Daumenhaltung der Greifhand

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Spectre
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Hallo,

erstmal etwas zu mir:
Ich hab schon vor einer ganzen Weile versucht;) Gitarre zu spielen.
Und nur mit ein paar Tipps eines Kumpels angefangen mir es selber bei zu bringen.
Über ein paar Akkorde und leichte Riffs bin ich nie hinaus gekommen.
Aus beruflichen Gründen, gab es dann eine längere Pause.

Jetzt hab ich wieder Zeit und Motivation mich wieder richtig rein zu hängen.
Und da ich sowieso fast von Null anfange, könnte ich vielleicht einen gravierenden Fehler in meiner Technik ausmerzen.

Zu meinem Problem:
Inzwischen kenne ich die richtige Haltung des Daumens der Greifhand: Hinter dem Mittelfinger und im 90° Winkel zum Griffbrett.
Meiner Haltung sieht dagegen so aus: Der Daumen ist 2-3cm vor dem Zeigefinger in Richtung Kopf und parallel zum Griffbrett.

Ich finde meine Haltung durchaus bequem, und muss mich dagegen um die "Norm-Haltung" einzunehmen eher verrenken.
Mit dem kleinen Finger kommt ich so auch "überall" gut hin, ich hab nur ein kleines Problem, dass ich beim Spielen und einer Handbewegung von den höheren Bünden zu den tieferen Bünden mit dem Daumen teilweise "umsetzen" muss.

Meiner Frage ist nun:
Ist meine Haltung des Daumens der Greifhand gut möglich oder bekomme ich früher oder später massive technische Probleme in mein Spiel, weshalb ich mir, auch wenns schwer fällt, die optimale Haltung angewöhne?

MfG
Spectre
 
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Hmm... also die Haltung an sich ist denke ich teilweise sinnvoll, z.B. bei Punk. Wenn man nur Powerchords spielt, dürfte das nicht so tragisch sein.
Aber wenn du später über mehrere Bünde solieren willst, könnte das ein Problem darstellen, da du so die Finger nicht ganz so weit zu den Seiten bewegen kannst.
Und ich kann mir auch vorstellen, dass Barrees ziemlich schwierig (unmöglich?) sauber zu greifen sind

Edit: Also ich habe grade mal ganz bewusst drauf geachtet:
Ich halte meinen Daumen nicht im 90 Winkel zum Hals, sondern eher 45° und auf der Höhe des Zeigefingers. Das finde ich am bequemsten und ich kann alles super spielen, ohne dass sich was verspannt
 
Was du zuerst beschreibst ist die typische klassische Haltung, damit kann man bestimmt alles spielen, sieht aber etwas beknackt aus, da man die Gitarre ja auch anders dabei hält.
Man sollte auf keinen den Daumen in der Mitte längs des Halses Richtung Kopfplatte (90° zu den Bundstäben) halten, das kostet zuviel Kraft.
Ich persönlich greife locker um den Hals, spiele bei Akkorden oft mit dem Daumen den Basston auf der E- und A- Seite und wenn nicht, dämpfe ich die Bassseiten damit ab.
Dadurch kann man auch bequem mit dem Zeigefinger die dünnen Saiten abdämpfen, welche nicht gespielt werden sollen.
Alles in allem ist mein Handgelenk immer locker und fast immer in der gleichen Position, bei Soli und Akkorden.
Aber der typische Klassiker sollte sowas besser nicht sehen...
 
Boah! Ich hab jetzt Saite zweimal mit "e" geschrieben...
 
Ich beim Powerchord spielen den Daumen in der Mitte des Halse.

Sonst schau ich das das der Daumen auf der oberseite des Halses liegt;)
 
Danke für die Beiträge.

Ich werde wohl meine "falsche" Daumenhaltung beibehalten.
Außerdem, was das Spreizen der Finger angeht, Zeigefinger auf dem 1. Bund und kleiner Finger auf dem 5. geht z.b. noch gut.
 
Spectre schrieb:
Danke für die Beiträge.

Ich werde wohl meine "falsche" Daumenhaltung beibehalten.

Versuch lieber umzustellen :)
Ich hatte genau deine Haltung und habe nach ein paar Monaten intensiv ueben und hier speziell viel Barre, richtig Probleme mit dem Zeigefinger bekommen. Da wird das Gelenk ziemlich bloed belastet und das raecht sich irgendwann.

Es ist am Anfang ziemlich unangenehm den Daumen richtig in Position zu bringen, aber nach 2 Wochen hat man die alte falsche Haltung schon vergessen.
Ich hab grad die ganze Entwicklung durchgemacht. Voellig falsche Haltung mit Daumen auf der E oder A Saite, dann umgestellt auf deine jetzige (Daumen Richtung Kopfplatte), wobei ich die Haltung noch aus meiner Akustikzeit kannte, und nun endlich die richtige Haltung hoffe ich. Plötzlich tut der Finger nicht mehr so arg weh und ich komme mit subjektiv weniger Kraft aus.

cu
martin
 
Alte Streitfrage, die Du da stellst. Darüber schlagen sich manche die Köppe ein.

Also ich hab 8 Jahre auf ner Konzertgitarre ganz klassisch gelernt "Affengriffe" mit dem Daumen bringen bei so einem breiten Griffbrett nur Probleme. Ich bin dann auf E-Gitarre umgestiegen. Wenn ich die spiele, nutze ich die gleiche Technik und fahre eigentlich gut damit. Ist imo ein Vorteil, weil alle 4 Finger stets parallel zu den Seiten/ dem Hals stehen und damit einfaches und platziertes Greifen ohne viel Druck möglich ist. Es ist aber zunächst eine ziemliche Umgewöhnung, weil es eine eher "unnatürliche" Handhaltung ist. Ich kann mich noch erinnern, dass mein damaliger Lehrer am Anfang unglaublich viel korrigierend eingreifen musste. Ich glaube daher, dass man sich so eine "klassische Haltung" kaum alleine beibringen kann. Ist sowieso die Frage, ob man sich das für die E-Gitarre wirklich antun sollte. Bei manchen Techniken, z.B. bei Vibrato oder Bendings im Blues ist es manchmal besser, auch das Handgelenk einzusetzen. Guck Dir doch nur mal E. Clapton oder B.B.King oder S. Lukather an, wie die ihre Gitten halten. Die verziehen zwar oft ihr Gesicht, aber wahrscheinlich nicht, weil sie Schmerzen durch die falsche Handhaltung haben.:cool: Wenn Du Dich aber für die klassische Handhaltung entscheiden solltest, dann solltest Du das mit einem Lehrer gemeinsam üben, sonst kommt nix dabei raus.
Hau rein.

Gruß
shirker
 
Klassisch heissts ja der daumen sollte nicht ueber das griffbrett hinaus schauen (90 Grad zum Brett Balh blah blah).
Ich bin aber der Meinung das jeder so spielen soll wie es ihm am besten liegt.
Zu den Vor- und Nachteilen: Die "falsche" daumenhaltung kann auch vorteile bringen. z.B. kann man mit dem Daumen die E seite greifen und hat somit einen zusaetzlichen finger frei. kann somit z.b den Chord spielen:

e-1
B-1
G-0
D-3
A-3
E-1 < mit Daumen :eek:

jetz mach des mal mit klassischer Daumenhaltung. (ohne Missbildung eines 6. Fingers!)
 
versuch lieber umzustellen.
Es mag dir zwar anfangs einfacher vorkommen aber du musst dich immer am Daumen Orientieren. Ausserdem frag ich mich ob du mit deiner Haltung genug gegendruck aufbauen kannst um sauber zu spielen.

Machs besser jetzt richtig. Später wird das immer schwerer werden deine Haltung umzustellen.
 
Lucky_Strike schrieb:
Klassisch heissts ja der daumen sollte nicht ueber das griffbrett hinaus schauen (90 Grad zum Brett Balh blah blah).
Ich bin aber der Meinung das jeder so spielen soll wie es ihm am besten liegt.
Zu den Vor- und Nachteilen: Die "falsche" daumenhaltung kann auch vorteile bringen. z.B. kann man mit dem Daumen die E seite greifen und hat somit einen zusaetzlichen finger frei. kann somit z.b den Chord spielen:

e-1
B-1
G-0
D-3
A-3
E-1 < mit Daumen :eek:

jetz mach des mal mit klassischer Daumenhaltung. (ohne Missbildung eines 6. Fingers!)

Das würde ich so gerne können. Leider hat mein Daumen eine irreparable (nach heutigem Stand der Technik) Missbildung, so dass ich mein Daumen da nicht umknicken kann. Somit muss ich immer zu den klassischen Barrees grefien.
 
Ich hab mir das hier nochmal durchgelesen und ich glaube wir reden hier ein bischen aneinander vorbei.

Um es besser zu verdeutlichen, behelfe ich mir mal mit einigen Bildern. Denn ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte. (Um keine Urheberrechte an den Bildern zu verletzen verlinke ich die ganzen Seiten).

http://www.guitarprinciples.com/Guitar_Technique/left hand shots.htm
Die obenen 2 Bilder zeigen die klassische Haltung, die 3 unteren Bilder zeigen die "Affenhaltung", also ein übergeifen des Daumens.

Die Haltung die ich meine ist aber anders:
http://www.nl-guitar.com/page12.htm (oberstes Bild)
Der Daumen ist dabei meist parallel zum Griffbrett.

Nach langer Suche mit google nach einem Musiker der diese Art und Weise sichtbar an den Tag legt, bin ich doch noch fündig geworden: Tom Morello.
http://www.mrx.no/Audioslave/tom_morello_audioslave_rage_agains_the_machine_guitarist.html
http://www.djurvall.burken.nu/Hultsfred_03/218 - Audioslave, Tom Morello.jpg

Tom Morello spiel zwar nicht ausschließlich diese Haltung, da er auch den "Affengriff" benutzt, aber es ist immerhin ein bischen beruhigend dass auch ein gute Gitarrist so spielen kann. :rolleyes:
 
Hallo :),

ich habe auch mal eine Frage zur Greifhand.
Besonders wenn ich Töne auf der tiefen E-Saite spiele, ist mein Handgelenk extrem eingeknickt. Das passiert automatisch, wenn ich den Daumen hinter dem Hals lasse, sodass er nicht herausguckt. Durch diese Haltung ist die Spannweite meiner Finger viel größer. Nun hatte hier im Board mal irgend jemand geschrieben, dass es nicht gut für die Sehnen ist, wenn das Handgelenk so abgeknickt ist. Stimmt das?
Hier mal ein Beispiel, bei dem mein Handgelenk nun ziemlich abknickt:

------------------
-----------------
-----------------
----------------
----------------
--3---5---3-----
 
ich habe auch mal eine Frage zur Greifhand.
Besonders wenn ich Töne auf der tiefen E-Saite spiele, ist mein Handgelenk extrem eingeknickt. Das passiert automatisch, wenn ich den Daumen hinter dem Hals lasse, sodass er nicht herausguckt. Durch diese Haltung ist die Spannweite meiner Finger viel größer. Nun hatte hier im Board mal irgend jemand geschrieben, dass es nicht gut für die Sehnen ist, wenn das Handgelenk so abgeknickt ist. Stimmt das?

Erstmal Respekt: Gibt nicht viele Leute, die für ihr Anliegen einen über zwei Jahre alten Thread reaktivieren... ;)

Ich bin kein medizinischer Fachmann, aber aus meiner Gitarristen-Erfahrung würde ich Folgendes sagen:

Alle verkrampften Haltungen und insbesondere solche, die wehtun, sind auf Dauer nicht gut. Wenn du das Gefühl hast, du könntest irgendwas nur "mit Gewalt" hinkriegen, machst du was falsch.

Wenn du mit einer extrem stark angewinkelten Handhaltung Probleme hast, entspanne das Handgelenk eben ein wenig.

Ich wüsste jetzt aber nicht, warum speziell diese Haltung besonders schlecht für die Sehnen sein sollte. Klar, auf einer Seite der Hand werden die etwas gedehnt. Aber sowas hat man in vielen Situationen, unter anderem auch im Sport.

Vermutlich tickt jeder da etwas anders, aber wenn ich Probleme mit den Sehnen hatte, waren das immer Extrembendings oder extreme hammer-on und pull-off Orgien.

Kurz: Ich denke nicht, dass das Anwinkeln des Handgelenks an sich so furchtbar gefährlich ist. Ist halt wie immer: nix übertreiben und aufhören, wenn's wehtut.
 
Erstmal Respekt: Gibt nicht viele Leute, die für ihr Anliegen einen über zwei Jahre alten Thread reaktivieren... ;)

Ich bin kein medizinischer Fachmann, aber aus meiner Gitarristen-Erfahrung würde ich Folgendes sagen:

Alle verkrampften Haltungen und insbesondere solche, die wehtun, sind auf Dauer nicht gut. Wenn du das Gefühl hast, du könntest irgendwas nur "mit Gewalt" hinkriegen, machst du was falsch.

Wenn du mit einer extrem stark angewinkelten Handhaltung Probleme hast, entspanne das Handgelenk eben ein wenig.

Ich wüsste jetzt aber nicht, warum speziell diese Haltung besonders schlecht für die Sehnen sein sollte. Klar, auf einer Seite der Hand werden die etwas gedehnt. Aber sowas hat man in vielen Situationen, unter anderem auch im Sport.

Vermutlich tickt jeder da etwas anders, aber wenn ich Probleme mit den Sehnen hatte, waren das immer Extrembendings oder extreme hammer-on und pull-off Orgien.

Kurz: Ich denke nicht, dass das Anwinkeln des Handgelenks an sich so furchtbar gefährlich ist. Ist halt wie immer: nix übertreiben und aufhören, wenn's wehtut.


Erstmal danke für die Antwort :).

Ich hatte bisher noch keine Probleme mit dieser Handhaltung. Allerdings würde mich mal interessieren, wie andere diese Sache lösen. Ich kann mir nämlich irgendwie nich vorstellen, wir man anders zB solche Stellen lösen sollte, wie ich in meinem vorherigen Post gezeigt habe.
 
Hallöli,

also bei Profis die 20, 30 oder mehr Jahre im Geschäft sind sieht man die "lustigsten Handhaltungen". Der Daumen wird ja auch gerne benutzt um, den Hals umschlugen, die tiefe E-Saite runter zu drücken.
Jedem "klassischen Spieler" mit erstklassiger Handhaltung dreht es da den Magen rum. Trotzdem kann man so eine Haltung nicht verteufeln. Es kommt drauf an was man spielt und auch wie man persönlich in seiner Musikrichtung am besten spielen kann.

Ich habe vor 28 Jahren diesen Auftritt live gesehen: http://www.youtube.com/watch?v=2MrK9-6LEpE
ZZ Top war damals keine New Comer Band - und sie spielen immer noch. Schaut euch die Handhaltung von Billy Gibons an. Das ist alles andere als die ideale Handhaltung - aber er kommt prima damit zurecht - und er ist wohl einer der geilsten Trio-Gitarristen, die es gibt. Er spielt Rhythmus und Solo Gitarre. Er mag kein Hochgeschwindigkeits-Griffbrett-Turner mit seiner Handhaltung geworden sein, aber er ist meiner Meinung nach einer der 10 geilsten Gitarristen dieser Welt.

Es mag eine "sehr gute Haltung" geben. Aber man kann auch nicht sagen, dass Haltung XYZ grundsätzlich verwerflich ist. Man sollte zwar auf die Alten Hasen hören, aber auch seinen eigenen Weg finden.

Gruß
Andreas
 
Ich hatte bisher noch keine Probleme mit dieser Handhaltung. Allerdings würde mich mal interessieren, wie andere diese Sache lösen. Ich kann mir nämlich irgendwie nich vorstellen, wir man anders zB solche Stellen lösen sollte, wie ich in meinem vorherigen Post gezeigt habe.

Zum einen kann man die Belastung fürs Handgelenk oft etwas vermindern, indem man den Hals der Gitarre etwas von sich weg dreht und/oder höher oder niedriger hält (je nachdem was angehnehmer ist - da ist ein wenig Experimentieren angesagt).

Zum anderen kommt man in der Praxis nicht soo häufig in die Situation, dass man die Finger auf den unteren Saiten wirklich ganz exakt von oben aufsetzen muss. Meist spielt man (oder frau) ja in tieferen Regionen doch eher Akkorde. Da ist es nicht ganz so wild, wenn man etwas schräg greift. Im Gegenteil: Bei Barrées müssen die Finger ja flach aufliegen.

Schnelle Läufe, Legato-Spiel oder Tapping, wo es wirklich auf eine möglichst optimale Handhaltung ankommt, finden ja doch eher auf den hohen Saiten statt, wo es einfacher ist, die Finger senkrecht aufs Griffbrett zu setzen.

Generell muss man es mit der korrekten Handhaltung auch nicht übertreiben. Mit ein bisschen Erfahrung merkt man, wann man wirklich alles möglichst gut machen muss (weil man's sonst technisch nicht hinkriegt) und wann man sich eine etwas entspanntere Griffhaltung erlauben kann.

EDIT: Was Cadfael sagt, ist ganz wichtig: DIE perfekte Haltung gibt es ohnehin nicht. Letzten Endes muss man sich eine Technik erarbeiten, mit der man zurechtkommt. Das sieht bei unterschiedlichen Menschen eben unterschiedlich aus.
 
Also bei mir is das immer etwas unterschiedlich selbst bei Akkorden.
Wenn ich normale offene akkorde spiele dann lass ich den dauemn fast immer an der selben Stelle er dient mir zur orientierung, und je nach akkord is er eben paralleler oder gewinkelter zum griffbrett
 

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