Vorverstärker selbst machen

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Erwinsport
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Hallo,

hat jemand schon die Erfahrung mit Vorverstärker für Kondensatormikrofon? Ich überlege, so etwas zu machen, aber wenn jemand schon die Erfahrung hat, könnte ich mir vielleicht ein Paar Fehler sparen...

Das muß sein:
1. Keine Röhre usw. Vielleicht SSM2019 oder was ähnliches.
2. Phantomspeisung 48 Volt
3. Alles muß von einer (oder zwei) Batterien gehen, ohne Netz.
4. 4 XRL, einfachste Abmischungsmöglichkeit, vielleicht nur 2+2. Ausgang symmetrisch.

Ich würde für Ideen sehr dankbar.
Leider kenne ich weder Vorverstärker noch Kompaktmixer, welche mit Batterienbetrieb 48-Volt-Phantomspannung geben könnten. BEHRINGER EURORACK UBB1002 liefert von Batterien nur 18-Volt-Phantomspeisung, das ist für mich leider unakzeptabel...

Gruß,
Sesquialtera
 
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moin moin,

wenn ich Dich nicht falsch versteh, klingt dies schwer nach einem portablen Mixer aus der Liga SQN oder Shure FP-Serie. Neben 48V Phantonspeisung gibts auch 12V Tonaderspeisung, ...

Auch wenn der Listenpreis teuer aussieht, kann ich Dir von Selbstbau nur abraten. Wenn Du die mechanische Qualität beibehalten willst, wirst selbst mit Verzicht auf Features nicht günstiger wegkommen ;-(

Mal ein kurzer Abriss meiner Praxiserfahrungen mit diesen Mixern:
- der FP33 ist der günstigste Einstieg in die Stereoabteilung. Besonders in der Kombination mit einem Digitalrecorder sind die verbauten VU-Meter eher "suboptimal"
- der 3M ist "DER STANDART" wenns um Mono geht
- das 4S hab ich als Serie II und IV in den Händen gehabt. Einige alte Serie II neigen zu "knackenden" Limitern. Die Möglichkeit MS direkt abzuhören ist eine feine Sache :)
- das 2Smini ist ein sehr gelungener Nachfolger des 4S mit meist vernachlässigbaren Funktionseinschränkungen
- das 5S hab ich noch nicht in den Fingern gehabt
- mein Favorit ist immer noch 4S-IV, auch wenn das Ding über den Tag schwerer wird ;-)

Mit ein "bissl innerer Grundruhe" findet man die Teile sehr günstig, siehe hier ;-)

vielleicht nur 2+2. Ausgang
was meinst mit 2+2?
Wenns 4 Ausgänge sein sollen, nimm 2 von den Mixern (Kaskadierung ist auch kein Problem) ;-)

BTW: es gibt hier in Dresden genügend von den oben genannten Teilen bei diversen Firmen zu mieten. Fürs Probieren oder nur gelentliche Einsätze eine Alternative ;-)

grüße, humi
 
1. Keine Röhre usw. Vielleicht SSM2019 oder was ähnliches.

Das sieht ganz gut aus. Im Datenblatt[1] findet sich ja auch gleich ein brauchbarer Vorschlag zur Einspeisung der

2. Phantomspeisung 48 Volt


3. Alles muß von einer (oder zwei) Batterien gehen, ohne Netz.

Ok, bis hier hin war das Kinderkram :)
Prinzipiell ist es aber kein Problem, mittels Sperrwandler aus einem 9V Block 48V zu bekommen - und das sogar recht effektiv.


4. 4 XRL, einfachste Abmischungsmöglichkeit, vielleicht nur 2+2. Ausgang symmetrisch.

Wie meinen 2+2?

Der Single-Chip Preamp sieht so weit ganz gut aus. Aus der Bastelkiste würde ich das mit 2x TL072 oder NE5532 und ein wenig Hühnerfutter zusammenbraten. Die symmetrische Versorgungsspannung kann man sich "virtuell" zusammenzimmern. Sperrwandler für die Phantomspeisung und einen Opamp je Ausgang für die Summierung.


Leider kenne ich weder Vorverstärker noch Kompaktmixer, welche mit Batterienbetrieb 48-Volt-Phantomspannung geben könnten.

Gibts, kostet aber. SQN wurde ja schon genannt. Sounddevices wäre ein weiterer heißer Tip, ist aber auch nicht gerade billig: http://www.sounddevices.com


[1] http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/SSM2019.pdf
 
da hab doch glatt einen Exoten vergessen ;-)

Der 422 von SoundDevices hat Features, die kein anderer Mixer in dieser Liga hat (regelbarer Gain, Lowcut-Frequenz).
Leider sind die Schalter anfällig für Verstellen beim Zugriff auf andere Schalter - ala Finger waren tastend in der zugehörigen Tasche und der Handballen verstellt die Schalter. Sehr "häßlich" wird es, wenn der Output "versehentlich" von Line- auf Mic-Level umgestellt wird.
Das entscheidende "NoGo" war das "Absaufen" beim ersten Regen - das uralte 4S-II spielte vom feinsten trotz "Bindfäden vom Himmel".

grüße, humi
 
da hab doch glatt einen Exoten vergessen ;-)

Exotisch wohl nur in Deutschland. Amis und Engländer scheinen damit mittlerweile fast ausschließlich rumzurennen (wenn's bei den Engländern nicht grade SQN ist).


Der 422 von SoundDevices hat Features, die kein anderer Mixer in dieser Liga hat (regelbarer Gain, Lowcut-Frequenz).

Du meinst den 442 oder?


Leider sind die Schalter anfällig für Verstellen beim Zugriff auf andere Schalter - ala Finger waren tastend in der zugehörigen Tasche und der Handballen verstellt die Schalter. Sehr "häßlich" wird es, wenn der Output "versehentlich" von Line- auf Mic-Level umgestellt wird.

Ich gehe mal davon aus, dass der OP damit eher keine Probleme haben wird, da er, wie ich einem anderen Thread entnommen habe, vor allem in Kirchen aufnimmt - was nahe liegt, wenn man Kirchenmusik studiert :)


Das entscheidende "NoGo" war das "Absaufen" beim ersten Regen - das uralte 4S-II spielte vom feinsten trotz "Bindfäden vom Himmel".

Ach, auch Kameraassi? :)
Ich hatte zu meinen hauptberuflichen EB-Zeiten fast ausschließlich SQN in den Fingern und einen der ersten Sound Devices 302 zum Testen da, als unsere Produktionsfirma damals einen neuen Mixer kaufen wollte.
Ist dann aber doch ein SQN4 geworden - Cheffe war halt _sehr_ konservativ, obwohl der Tonfraktion der 302 deutlich besser gefallen hatte.
Abgesoffen ist bei uns nichts, zumal wir fast ausschließlich indoor gedreht haben, mal abgesehen von solchem Quark wie "LKW-Kontrolle bei -3°C im Schneeregen" und irgendwelcher Disco-Events auf Ausflugsschiffen...
 
Exotisch wohl nur in Deutschland. Amis und Engländer scheinen damit mittlerweile fast ausschließlich rumzurennen (wenn's bei den Engländern nicht grade SQN ist).
Bei den Amis (Bosten und New York) hab ich entweder nix außer einem Mic oder HighEnd Material (SQN+Sennheiser/AD-Systems+...) gesehn. Über die Kameras hüllen wir sanft den Mantel des Schweigens ;-)

Du meinst den 442 oder?
lass mir doch mal einen Zahlendreher ;-)

Ich gehe mal davon aus, dass der OP damit eher keine Probleme haben wird, da er, wie ich einem anderen Thread entnommen habe, vor allem in Kirchen aufnimmt - was nahe liegt, wenn man Kirchenmusik studiert :)
da hast Du wohl mehr Informationen als ich ... aber warum dann "batteriebetriebener" Preamp in einer Kirche?

Ach, auch Kameraassi? :)
Ich hatte zu meinen hauptberuflichen EB-Zeiten fast ausschließlich SQN in den Fingern und einen der ersten Sound Devices 302 zum Testen da, als unsere Produktionsfirma damals einen neuen Mixer kaufen wollte.
Ist dann aber doch ein SQN4 geworden - Cheffe war halt _sehr_ konservativ, obwohl der Tonfraktion der 302 deutlich besser gefallen hatte.
Abgesoffen ist bei uns nichts, zumal wir fast ausschließlich indoor gedreht haben, mal abgesehen von solchem Quark wie "LKW-Kontrolle bei -3°C im Schneeregen" und irgendwelcher Disco-Events auf Ausflugsschiffen...
Spätestens hier wirds wohl OT ;-)

grüße, humi
 
Hallo,
Vielen Dank für die Information!

oder Shure FP-Serie.
Ja, ich habe darüber gedacht. Aber 1000€ für FP24 wäre für einen Studenten... :)

was meinst mit 2+2?
Ich möchte zwischen Stereo nicht abmischen, nur je zwei Mikros pro Kanal, da ich nur AB-Stereo mache. So sind die reiche Abmischungsmöglichkeiten von Mixter für mich recht überflüssig... Einziges, was ich brauche - Niere ung Kugel kombinieren, zwei Nieren, unterschiedlich gerichtet usw.

Prinzipiell ist es aber kein Problem, mittels Sperrwandler aus einem 9V Block 48V zu bekommen - und das sogar recht effektiv.
Das weiß ich. Man kann das machen, wenn man selbst baut. Aber aus einem netzabhängigen Mixer etwas unabhängiges zu schaffen heißt vergebliches Zeitverschwenden.

Ja, ich denke, schlußendlich kann ich das Problem auch selber lösen. Ich habe deshalb gefragt, weiß ich denke, wenn jemand so was schon gemacht hat, könnte ich ein paar unvermeindlichen Fehler umgehen.

Z.B. Wenn IC weniger rauscht, als aktive 50 Ohm, kann man mit externen Komponenten alles kaputt machen. So stehen in dem Datenblatt für SSM2019 vier Zener am Eingang. Aber ich weiß, daß die meisten Zener selbst gut rauschen... Das betrifft auch Kondensator am Eingang... Welche muß ich wählen? Ein Datenblatt - das ist nur eine Anregung, der Hersteller ist nicht verantwortlich für die Fehler in einem Datenblatt, wenn es nicht um die Grundeigenschaften von IC geht...

Auch kann man alles kaputt machen, wenn man falsch den Umwandler macht. Am besten wäre alles wohl von einem 9-V-Block zu speisen. Dann ist es auch einfacher, die Indikation von Batteriezustand zu machen (wenn ich in einem Konzert aufnehme, muß ich sicher sein, daß die Batterie noch mindestens 2 Stunden laufen kann)... Oder doch 2 9-V-Blocks für IC und 5 9-V-Blocks für Phantom? Dann hätte ich kein Problem mit Rauschen von Umwandler, dann aber wäre alles zu groß und ...

So kommen viele Fragen, die man nur während der Arbeit beantworten kann. Und das bedeutet die Zeit und das Geld... Wenn ein passendes Gerät innerhalb 100€ zu kaufen wäre, würde ich darüber mein Kopf nicht zerbrechen. So aber - ich rechne für Bauteile etwa 70€ - wird es praktischer, das selbst zu schaffen...
 
Ja, ich denke, schlußendlich kann ich das Problem auch selber lösen. Ich habe deshalb gefragt, weiß ich denke, wenn jemand so was schon gemacht hat, könnte ich ein paar unvermeindlichen Fehler umgehen.

Die ESP-Seite kennst Du?
http://sound.westhost.com/projects.htm#index


Z.B. Wenn IC weniger rauscht, als aktive 50 Ohm, kann man mit externen Komponenten alles kaputt machen. So stehen in dem Datenblatt für SSM2019 vier Zener am Eingang. Aber ich weiß, daß die meisten Zener selbst gut rauschen... Das betrifft auch Kondensator am Eingang... Welche muß ich wählen?

Jeder Widerstand rauscht...
Rods Designs (siehe URL oben) funktionieren im Allgemeinen prima und rauschen kaum.
Ich hatte davon mal einen kleinen Electret-Preamp gebaut, der ganz hervorragend funktioniert.


Auch kann man alles kaputt machen, wenn man falsch den Umwandler macht.

Hier ein Bauvorschlag für die Sperrwandler-Phantomspeisung:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/dcdc48v.htm


So kommen viele Fragen, die man nur während der Arbeit beantworten kann. Und das bedeutet die Zeit und das Geld...

Du hast soeben erkannt, warum gute (fertige) Produkte, gerade in einem Nischenmarkt, so teuer sind :)
 

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