Recording verwirrt Anfänger

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Guten Tag mal wieder.

Habe eig. ausgiebig die Suchfunktion genutzt (hoffe ich ._.) und mich auch bei google schlau gemacht. Habe aber entweder nichts brauchbares oder nur schwer verständliches gefunden sry. Bis auf einen Artikel im Internet, der mich aber am Ende auch wieder verwirrt hat. Hab mich eig. gewundert dass ich mit der SuFu nix im Forum gefunden habe, weil es bestimmt Zich solcher Threads gibt. Aber nunja

Meine Band (richtung Deathmetal)hat sich entschlossen anstatt Geld für 2 Lieder im Studio auszugeben lieber vllt mal den doppelten Betrag für brauchbares Homerecordingequip auszugeben.

Nur folgendes Problem:
Wir haben eig. fast überhaupt keine Ahnung wie man richtig recordet und mixt.

Habe mich wie gesagt schon versucht im Internet zu genüge informiert.
Das Grundprinzip ist mir glaube ich klar.

Ich schreibe einfach mal rein wie ich glaube dass es funktioniert (wäre ja der erste Schritt das überhaupt mal zu rallen). Wenn was falsch ist wäre nett wenn ihr mich korrigiert.



Also.
Man braucht quasie:

PC mit extra "Musikersoundkarte"
Audiosoftware (Cubase z.B.)
Mikros zur ordentlichen Abnahme der AMP´s
Extramikro für Gesang
Mikro-Set für Abnahme des Drumsets
für die Mikros Preamps

Dann werden alle Instrumente, Samples etc. in einzelne Spuren nacheinander eingespielt und am Ende um nen besseren Ton zu bekommen zum Schluss gemixt und gemastert.

Wie dieser eben beschriebene Prozess im Detail abläuft weiss ich noch nicht >.<

Aber ist das grundsätzlich richtig?

Danke schonmal. Nächsten Fragen kommen wenn ich mich jetzt den nächsten Tag weiter damit durchwusele
 
Eigenschaft
 
Soweit würde ich das unterschreiben.
Aber du musst nicht extra Preamps kaufen. Ein Mixer tut es auch und den könnt ihr dann später auch weiterbenutzen, wenn ihr z.B. in größeren Räumlichkeiten spielt und bspw. das Schlagzeug zusätzlich über eine PA verstärken wollt. Während der Aufnahmen kann euch ein Mixer auch viel Rumsteckerei ersparen und hat in den meisten Fällen brauchbare Preamps mit drin.

Häufig nehmen Bands ihre Lieder in einzelnen "Takes" auf, also nicht alles auf einmal. Das hat viele Vorteile:
- Du sparst dir einen teuren Multitrackrecorder und erzielst trotzdem leichter brauchbare Ergebnisse (Also ein Gerät was ganz viele Spuren simultan aufnimmt, wobei jede einzelne Spur nach der Aufnahme auch als solches behandelt wird.)
- Wenn sich jemand während der Aufnahmen verspielt oder mit seinem Ergebnis unzufrieden ist, kann er seine Spur nochmals aufnehmen ohne dass alle anderen nochmals spielen müssen.

Am besten erstellst du vor der Aufnahme im Programm auf dem Computer (Cubase) für jedes Instrument eine Spur. Z.b.: 1 - Drums, 2 - Bass, 3 - Gitarre, 4 - Gesang...
Dann könnt ihr mit der Aufnahme beginnen. Es fangen alle an zu spielen, aber nur das Schlagzeug wird aufgenommen. Die anderen spielen nur mit, damit sich der Schlagzeuger besser orientieren kann. Wenn die Spur drin ist, macht ihr mit Spur 2 weiter, d.h. alle spielen bis auf das Schlagzeug und nur der Bass wird aufgenommen, usw. Das Prinzip klappt in der Regel recht gut!
Die "Takes" bedeutet also, dass ihr jedes Instrument nacheinander aufnehmt, wobei jede Einzelaufnahme dann ein "Take" ist.

Ich halte es übrigens für sinnvoll die Instrumente nach der oben beschriebenen Reihenfolge aufzunehmen, da das Schlagzeug und der Bass meiner Meinung nach die wichtigsten Instrumente für eine Grundlage sind. Ich glaube, dass es so auch in den meisten Fällen üblich ist.

Wenn ihr dann alle Spuren drin habt, könnt ihr die Lautstärke im Anschluss relativieren, Effekte auf die einzelnen Spuren legen und zur Not noch Spuren neu einspielen oder weitere hinzufügen. Wenn ihr dann noch anständiges Equipment benutzt und gut gespielt habt, sollte das Ergebnis durchaus brauchbar sein.

Und noch was zur Integration eines Mixers: Wir haben es früher immer so gemacht, dass wir alle benötigten Mikros in den Mixer gestöpselt haben und den jeweiligen Kanal schon so angepasst haben, dass wir später nur noch den entsprechenden Kanal Laut stellen mussten, damit er in den Rechner kommt. So blieben alle Kabel am Mixer und alle Einstellungen vorhanden, sodass selbst der Schlagzeuger am Ende mit den gleichen Einstellungen der ersten Aufnahme sein Zeug nochmals aufnehmen konnte. Zudem könnt ihr so auch theoretisch alles auf einmal aufnehmen. Die Qualität wird in den meisten Fällen dann nicht überzeugen, da es schwer ist, alles von Anfang an richtig abzumischen. Für Mitschnitte von Proben reicht es aber und ist auch im Nachhinein recht interessant sich selbst mal zu hören.
 
Also zum aufnehmen benötigt man eigntlich keinen Mixer. Man kann dessen PreAmps benutzen, wenn sie nötig sind, oder man kann in der Sparversion damit das Schlagzeug vormischen, wenn man nur eine Soundkarte mit zwei Eingängen hat.
Ich weiß ja nicht, was du schon alles gelesen hast, aber der Artikel "Grundlagen des PC Recordings" (siehe meine Signatur) erklärt so einiges. Am Anfang vielleicht zu viel (eben diese Msichpult Geschichte, die bei kompletter enuanschaffung gar nicht mehr so relvant ist), daher auf jeden Fall auch die Ergänzung lesen.
 
In Deiner Aufstellung fehlen die Monitore zum Abhören ;)
 
oi danke ars ultima.

bin bei der SuFu nicht auf den begriff "grundlagen" gekommen.

aber erklärt ist es da wirklich sehr, sehr gut. mich heute noch mehr kundig machen und dann mal weiter schreiben ob ichs gerallt habe.

danke schonmal
 
Hi,

zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass es jede Menge verschiedene "Rezepte" für's Recording gibt. Auch in diesem Thread ist das gut erkennbar, schliesslich widersprechen sich die ersten zwei Antworten schon! Das soll jetzt keine Kritik sein, aber es ist schon verständlich, dass das Anfänger verwirrt. Man muss nämlich aufpassen, denn wenn ich mehrere verschiedene gute Rezepte nehme, mir von jedem einige Zutaten rauspicke und DIE dann zusammenwerfe, kommt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nichts Gutes dabei raus.

Hier nun mein Rezept für Anfänger, wobei oberste Priorität auf Einfachkeit liegt und möglichst viele Fehlerquellen ausgeschlossen werden sollen. Trotzdem sollen damit hochwertige Ergebnisse rauskommen.


PC mit extra "Musikersoundkarte"
Audiosoftware (Cubase z.B.)
Mikros zur ordentlichen Abnahme der AMP´s
Extramikro für Gesang
Mikro-Set für Abnahme des Drumsets
für die Mikros Preamps

PC mit Soundkarte - ja!

Wenn ihr sowieso einen PC dafür kaufen wollt oder müsst, nehmt einen Audio-PC z.B. Audiozapp. Der ist eine gute Kombination aus der Handlichkeit eines Laptops und der Performance und Erweiterbarkeit eines PCs. Wenn ihr einen leistungsfähigen Rechner habt, könnt ihr es aber auch mit dem versuchen. Es ist nicht unbedingt so, dass ein Audio-PC viel mehr Leistung hat, obwohl das für Audioanwendungen meist der Fall ist. Der Vorteil ist vielmehr ein in sich stimmiges System, das stabil läuft und keine bzw. weit weniger der hundertausend Mini-Macken eines "normalen" PCs hat. Diese sind es nämlich, die im Recording-Alltag wirklich stören. Als Soundkarte würde ich eine Stereo-Version empfehlen, warum kommt noch...

Audiosoftware - ja!

Wobei für erste Versuche, die Software, die bei der jeweiligen Karte dabei ist ausreichen könnte.

Mikros zur ordentlichen Abnahme der Amps - nein!

Amps mit Mikrofonen abzunehmen halte ich für Anfänger zu kompliziert und fehleranfällig. Auch ist wohl keine ausreichend gute Raumakustik vorhanden und die schlägt auch hier negativ durch. Vielmehr würde ich mit guter Modelling-Software arbeiten, z.B Guitar Rig. Die klingen heutzutage einfach recht amtlich. Vorteil dabei ist auch, dass die Gitarren komplett trocken (also ohne Amp) aufgenommen werden und der Sound im Nachhinein komplett verändert werden kann. Also nicht nur mit EQ, etc. sondern komplett anderer Amp, z.B. clean anstatt verzerrtes Brett.
Oft genug wird ansonsten ein Sound aufgenommen, der in der ersten Euphorie gut klingt und einige Tage später (und einigem Testhören auf verschiedenen Anlagen), fällt einem auf, dass der Sound doch nicht so doll ist. Das kann man an einigen Threads hier im Forum genau sehen! Oft ist dann nichts mehr zu retten oder man muss mit Kompromisslösungen arbeiten. Wer partout nicht auf seinen analogen Amp verzichten möchte und digitalem Equipment eher skeptisch gegenüber steht, sollte vielleicht mal den Transducer von SPL testen, das ist ein analoger Boxen-/Mikrosimulator an den man seinen Amp direkt anschliessen kann. Es gäbe noch weitere Lösungen, ohne Mikros, aber das reicht erstmal.

Extramikro für Gesang - Eventuell!

Gutes Gesangsmikro und ein entsprechender Preamp, könnten eine sinnvolle Anschaffung sein. Vielleicht erstmal ausleihen und schauen, ob man mit der Qualität zufrieden ist. Wenn man keine gute Raumakustik hat, wovon man leider ausgehen muss, wird's schon schwierig. Wobei ihr vielleicht Glück habt, wenn ihr nur Shoutgesang habt. Da könnte unter Umständen ein normales Stagemikro (Shure, Sennheiser) vielleicht eh die bessere Wahl sein. Das wäre auch nicht so empfindlich für die Raumakustik. Allerdings sollte man hier auch ernsthaft überlegen, die Vocals zunächst als Demos aufzunehmen und für die "richtigen" Takes dann in ein Studio zu gehen. Nicht nur dass man sicherlich bessere Qualität erhält. Auch das Arbeiten ist wesentlich effizienter und entspannter, aber gleichzietig konzentrierter möglich. Die Band kann im Regieraum die Takes gleich bei Aufnahme gut hören und beurteilen (auch kritische Kommentare kann man fallen lassen, ohne die Stimmung des Sängers gleich negativ zu beinflussen). Der Sänger hat z.B. problemlos einen Monitorsound ganz nach seinen Wünschen, etwa mit Hall und leichter Kompression. Ohne eigenen Aufnahmeraum heisst: Sänger Kopfhörer auf, alle gaaaaaaanz leise sein, Take machen, unterbrechen, im Kontext anhören, und wieder von vorne. Es sind eben nicht immer nur die technischen Faktoren, die "es" ausmachen...

Mikroset für Drums - nein!

Zumindest nicht für Aufnahmen. Wenn ihr euch jede Menge Frust ersparen wollt, versucht erst gar nicht Drums selbst aufzunehmen. Zumindest nicht, wenn ihr nicht auch nur ein wenig über das durchschnittliche Demo-Niveau hinaus wollt. Erstens fällt bei Drums die Raumakustik sehr stark ins Gewicht, zweitens ist es für Anfänger zu kompliziert und den hohen Aufwand bei recht mageren Ergebnissen nicht wert. Nur für die Drums, brauchts sofort ein 8- oder 10-Kanal Interface, Preamps, Mikros. Wer einigermassen kritisch hört, kann mit den Ergebnissen aber nicht zufrieden sein. Wahrscheinlich werde ich mir zwar entschiedene Widerrede einhandeln, aber das ist meine Erfahrung. Gerade im Metal steht und fällt eine gute Produktion mit den Drums. Da Death-Metal nicht gerade für filigranes, subtiles Drumming steht, bietet sich das Programmieren der Drums an, z.B. mit BFD von fxpansion oder dem Drumkit from Hell, für welches der Meshuggah-Drummer am Set sass. Man kann - mit ein wenig Know-How - heute Drums so realistisch programmieren, dass praktisch keiner einen Unterschied hört und die Klangqualität ist heutzutage über alle Zweifel erhaben. Das wird zu einem gtuen Teil auch bei amtliche Produktionen so gemacht. Man sollte sich auch bewusst sein, das Drums aus dem Plugin sogar einge Probleme lösen, mit denen man selbst bei den allerbesten technischen Möglichkeiten immer zu kämpfen hat und hatte, z.B. das Übersprechen (d.h. jedes Instrument der Drums geht zwangsläufig mit einer gewissen Lautstärke in jedes Mikro, was aus verschiedenen Gründen den Sound verwäscht). Mit V-Drums habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, interne Sounds scheisse, ansteuern von Plugins funktioniert so lala und man muss soviel nachbearbeiten, dass ich schneller programmiert habe. Mit Triggern, Drumagog etc. habe ich keine Erfahrung. Man könnte auch in ein gutes Studio zu diesem Zweck gehen, es müsste aber schon ein sehr Gutes sein, um ähnlich gute Ergebnisse wie mit BFD oder DFH zu erzielen.



Bei der von mir vorgeschlagenen Vorgehensweise:

- kann man unter Beachtung einiger Grundregeln nichts falsch machen.
- bleibt man bis zum Schluss so flexibel, dass man mit den Aufnahmen z.B. in ein Studio gehen könnte und man dort daraus was richtig Amtliches machen kann. Das geht einfach nicht, wenn ich z.B. einen mittelmässigen Gitarren- oder Drumsound "fest" aufgenommen habe.
- wird die Einarbeitungszeit und das "Extra-Know-how", das man sich aneigenen muss auf ein Minimum reduziert

Hoffe es hilft weiter!

Beste Grüße,

Uranus
 
Von mir kriegt ihr nun den Versuch, euch euch ein bisschen zu "erden". Eine Grundsätzliche Überlegung:

Ihr schreibt selber (Threadtitel!), ihr seid -recordingtechnisch- verwirrte Anfänger, und ihr habt praktisch noch KEIN spezielles Recordingequipment.

Ihr wollt euch die Kosten für eine Studiosession ersparenden, stattdessen in Recordingequipment investieren, und es selbst machen. Soweit so gut.

Im Studio bezahlt Ihr für
1. erfahrenes, kompetentes Personal, die sorgen für Betreuung sowie durchdachten Einkauf, Bau, und Pflege von:
2. akustisch brauchbaren Aufnahme- und Regieräumen
3. gutem Equipment - vom Mikro die ganze Kette durch bis zum Abhörmonitor

dies wollt Ihr ersetzen durch (ich interpretier mal)

1. absolute Anfänger, die nehmen auf im:
2. Proberaum
3. und haben, ohne große Vorerfahrung, mal fürn paar tausend EUR Equipment eingekauft.


Warum wird euch das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zufrieden machen:
Recording ist, ernsthaft betrieben, schnell genauso kostspielig wie Band-eigene PA+Licht, erfordert aber hohe Lernbereitschaft und viel Geduld. Es ist ein schönes Hobby, wenn man bereit ist, jahrelang dranzubleiben, und ständig Geld hinterherzuschießen.
Wenn ihr nur mal zwei Lieder aufnehmen wollt, oder etwa "Geld sparen, Studio ist ja teuer" - dann lasst euch gesagt sein, der Break-Even-Point eines eigenen Studios liegt viele tausend EUR und einige Monate/Jahre ziemlich steiler Lernkurve weiter weg, als man so denkt.

Eine Alternative könnte auch sein, mit einem Homerecordler aus eurer Nähe zusammenzuarbeiten, jemand, der selber Equipment am Start hat, wie Ihr es euch selbst einmal leisten könntet, und Anhnung/Erfahrung, die er gerne mit euch teilt.
Dabei könntet Ihr unglaublich viel lernen (je nachdem, was das halt für ein Typ ist) und kommt günstig an eine Aufnahme.
Und wenn euch schließlich wirklich der Recording-Virus packt, dann habt ihr danach eigene, solide Erfahrung, und könnt selbstständig entscheiden, ob nu Firewire-Interface-Ding mit Preamps drinne kaufen, oder Analog-Mixer plus Wandler, oder einen Digimixer, und wie jetzt mit den Kopfhörermixes, scheiss Latenz...undsoweiterundsofort.
 
Mikros zur ordentlichen Abnahme der Amps - nein!

Mikroset für Drums - nein!

- wird die Einarbeitungszeit und das "Extra-Know-how", das man sich aneigenen muss auf ein Minimum reduziert

Hi Uranus,
Damit wird die Schummelei in der Aufnahme auf ein Maximum gesteigert. :)
Eine Aufnahme muss leben, die muss eben das gewisse etwas haben. :cool: Das Leben wird eben auch erst du ein kleines bisschen ungenaues Timing des Drummers am mikrofonierten Set eingehaucht. Passt der Bassdrum-Sound oder der Snare-Sound nicht, kann immer noch die vorhandene Spur über VST getriggert werden,z.b mit DrumTrig.
Außerdem werden sich Gitarristen und Schlagzeuger nicht ohne weiteres gefallen lassen, dass der Sound ihres tausende Euro teuren Equipments nicht auf der Aufnahme sein wird, sondern irgendwelche Line6/GuitarRig-Allerwelts-Modellingamps oder das Drumkit from Hell. Jede andere Band könnte exakt diesen Sound reproduzieren. Wenn ich Bands zum Aufnehmen zu mir einlade, dann will ich einen Sound, der zu der Band passt, erzeugen, eben etwas einzigartiges.

Zur Gitarrenabnahme per Mikrofon möchte ich euch diesen Beitrag von mir ans Herz legen:
https://www.musiker-board.de/vb/knowhow/217468-die-fiesen-geheimtricks.html#post2358249

Viele Grüße
Moritz
 
Da kommt wieder viel Homercordlerlatein zusammen. Vor allem, dass man jahrelange Erfahrung haben muss und es deshalb bleiben lassen sollte. Bloß wie kommt die Erfahrung zusammen, wenn man nie anfängt. Ein Mischpult braucht Ihr nicht, investiert lieber in ein mehrkanaliges Interface mit Preamps wie den Firepod. Für das Drumset kommt Ihr fürs erste mit 4 Mikros aus: z.B. mit dem Beta 52 für die Bassdrum; Shure SM57 für die Snare und den 2 MXL 603s. Falls es ein größeres Mikroset sein soll, würde ich auch auf Qualität gehen z.B. Audix. Für Gesang gibt es z.Z. das CAD M-177 günstig. Die Kombination aus Großmembran und SM57 kann man sehr gut für die Gitarrenamps nehmen, das Bassdrummikro für den Bassamp. Ein wenig Fachlektüre schadet nie. Cubase LE ist beim Firepod schon dabei. An der Raumakustik werdet ihr wohl auch arbeiten müssen. Das geht aber auch mit Molton, Teppichen und Stellwänden in der Regel ganz gut. Nur Eierpappe bringt wirklich nichts. Benutzt mal die Suchfunktion dazu. Und wie gesagt gescheite Monitore zum Abhören und geschlossene Kopfhörer zum Aufnehmen. Preiswert gibt es die von Audio Technica. Billig ist es also nie.
 
Hi Uranus,
Damit wird die Schummelei in der Aufnahme auf ein Maximum gesteigert. :)
Eine Aufnahme muss leben, die muss eben das gewisse etwas haben. :cool: Das Leben wird eben auch erst du ein kleines bisschen ungenaues Timing des Drummers am mikrofonierten Set eingehaucht. Passt der Bassdrum-Sound oder der Snare-Sound nicht, kann immer noch die vorhandene Spur über VST getriggert werden,z.b mit DrumTrig.
Außerdem werden sich Gitarristen und Schlagzeuger nicht ohne weiteres gefallen lassen, dass der Sound ihres tausende Euro teuren Equipments nicht auf der Aufnahme sein wird, sondern irgendwelche Line6/GuitarRig-Allerwelts-Modellingamps oder das Drumkit from Hell. Jede andere Band könnte exakt diesen Sound reproduzieren. Wenn ich Bands zum Aufnehmen zu mir einlade, dann will ich einen Sound, der zu der Band passt, erzeugen, eben etwas einzigartiges.

Zur Gitarrenabnahme per Mikrofon möchte ich euch diesen Beitrag von mir ans Herz legen:
https://www.musiker-board.de/vb/knowhow/217468-die-fiesen-geheimtricks.html#post2358249

Viele Grüße
Moritz

Natürlich geht nichts über ein ordentliches, getunetes Drumset, mit dem ein guter Drummer, der, in einem akustisch guten Raum, über eine hochwertige Singalkette, eine perfekte Performance hinlegt. Gleiches gilt für Gitarren.

Doch dass diese Faktoren bei einer Anfänger-Aufnahme zusammen kommen ist doch utopisch. Da müssen eben möglichst gute Kompromisse eingegangen werden.

Programmierte Drums sind keine Schummelei. Viele arbeiten damit, beispielsweise auch Meshuggah, die nicht gerade den Ruf haben, halbgare Amateure zu sein, sondern vielmehr exzellente Musiker. Gut programmierte Drums hören sich auch nicht maschinell an. Auch Ampmodelling ist allgegenwärtig. Wenn man sich gar darauf beschränkt nur die Box-/Mikro-/Raumkombination zu modeln, ist das - wenn man sowieso digital aufnimmt - technisch gesehen zu einer "echten" Aufnahme praktisch kein Unterschied. Die Box-/Mikro-/Raumkombination ist vom technischen Standpunkt ein relativ simples lineares System (im Gegensatz zum Amp), das ich problemlos "Samplen" und als FIR-Filter auf mein "echtes" Amp-Signal anwenden kann. Das dürfte sogar noch eine Verbesserung der S/N-Ratio mit sich bringen.

Nochmal: Einer der grössten Vorteile für Anfänger ist eben auch, dass es Ampmodelling erlaubt, den Sound NACH den Aufnahmesessions völlig frei zu ändern! Auch mit einem echten Amp zu "re-ampen"! Sonst ist's doch schnell passiert, das ne Woche Einspiel-Arbeit fürn A**** ist...

Die von dir vorgeschlagene und wohl praktizierte Recording-PHILOSOPHIE, ist auf jeden Fall ein Weg, den man gehen kann und den viele sehr erfolgreich gehen. Aber er ist für Anfänger sicherlich nicht geeignet, sondern erzeugt im besten Fall nur Frust und im Schlechtesten, jede Menge Fehlinvestitionen von Geld, Zeit und Nerven. Man sollte sich schon bewusst sein, dass man auch eine gewisse Verantwortung trägt, wenn man Anfängern Ratschläge gibt.

Eine Aufnahme muss leben, die muss eben das gewisse etwas haben. Das Leben wird eben auch erst du ein kleines bisschen ungenaues Timing des Drummers am mikrofonierten Set eingehaucht.

Ich weiss natürlich, was du meinst. Aber das beinhaltet eben auch GUT programmiert. Man sollte sich aber nicht blind an irgendeiner Philosophie festhalten, sondern sehen, was im Einzelfall am besten und effektivsten ist. Ich versuche hier "xeniqen" Ratschläge zu geben, die meiner Meinung nach zu seiner Situation passen und nicht eine dieser 1000mal durchgekauten Grundsatzdiskussionen anzustossen. Übrigens, wird bei den meisten Top-Produktionen "richtig" aufgenommen um den gewünschten Sound zu erzielen, aber trotzdem werden Instrumente und Vocals dann radikal editiert, geschnitten und geschoben um eben die gewünschte Performance zu erhalten. Das mag man für "Schummelei" halten (eigentlich ist doch jede From der Singalbearbeitung schon "Schummelei"), so werden aber nun mal die Standards gesetzt, die jeder im Ohr hat. Das ist nicht nur in der Musik so, auch Fotos von Heidi Klum werden nachbearbeitet...

Und: Für die Mehrausgaben, die ich habe, wenn ich Drumrecording auch nur einigermassen sinnvoll betreiben will (Interface, Wandler, Preamps, Mikros, Akustik), kann ich mindestens 1-2 mal in ein richtig amtliches Studio für meine Drumaufnahmen gehen.

Außerdem werden sich Gitarristen und Schlagzeuger nicht ohne weiteres gefallen lassen, dass der Sound ihres tausende Euro teuren Equipments nicht auf der Aufnahme sein wird, sondern irgendwelche Line6/GuitarRig-Allerwelts-Modellingamps oder das Drumkit from Hell. Jede andere Band könnte exakt diesen Sound reproduzieren. Wenn ich Bands zum Aufnehmen zu mir einlade, dann will ich einen Sound, der zu der Band passt, erzeugen, eben etwas einzigartiges.

Klar, auch hier wäre es wünschenswerter. Ich kenne diese Probleme und "Kandidaten". Aber auch hier muss man aufpassen, dass eben das blinde Anhängen (ich will aber mit meinem Amp spielen), dem Endergebnis einfach abträglich sein kann. Wenn die Leute mehr Wert auf den Prozess als auf das Ergebnis legen, ok. Aber es ist ja dann auch nicht so, dass diese Leute dann das evtl. schlechtere Ergebnisse akzeptieren. Oft gilt halt für ein gutes Ergebnis: Lieber eine gute Kopie vom Original (Amp, Drums), als ein schlecht aufgenommens Original. Auch zeigt sich hier wieder mal, dass das "schwächste Glied in der Singalkette" der Mensch und seine Psyche ist, denn wenn man solchen "Hardware-Fetischisten" vier Mikros wild vor ihren Amp stelle, sind sie glücklich und finden, dass das Ergebnis grossartig klingt, selbst wenn es in kritischen Ohren erstmal schlecht klingt. Ich habe solche "Experimente" schon beobachten dürfen.

Und nochmals: Eigentlich ging es hier darum, eine für "xeniqen" sinnvolle Lösung zu finden, der verständlicherweise von der Materie verwirrt ist. Allerdings dürften wir "Experten" nun eher dafür gesorgt haben, dass er noch mehr verwirrt ist wie vorher! Sorry!

Viele Grüße,

Uranus
 
Da hier alle irgendwie Recht haben, die verwirrten Anfänger aber wahrscheinlich zu verwirrten "verwirrten Anfängern" werden, noch mal zurückspulen:

zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz.


1. Wie ihr (xeniqen und Band) seht, steht am Anfang die Zielsetzung. Was wollt ihr eigentlich? Wenn ihr zwei, drei gute Demos braucht oder eine EP zusammenstellen wollt, um euch für Labels und Booking-Agenturen eine Referenz zu schaffen, dann solltet ihr das Geld tatsächlich in einen Studio-Profi investieren (siehe "Nichtrauscher"). Im besten Fall wissen die, was sie tun, haben das nötige Equipment und die Erfahrung, um ein tolles Ergebnis zu erzielen.
Wenn ihr ganz entspannt mal hören wollt, wie ihr so "auf Band" klingt, dann kann das eigene Recording-Projekt das richtige sein.

2. In dem Fall müsst ihr euch aber klar darüber sein, dass ihr ein zweites Spielfeld betretet. Dann geht es nicht mehr "nur" um Handwerk am Instrument, Songwriting und Arrangements, sondern ums Lernen auf dem Recording-Sektor. Das mag zunächst frustrierend sein, aber auch erfüllend, wenn man merkt, wie man im Laufe der Zeit zu immer besseren Ergebnissen kommt. Aber Obacht: Vor lauter "Studio-Frickelei" kann das ursprüngliche gemeinschaftliche Musikmachen vergessen werden.

3. Wenn ihr euch pro Recorden entscheidet, dann habt ihr hier einen Eindruck bekommen, was auf euch zu kommt. Lesen, lernen, probieren, lesen, lernen, probieren. Dabei werdet ihr viel Quatsch hören, aber auch (wie in diesem Thread) viel Richtiges, was allerdings oftmals widersprüchlich klingt. Hier heißt es: Alles aufnehmen und in die Materie einsteigen. Wenn man alle Seiten hört, kristallisiert sich langsam, aber sicher der für euch richtige Weg heraus.


Grüße vom Clooney
 
ich hätte da mal ne frage gibts es eigentlich auch freeware mit dem man mehrspurig aufnehmen kann hab kein bock soviel geld zuverschwenden wenn es ein ähnliches prog umsonst gibt
 
...oder du kaufst dir die Keys, wo ein recht gutes Programm inklusive ist.

Samplitude SE 9 in der KEYS Ausgabe 8/2007
 
So.

Erstmal ein RIESEN danke für die Hilfe, die Links und die Infos. :great:

Hat mich und die Band einen entscheidenen Schritt weiter gebracht.
Habe mich über die Woche relativ intensiv mit der Materie auseinander gesetzt und nun muss erstmal die nächste Probe abgewartet werden, damit wir wirklich abwägen können.
Prinzipiell habe ich eig. nun fast alles über das Recording "verstanden" aber das reicht glaube ich kein Stück, um da mit begrenzten finanziellen Mitteln beim ersten Versuch auch nur ansatzweise unser gewünschtes Ergebniss zu erzielen.
Da wir schon ordentliche Aufnahmen haben wollen, die auch das hergeben was wir erwarten muss man warscheinlich erstmal nen Könner ranlassen, bevor man da selbst Hand anlegt.


Mal schaun wie es sich entwickelt. ;)
 

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