3dB sind mehr als man im ersten Moment denken mag, da die Steigerung mWn logarithmisch und nicht linear erfolgt...
Und jetzt rate mal, warum man das Dezibelmaß eingeführt hat...eben genau deshalb. Man kann einfach addieren statt zu multiplizieren usw, es ist einfach greifbarer, weil das Dezibel eben an die Hörgewohnheiten des Menschen angenähert ist.
Beispiel:
+6dB empfindet der Mensch als doppelt so laut.
Angenommen Herr GP hat einen Gitarren-Röhrenverstärker mit 2W bei einem Wirkungsgrad der Box von 106dB/1W/1m und er steht einen Meter vor seinem Verstärker. Wie laut ist es da jetzt? Unbewertet (dBA lassen wir jetzt weg, dazu siehe
Schalldruckpegel).
Also der Verstärker von Herr GPAC wäre daher nach den geltenden Gesetzmäßigkeiten so laut:
SPL = SPL0 + 10 * log (P/P0)
mit SPL0 = 106dB bei Po = 1W und P = 5W ergibt sich daher ein Schalldruck von:
SPL = 106dB + 10 * log (5W/1W) = 106dB + 3dB = 113dB

Das ist schon gut laut.
Jetzt kommt Herr KPAVB mit seiner bonzigen Auto-Stereoanlage. Diese hat 400W Ausgangsleistung, aber einen Wirkungsgrad von 87dB/1W/1m.
Frage: Wer ist lauter

?
Herr KPAVB hat eine Anlage mit SPL0 = 87dB sowie P = 400W. Daher ergibt sich
SPL = 87dB + 10 * log (400W/1W) = 87dB + 26dB = 113dB
Die beiden sind also gleich laut, obwohl die Autostereoanlage die ACHZIGFACHE

Ausgangsleistung hat.
Bezieht man das auf all die Verstärkerdiskussionen, die hier so abgehen, so sieht man schnell folgendes:
DeltaSPL = 10 * log(P1/P2)
Nehmen wir an, wir haben zwei Verstärker. Der eine hat 100W, der andere 50W. Dann kommen wir auf:
DeltaSPL = 10 * log(100W/50W) [dB] = 10 * log(2) [dB] = + 3dB
Man sieht, dass man mit dem doppelten Endstufenaufwand (Kosten bei Röhrenverstärkern beim Röhrenwechsel bedenken!) gerade mal 3dB lauter ist. Der Mensch bemerkt 3dB aber gerademal als "es ist irgendwie ein bisschen lauter". Ab +6dB gehts dann akustisch richtig ab, das ist IIRC doppelt so laut. Für +10dB braucht man bereits die zehnfache Leistung.
Geht man anders heran und benutzt man einfach einen Lautsprecher, der 3dB mehr Wirkungsgrad hat, so kommt man bei den selben Anschaffungskosten (Bei den Gitarrenlautsprechern sind ja fast alle "Standardlautsprecher" relativ teuer, da macht das keinen Unterschied mehr) zur gleichen Lautstärke

. Nimmt man einen, der 6dB mehr Wirkungsgrad hat als ein anderer Lautsprecher, so kann man das höchstens durch die
vierfache Verstärkerleistung kompensieren.
Heißt im Klartext: Nimmt man einen Marshall 2205 mit einer ordentlichen Box (106dB/1W/1m) und Mesa Triple Rectifier an einer leiseren Box (100dB/1W/1m), dann wäre der Marshall etwas lauter.
Man sieht an den Beispielen recht schön, dass das Dezibel eine anschauliche Größe ist, weil man damit ganz einfach richtig schön rechnen kann, sowohl elektrisch (Leistung, Spannung) als auch akustisch (Schalldruckpegel).
Wen das Ganze interessiert, der sollte mal die dazugehörigen Wikipedia-Artikel lesen, die sind relativ gut und es steht wirklich auch das drin, was man so brauchen kann, weil Musik eben nicht nur Feeling ist sondern besonders in diesem Bereich auch Physik. Weiß man mit der umzugehen, dann wird vieles billiger und leichter.
Also guckt mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bel_(Einheit)
So, und jetzt gehts ins Bett. Ich hoffe euch etwas mitgeteilt zu haben, das ihr mal brauchen könnt
MfG OneStone
PS: Wer Spaß daran hat, der kann ja mal über die Bedeutung der oben benutzten Namensabkürzungen nachdenken

Vorschläge per PN
