[S] Musiktheorie?

  • Ersteller systray
  • Erstellt am
systray
systray
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.03.15
Registriert
09.08.07
Beiträge
598
Kekse
3.645
Ort
Belgien!
Hi,

Ich bin mir nicht sicher, ob das hier rein passt, aber ich werde es trotzdem hier posten. Mein Problem ist, ich spiele in einer Band seit einem Jahr bald als Gitarist, davor 2 Jahre als Bassist in einer anderen Band. Ich habe aber langsam den Eindruck, dass mir Grundwissen der Musiktheorie einfach schlicht und weg fehlt. Ich kann nur Tabs lesen, weiss zwar, was 4/4 Takte sind, 1/8 | 1/4 | 1/2 Noten, Pausen, etc sind, jedoch kann ich keine Noten lesen, und kann mit dem Rythmus der Noten nichts anfangen. Ich wollte damals zur Musikschule, bin jedoch jetzt 18 und habe eher schlechte Erfahrungen mit Musikschule gemacht. Gibt es eine Möglichkeit, diese Mängel auszubessern? Eine Tonleiter kann ich jetzt wohl auf meiner Gitarre spielen, aber ich könnte nicht sagen, warum ein offener D Akkord nun nach "D" benannt wurde oder ähnliches.

Könnt ihr mir Bücher oder ähnliches vorschlagen, die mir vllt. helfen diese Lücken aufzufüllen? Bisher kam ich auch ganz gut so klar, jedoch denke ich oft, dass ich in dieser Hinsicht benachteiligt bin. Wir wollen auch eigene Musik machen, und bei mir scheitert es an der Musiktheorie, obwohl ich sehr viele Ideen hätte, aber sie nie wirklich aufschreiben kann.

MfG
 
Eigenschaft
 
Hi,
Könnt ihr mir Bücher oder ähnliches vorschlagen, die mir vllt. helfen diese Lücken aufzufüllen? Bisher kam ich auch ganz gut so klar, jedoch denke ich oft, dass ich in dieser Hinsicht benachteiligt bin. Wir wollen auch eigene Musik machen, und bei mir scheitert es an der Musiktheorie, obwohl ich sehr viele Ideen hätte, aber sie nie wirklich aufschreiben kann.
MfG

Natürlich kannst du das selbst lernen. Es geht nur darum, die STRUKTUR (!!!)in der Musik zu erkennen. Jede Tonleiter ist ein System, die Akkorde bauen darauf auf, die Wechselbeziehung zwischen den Akkorden basiert wiederum auf der Tonleiter.

Aber das ist kein Problem, um eine Tonleiter zu analysieren, brauchst du eigentlich nicht mal (schriftliche) Notenkenntnisse, sondern nur die Notennamen und die Fähigkeit, bis 24 zu zählen. ;)

Das ganze funktioniert über die Abstände der Töne zueinander, das ist der wesentliche Kern, den man erkennen muß. Dann kannst du alles selbst herleiten und mit der Zeit auswendig.

Im Prinzip sind die grundlegenden harmonischen Möglichkeiten viel geringer, als man anfangs glaubt. Es ist ein System, das man nur auf die verschiedenen Tonarten stumpf anwenden muß.

Das Wichtigste neben den Tonleitern (eigentlich nur der Dur-Tonleiter) ist der Quintenzirkel. Lerne den noch heute auswendig:

C-F-Bb-Eb-Ab-Db-Gb (=) F#-H-E-A-D-G-C

Hier sind alle 12 Töne (F# ist gleich Gb) in einer harmonisch relevanten Ordnung gesetzt. Wenn du Stücke spielst, kannst du erkennen, wie die Harmonien zueinander stehen.

Am Besten spielst du diese Reihe mal als Dominantsept-Akkorde, das sind die Akkorde mit der kleinen 7, also C7 - F7 - Bb7 usw., dann erkennst du sofort, was ich meine.

So, nun die Literaturhinweise, ich starte mit einem Link.

Noten lernen kannst du im Netz:
http://www.lehrklaenge.de/

Sehr gute Site für die Grundlagen, besonders was die Einführung in die Rhythmik angeht.

Wenn du die durch hast, brauchst du folgende Bücher:

- Harmonielehre von Dachs-Söhner, zwei Bände (ebay <10 €), die Einführung in die klassische Harmonielehre als Grundlage für alles Weitere. Übrigens ist die klassische Harmonielehre "einfacher" und verständlicher als die modernen. Alle moderne Musik beruht irgendwie auf der kl. HL.

- intensiver und meiner Meinung nach das beste jemals geschriebene Buch über die klassische Harmonielehre ist von Thomas Krämer: Harmonielehre im Selbststudium, ist nicht ganz billig, aber wirklich ein Segen.

- Dann die Klassiker unter den Harmonielehren:
Frank Sikora und Frank Haunschild, Sikora ist das bessere Buch, da studierst du aber vorneweg 1-2 Jahre dran, danach kannst du aber wirklich was.

- Als Gegenpol dazu kann ich dir den Pöhlert empfehlen: Grundlagenharmonik, ein 1000seitiger Trümmer mit vielen Bildern und Grafiken, sehr wirr, aber speziell für Gitarristen mit vielen Beispielen. Zudem vertritt er eine ganz andere Ansicht, nämlich die, daß Harmoniefolgen über den Quintfall, also den Quintenzirkel, stattfinden, während andere Harmonielehren davon ausgehen, daß über jeden Akkord eine neue Tonleiter gespielt werden müßte. Pöhlert dagegen sagt, du hast eine Tonleiter, und über die spielst du verschiedene Akkorde. Du kannst dir vorstellen, daß diese Denkweise massiv das Skalenüben minimiert ;)!

Das sollte für die nächsten 3-4 Jahre reichen und soll dir richig viel Spaß machen.
Wenn du mit den Büchern so nicht klar kommst, dann suche dir einen Lehrer, der zumindest Sikora intensiv kennt!

Wenn du dann soweit bist, schauen wir mal nach Hindemith und Kollegen...;)
 
Ich klinke mich jetzt mal hier ein...
Also ich kenne mich in der Harmonielehre zwar schon ganz gut aus, aber das meiste habe ich von meinem Lehrer, aus dem Internet oder mir selbst angeeignet.
Ich suche jetzt nach einem möglichst umfangreichen Buch als Literaturquelle, achschlagewerk und zur Weiterbildung.
Sikora ist schon (lange :redface:) auf meiner Merkliste, aber als Gegenpol hätte ich gerne etwas zur klassischen Harmonielehre, zumal ich 1. an dieser irgendwie hänge und 2. nächstes Schuljahr im Musik Leistungskurs sitzen werde, da werde ich mit Jazzharmonik nicht weit kommen.

PVaults schrieb:
intensiver und meiner Meinung nach das beste jemals geschriebene Buch über die klassische Harmonielehre ist von Thomas Krämer: Harmonielehre im Selbststudium, ist nicht ganz billig, aber wirklich ein Segen.

Klingt vielversprechend, mich würde trotzdem näheres dazu interessieren.
Also zum genaueren Inhalt. Es wäre mir schon recht, wenn es ein bisschen über die Basics hinaus gehen würde. Und wie bringt der Verfasser den Stoff rüber? Eher theoretisch (fänd ich auch nicht unbedingt schlimm) oder praktisch orientiert, mit beispielen?

Pöhlert klingt auch interessant, brauch ich früher oder später auch noch, aber erstmal was allgemeines :p
 
Ich empfehle(mal wieder) das Buch von Hermann Grabner "Allgemeine Musiklehre".
Es beschränkt sich zwar nicht auf die Harmonielehre, sondern befasst sich - wie der Titel sagt - mit der elementaren Musiklehre überhaupt. Allerdings denke ich, wenn man das Kapitel "Grundbegriffe der Harmonielehre" durchgearbeitet und verstanden hat, kommt man damit schon sehr weit.
Darüber hinaus besitzt man ein Nachschlagewerk, das immer einsetzbar ist.

Folgende Kapitel kommen vor:

- Elementarbegriffe
- Intervallen- und Skalenlehre
- Grundbegriffe der Harmonielehre
- Grundbegriffe der Melodielehre
- Grundbegriffe des Kontrapunktes
- Grundbegriffe der Formenlehre
- Kleine Instrumentenkunde

Was speziell das Kapitel "Harmonielehre" angeht, besteht folgende Gliederung:

I. Der Dreiklang (Vom Aufbau des Dreiklangs bis zur Lagenveränderung und den Umkehrungen)

II. Tonalität

III. Dissonierende Akkorde

IV. Erweiterung der Tonalität

V. Modulation

VI. Die Entwicklung der Harmonik bis zur Gegenwart

VII. Systeme der Harmonielehre (Vom Generalbaßsystem bis zu Hindemiths "Unterweisung im Tonsatz")

Alle Kapitel enthalten Notenbeispiele aus der Literatur und im Anhang gibt es Aufgaben zur Harmonielehre.

Der Link dazu:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3761800614/ref=nosim/mbo-21
 
Klingt auch interessant. Schade ist nur, dass es das Buch weder bei MS noch bei Thomann gibt, dann hätte ich es bei der nächsten Saitenbestellung mitbestellt, aber daran sollte nicht scheitern.
Wenn trotzdem noch jemand was zum Krämer oder einer Alternative zu sagen hat, immer her, ich bin ab morgen im Urlaub und kann ohnehin erst danach bestellen.
 
Hallo,

da gibts jede Menge Bücher, die Du auch ohne Probleme zu Hause durcharbeiten kannst.

Ich würde mir da mal ein Grundlagen-Buch anschaffen. So wie es schon die ganz kleinen lernen, damit Du die Basis hast. Ich denke, das reicht auch aus.

Schau mal hier: Musiktheorie

Viele Grüße
 
Wenn es Dir natürlich doch alleine zu schwer fällt, würd ich mich mal nach einen Kurz umschauen. Mit Gleichgesinnten zu lernen ist doch oft einfacher.

Viele Grüße
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben