Wer braucht Modes? :-P

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Paganini??
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Hi!

Ich hab schon vor längerer Zeit begonnen die Kirchentonarten zu lernen.
Nur frag ich mich ehrlich immer noch was das bringt?

Ist der einzige Sinn hinter den Modes die Stimmungen (hell bis dunkel), weil ich denke, dass wenn man ein Gefühl für die Tonleiter hat kann man das ja ohne die Modes zu kennen auch hinbekommen?

Was übersehe ich da? Bitte helft mir?

Mfg

Ps.:Ich kann die dur-Moll Tonleiter, also nat. auch Pentatonik
 
Eigenschaft
 
nun ja du musst die modes schon einzusetzen wissen...

sagen wir du hast einen song der in C-Dur steht aber eine besondere betonung auf dem D Dur Akkord hat, also doch stark d geprägt ist, kann es unter umständen "schöner" oder passender klingen, wenn du eben die C dur tonleiter von d bis d nutzt, also D Dorisch...

das ist das geheimnis dahinter
 
@izzy: wie das jetzt funktionieren soll, ist mir ein Rätsel!

Wenn C-Dur, dann gibt es in dieser Tonart ohne Harmonielehrebedingte Tricks definitiv kein D-Dur, sondern aufgrund der in der Tonleiter vorkommenden Töne (c,d,e,f,g,a,h) höchstens einen D-Moll-Akkord.

@paganini: sehe ich eigentlich genauso. Modi werden sehr gerne genommen, um Klangfarben zu erzeugen, bzw. Songs eine bestimmten Charakter zu geben.
Wenn man dann die Durtonleitern wirklich beherrscht, braucht man sich um die einzelnen Modes zumindest übungshalber nicht groß kümmern. Wer allerdings nur mit der Pentatonik unterwegs ist, könnte einige Probleme haben.

@wen´s interessiert, da gäbe es einen Link:

http://www.karl-jürgen--klimke.de/Theorie und Praxis.html

und genauer gesagt, wäre es dieser hier:

http://www.karl-jürgen--klimke.de/Modi.html

Und bevor wieder jemand kommt, daß die Links nicht funktionieren (tun sie übrigens unter Firefox und InternetExplorer 7 bei installiertem Quicktime):

http://www.xn--karl-jrgen--klimke-r6b.de

und dann durch´s Menü hangeln.
 
Hmm vielleicht gibt es ja Modi um Musik zu machen, kann mich aber auch irren :rolleyes:

@paganini: sehe ich eigentlich genauso. Modi werden sehr gerne genommen, um Klangfarben zu erzeugen, bzw. Songs eine bestimmten Charakter zu geben.
Wenn man dann die Durtonleitern wirklich beherrscht, braucht man sich um die einzelnen Modes zumindest übungshalber nicht groß kümmern. Wer allerdings nur mit der Pentatonik unterwegs ist, könnte einige Probleme haben.

=> ich denke man muss auch wenn man die Ionische (Dur) Tonleiter drauf hat, sollte man sich trotzdem die Modi vor allem klanglich verinnerlichen, denn wer hat schon ne konkrete vorstellung wie das jetzt klingt -.-" ich stimm dir also mit dem kaum üben net so zu....


So long
 
@Quirrel:
.....hätte er genau gelesen, und dann geschrieben, wäre er ein Weiser geblieben!

Jung, wenn schon zitieren, dann bitte richtig:
Ich hatte geschrieben, daß, wenn man die DURTONLEITERN richtig beherrscht, sich um die einzelnen Modes (deren einzelne Modi) zumindest ÜBUNGSHALBER nicht GROß kümmern muß.
Knackpunkt hier ist das BEHERRSCHEN der Durtonleitern in ALLEN Tonarten, was für mich dann eben heißt, daß ich die auch notfalls noch morgens um 5.30 Uhr, also im Tiefschlaf, spielen kann.
Es soll nämlich auch Leute geben, die sich damit herumschlagen, Fingersätze für einzelne Modi zu lernen, die dann aber nicht in allen (12 bzw. 24 - ja, es gibt einen Unterschied zwischen H# und C!) Tonarten spielen können, bzw. auch nie deren Eigenarten herausarbeiten können, weil´s an der Phrasierung und der notwendigen Technik fehlt.
Deswegen ist es meiner Meinung nach besser, sich mal ein paar Jahre mit den Durtonleitern herumzuschlagen, und die mit allen möglichen Anschagstechniken spielen zu können, anstatt sich mit nur mit ionisch, dorisch und aeolisch zu quälen, um dann irgendwann zu merken, daß man´s doch nicht kann.
Aber - wie üblich - ich mein´ ja nur!
 
S
  • Gelöscht von Gast 23432
  • Grund: Doppelpost
@Paganini??

Ich kann dich gut verstehen. Mir ging das sehr lange genauso. (Für die "Theorie" (Musikschule) hat es gereicht.)

1. Problem war, daß für mich ein Mode wie eine unvollständige Tonleiter klang. Beim raushören einer vorgespielten Tonleiter habe ich das genauso empfunden.

Nanu es fehlen doch noch zwei Noten zum Grundton - phrygisch abwärts
Hey, hier war doch ein Ton zuviel - dorisch aufwärts. usw.

Solange man so hört, bringen einem die Modi überhaupt nichts.

2. Problem: Beim solieren über (Jazz-)Akkordprogressionen wurde in Workshops (in Zeitschriften) immer darauf hingewiesen, daß auf den verschiedenen Akkorden verschiedene Modes gespielt werden. Nur hier hört man vordergründig keine Modi sondern die selbe Tonleiter.

Also über II-V-I in F-Dur habe ich auch immer F-Dur gespielt.

Erst beim Durcharbeiten der neuen Jazz-Harmonielehre von Frank Sikora gingen bei mir "alle" Lichter auf.
Das wichtigste ist, die Modi als Klang wahrzunehmen. Wenn man soweit ist, kann man auch Modi Akkordbezogen hören. Und dann kann man auch gezielt einen Mode über einen Akkord bzw. den Akkord selber austauschen, um gezielt eine neue Färbung zu erreichen.

Ich denke, Modi helfen beim Improvisieren, da sie das Tonmaterial für die Impro enthalten.
 
@all danke

Ok des mit den Modes check ich ja jetzt, nur wie erzeugt man die.
Weil im Endeffekt sind nunmal alle Modes der F-Dur glücklicherweise mit den selben Tönen ausgestattet.

Ist ja nur der Grundton bzw. Intervall verschieden. Heisst das, dass ich wenn ich in Modes spiele nur den Mode alle Töne nach der Reihe auf bzw abspielen darf.

Ich hab auch schon was vom "tonalen Zentrum" gehört, aber weiss nicht wie das funktioniert.
Soll ich nun so oft wie geht den Grundton des Modes anschlagen???

Mfg
 
Wenn ein Stück nach einem bestimmten Mode klingen soll, kann man ihn kadenziell unterstützen.

Beispiel:
g-dorisch Gm7 | D | Gm7 | D
g-phrygisch Gm | Ab/G | Fm7 | Gm

Wenn man den Mode melodisch hervorheben will, muß man den von äolisch bzw. ionisch abweichenden Ton deutlich hervorheben.
g-dorisch - e (große Sexte)
g-phrygisch - ab (kleine Sekunde)

Ohne Begleitakkorde bzw. Grundton wird es aber schwierig werden, einen Mode zu etablieren.
Durch den Bass und die Akkorde wird das tonale Zentrum etabliert. Quasi die (Kirchen-)Tonart bzw. der Grundton des mode.

---

Man kann auch eine diatonischen Stufenfolge so ändern, daß über einem bestimmten Akkord eine größere Spannung entsteht. Dann wird nicht mehr über allen Akkorden das selbe Tonmaterial verwendet.

Beispiel a-moll
Am | F7 | Am | F7 | Am/E | E7(b13) | Am

Hier sticht F7 aus der Akkordfolge heraus. Über F7 spielt man Mixolydisch #11. Der Spannungston in der Akkordfolge ist das Eb (Septime von F7), der aus a-moll herausdrückt. Es klingt leicht bluesig.
E7(b13) verwendet zwar auch andere Töne, entspricht aber dem Klischee. (Töne aus Harmonisch Moll)
 
tonales Zentrum > die durch die gerade vorliegende Akkordverbindung vorgegebene Tonart oder Tonalität (Dur/Moll/harmonisch oder Melodisch Moll).
Dieses tonale Zentrum kann sich alle paar Takte ändern, deswegen sollte man entweder vorher oder beim Improvisieren analysieren, wo die Reise hingeht, und wo man sich gerade befindet. Also. II-V-I-Verbindungen abchecken, Substitut-Akkorde zuordnen, und die restlichen kleinen Sauereien erkennen können.
Vorteil dieser Methode ist (meiner Meinung nach) das man etwas freier spielen kann bzw. eher Melodiebögen hinbekommt, als wenn man über jeden einzelnen Akkord den entsprechenden Modus spielen will (was meistens doch nicht klappt)!;)
 
Hi!

Ich hab schon vor längerer Zeit begonnen die Kirchentonarten zu lernen.
Nur frag ich mich ehrlich immer noch was das bringt?

Ist der einzige Sinn hinter den Modes die Stimmungen (hell bis dunkel), weil ich denke, dass wenn man ein Gefühl für die Tonleiter hat kann man das ja ohne die Modes zu kennen auch hinbekommen?

Was übersehe ich da? Bitte helft mir?

Mfg

Ps.:Ich kann die dur-Moll Tonleiter, also nat. auch Pentatonik

hi,

du liegst vollkommen falsch: wenn du erst mal das potential der modes erfasst hast würdest du anders denken!!!
tipp von mir: lerne die modes!!!

bg
 
Ps.:Ich kann die dur-Moll Tonleiter, also nat. auch Pentatonik

Als Du die mal gelernt hast, hast Du Dich da vorher gefragt, ob Du diesen beiden "modes" brauchst? Sicher nicht. Du hast sie gelernt, weil Du spielen wolltest und Dich auch nicht mit nur 1 Möglichkeit zufrieden gegeben.

Da ist es doch schizophren ;) , jetzt vor dem nächsten Schritt (eine/n dritte Scale/Mode zu lernen) plötzlich zu fragen, wozu man das braucht. Warum also nicht in Ruhe den 3. (4. ...) Schritt gehen - den 1. und 2. bist Du ja schließlich auch gegangen.

Z.B. die Moll-Penta mit der großen Sexte und der None zum dorischen Modus ergänzen. Die beiden Finger bekommst Du auch noch unter :D


wenn man ein Gefühl für die Tonleiter hat kann man das ja ohne die Modes zu kennen auch hinbekommen?

Man sollte verschieden Modes schon so ausgiebig gespielt haben (möglichst mit geeigneten Jamtracks ***), dass sie sich im Gefühl und auf dem Griffbrett eingeprägt haben. Man lernt ja auch erstmal etwas englische Grammatik, die man übt, gerade damit man dann in der Praxis nicht ständig mit Stottersätzen an die Theorie denken muss, die man dann sozusagen im Hinterstübchen parkt und nur bei weiterem Lernbedarf wieder bewusst vorholt.

***) guitar.ch - jamtrack für gitarre
 
@all danke

Ok des mit den Modes check ich ja jetzt, nur wie erzeugt man die.
Weil im Endeffekt sind nunmal alle Modes der F-Dur glücklicherweise mit den selben Tönen ausgestattet.

Ist ja nur der Grundton bzw. Intervall verschieden. Heisst das, dass ich wenn ich in Modes spiele nur den Mode alle Töne nach der Reihe auf bzw abspielen darf.

Wenn ein Stück nach einem bestimmten Mode klingen soll, kann man ihn kadenziell unterstützen.

Beispiel:
g-dorisch Gm7 | D | Gm7 | D
g-phrygisch Gm | Ab/G | Fm7 | Gm

Wenn man den Mode melodisch hervorheben will, muß man den von äolisch bzw. ionisch abweichenden Ton deutlich hervorheben.
g-dorisch - e (große Sexte)
g-phrygisch - ab (kleine Sekunde)
Hmm...aber was nun, wenn ich mich nicht zwischen den verschiedenen Modi in G entscheide, sondern zwischen z.B. c-ionisch und d-dorisch.
Angenommen, ich hab ein Stück in C-Dur, in dem irgendwo in der Begleitung dm vorkommt.
Wie spiele ich da nun? Es gibt schließlich keinen Ton in d-dorisch der sich von c-ionisch unterscheidet und den ich hervorheben könnte.
Ebenso kann ich wohl kaum plötzlich die ursprüngliche Dominante G als Subdominante für den dorischen Modus verwenden oder kann ich das?

Ich steig noch nicht ganz durch, was nun der praktische Nutzen bzw. die Anwendung der ganzen Modi sein soll.
 
Angenommen, ich hab ein Stück in C-Dur, in dem irgendwo in der Begleitung dm vorkommt.
Wie spiele ich da nun? Es gibt schließlich keinen Ton in d-dorisch der sich von c-ionisch unterscheidet und den ich hervorheben könnte.
Ebenso kann ich wohl kaum plötzlich die ursprüngliche Dominante G als Subdominante für den dorischen Modus verwenden oder kann ich das?

Es kommt natürlich darauf an, ob ich nur vom Tonmaterial oder vom Modus als Tonleiter mit einer eigenen Klangfarbe ausgehe.
Spielst Du eine C-Dur Tonleiter über einen Dm-Akkord, bewegst Du Dich automatisch in D-dorisch. Du hörst das D als erste Stufe und das C als Septime relativ zum Akkord.
Heißt im Klartext: Die Töne sind zwar die gleichen, bekommen aber eine völlig andere Bedeutung.
Die Modi zu lernen meint, daß man sich dieser Bedeutungen bewußt wird, also sich klar macht, welche Rolle sie in den jeweiligen Modi spielen.

Man kann jeden Modus als eigenständige Tonart mit der 1. Stufe als tonales Zentrum betrachten.

Beispiele:

Mixolydisch => Ghostbusters, Everybody needs Somebody (Blues Brothers), Tequila u.v.a.
Dorisch => Oye Como Va (Santana) usw.
Lydisch => Simpsons Theme
Phrygisch => Hot In Here (Nelly) (was besseres fällt mir gerade nicht ein :redface:)
 
Spielst Du eine C-Dur Tonleiter über einen Dm-Akkord, bewegst Du Dich automatisch in D-dorisch.
Hmm, ich bin so langsam am kapieren, dass das Ganze den Klang färbt. Aber kann man wirklich sagen, dass ich mich dann automatisch in D-dorisch bewege? Rein von dem, was man nun aus der Begleitung und dem Tonvorrat insgesamt liest, sicherlich, aber es muss ja einen Unterschied unabhängig davon geben.
Wo immer ich mich über Improvisation weiterbilde, lese ich meistens irgendwas von den Modi. Wenn die Modi sich automatisch aus Grundtonart+Begleitakkord ergeben würden, was würden sie dann für eine Rolle spielen? Und wozu müsste man die einzelnen Modi kennen?
Kurz gesagt: Wie sorge ich dafür, dass während eines bestimmten Akkords der entsprechende Modus zur Geltung kommt, also der passende Grundton des Modus als neuer Grundton wahrgenommen wird?
Kann ich da tatsächlich alles so verschieben, dass immer noch die neue Stufe V als Dominante viel Spannung erzeugt und zur neuen Stufe I hinführt, etc...? Sind diese Wirkungen der Stufen das (einzige) Mittel dafür, den Grundton/Modus für den Zuhörer klarzumachen oder gibt es noch andere Gesichtspunkte?
Wirkt das dann nicht irgendwie als ob der entsprechende Takt irgendwie außerhalb des Stücks sei, ähnlich wie ein tatsächlicher Tonartwechsel?
 
Spielst Du eine C-Dur Tonleiter über einen Dm-Akkord, bewegst Du Dich automatisch in D-dorisch. Du hörst das D als erste Stufe und das C als Septime relativ zum Akkord.
Heißt im Klartext: Die Töne sind zwar die gleichen, bekommen aber eine völlig andere Bedeutung.
Die Modi zu lernen meint, daß man sich dieser Bedeutungen bewußt wird, also sich klar macht, welche Rolle sie in den jeweiligen Modi spielen.
Ich rate da, sich mal die Funktionstheorie anzuschauen. Hier wird relativ zum tonalen Zentrum "gehört". So erkennt man eine II. Stufe und weiß sofort, daß sie dorisch sein muß - da sollte ich besser sagen, daß man Dm als Akkord hört und gleich weiß, daß die Sexte dazu groß sein muß. Dabei orientiert man sich nicht nur am Akkordklang Dm, sondern gleichzeitig auch am tonalen Zentrum des (Teil)Stückes, der Tonika. So hat man alles was man braucht sofort bereit.

Da ist wieder die Frage: Gibt es überhaupt die "Modi"?
Ich behaupte NEIN.

Warum? Nun, nehmen wir doch wieder mal das schöne "dorisch" mit den für mich typischen Kadenzen:
Dm - G7 - Dm - G7 - Dm

Jetzt ist doch die Frage, was ist die eigentliche Tonart? Ist es tatsächlich Dm? Wenn man sich das genauer anschaut, stellt man fest:
Das Stück ist eigentlich in C-Dur. Nur wird dieses Zentrum nie erreicht, wer will denn behaupten, daß man immer das Zentrum bzw. die zentrale Tonika erreichen muß?

In Relation zu C-Dur kann man dann die Kadenz so sehen:
Sp - D - Sp - D - Sp - wobei hier Dm sicher das lokale Zentrum ist, aber immer noch Subdominantparallele.
In diatonischen Stufen: II - V - II - V - II

Wenn man das in Modi umschreibt, würde es so aussehen:
Tonika ist nun Dm
t - S - t - S - t, wobei t=dorisch ist, S die verdurte Subdominante
Stufen: Im - IV7 - Im - IV7 - Im - und da wird´s schon verdammt haarig...

Warum ist denn die Subdominante auf einmal in DUR - u n d mit kleiner Septime? Aua!
Vielleicht ist es gar eine IV mit h o c h a l t e r i e r t e r Sexte - hoho, jetzt kommt der Weihnachtsmann und bringt schöne Erweiterungserklärungen mit!

Was so gerne als "Charakter" eines Modus dargestellt wird, ist nichts anderes als eine VERSCHIEBUNG des tonalen Zentrums, in unserem Beispiel von Dm nach C-Dur:
Dm - Gm - A7 - Dm => äolisch, natürlich Moll mit dem üblichen Dominantseptakkord.
Dm - G7 - A7 - Dm => dorisch, weil das eigentliche Zentrum in C-Dur liegt und erst durch das A7 wieder zurückgerückt wird.

Wobei ich ganz vorsichtig mit dem Dom7 wäre... ich habe mich da etwas an MaBa´s Beispiel orientiert, aber eigentlich würde ich die Kadenz lieber so spielen:
Dm7 - G7 - Am7 - Dm7 => ganz ohne Dominantseptakkord, würde den "Charakter" besser herausstellen.

VirtualPancake, du hast völlig recht mit deinem letzen Satz! So sehe ich das auch.
 
Ich rate da, sich mal die Funktionstheorie anzuschauen.
War das jetzt eine Empfehlung an mich oder an Funkeybrother?


Ich werd aus deinem Post nicht ganz schlau.

Meinst du nun, diese ganzen Modi sind Quatsch und man braucht sie gar nicht zu kennen geschweigedenn anzuwenden?

VirtualPancake, du hast völlig recht mit deinem letzen Satz! So sehe ich das auch.
Also meinst du, es gibt kein "Jam mir mal in dem C-Dur Stück d-dorisch über den Dm-Akkord in Takt x"?
Was meinen die anderen dazu?
 
War das jetzt eine Empfehlung an mich oder an Funkeybrother?
An alle, ganz allgemein. Harmonielehre ist so notwendig für den Musiker wie das Kennen von Farben und Formen für den Maler.

Meinst du nun, diese ganzen Modi sind Quatsch und man braucht sie gar nicht zu kennen geschweigedenn anzuwenden?

Du wendest sie doch automatisch an. Wenn du sie aber in einem kadenziellen Zusammenhang hörst, macht es das Ganze einfacher.
Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du hörst sieben Skalen - d.h. du übst alle Skalen, das ganze mal zwölf und der Rest des Jahres - quatsch: f ü n f Jahren - ist gelaufen...
Oder du beziehst alles auf eine zentrale Tonika und brauchst nur eine Skala für alle Tonarten zu üben. Gut, Melodisch Moll, Harmonisch Moll und einige Dominantskalen, (z.b. alterierte Dom7-Skalen, symmetrische Skalen wie GTHT, HTGT, GT) muß man natürlich auch noch üben, aber für die bleibt einfach mehr Zeit.

Also meinst du, es gibt kein "Jam mir mal in dem C-Dur Stück d-dorisch über den Dm-Akkord in Takt x"?

Nein, aber man weiß dann, daß die dorische Kadenz Dm - G7 - A7 bzw. Am - Dm heißen muß. Und die Tonleiter ist eine C-Dur Tonleiter, woraus sich ja dorische Kadenzen ergeben, das ist ja nur eine Verschiebung der Tonalität nach D, aber die Akkorde und Skalen stammen ja zweifelsfrei aus C-Dur. Dann kann man sich ja auch wieder Gedanken über die Dominante machen - z.B. ob man sie wirklich als Dom7 spielt oder als diatonische Dominante, die dann A-Moll wäre. Mit A7 würde man nämlich den Modus verlassen müssen, da würde Dm über Leittöne künstlich als Tonika eingerichtet. Dann müßte man wieder neu die "dorische" Skala über die große Sexte bzw. über die Dur-Subdominante etablieren, wie es so schön heißt.
 
Da ist wieder die Frage: Gibt es überhaupt die "Modi"?
Ich behaupte NEIN.

Gegenfrage. Was sind für dich die Modi?

Für mich sind das Bezeichnungen für Klänge, und damit habe ich keine Probleme von Modi zu reden. Die Modi haben prinzipiell erst mal nichts damit zu tun, ob ich sie ins Zentrum rücken will oder nicht. Die II Stufe in Dur ist immer dorisch, wenn man das diatonische Tonmaterial nicht verläßt.

Nun, nehmen wir doch wieder mal das schöne "dorisch" mit den für mich typischen Kadenzen:
Dm - G7 - Dm - G7 - Dm
...
In Relation zu C-Dur kann man dann die Kadenz so sehen:
Sp - D - Sp - D - Sp - wobei hier Dm sicher das lokale Zentrum ist, aber immer noch Subdominantparallele.
In diatonischen Stufen: II - V - II - V - II
Wenn Dm ins Zentrum gerückt werden soll, verwende ich die diatonischen Akkorde anders. Da würden mich die auf C-Dur bezogenen Funktionsbezeichnungen nur irritieren.

In diesem Thread https://www.musiker-board.de/vb/harmonielehre/243558-kirchentonleitern-oo.html#post2650729 ging es ums gleiche Thema. Hörst du das dort wirklich in Dur, bzw. würdest du das dort wirklich so analysieren?:

Sp S | D Sp | Sp T | Sp ...

Wenn man das in Modi umschreibt, würde es so aussehen:
Tonika ist nun Dm
t - S - t - S - t, wobei t=dorisch ist, S die verdurte Subdominante
Stufen: Im - IV7 - Im - IV7 - Im - und da wird´s schon verdammt haarig...
Aber das entspricht meinem Hörempfinden. Ich kann mir eine schöne blues-typische Improvisation über diese beiden Akkorde vorstellen. Dann würde ich doch lieber an eine dorische Tonika und eine Blues-Subdominante denken...

Also meinst du, es gibt kein "Jam mir mal in dem C-Dur Stück d-dorisch über den Dm-Akkord in Takt x"?
Was meinen die anderen dazu?

Meiner Meinung macht dieser Satz keinen Sinn. Warum sollte man jemand darauf hinweisen, daß in einem C-Dur-Stück die II Stufe dorisch klingen soll. Das tut sie automaitsch, wenn man nicht absichtlich das Tonmaterial von C-Dur verläßt. Dadurch fällt den Zuhörern der dorische Klang einer II Stufe in Dur auch nicht weiter auf. Sie werden wohl nur den Harmoniewechsel direkt wahrnehmen.

Gruß
 
Du wendest sie doch automatisch an. Wenn du sie aber in einem kadenziellen Zusammenhang hörst, macht es das Ganze einfacher.
Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du hörst sieben Skalen - d.h. du übst alle Skalen, das ganze mal zwölf und der Rest des Jahres - quatsch: f ü n f Jahren - ist gelaufen...
Oder du beziehst alles auf eine zentrale Tonika und brauchst nur eine Skala für alle Tonarten zu üben. Gut, Melodisch Moll, Harmonisch Moll und einige Dominantskalen, (z.b. alterierte Dom7-Skalen, symmetrische Skalen wie GTHT, HTGT, GT) muß man natürlich auch noch üben, aber für die bleibt einfach mehr Zeit.
So ähnlich sind meine Gedanken, wenn ich dich jetzt richtig verstehe.
So lange ich das Tonleitermaterial kenne und der Grundton mit der Tonart gesetzt ist, ist doch schnurz, wo die Tonleiter jetzt anfängt, oder verbirgt sich hinter dem ganzen tatsächlich noch mehr?
Ums Üben der Skalen solls mir da jetzt gar nicht gehen. Ob ich nun die c-ionische Tonleiter oder die d-dorische Tonleiter spiele macht dafür keinen großen Unterschied. Es geht mir eher darum, wie man es anwendet. Wenn ich automatisch in d-dorisch bin, sobald der entsprechende Begleitakkord da ist, reichts doch, mein Tonmaterial und den Grundton zu kennen oder nicht?


das ist ja nur eine Verschiebung der Tonalität nach D
Was genau verstehst du darunter?


Meiner Meinung macht dieser Satz keinen Sinn. Warum sollte man jemand darauf hinweisen, daß in einem C-Dur-Stück die II Stufe dorisch klingen soll. Das tut sie automaitsch, wenn man nicht absichtlich das Tonmaterial von C-Dur verläßt.
Okay, das ist wohl die logische Schlussfolgerung.
Aber wieso dann diese Modusfixierung bei Improvisationsliteratur?

Wozu die ganzen Harmonieangaben, die es oft bei den Noten zusätzlich zu oder statt den Begleitakkorden gibt?
Wieso wird oftmals ein Lied auseinander genommen und die einzelnen Takte mit Modusbezeichnungen betitelt, wenn doch der Grundbezug zur Tonika sowieso bleibt (keinen Tonartwechsel vorausgesetzt)?
 
Ums Üben der Skalen solls mir da jetzt gar nicht gehen. Ob ich nun die c-ionische Tonleiter oder die d-dorische Tonleiter spiele macht dafür keinen großen Unterschied. Es geht mir eher darum, wie man es anwendet. Wenn ich automatisch in d-dorisch bin, sobald der entsprechende Begleitakkord da ist, reichts doch, mein Tonmaterial und den Grundton zu kennen oder nicht?
Einen klanglichen Unterschied gibt es schon, wenn du eine Phrase über C oder Dm spielst. Spielst du z.B. ein Motiv mit c e g über C, klingt es harmlos. Du spielst die relativ spannungslosen Akkordtöne 1, 3 und 5. Spielst du das selbe Motiv über Dm, bewegst du dich in den Tensions von Dm. Das heißt, du spielst die 9, 11 und 13.

Man sollte sich letztlich bewußt sein, wie das klingt, was man spielt, daß C-Dur nicht nur C-Dur ist, sondern die Wirkungen der einzelnen C-Dur-Töne sich von Akkord zu Akkord ändern. Und plötzlich hat man 7 verschiedenen Färbungen der gleichen 7 C-Dur-Töne über die 7 verschiedenen Begleitakkorde. Eine Möglichkeit, das zu benennen, sind die 7 von Dur abgeleiteten Modi.

Aber wieso dann diese Modusfixierung bei Improvisationsliteratur?

Wozu die ganzen Harmonieangaben, die es oft bei den Noten zusätzlich zu oder statt den Begleitakkorden gibt?
Wieso wird oftmals ein Lied auseinander genommen und die einzelnen Takte mit Modusbezeichnungen betitelt, wenn doch der Grundbezug zur Tonika sowieso bleibt (keinen Tonartwechsel vorausgesetzt)?

Das ist eine Möglichkeit, sich des unterschiedlichen Klangs gleicher Töne bei verschiedenen Akkorden bewußt zu machen. Das ist eigentlich schon alles. Bedingung ist hierbei, daß man einen Modus klanglich gespeichert hat, daß man ihn hört, erkennt.

PVaults verbindet die Klänge lieber mit den Funktionen, wobei das eigentlich auf das gleiche hinausläuft.

Richtig spannend wird es ja eigentlich erst, wenn man die Diatonik verläßt.

|: Cmaj7 | Am7 | Fm7 | G7sus :|

Hier sticht Fm7 aus der Tonart heraus, die Mollsubdominante. Fm7 wird dorisch gespielt. Ich habe diesen Klang im Ohr, keine andere Tonart oder was auch immer. Nur, daß dieser Akkord m.M.n. dorisch klingen sollte.

Gruß
 

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