Keine Ahnung von Nix, will aber lernen

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ZamZombie
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Hallo,
Wie im Titel schon angegeben, habe ich eig (sogut wie) gar keine Ahnung von Musik Theorie,
ich kenne die Dur tonleiter (C-D-E-F-G-A-h-C') aber das war's dann eigentlich auch schon.
Da ich aber ein begeisterter Autodidakt an der Gitarre und teilweise auch am Klavier bin und auch schon das ein oder andere Liedchen geschrieben habe würde ich gerne viel mehr über Theoretische Musik lernen.
Ich spiele zwar schon seit nunmehr fast 3 Jahren Gitarre, habe mich aber niemals wirklich mit der Theorie auseinander gesetzt und nun komm ich so langsam an einen Punkt an dem ich ganz gerne auch mal lernen wie ich improvisiere usw. (Ich weiß dafür gibt's Workshops, aber ohne grundlegendes wissen is wenig mit verstehen^^).
Deshalb frag ich euch: Was soll ich mir als erstes ansehen wenn ich etwas über Musik lernen will und wie sollte ich am besten vorgehen?

Wäre wirklich super nett von euch wenn ihr mir helfen würdet. =)
Mit freundlichen Grüßen
Der Zombie :p
 
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Ich hab mit meinem Lehrer zu Beginn meines "viermonatigen" Jazzgeübe für die Bigband angefangen mit Dreiklängen und Vierklängen über die Cdur Tonleiter. Damit lernt man schonmal die "0815"-Akkorde einer Tonart. Dazu könnte man noch die Bezeichnungen wie Tonika, Dominante,... noch lernen.
Wäre jetzt mein kleiner unbedeutender Vorschlag. :D
 
Hallo,
Wie im Titel schon angegeben, habe ich eig (sogut wie) gar keine Ahnung von Musik Theorie,
ich kenne die Dur tonleiter (C-D-E-F-G-A-h-C') aber das war's dann eigentlich auch schon.
Deshalb frag ich euch: Was soll ich mir als erstes ansehen wenn ich etwas über Musik lernen will und wie sollte ich am besten vorgehen?

Hier ein Mini-Kurs:

Als Erstes setzt du dich an dein Klavier und spielst einmal diese Tonleiter.

Dann schaust du dir die Abstände zwischen den einzelnen Tönen an und merkst dir die Abstände. Abstände werden Intervalle genannt, daher schau nach, wie Intervalle benannt werden. Das Ergebnis, das du selbst ermittelt hast, kannst du im Netz prüfen. ;)

Zähle und merke dir, wieviele Töne diese Tonleiter hat, das System, das dahinter steckt, wird Diatonik oder Heptatonik genannt.

Dann lernst du die Töne kennen, die du bisher mit der C-Dur-Tonleiter nicht gespielt hast: Diese Töne liegen nämlich auf den schwarzen Tasten. Dieses Tonsystem nennt man Pentatonik. Zähle auch hier wieder die Abstände und merke sie dir.

Das pentatonische System ist im Heptatonischen System enthalten. Suche es in der Heptatonik, schau also, wo es liegt und welche Töne nicht enthalten sind und merke dir alles.

Wenn du die C-Dur-Tonleiter spielst, wirst du dich gefragt haben, warum man mit dem Ton C beginnt und nicht mit irgendeinem anderen Ton. Nun, du brauchst den Ton C, um in C-Dur zu spielen. Wenn du die gleiche Tonleiter auf dem 6. Ton, dem Ton A, beginnst, spielst du eine A-Moll-Tonleiter. Wohlgemerkt, du nimmst exakt die gleichen Töne und startest einfach mit diesem Ton A statt C, und schon hast du die sogenannte "Paralleltonart" A.

Diese zwei Tonleitern mußt du dir absolut merken, viele andere Tonleitern kannst du ganz einfach davon ableiten, wenn du etwas weiter bist.
Wenn du D-Dur spielen willst, überträgst du einfach die Dur-Struktur, die du unter C-Dur auswendig gelernt hast, und startest einfach mit dem Ton D, das ist alles.

Akkorde baust du, indem du immer einen Ton der Tonleiter ausläßt, du spielst also den 1., 3. und 5. Ton - das ist die kleinste Form von Akkorden, der Dreiklang. Richtig interessant wird es ab den Vierklängen. Untersuche, wie ein Dur-Akkord zustande kommt, indem du die Abstände zwischen den einzelnen Akkordtönen wieder zählst - du kannst sie natürlich auch über die Abstände der einzelnen Töne in der Tonleiter errechnen. ;)

Wenn du die anderen Akkorde untersuchst, wirst du feststellen, daß das gar nicht so viele Akkorde sind. Wichtig ist zu wissen, daß Akkorde natürlich auch wieder gedreht werden können, wenn also dein Akkord C-E-G-H heißt, dann ist H-E-G-C oder G-C-H-E der gleiche Akkord, klar?

Ach ja, du solltest unbedingt wissen, wieviele Töne nun da sind und wie sie heißen.

Wichtig ist auch zu wissen, wie Rhythmik, Metrum etc. funktionieren, das findest du auf obiger Wegsite, schau dir das genau an. Spiele damit herum, probiere selbst aus, wie und warum ein Rhythmus funktioniert, das ist das Wichtigste.

Baue deine Erkenntnisse sofort in dein Spiel ein, wenn du versuchst zu improvisieren!

Was dir nun klar geworden sein sollte, ist die Tatsache, daß hinter der Harmonielehre eine Struktur steckt, die du einmal entdecken und lernen mußt. Und dieses System mußt du einfach auf alle Töne übertragen, dann kannst du in jeder Tonart spielen, und das ist wichtig, weil alle Tonarten über verschiedene Wege miteinander verbunden sind.

Achte auch darauf, welche WIRKUNG welcher Akkord hat, also ob er so klingt, als daß es liegenbleiben kann oder ob das Ohr verlangt, daß der Akkord in einen weiteren leitet bzw. mündet.

Teste mal den Unterschied:
C-E-G-H und G-H-D-F

Welcher der beiden Akkorde erzeugt eine Spannung, also dem Gefühl, daß der Akkord so nicht stehenbleiben kann? (Manche sprechen sogar von tonaler Schwerkraft...)

Akkorde mit hohem Spannungscharakter sind das elementare Wesen der Musik, denn sie führen das Ohr weiter, von einem Ton zum anderen. In Ruhephasen bzw. zum Abstoppen des Flusses verwendet man dann eben Akkorde, die nicht weiterleiten.

Neben dem Tonordnungssystem über die Tonleitern kann man die Töne über ein weiteres System ordnen, daß faszinierenderweise dem musikalischen Hören extrem entgegenkommt:

Einem Ring aus lauter Quinten, Quintenzirkel genannt, der alle Töne erfasst und in einem Ring ordnet. Lerne den Quintenzirkel unbedingt so schnell es geht auswendig, denn er ist der Schlüssel zum musikalischen Verständnis. Du wirst ganz schnell hören lernen, daß fast alle Akkordverläufe dem Quintenzirkel folgen, nämlich entgegen dem Uhrzeigersinn. Dieses Phänomen nennt man Quintfall, weil die Akkorde im Quintabstand "abfallen".

Weiterhin ist es dir damit möglich, ganze Teilsequenzen von Stücken augenblicklich zu merken oder immer wiederkehrende Akkordverbindungen zu erkennen. Schau dir bitte die klassische Kadenz an, auch die Fachbegriffe Tonika, Dominante bzw. Dominantseptakkord und Subdominante, die beschreiben nämlich Richtungswechsel im Quintenzirkel.

Du must also alles selbst probieren, wenn du das lernen willst. Das bedeutet viel Arbeit, aber auch viel Erfolg.

Du kommst auch viel schneller voran, wenn du lieber zwei Stunden über derartige Dinge nachdenkst und im Kopf übst, als stumpf zwei Stunden lang Tonleitern zu üben.
Am nächsten Tag wirst du dich wundern wie schnell du für dich vorher unmögliche Dinge erlenrnen kannst.

So, das war´s für´s erste. Gruß.
 
Um das jetzt nicht total falsch zu verstehen, mit Abständen meinst du zB wie viele schwarze Tasten zwischen den Weißen liegen usw? Also dass von beispielsweise c bis e drei Tasten dazwischen liegen? Oder habe ich da was falsch verstanden?:confused:
 
Um das jetzt nicht total falsch zu verstehen, mit Abständen meinst du zB wie viele schwarze Tasten zwischen den Weißen liegen usw? Also dass von beispielsweise c bis e drei Tasten dazwischen liegen? Oder habe ich da was falsch verstanden?:confused:

Ganz genau. Und es gibt ja Stellen, an denen eben keine schwarze Taste dazwischen liegt.
Bei deinem Beispiel:

C - (C# - D - D# -) E => 4 HALBTONSCHRITTE oder 2 GANZTONSCHRITTE.

Wenn du bei D anfängst, und das Schema überträgst, klingt es genau gleich, aber eben höher. Das Ohr denkt aber nicht absolut, sondern relativ, und deshalb kann es erkennen, wenn ein Schema übertragen ist, unabhängig von der Tonhöhe.

Mit D:
D - (D# - E - F -) F# => 4 HALBTONSCHRITTE oder 2 GANZTONSCHRITTE.

Auf einer Gitarre (bzw. Saiteninstrument) kannst du das ganz praktisch auf dem Griffbrett sehen, weil du mal nur einen, meist jedoch zwei Bünde weitergehen mußt, wenn du auf einer Saite die Tonleiter spielst.

Das Schöne an einer Tastatur ist, daß man sich die gesamte Theorie selbst über die Analyse der Tastatur selbst herleiten kann. Und was man da verstanden hat, kann man auch sehr bald spielen UND hören, d.h. du bist dann in der Lage, Harmoniewendungen wiederzuerkennen - ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man sich Songs raushören muß oder jammt. Wenn du selbst Songs schreibst, kannst du (emotionale) Wirkungen gewisser Wendungen sofort dort anwenden, wo du sie willst und mußt sie nicht suchen, sondern du (er-)kennst sie. Zudem kannst du sie variieren, was nur geht, wenn man versteht, was man macht.

Wichtig ist wirklich, die Dinge, die man erkennt, beim Improvisieren zu üben, sonst bringt das nichts und man wird ein steifer Tonsetzer, ich glaube kaum, daß das dein Idealziel ist...

Und wenn du dir diesen Tonfächer im Kopf angelegt hast bzw. verinnerlicht, kannst du beim freien Spielen all diesen theoretischen Krempel wieder vergessen - nur nicht beim Songschreiben...;)
 
Noch nie war es so leicht, sich zu informieren und zu lernen (s.o.), und noch nie fiel es einer generation so schwer, davon gebrauch zu machen.
"Ich esse meine suppe nicht, nein, meine suppe ess ich nicht!" Kasper lässt grüßen.
 
Günter Sch.;2971016 schrieb:
Noch nie war es so leicht, sich zu informieren und zu lernen (s.o.), und noch nie fiel es einer generation so schwer, davon gebrauch zu machen.
"Ich esse meine suppe nicht, nein, meine suppe ess ich nicht!" Kasper lässt grüßen.

Mag wohl stimmen, was aber auch wahr ist dass es schon immer intollerante Menschen gab die statt zu helfen lieber dummes Zeugs reden, was zwar bei weitem lustiger aber in derselben weise nutzlos ist wie die Generation welche nichts mit den ihnen gegebenen Kapazitäten anzufangen weiß.
Vielen dank Herr Oberstudienrat für das Augenöffnen, dadurch werde ich garantiert zum 2. Mozart oder übertrumpfe Bach und ganz nebenbei zieh ich auch noch Haydns Künste in den Dreck.:great:
 
N´abend,

sag mal, ZamZombie, warum so dünnhäutig? Das ist mit der Konversation doch so wie auch in der Musik: Nur glatte Klänge mag doch auch keiner hören (der aus dem Kinderalter raus ist), etwas Reibung und Spannung darf schon sein. Freu´dich über das Feedback an sich und antworte darauf, dass es gerade die unüberschaubare Vielfalt an durchaus guter Literatur und Quellen ist, welche dich zu deiner Frage motiviert hat; oder das ein Forum wohl kein Interesse an einem "Fragen-Low-Cut" haben kann.

Zum Thema: Ich meine, die Literatur für "Einsteiger" mit ihren verkürzten, auf einfach getrimmten, irgendwo abgeschriebenen Erläuterungen macht es nicht wirklich einfacher, Musiktheorie zu verstehen. Daher: Lies auf jeden Fall die ersten 100 Seiten von Frank Sikora, Neue Jazz Harmonielehre. Den Rest kannst Du ja peu a peu später lesen.

Gruß

Ach ja, wenn sicher einer für dich, zB so wie PVaults oben, richtig Mühe macht, sagt man in Mitteleuropa (und anderswo) einfach mal "cool, vielen Dank".
 
da du dich als begeisterten autodidakten bezeichnest wirst du wohl mit meinem tip nicht so viel anfangen können. dennoch:
such dir einen klavierlehrer. sag ihm dass du einen schwerpunkt auf musiktheorie legen willst. er wird dir die "richtigen" stücke raussuchen und neben dem spielen könnt ihr sie dann auch theoretisch besprechen. so erlernt man tonarten, akkorde und deren wirkung, kommt mit trugschlüssen, modulationen und kontrapunktik in berührung. man spielt fugen, sonatensätze, ... man spielt alte kirchentonarten, typisch klassisches, typisch barockes, typisch romantisches. alle aspekte der musik kann man nicht nur lesen sondern auch erspielen und erfühlen. ich würde daher die theorie (habe mal formen, gattungen und harmonielehre dazugezählt) immer sehr eng mit dem instrument verknüpfen. bei mir klappte das immer viel besser.

PVaults geht schon richtig zur sache. mit einem lehrer kannst du das tempo selbst bestimmen. der sollte merken wann du noch überfordert bist. es ist klasse wenn man jemanden hat den man mit solchen fragen löchern kann. ein wenig neugier gehört allerdings dazu...
 
Zuallererst möchte ich euch allen mal danken dass ihr mir so freundlich helft :) (Denn das ist ja nicht unbedingt selbstverständlich dass man sich so viel mühe macht um jmd wildfremden die Musiktheorie näher zu legen).
Ich werde mich dann jetzt mal eine Weile mit den Hilfestellungen, Workshops und Tipps die ihr mir gegeben habt beschäftigen.

Um die Sache mit dem Klavierlehrer anzusprechen: Ja, das währe sicherlich 'ne tolle Sache, nur leider fehlt mir dazu das Geld, denn ich muss als armer Schüler auch schauen wie ich mein doch recht teures Hobby finanziert kriege und da bleibt leider nicht viel übrig.

Im übrigen, um mich bei 'roofonfire' zu rechtfertigen (ja, so egomanisch muss man mal sein^^):
Ich habe wirklich nichts gegen gesunde Kritik und freundliche anweisungen etwas in gewisser Weise anders zu tun, aber ich finde es unpassend jemanden in ein, nennen wir es, schlechtes Licht zu rücken, nur weil er in einem Forum, in dem es durchaus üblich ist zu fragen und zu diskutieren, fragt wo er informationen zu einem gewissen Thema findet, bzw ob jmd ihm welche geben kann.
Natürlich könnte ich auch bei google einfach mal auf gut Glück mich durchklicken, wüsste dann aber wahrscheinlich nicht wo ich anfangen soll und deshalb war ich ein kleines bisschen, wütend kann man es nicht nennen, aber doch in gewisser weise gekränkt, wobei das auch noch ein bisschen zu extrem ausgedrückt ist.
Jedenfalls tut es mir leid wenn ich irgendwem mit meiner sehr direkten Ausdrucksweise auf den Schlips getreten bin.
In diesem Sinne wünsche ich, als freundlicher Westeuropäer ;) eine ruhige und erholsame Nacht.
 
Ich werde mich dann jetzt mal eine Weile mit den Hilfestellungen, Workshops und Tipps die ihr mir gegeben habt beschäftigen.

Mein Rat: Analysiere erst einmal die Dur- und die Moll-Tonleiter, dann schaust du dir die sieben Stufen an (also C-Dur, du beginnst aber z.B. auf D...), dann erweiterst du das mit den Septimen usw.

Wenn du das gemacht hast, wird dir schon so viel klar, daß du mit der Literatur alleine klar kommst. Wenn du das nicht machst und ohne Lehrer arbeiten willst, rate ich dir, es ganz zu lassen, weil du dann nie erkennen kannst, daß die Theorie in der Form immer unabdingbar mit der Praxis zusammenhängt.

Ohne Theorie kannst du nie "intelligent" spielen. Ohne Praxis nützt dir alle Theorie rein gar nichts. Nur wenn du beides verbindest, funktioniert die Theorie auch in der Praxis und umgekehrt...
 
Buch ist für Gitarre allgemein, geht also "immer"...
 
Dass es mir Arbeit machen wird, davon bin ich ausgegangen^^
danke für die Tipps =)
 
Hi ZamZombie

Es gibt ja verschiedene Herangehensweisen.
Hier ist eine kleine Hilfestellung für die Gehörbildung.

Lade dir die Demo von >Band in a box<



Mach einen Rechtklick auf das Akkordsymbol C, das beim ersten Start zu sehen ist.
Wähle den Chordbuilder.
Der ist selbsterklärend.
Hier hast du eine schöne Möglichkeit auch schrägste Akkord mal klingen zu hören.

(Band in a Box) kann noch mehr :))))
gruss
bonito369
 

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