Deutscher Text "Im falschen Film"

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Heute möchte ich wieder einen meiner Songtexte hier posten. Ich würde mich sehr freuen, auch darauf ein bisschen Feedback zu bekommen. Für ehrliche Meinungen und Gedanken dazu bin ich sehr dankbar.

Auch hier denke ich, dass der Text eigentlich für sich spricht. Aber trotzdem noch ein paar Grundgedanken dazu:

Mir war hier wichtig, einen Text zu schreiben, den sowohl eine Frau als auch ein Mann singen könnte. Es geht um diesen einen besonderen Menschen, der uns - eigentlich ohne groß was zu tun - wie elektrisiert hat. Doch was man auch tut, man findet einfach keinen Weg zu ihm bzw. zu ihr. Und so landet man immer wieder bei den falschen Personen im Leben, vielleicht auch, um die Einsamkeit nicht so sehr zu spüren.

Ist kein autobiografischer Text. ;) Aber ich wollte gerne mal über soetwas schreiben.
Was die musikalische Umsetzung angeht: wie schon an manch anderer Stelle hier im Forum erwähnt, schreibe ich nur Songtexte, bin aber keine Musikerin - freue mich daher immer, Musiker und Bands kennen zu lernen, die meine Texte umsetzen können und wollen.

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Im falschen Film

der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
und jetzt sitze ich damit an
ohne Beschreibung und ohne Plan

das alles verändernde Ziel
versprach wieder mal viel zu viel
lief weg, als ich näher kam
und ließ mich nicht an dich ran

doch du kriegst nichts mit
wie immer gar nichts mit

Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Rollen spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


den einen besond'ren Moment
hab ich scheinbar immer verpennt
hab's jedes Mal zu spät geschnallt
und mir dann den Rest gekrallt

doch der übrig gebliebene Rest
stell ich immer wieder fest
ist eben nicht das, was ich wirklich will
zweite Wahl ist nicht mein Stil

doch du kriegst nichts mit
wie immer gar nichts mit

Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Rollen spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
und jetzt sitze ich damit an
 
Eigenschaft
 
Was bedeutet

"und jetzt sitze ich damit an"... ?

Hat das eine lokale Färbung?
 
Wow... gefällt mir richtig gut, vor allem der Refrain und die zweite Strophe. Beim ersten Teil ist für mich noch nicht ganz schlüssig, was du damit sagen willst, aber ich hab mir den Text auch nur einmal durchgelesen, vllt erschließt sich das bei näherer Betrachtung ;)
Wie auch immer... der Refrain hats mir total angetan, ich kann mir das richtig bildlich vorstellen, dieses "böse Erwachen" - und das, obwohl ich noch nie in so einer Situation war! Wirklich gut gelungen.
 
Was bedeutet

"und jetzt sitze ich damit an"... ?

Hat das eine lokale Färbung?

Vielen Dank für die Frage. Sonst hätte ich nicht gemerkt, dass es überhaupt eine lokale Färbung sein könnte. Aber wenn du es nicht kennst, wird es sicher so sein. Also, in meiner Region benutzen wir diese Formulierung sehr häufig. Sie bedeutet so viel wie "jetzt hab ich die A...karte"... bzw. "jetzt werd ich´s nicht mehr los." Ich fand eigentlich, dass dieser Satz sehr gut passt, er gefiel mir in dem Zusammenhang sehr gut. Andererseits ist es auch irgendwie blöd, wenn das nicht so verständlich rüberkommt. Ansonsten überlege ich mal, ob ich die Stelle noch irgendwie ändere.

Wow... gefällt mir richtig gut, vor allem der Refrain und die zweite Strophe. Beim ersten Teil ist für mich noch nicht ganz schlüssig, was du damit sagen willst, aber ich hab mir den Text auch nur einmal durchgelesen, vllt erschließt sich das bei näherer Betrachtung ;)
Wie auch immer... der Refrain hats mir total angetan, ich kann mir das richtig bildlich vorstellen, dieses "böse Erwachen" - und das, obwohl ich noch nie in so einer Situation war! Wirklich gut gelungen.

Danke für die positive Rückmeldung. Was deine Frage zum ersten Teil angeht, erläutere ich das am besten mal kurz:

der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück = dieser Moment, wo er oder sie dich zum ersten Mal anschaut, dieser kurze Augenblick, in dem dir klar wird: "die/der oder keine/r" lässt sich nicht mehr rückgängig machen...
und jetzt sitze ich damit an= und jetzt wird dir klar, dass du dieses Gefühl nie wieder los wirst
ohne Beschreibung und ohne Plan= du hast keine Ahnung, wie du mit diesem Gefühl, also sozusagen mit dem empfangenen Signal, umgehen sollst, wie du mit der Situation fertigwirst...praktisch wie ein Geschenk, das du bekommen hast, zu dem aber die Gebrauchsanleitung fehlt ;)

das alles verändernde Ziel
versprach wieder mal viel zu viel= das Ziel ist es, bei ihm bzw. ihr zu sein, ihm bzw. ihr näher zu kommen...doch du hast dir zu viel versprochen, denn alles ist viel schwieriger, als du es dir vorgestellt hast
lief weg, als ich näher kam= du hast dich getraut, endlich ein Stück auf ihn/sie zuzugehen, doch es scheint so, dass deine Liebe nicht wirklich ankommt, sondern ihn/sie nur weiter von dir wegbringt...
und ließ mich nicht an dich ran= du findest einfach keinen Weg zu ihm/ihr

doch du kriegst nichts mit
wie immer gar nichts mit= er/sie merkt einfach nicht, wie sehr du leidest, was du empfindest

--------------------------------------------------

Ich hoffe, diese Erklärungen waren halbwegs verständlich.
 
Muss nicht... Musik kann ja auch lehrreich sein.
..

Das stimmt.
Trotzdem würde mich interessieren, ob die Formulierung "Jetzt sitz ich damit an..." bei den meisten Usern hier im Forum verständlich ist - also, ob ihr das auch ab und zu selbst verwendet. Oder ob ihr das bisher eher nicht kanntet. Würd mich freuen, wenn der ein oder andere vielleicht kurz was dazu sagen könnte. Das wär mir ne große Hilfe.

Wenns so gut wie keiner kennt, würd ich nämlich überlegen, die Passage evtl. zu ändern (wenn auch nur ungern ;))...
 
Das stimmt.
Trotzdem würde mich interessieren, ob die Formulierung "Jetzt sitz ich damit an..." bei den meisten Usern hier im Forum verständlich

Sagen wir so: ich konnte mir ungefähr vorstellen, was es bedeutet, kannte es aber nicht. Deswegen hatte ich kurz die Überlegung, ob Du Dich vielleicht vertippt hattest...

Ich finde aber ansonsten so eine lokale Färbung ganz charmant und würde sie deswegen an Deiner Stelle ruhig drin lassen.

...
 
Danke für die Erläuterung. Bei mir lag das Verständnisproblem zum Teil auch an der Formulierung "mit etwas ansitzen" die ich gar nicht kenne (und mir auch nichts drunter vorstellen konnte). Musst du halt schaun, was dir wichtiger ist... ich könnte mir allerdings vorstellen, dass viele da stutzig werden, weil der Ausdruck ihnen unbekannt ist.
 
@Lingeron: Deswegen meine Frage an andere User, ob sie mit der Formulierung etwas anfangen können. Vielleicht schreibt ja der ein oder andere noch was dazu. Parallel dazu denke ich trotzdem schon mal über eine Alternative nach. Ob ich die dann anwende, muss ich schauen. :)
 
Hallo Novalee
ein toller Text, sehr gefühlvoll und melancholisch.
Die Verbindung zu dem "Richtigen"/ der "Richtigen" wird mir jedoch nicht klar und überzeugt mich nicht wirklich.
Wenn der Leidensdruck groß genug ist wird dieser Zustand der Ungewissheit bald überwunden werden müssen.
Das beschriebene Vakuum, diese Schwebe, packt mich nicht vollständig.

Die Formulierung: "ich sitze damit an" ist mir auch noch nie untergekommen.
Ich würde sie an deiner Stelle unbedingt ersetzen.
Ich hoffe, Du findest eine Band für Deine Texte oder starte selbst eine. Singen kann (fast) jeder.

Grüße
willy
 
..."ich sitze damit an" ist mir auch noch nie untergekommen.
Ich würde sie an deiner Stelle unbedingt ersetzen.

Nachdem nun schon mehrere Leute mit dieser Formulierung nichts anfangen konnten, hab ich den Teil jetzt mal geändert.

Die Verbindung zu dem "Richtigen"/ der "Richtigen" wird mir jedoch nicht klar und überzeugt mich nicht wirklich.
Wenn der Leidensdruck groß genug ist wird dieser Zustand der Ungewissheit bald überwunden werden müssen.
Das beschriebene Vakuum, diese Schwebe, packt mich nicht vollständig.

...auch hier habe ich eine kleine Änderung vorgenommen, um vielleicht ein klein wenig deutlicher zu machen, dass sie bzw. er einfach nicht in der Lage ist, ihr/sein Herz für sich zu gewinnen, denn die Liebe zu ihm/ihr ist zu groß, so dass die Fähigkeit, es ihm/ihr einfach zu sagen, einfach immer auf der Strecke bleibt. Vielleicht auch ein Fall von enger Freundschaft, die man nicht zerstören will - so dass derjenige jeden Annäherungsversuch nicht als solchen versteht. Das möchte ich aber gar nicht so offensichtlich beim Namen nennen. Ich finde es manchmal schöner, wenn Texte zumindest ein bisschen Spielraum zum Deuten lassen.

Was haltet ihr von dem geänderten Text? Kommen die Gefühle so deutlicher rüber? Habe die Änderungen mal farbig markiert.

------------------------------------------------
Im falschen Film

der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
lässt mich jeden Sinn verlieren
bis ich mich selber nicht mehr spür


das alles verändernde Ziel
versprach wieder mal viel zu viel
lief weg, als ich näher kam
und ließ mich nicht an dich ran

denn jeder Schritt, den ich wag
jedes Wort, das ich sag
kommt immer anders bei dir an
als geplant
als geplant


Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Rollen spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


den einen besond'ren Moment
hab ich scheinbar immer verpennt
hab's jedes Mal zu spät geschnallt
und mir dann den Rest gekrallt

doch der übrig gebliebene Rest
stell ich immer wieder fest
ist eben nicht das, was ich wirklich will
zweite Wahl ist nicht mein Stil

doch jeder Schritt, den ich wag
jedes Wort, das ich sag
kommt immer anders bei dir an
als geplant
als geplant


Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Rollen spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
 
Also ich muss ehrlich sagen der Text berührt mich. Ich finde das Thema ist super dargestellt, sprachlich, inhaltlich usw...ich will jetzt nicht lang drumrum reden, der Text ist toll :great:
Aber auf mich wirken die ersten beiden Strophen viel besser als die dritte und die vierte, ich weiß aber nicht genau warum. Irgendwie hätte ich an der Stelle eine andere Handlung erwartet, aber das ist ja Geschmackssache.

Zu der Sache mit "mit etw ansitzen" (also, falls dich das noch interessiert), ich kannte den Begriff auch nicht. Wobei ich eine lokale Färbung auch schön finde...sollte nur für Außenstehende verständlich sein, aber man kann ja auch ein bisschen über sowas nachdenken. Wobei mir die zweite Version insgesamt besser gefällt, aber wenn du an der Zeile hängst dann lass sie doch einfach drin, es ist ja schließlich dein Text ;)
Was mich interessieren würde (ohne, dass ich jetzt fragen will wo du wohnst oder so): Aus welcher Ecke Deutschlands kommt denn die Formulierung? Weil hier vor kurzem in einem Text stand "und noch viel länger wird's dauern bis ich auf frauen wieder klarkomm" und ich find solche regionalen Redewendungen irgendwie interessant :)
 
Hallo Novalee,
ich finde deine Änderungen ganz gut, habe mir aber erlaubt, ein wenig in deinem Text herumzukrakeln und auch einen Änderungsvorschlag zu machen.
Wenn Du das nicht leiden kannst, bitte ehrlich sagen.
Manche Leute können das nicht ab. Manche findens gut.
Ich finds immer gut, weil das die Sicht des Kritikers deutlicher macht als tausend allgemeine Worte.
Grüße
willy


Im falschen Film[/B]

der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
lässt mich jeden Sinn verlieren
bis ich mich selber nicht mehr spür
die beiden ersten Zeilen sind abstrakt in ihrer Aussage , die neuen Zeilen sind mMn ein wenig profan, (sorry) weil sie schon so oft gehört wurden.
Vorschlag:
lässt mich mit mir allein
so will ich nicht mehr ich selber sein


das alles verändernde Ziel
versprach mal wieder viel zu viel nur umgestellt
lief weg, als ich näher kam
und ließ mich nicht an dich ran ist da nicht besser "an sich ran"?

denn jeder Schritt, den ich wag
jedes Wort, das ich sag
kommt immer anders bei dir an
als geplant
als geplant
den Teil find ich gut, da kann man gesanglich Spannung aufbauen
Refrain

und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Rollen spielen (Vorschlag: (weil die Rollen nicht spielen)"das ist die falsche Rolle für mich")
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du

der Refrain ist eh saugut!

den einen besond'ren Moment
hab ich scheinbar immer verpennt
hab's jedes Mal zu spät geschnallt
und mir dann den Rest gekrallt interessant finde ich das du hier plötzlich ins umgangssprachliche abgleitest, aber das kann man auch gesanglich so auto-aggressiv umsetzen

doch der übrig gebliebene Rest (das ist stark abwertend, ich würde das vielleicht nochmal überdenken. Ich kenne total nette Männer, die an den hohen Ansprüchen moderner Frauen verzweifeln)
stell ich immer wieder fest
ist eben nicht das, was ich wirklich will
zweite Wahl ist nicht mein Stil

doch jeder Schritt, den ich wag
jedes Wort, das ich sag
kommt immer anders bei dir an
als geplant
als geplant


Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Rollen spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
 
Hallo Novalee,
ich finde deine Änderungen ganz gut, habe mir aber erlaubt, ein wenig in deinem Text herumzukrakeln und auch einen Änderungsvorschlag zu machen.
Wenn Du das nicht leiden kannst, bitte ehrlich sagen.
Manche Leute können das nicht ab. Manche findens gut.
Ich finds immer gut, weil das die Sicht des Kritikers deutlicher macht als tausend allgemeine Worte.
Grüße
willy

Okay, ganz ehrlich: ich kann das nicht leiden. ;)

Für Anregungen bin ich immer dankbar. Und ich finde es auch gut, wenn du an manchen Passagen meines Textes daneben schreibst, was dir dazu für Gedanken in den Sinn kommen. Aber wenn jemand meinen Text einfach ändert, da reagiere ich ein bisschen allergisch, weil es mir schon wichtig ist, Anregungen immer selbst umzusetzen, da es ja auch mein Text ist. Ich habe beim Schreiben auch irgendwie einen eigenen Stil, den ich mit der Zeit verlieren würde, wenn ich versuchen würde, den Text so lange zu ändern, bis er allen gefällt (kriegt man ja eh nicht hin ;)). Und nicht jede Anregung, die ich generell so bekomme, würde ich auch umsetzen wollen, da ich sie nicht immer auch besser finde.

Ich bin aber sehr dankbar dafür, wenn jemand schreibt, wie manche Textstellen auf ihn wirken oder wie manches bei ihm ankommt - so wie du es an manchen Stellen jetzt getan hast. Das hilft mir, gewisse Dinge anders zu betrachten. Wie gesagt, manche Passagen lassen sich nicht einfach ändern, da sie für den Sinn, wie ich ihn meine, tragende Rollen spielen. Aber manche Anregungen finde ich sehr interessant - wie z.B. das mit dem Rest. Ich habs bewusst so formuliert, da für diese Person nun mal alles außer der oder die Angebetete "der Rest" ist - aber es klingt schon etwas abwertend. Na mal schauen. Und manchmal lassen mich gewisse Anregungen auch erkennen, dass gewisse Stellen in meinem Text echt besser sein könnten.

Ich dank dir erstmal. Arbeite evtl. später noch ein wenig an dem Text. :)
 
EDIT: Sorry, Doppelpost. War nicht mit Absicht. :(
 
Also kannste nicht leiden, wie?
Welcher Maler will schon, dass man ihm in sein Bild pinselt?
Verstehe ich voll und ganz.
Es geht aus meiner Sicht dabei auch nicht darum, etwas zu übernehmen, was ein anderer geschrieben hat, sondern um eine Art Erweiterung des Horizontes mit lyrischen Mitteln als Anregung die Dinge anders zu betrachten.
Kunst zu kritisieren, ist oft ein jämmerliches Abstrampeln an Rätseln, die in den meisten Fällen nicht als Rätsel geplant waren.
Ein oft sinnloses Unterfangen.
Oft so sinnlos wie Kunst selbst.
Der Künstler sollte in erster Linie gewinnen.

Denn auch die Texte, die wir schreiben, sind nicht dazu gemacht, die Welt zu verbessern.
Sie sollen doch erstmal unser Leben verbessern. (das ist sinngemäß nicht von mir und im Orginal auf Musiker gemünzt, stimmt aber für Texter noch mehr.)

Nimm Gesangsunterricht und such dir einen Gitarristen oder lerne Gitarre spielen.
Das Vertonen macht das Leben durch eigene Texte noch besser.
Grüße
willy
 
So, nun habe ich doch noch ein paar Kleinigkeiten geändert, da ich manche Stellen auch selbst nicht so überzeugend fand.

Vorher noch was zu deinen Anmerkungen, Willy:

An der Stelle

lief weg, als ich näher kam
und ließ mich nicht an dich ran


schriebst du

... ist da nicht besser "an sich ran"?

ich finde "dich" eigentlich schöner, zum einen, weil "sich" ein wenig zu nahe liegend ist (was ja oftmals auch gut ist, aber hier wollte ich es bewusst anders) und zum anderen wollte ich dadurch deutlich machen, dass eben diese eine Person mein Ziel ist, mit "sich" könnte das Ziel im Prinzip alles mögliche bedeuten. Diese Person ist in gewisser Weise auch nur ein Teil des Ziels...das gesamte Ziel ist ein gemeinsames Leben mit ihm/ihr, ein Leben, in dem ich endlich zu mir selber stehe, zu dem, was ich bin - und endlich genug Mut aufbringe, um alles zu sagen, so wie es dieser Person auch endlich gesagt werden soll.

Mit deinem Eindruck, dass "lässt mich jeden Sinn verlieren" und "bis ich mich selber nicht mehr spür" ein bisschen alltäglich zu klingen, liegst du meiner Meinung nach richtig - vor allem in Verbindung mit den ersten beiden Zeilen, die dann einen zu starken Kontrast bilden. Das lag zum Teil auch daran, dass ich die Gefühle offensichtlicher für Außenstehende machen wollte. Eigentlich mag ich "zu offensichtlich" nämlich meistens überhaupt nicht. Es soll immer noch etwas Spielraum zum Deuten bleiben.

Jetzt gefällt mir meine erste Formulierung nämlich wieder besser ("jetzt sitze ich damit an"), aber die kennt ja wieder keiner. :(

Schön, dass dir der "Jeder Schritt...als geplant" - Übergang gefällt. :)
Ach ja, mit "Rollen können nicht spielen" hast du recht. Diesen Gedanken hatte ich verdrängt, da ich das Wort "Rollen" so mag - "spielen" am Schluss sollte aber bleiben.

-------------------------------------------------------------------------

Also, hier nun der neu überarbeitete Text:

Im falschen Film

der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
lädt mich ein und wieder aus
und lässt mich doch nicht wieder raus


(falls jemand fragt = damit ist gemeint, dass er sie anschaut und sie damit gefangen nimmt (="lädt mich ein...") , dann aber weitergeht, als sei nichts geschehen (="...und wieder aus"), während sie diesen Blick und damit ihn nicht vergessen kann = "und lässt mich doch nicht wieder raus" (er nimmt sie praktisch unbewusst gefangen)

das alles verändernde Ziel
versprach wieder mal viel zu viel
lief weg, als ich näher kam
und ließ mich nicht an dich ran

denn jeder Schritt, den ich wag
jedes Wort, das ich sag
kommt immer anders bei dir an
als geplant
als geplant

Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Leute spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


den einen besond'ren Moment
hab ich scheinbar immer verpennt
lief unbemerkt an mir vorbei
kein freier Platz für mich dabei


und wieder fährt ein anderer Zug
ein anderer Bus, ein anderer Flug
mit einem völlig fremden Ziel
das ich mir such, und doch nicht will


denn jeder Schritt, den ich wag
jedes Wort, das ich sag
kommt immer anders bei dir an
als geplant
als geplant

Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Leute spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
 
Gefällt mir sehr gut.
Hat Mehrdeutigkeit und Offenheit ohne Beliebigkeit, die Sprache wird ausgelotet, aber die Bedeutung steht im Vordergrund, schöner Fluß und durchaus eigene Handschrift ...

x-Riff
 
da sind jetzt einige tolle Sachen dazu gekommen. Besonders die Änderungen der ersten Strophe sind sehr gelungen, bravo! Diese sind mMn auch Unmißverständlich und fordern den Zuhörer, ziehen ihn perfekt in die Story.
Sehr guter Anfang.
Noch ein paar Anmerkungen denn ansonsten hast Du mMn eher verschlimmbessert.
Grüße
willy
Im falschen Film

Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Leute spielen Im falschen Film spielen die falschen Leute? - Irgendwann wird aus Minus und Minus ---Plus.die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


den einen besond'ren Moment
hab ich scheinbar immer verpennt
lief unbemerkt an mir vorbei Schade, ich fand die Strophe vorher besser weil jetzt läuft der Moment an ihr vorbei? und es gibt keinen freien Platz im Moment? das find ich nicht so schlüssig.
kein freier Platz für mich dabei

und wieder fährt ein anderer Zug
ein anderer Bus, ein anderer Flug (ein Flug fährt nicht wirklich, oder? die beiden ersten Zeilen find ich nicht so gut. Aber Zeile drei und vier sind wieder gut.)
mit einem völlig fremden Ziel
das ich mir such, und doch nicht will

denn jeder Schritt, den ich wag
jedes Wort, das ich sag
kommt immer anders bei dir an
als geplant
als geplant

Refrain
und wieder ist es das falsche Zimmer
in dem die Morgensonne flimmert
die falschen Schuhe vor meinem Bett
die jemand wie du nie getragen hätt'
bin wieder mal im falschen Film
in dem die falschen Leute spielen
die falschen Augen schauen mir beim Anziehen zu
und wieder mal bist es nicht du


der alles entscheidende Blick
nimmt keine Signale zurück
 

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