Bassdrummfell gerissen, woran liegts?

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Mir ist jetzt in kurzer Zeit (3-4 Monaten) zweimal das Bassdrumfell gerissen, zuletzt das EQ3 von Evans. Ich hab allerdings keine Ahnung woran es liegen kann.
Ich spiele viel Doublebass (DW 5002), benutze aber die gepolsterte Seite der Beater. Ich hab auch nen Patch auf die Stelle des Beaters vom rechten Fuß geklebt, allerdings war der nach ein paar Wochen durchgespielt.
Kann es vllt daran liegen, dass ich das Fell zu wenig gespannt habe? Das war ne Zeit lang recht locker, seit kurzem aber nicht mehr.
 
Eigenschaft
 
Hiho,
Das kann an mehreren Sachen ligen. Erstmal würd ich an deiner Stelle die Beatereinstellungen überprüfen, also ob diese wirklich mittig im Fell aufkommen, ob sie "plan" aufkommen, oder mit einer Kante/Ecke. Da kannst du bei der DW schon schön viel rumspielen.
Als nächstes solltest du deine Spielweise überprüfen, ob du nicht zu fest losknüppelst ( Lautstärke bzw Geschwindigkeit haben nichts mit reiner Kraft zu tun!)
Über Fellspannung solltest du dann auchmal nachdenken : Es stimmt schon, dass man schlaff gespannte Felle schneller durchbekommt, als straffe (wegen fehlendem Rebound) Insofern schaumal, ob dein Schlagfell irgendwo noch Falten wirft und zieh gegebenenfalls die schrauben an den Stellen etwas nach. Schau dann, dass das Fell wieder einigermaßen regelmäßig gestimmt ist.

Joar, mehr kann ich dir jetzt als Ferndiagnose ned geben...

So Far...
Laguna!
 
An der Fellspannung liegt das normalerweise nicht. So ein EQ3 wie du es gespielt hast ist ja sogar 2 lagig, gehört also schon zur etwas robusteren Fellklasse.
Jetzt gibt es ein paar Möglichkeiten die mir sofort einfallen.

Es könnte sein dass du das Fell vorher nicht richtig zentriert hast und es somit nicht optimal ausgerichtet war, was zur Folge hatte dass das Fell die Kraft nicht richtig weiterleiten konnte.

Es wäre auch möglich dass deine Beater, scharfe Kanten aufweisen, die du vielleicht übersehen hast. Möglich wäre es beispielsweise dass der Filz, der ja derzeit dem Fell zugewandt ist, abgewetzt ist und sich das dann auf das Schlagzeug ausgeübt hat.
(Macht mich stutzig dass du sagtest dein Patch sei nach kurzer Zeit durch gewesen..die Dinger sind eigentlich sehr robust soweit man sie an die richtige Stelle anbringt
(nämlich so,dass die Beaterköpfe gerade mal knapp unter die Hälfte des Patches aufschlagen)

War der Riss in der Mitte des Fells oder war er ganz durchgezogen bzw. auch am Rand entlang? Könnte nämlich dann auch sein dass der Spannreifen dafür verantwortlich ist.
Du solltest jedenfalls mal dein Schlagzeug nach scharfen Kanten durchsuchen, die eventuell da eine Rolle spielen könnten.

Ebenfalls wäre es möglich dass die Felle ein Fabrikatsfehler waren.
Hast du diese vom gleichen Verkäufer bezogen?
Oder vielleicht aus dem Internet bestellt?

Es gibt auch noch die Möglichkeit dass dein Schlagfell nicht richtig mit dem Resonanzfell justiert ist sprich. dass sich der Klang hochschraubt, disoniert, flattert usw. Wenn die Luft nämlich die Kraft wieder vom Resonanzfell zurückwirft, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Fells haben.

Zudem wärs auch möglich (nicht warscheinlich aber möglich) dass bei dir zu Hause gerne mal jemand mit scharfen Gegenständen umherläuft und willkürlich Dinge damit anbohrt.
Das wäre aber schon die absolute Ausnahmesituation ;)

Als Alternative zum EQ3 könnte ich dir nur das Powerstroke 3 empfehlen. Ich benutze dies schon seit einem Jahr und komme wunderbar damit zurecht. (meine Fellspannung liegt hierbei auf quasi "schlabbrig" um den Attack besser hervorzuheben und es ist immer noch robust wie eh und je....)

Zudem, falls deine Beater wirklich scharfe Kanten an der Schlagfläche aufweisen, solltest du dir überlegen, wie du diese wieder verdecken kannst. (neuer Filzbezug etc. im schlimmsten Fall neue Beater)

Wenn der Spannreifen allerdings das Fell beim Anziehen "anschneidet" dan musst du dir diesen unbedingt genauer unter die Lupe nehmen. (am besten direkt abnontieren und durch fühlen die schaften Kanten finden)
 
danke schonmal für die qualifizierten antworten.

also der riss ist in der mitte des felles, an der stelle des linken beaters, also die stelle ohne patch. an beiden stellen sind auch leichte abschürfungen zu erkennen.
der filz an den beater is zwar ein wenig eingedrückt, hat aber keine richtigen kanten.

das mit dem resofell dürfte doch eigentlich kein problem sein, wenn es ein loch hat, oder?
 
danke schonmal für die qualifizierten antworten.

also der riss ist in der mitte des felles, an der stelle des linken beaters, also die stelle ohne patch. an beiden stellen sind auch leichte abschürfungen zu erkennen.

Oh dann bedeutet das dass du einen normalen Patch für lediglich einen Beater gekauft hast?
Dabei ists klar dass dort ein Riss entsteht. Die Stelle war ja quasi ungeschützt.
Es gibt auch Patches für den Doppelfußmaschinengebrauch im Handel. Wie gesagt
sollten beide Beater leicht unter der hälfte des Patches aufliegen (soweit es ein einfacher Kreis-Patch ist) andernfalls wirkt der Klang etwas "dumpf".
Es gibt sogar Patches die wie eine gelegte 8 aussehen. Hierbei brauchst du nicht darauf achten dass die Beater so aufliegen wie bereits beschrieben.

das mit dem resofell dürfte doch eigentlich kein problem sein, wenn es ein loch hat, oder?

Lol nein das kann sich auch trotz eines 7 " Loches noch drauf auswirken weil ja immer noch ein Schwingmoment vorhanden ist. Und wenn da drin die Luft falsch zurückgeworfen wird ist das gar nicht gut für das Schlag- sowie das Resonanzfell ;)
 
aber der patch war ja auch schon durch, d.h. es liegt ja eigentlich nicht daran, dass an der stelle keiner drauf war, oder?

sollte man das resofell denn dann eher fest oder locker spannen?
 
Es gibt auch noch die Möglichkeit dass dein Schlagfell nicht richtig mit dem Resonanzfell justiert ist sprich. dass sich der Klang hochschraubt, disoniert, flattert usw. Wenn die Luft nämlich die Kraft wieder vom Resonanzfell zurückwirft, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Fells haben.

WINTRIS schrieb:
Lol nein das kann sich auch trotz eines 7 " Loches noch drauf auswirken weil ja immer noch ein Schwingmoment vorhanden ist. Und wenn da drin die Luft falsch zurückgeworfen wird ist das gar nicht gut für das Schlag- sowie das Resonanzfell

Also... das, lieber Wintris, musst Du mir mal erklären!
Der Sinn eines Resofells liegt genau darin, möglichst viel der in Bewegung versetzten Luft im Inneren der Bassdrum zu resonieren! Wenn dies nun schädlich sein sollte, werden sich Heerscharen von Drum Akustikern in den Fluß stürzen müssen :).
Im Ernst, das ist blanker Nonsens!
Alle anderen Argumente sind dagegen richtig und sollten geprüft werden.
 
Ein Denkanstoß ist natürlich auch noch die Feuchtigkeit im Raum!
 
Also... das, lieber Wintris, musst Du mir mal erklären!
Der Sinn eines Resofells liegt genau darin, möglichst viel der in Bewegung versetzten Luft im Inneren der Bassdrum zu resonieren! Wenn dies nun schädlich sein sollte, werden sich Heerscharen von Drum Akustikern in den Fluß stürzen müssen :).
Im Ernst, das ist blanker Nonsens!
Alle anderen Argumente sind dagegen richtig und sollten geprüft werden.

Stimmt! Ein Resonanzfell hat den Sinn und zweck die Luft im Inneren zurückzuwerfen. Jedoch ist das auch nur sinnvoll wenn Schlag und Resonanzfell nicht so aufeinander abgestimmt sind, dass der Klang wie bereits erwähnt, disoniert, flattert etc. Du musst dir das so vorstellen als würde ein Schall vom Schlagfell ausgehen, das Resonanzfell hat eine andere Schwingungsdauer und wirft diesen Schall unregelmäßig zurück. Das Schlagfell schwingt immer noch durch die Kraft des Beaters an den Außenrändern und dadurch wird der Schall wieder zurückgeworfen. Dass dabei beide Felle doppelt oder gar dreifach so stark belastet werden liegt hier m.E. auf der Hand. (Ich hatte es auch nicht geglaubt dass sich der Schall so krassierend auf die Haltbarkeit der Felle ausüben kann bis mir mein damaliger Lehrer das ganze erklärt hatte)
Optimal ist es wenn sich die Bassdrum nach dem Schlag so anhört, dass man einen gleichmäßigen Ton, der allerdings nur 2-3 Sekunden maximal anhällt, erklingt.

Aber wie bereits gesagt, Ich hab das über meinen Lehrer gelernt kriegt... :p wenn ich hier falsch liege tuts mir Leid. Für mich hörte sich seine Erklärung rational und plausibel an :)
 
Hi, also Du hast ja hier schon massig Denkanstösse bekommen.
Vielleicht hast Du mit Deinen Fellen aber einfach(wenn auch unglaublich großes) Pech gehabt.
Also, ich habe das mit dem Felle "richtig" stimmen erst vor Kurzem angefangen.
Ich hab zwar immer die Schrauben gleichmäßig angezogen aber nix zentriert...!
Ich spiele von je her einlagige Felle ohne Pads(also Falam, eq-patch) und durchaus auch mal mit der Gummiseite des Beaters und mir is das noch nie passiert.
Also, daß es am Zentrieren liegt, kann ich mir eher schwer vorstellen.
Ich weiß keine Zahlen, aber ich glaube, daß ein nicht unerheblicher Teil aller Schlagzeuger nicht "ordnungsgemäß" stimmt, und denen reißen die Dinger auch nicht alle. Zudem Du mit nem 2-lagigen Fell ja noch mehr "zu kämpfen" hast, es durchzunageln.

Zu weich is wohl auch nicht der Grund, denn dann weicht das Fell ja der Kraft aus, die man auf das Fell ausübt. Ich denke, von daher muß es schneller kaputt gehen, wenn es hart gespannt wird.

Hast also vielleicht 2 "Montagsfelle" erwischt.
 
@Wintris: Kennst Du die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Schallwelle? Wenn ja, wirst Du einsehen, daß es vollkommen unmöglich ist, daß der resonierte Schallanteil wieder auf das Schlagfell trifft, bevor selbiges zur Ruhe gekommen ist. Hinzu kommt die simple Tatsache, daß man sich den Schall nicht als isolierte Frerquenz mit einer definierten Wellenlänge vorstellen darf, sondern im Gegenteil aus einer Vielzahl an Frequenzen (man spricht hier auch von einem Frequenzspektrum), welche sich hinsichtlich Ihrer Ausbreitungsgeschwindigkeit stark unterscheiden.
Kurzum, im Inneren einer Bassdrum herrscht ein heilloses Durcheinander von sich gegenseitig überlagernden Schallwellen mit teils verstärkenden, teils auch auslöschenden Konsequenzen.
So gesehen, mutet es als Wunder an, wenn es uns gelingt, die richtige Fellspannung für einen guten Bassdrumsound zu finden!

Das sich diese Effekte in irgendeiner Form auf die Haltbarkeit des Felles auswirken... lieben Gruß an Deinen Lehrer... ist völliger Schwachfug! Jeder Schlag mit dem Bassdrumschlegel verursacht mehr an Abnutzung.

Ich vermutet auch eher eine unregelmäßige Fellspannung in Verbindung mit einem tendenziell unglücklichen Aufschlagwinkel des Beaters. verbunden mit einer leichten Schärfe im Material. Und Pech!

BumTac
 
Es könnte sein dass du das Fell vorher nicht richtig zentriert hast und es somit nicht optimal ausgerichtet war, was zur Folge hatte dass das Fell die Kraft nicht richtig weiterleiten konnte.

Das musst Du auch noch mal genauer erklären Wintris, genau wie die Sache mit dem Resonieren. Das ist beides unklar.

Die Zentrierung des Fells soll bewirken, das sich der Fellkragen besser der Gratung anpasst.
Dadurch kann das Fell besser schwingen (meinst Du das mit Kraftableitung) und hält zusätzlich durch Vordehnen, die Stimmung besser.

Oder gehst du jetzt von generell falsch aufgezogenen Fellen aus, die "irgendwie" draufgeschraubt wurden?


Wenn die Theorie bezüglich des Mitschwingen vs Haltbarkeit stimmen würde, müsste es Felle entsprechend der am meisten verwendeten Bpm Zahlen geben und man müsste bestimmte Stimmungen vorschreiben um vorzeitiger Abnutzung der Felle vorzubeugen. Ganz auf die Spitze getrieben, würde es auch bedeuten, das Felle auf Trommeln, bei denen kein Resofell vorhanden ist, länger halten.

Sorry, aber ich versteh es noch nicht.

Edit : noch was: doppellagige Felle haben oft dünnere (Einzel-)Folien als einschichtige Felle. Der DW Filzbeater hat eine relativ kleine Aufschlagsfläche, das führt dann bei leicht abgenutzten Kanten auch schnell mal dazu, das ein Patch durchgespielt wird.
 
Edit : noch was: doppellagige Felle haben oft dünnere (Einzel-)Folien als einschichtige Felle. Der DW Filzbeater hat eine relativ kleine Aufschlagsfläche, das führt dann bei leicht abgenutzten Kanten auch schnell mal dazu, das ein Patch durchgespielt wird.

mhm, daran kanns vielleicht liegen. es ist nämlich auch nur die oberste Folie gerissen.

danke für die antworten.
ich werd am freitag mal innen musicstore fahrn und mir n neues fell kaufen und dann mal richtig stimmen (mit zentrieren und allem drum und dran). hab ich bis jetzt nämlich noch nicht gemacht, auch immer nur mit einem schlüssel gestimmt und so.
 
Also die These der Abnutzung durch ein falsch gestimmtes Resonanzfell wurde nun aus meiner Sicht geklärt. Danke für die Aufklärung ;)

Und Bob hat mit diesen Satz:

Oder gehst du jetzt von generell falsch aufgezogenen Fellen aus, die "irgendwie" draufgeschraubt wurden?


beantwortet was ich ursprünglich meinte, ich wüsste auch gar nicht wie man andernfalls beim "Zentriervorgang" etwas falsch machen könnte da der gesamte Vorgang eigentlich sehr eindeutig und plausibel ist. Auf jeder Stimmschraube Identische Stimmstärke, dass sich die Polymere des Fells anhand der Fellspannung ausrichten können und somit mit der Kesselgratung angepasst sind. (schreibt mir ne P.M. falls ich das aus der DT Bibel falsch verstanden haben sollte ;) wollte ohnehin noch einige Dinge hinterfragen die aus meiner Sicht sehr skurril anmuten...)

Ich glaube auch dass Lurcher die nötigen Infos haben sollte um erstmal alle Aspekte zu prüfen die hier genannt wurden :great:
 

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