Hardware oxidiert... normal?

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Daß Gitarrenhardware mit der Zeit oxidiert, ist ja nichts neues... gibt es ja sogar als "Aged" zu kaufen. Erstaunt bin ich nur, wie schnell so etwas gehen kann. Das Bild im Anhang zeigt eine Gitarre, welche erst ein halbes Jahr (!) gespielt wird und mit hochwertiger Hardware gesegnet ist. Die Saitenreiter sind dort, wo die Hand aufgelegt wird, bereits stark schwarz angelaufen. Ist das normal? Wie kann man das am besten verhindern bzw. wieder entfernen?
 
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Bei meiner MH auch schon der Fall, obwohl sie auch erst 7 Monate auf dem Buckel hat. Kann man wohl nix machen, ich habs mal mit polieren versucht, bringt aber keine langfristige Verbesserung und jetzt gar keine mehr. Schweiss ist halt einfach aggressives Zeug da kann man nix machen, ausser nach jedem mal spielen gründlichst zu säubern, aber wer macht das schon. Ich hab mich jedenfalls damit abgefunden.

Evtl. kann man mit bestimmten Säuren was ausrichten, so wie man auch Silberschmuck etc. wieder glänzend bekommt wenn er schwarz wurde, aber ob das auch mit normaler Hardware funzt, müsste man schauen welche Reaktion genau abläuft und ob sie auf das Metall anwendbar ist..zumal die ja meist noch eloxiert oder lackiert ist.
 
Pfoten waschen ^^

"Hochwertige" hardware hat leider nichts mit der Beschichtung zu tun...die widerstandsfähigste muss da leider nicht die beste sein.

Nimm mal ein Küchenmesser z.B.
Alle Messer die Rostfrei, also aus Edelstahl oder sonstwas hergestellt sind, können NIE so scharf sein wie ein hochwertiges aus anderem Material (eins von diesen bekannten Japanischen zum Beispiel).
Einfach deswegen weil die Legierungen die für "rostfrei" zuständig sind zu große Einzelteilchen ham, um das genauso scharf zu bekommen wie n Metall was nur aus kleinen Eisenteilchen besteht.
Is n seeeeeeehr krasses Beispiel, aber sowas in die Richtung könnt ich mit bei der Hardware auch vorstellen...

Aber wie gesagt...pfoten waschen is so ziemlich das einzige was mir da als brauchbare Lösung einfallen würd. Weil ja schließlich dein Schweiß das is was die Beschichtung angreift.
 
Ich habe meine GRG mit Chrom Hardware bald zwei Jahre und da ist bis jetzt noch nichts angelaufen, obwohl ich sie nicht nach jedem Spielen abwische. Gute Pflege kann sicher sehr wirkungsvoll sein. Ansonsten vor und nach dem Spielen die Hände waschen.
 
Meine SZ ist total schnell oxidiert, nach ca. 3 monaten hats angefangen.
 
Oxydation hat mit dem Säuregehalt der Luft zu tun. Ich benutze für manche Teile wie zB PU-Kappen eine Polierpaste, mit der früher auch Blasinstrumente geputzt wurden. Wenn es jemanden interessiert, wie die heist, bitte melden, dann schau ich nach ;) .
 
Oxydation hat mit dem Säuregehalt der Luft zu tun.

Ui... Jetzt hast du meine Chemieader erwischt (sorry... ;) ) Säuregehalt der Luft? Auf der Venus vielleicht :D oder direkt über einer Chemiefabrik...
Luft enthält keine "Säure", sondern höchstens Sauerstoff. Und genau der führt auch zur Oxydation (z.B. Rost). Außerdem vermute ich, daß das nicht der ausschlaggebende Mechanismus für das Anlaufen von Gitarrenhardware ist (sonst würde es nicht nur dort schwarz werden, wo man mit der Hand hinfaßt). Ich vermute eher eine Reaktion des Metalls (was auch immer es ist, Nickel oder Chrom oder whatever :confused: ) mit schwefelhaltigen Stoffen im Schweiß (z.B. die Aminosäuren Cystein und Methionin) zu irgendwelchen Sulfiden, die sind ja oft schwarz... das wäre analog zum Anlaufen des Silbers durch den Schwefelwasserstoff der Luft:

d180db9b28f4b57fd1e9e19e3dedf867.png


Ich habe aber leider so spontan nicht herausfinden können, was da auf der Gitarre jetzt genau für eine Reaktion abläuft... wär mal interessant...
 
...timur°°°;2157410 schrieb:
Ui... Jetzt hast du meine Chemieader erwischt (sorry... ;) ) Säuregehalt der Luft?..........................Schwefelwasserstoff ......................................das wäre analog zum Anlaufen des Silbers durch den Schwefelwasserstoff der Luft:
Moin timur, bei uns hier in der Region ist es der Schwefelwasserstoff. Es redet ja auch alle Welt vom sauren Regen, der mancherorts die Seen "versaurern" lässt (Schweden), die man dann per Flugzeug mit Kalk zu neutralisieren versucht.

Ich beziehe mich auf meine Zeit, in der ich im technischen Außendienst meinen Meister über die regionale Chemiefabrik schimpfen hörte, deren Schwefelwasserstoffausstoß den Kontakten das Leben schwer machte. (Der Gestank war mir eingentlich lästiger!)
Und ja, meine schwerreiche Tante wienerte 3 x im Monat ihr Tafelsilber ;-) ...

[qimg]http://upload.wikimedia.org/math/d/1/8/d180db9b28f4b57fd1e9e19e3dedf867.png[/qimg]
Das möcht ich nicht essen/trinken ;)

Ich habe aber leider so spontan nicht herausfinden können, was da auf der Gitarre jetzt genau für eine Reaktion abläuft... wär mal interessant...
Ist vor allem für das dunkel anlaufen der Metallteile verantwortlich. Mir ist sogar schon Grünspahn untergekommen. Der war auf Messingteilen zu finden.
 
Interessant bei diesem Thema ist ja die Tatsache, dass man sich bei Epiphone bezüglich dieser Probleme das Maul zerreißt, bei anderen Herstellern relativ normal davon gesprochen wird. Also bei weitem nicht so scharf kritisiert wird.

Und deine PRS ist sicherlich um einiges teurer als 'ne EPI.

Ein Umstand, der einem doch noch übler aufstoßen muss, wenn man so viel Geld ausgegeben hat, und die Hardware nach so kurzer Zeit oxidiert.
(btw. ich persönlich finde das optisch gesehen gar nicht so schlimm)
 
Pfoten waschen ^^
Nimm mal ein Küchenmesser z.B.
Alle Messer die Rostfrei, also aus Edelstahl oder sonstwas hergestellt sind, können NIE so scharf sein wie ein hochwertiges aus anderem Material (eins von diesen bekannten Japanischen zum Beispiel).

koennen durchaus. ein bekannter von mir zb hat einen messer aus einem edelstahl-wolframkarbidsandwich gemacht.
 
Hi Kollegen,

ich reinige die Hardware meiner Instrumente mit "Never Dull", das ist eine Polierwatte aus dem Autozubehörhandel. 1 Dose kostet so um 10,- €, enthält 142 g und hält sehr lange. War mal eine Empfehlung - ich glaube - aus "Gitarre & Bass". Das ganze wirkt so ähnlich wie das Silberputztuch fürs Tafelsilber. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht - vor allem beim verchromten Body meiner Continental.

Greetz :)
 
Interessant bei diesem Thema ist ja die Tatsache, dass man sich bei Epiphone bezüglich dieser Probleme das Maul zerreißt, bei anderen Herstellern relativ normal davon gesprochen wird. Also bei weitem nicht so scharf kritisiert wird.
Und deine PRS ist sicherlich um einiges teurer als 'ne EPI.
Ja, schon, aber ne billig Paula aus China hat nicht nur anlaufende Chromcaps sondern auch mistige Tailpieces und Mechaniken.
Mehr oder weniger, laufen wiederum auch alte Fendermechaniken an (hab ich erst vor ein paar wochen ne Tele und gecleant, die jemand seit 1980 hinterm Sofa lagert).

Ein Umstand, der einem doch noch übler aufstoßen muss, wenn man so viel Geld ausgegeben hat, und die Hardware nach so kurzer Zeit oxidiert.
Ach, das gehört irgendwie dazu... ist wie Freundschaft pflegen ;)

(btw. ich persönlich finde das optisch gesehen gar nicht so schlimm)
Mir gefällt an Gitarren strahlender Chrom besser... Man sieht trotzdem den Alterungsprozess am Metall. Ich nehme ne saubere Gitarre lieber in die Hand...
 
...timur°°°;2153773 schrieb:
Daß Gitarrenhardware mit der Zeit oxidiert, ist ja nichts neues... gibt es ja sogar als "Aged" zu kaufen. Erstaunt bin ich nur, wie schnell so etwas gehen kann. Das Bild im Anhang zeigt eine Gitarre, welche erst ein halbes Jahr (!) gespielt wird und mit hochwertiger Hardware gesegnet ist. Die Saitenreiter sind dort, wo die Hand aufgelegt wird, bereits stark schwarz angelaufen. Ist das normal? Wie kann man das am besten verhindern bzw. wieder entfernen?

Das kommt vom Handschweiß und der kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, manche kennen das Problem gar nicht..

Der Steg meiner SG fing auch mal an sich schwarz zu färben, ich habe das mit einem Metallputzmittel aus dem Drogeriemarkt (Sidol) gut wegbekommen (einwirken lassen und mit einem Handbürstchen abschrubben), ist natürlich bei Goldhardware nicht möglich.
Zur Vorbeugung einfach ein weiches Tuch immer bei der Gitarre haben und nach dem Spielen drüberwischen, das empfiehlt sich natürlich auch für die Saiten sofern man zu den "schwitzigen" Gitarristen gehört.
 

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