splendid dawn
and daylight vanquishes the daemons.
And what if death is not the final cut but just a new horizon?

So faint, this glimpse of hope.

Sometimes, when I sit in evening's twilight
and look up to the clouds and stars,
I feel your presence just beside me,
your loving hand upon my brow.
Relieved of earthly pain and grieving.

Like bells, the distant sound of laughter.
 
Eigenschaft
 
Mal ganz vorweg, ich finde den Text alleine vom Kontekst, von den Gefühlen her echt schön!
Irgendwie konnte ich auch nichts wirklich am Text feststellen, was da fehlt am Platz ist oder fehlt. Alles in allem würde ich sagen ein sehr gelungener Text (kein Wunder bei dem Thema..). Bin desweiterem mal auf die Kommentare der Anderen gespannt.


 
Danke :)

Wollte gestern eigentlich noch schreiben, was mir in Richtung Melodie/Musik so vorschwebt, auch wenn das schwer zu beschreiben ist, aber da hatte sich entweder mein Rechner oder das Forum schlafen gelegt. Was mir im Kopf rumwandert ist so eine Mischung aus Loreena McKennitt und Within Temptation.
 
Keine Panik, ich kenne das. Ich habe auch zu den meißten Dingen ne Melodie im Kopf, aber es ist immer auch ein bischen schwer, die auszudrücken..Vor allen in Worten.
Aber ich bin mir sicher, dir wird schon wirgendwie was einfallen, wie du deinen Worten Ausdruck verleihen kannst (wenn ich mir mal so den Text anschaue :) ).
 
What if…

How deep can sadness reach? Das ist was für einen native spaker: Ich habe das Gefühl, dass reach hier nicht wirklich treffend ist. Im Zweifelsfall würde ich eher: how deep can sadness be schreiben oder sowas wie: sadness, how long will you last/continue. Aber ein native speaker kann da in jedem Fall mehr zu sagen.
How long till wounds will heal?
You gave me life, yet death took yours away
too early and so long before your time.
The thought of your last battle haunts my mind. Evlt: Remembering/Thinking ´bout your last battle haunts my mind oder (still) my mind is haunted by memories of your last battle

So strong, the urge of crying.

Years have gone by
since your last dusk before eternal night.
Then, every night reveals a splendid dawn
and daylight vanquishes the daemons. äh: nicht eher vanishes? aber vanish heißt verschwinden; also eher in the light of day the deamons vanish oder and daylight drives the deamons away
And what if death is not the final cut but just a new horizon?

So faint, this glimpse of hope.

Sometimes, when I sit in evening’s twilight evtl: sometimes, sitting in ...
and look up to the clouds and stars, and looking up ...
I feel your presence just beside me,
your loving hand upon my brow.
Relieved of earthly pain and grieving.

Like bells, the distant sound of laughter.

Ich finde, dass das ein sehr schöner, warmer und ans Herz gehender Text ist.

Wunderbar.

x-Riff
 
N´Abend,

Komisch ist allerdings, dass ich es beim Singen nicht auf die Reihe bekomme, ein trauriges Lied zu singen. Hört sich immer an, als fände ich alles zum Kaputtlachen.

Hmmm ...
Dazu fällt mir was ein. Traurigkeit ist ein sehr intensives und intimes Gefühl. Wenn man das öffentlich zeigt, ist damit verbunden, dass man sich selbst und seine Gefühle öffentlich zeigt. Diese Vorstellung ist icht immer angenehm, meistens zumindest zwiespältig. Man steht ja in dem Moment ziemlich schutzlos dar und macht sich angreifbar.

Ein möglicher Schutzmechanismus ist der, zu dem Vortrag und den eigenen Gefühlen in Distanz zu gehen, sich davon abzugrenzen und sich dadurch weniger verletzbar zu machen.

Leider ist damit aber auch verbunden, dass die Qualtität dieses gefühlvollen Liedes leidet - denn die Qualität liegt in der Echtheit und der Tiefe der Gefühle.

Nicht einfach, wirklich nicht. Es gibt aber in der Literatur und der Musik, was die songtexte betrifft, eine Möglichkeit damit umzugehen. In Gedichten und songtexten gibt es nämlich das "lyrische Ich". Das lyrische Ich ist der Sprecher, die Sprecherin (bzw. die Hauptperson), um die es geht. Dies ist nicht gleichzsetzen mit dem Autor oder der Autorin des Textes. Durch diesen "Kunstgriff" ist es zum Beispiel möglich, dass ein junger Autor einen songtext aus Sicht eines älteren Mannes schreibt und vorträgt oder dass eine ältere Autorin die Gedankenwelt eines Kindes beschreibt oder gänzlich anderer Personen.

Dadurch ist schon eine Distanz zwischen dem Autor, der Autorin (bzw. dem/r Vortragenden) geschaffen.

Nichtstestotrotz kommt es dann aber darauf an, mit vollem Einsatz, mit vollem Gefühl zu singen. Mach Dir dabei deutlich, dass das Publikum (jedenfalls das, was Dich nicht persönlich kennt) nicht weiß, dass es um Dich geht.

Ein bißchen weiter ausgeführt ist dies übrigens im Workshop lyrics (link in meiner Signatur), besonders im Abschnitt "Die Erzählperspektive".

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

x-Riff
 
What if…

How deep can sadness reach? Das ist was für einen native spaker: Ich habe das Gefühl, dass reach hier nicht wirklich treffend ist. Im Zweifelsfall würde ich eher: how deep can sadness be schreiben oder sowas wie: sadness, how long will you last/continue. Aber ein native speaker kann da in jedem Fall mehr zu sagen.
How long till wounds will heal?
You gave me life, yet death took yours away
too early and so long before your time. Hm, hier bin ich mir nicht sicher ob im englischen "before your time" auch als "vor deiner Zeit" verstanden wird
The thought of your last battle haunts my mind. Evlt: Remembering/Thinking ´bout your last battle haunts my mind oder (still) my mind is haunted by memories of your last battle

So strong, the urge of crying.

Years have gone by
since your last dusk before eternal night.
Then, every night reveals a splendid dawn
and daylight vanquishes the daemons. äh: nicht eher vanishes? aber vanish heißt verschwinden; also eher in the light of day the deamons vanish oder and daylight drives the deamons away also ich finde vanquish passt doch ganz gut: ..das Tageslicht besiegt die Dämonen..
And what if death is not the final cut but just a new horizon?

So faint, this glimpse of hope.

Sometimes, when I sit in evening’s twilight evtl: sometimes, sitting in ...
and look up to the clouds and stars, and looking up ...
I feel your presence just beside me,
your loving hand upon my brow.
Relieved of earthly pain and grieving.

Like bells, the distant sound of laughter.

Ich finde den Tex richtig gut und verdammt traurig. Ich glaube ich würde den genau so lassen.
 
Hi,

hätte ich vielleicht sagen sollen - den Native-Speaker-Test hat der Text schon bekommen. :redface: (War schon so spät gestern Abend... )

Aber eure Anregungen sind klasse, danke schön. Um das tatsächlich in eine Melodie zu verpacken, ist an einigen Stellen wohl wirklich ein bisschen mehr Umgangssprache gefragt. Gedacht war es ursprünglich "nur" als eine Art Gedicht und ein "Memorial" für eine tolle Frau, Deshalb steht es auch auf poetry.com. Aus dem Grund, dass ich eigentlich anfangs keine Melodie dazu im Sinn hatte, enthält der Text auch die z. T. eher ungebräuchlichen (weil sehr literarischen) Wörter. Z. B. dieses "vanquish". "Overcome" wäre ja auch gegangen, aber das hätte die Klangfarbe des ganzen Satzes verändert. Aber mit der Zeit entwickeln sich immer mehr Melodiebruchstücke dazu. Aber so Kopfgeburten brauchen halt schonmal ihre Zeit.
 
Hallo Tanita,

wirklich ein starker Text, sehr ergreifend, driftet aber nie in Richtung künstliches Pathos ab, sondern bleibt immer authentische Trauerverarbeitung. Worte sind aber letztendlich nur eine Krücke für die dahinterstehenden Gefühle, vielleicht kommt daher dieses Gefühl des Unechten beim Vortrag.

Wenn Du für den Text ein bestimmtes Sprachniveau gewählt hast, dann macht das eben auch den speziellen Klang aus, und die Musik sollte dem angepaßt werden (Zugegeben, ich habe selbst schon mal Rilke geringfügig korrigiert:rolleyes:). Der favorisierte Musikstil scheint dem ja nicht zu widersprechen und zwingt auch nicht zur Umgangssprache, besonders nicht bei einer solchen Grenzerfahrung.
 
schließe mich an. sehr schöner trauriger Text!
 

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