Sind Röhrenamps noch zeitgemäß?

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Wenn der Thread auch Transen betrifft, muss ich an meiner Argumentation wohl noch arbeiten, z. B. dass Computer (digital!!!!) mit Transistoren arbeiten. Andererseits gibt's auch Analogrechner und früher sogar Computer mit Röhren. Mist! Aber mir wird schon noch was einfallen, wäre ja noch schöner, wenn jeder nach seinem Gutdünken glücklich wird.

Man kann sogar ein mechanischen Uhrwerk digital aufbauen. Diskreten Werten ist es egal mit was sie im analogen Medium dargestellt werden.


Ich bin echt mal auf die zukünftige Entwicklungen gespannt, das AxeFX ist ja nur der Anfang.
Mir jedenfalls kommen höchstens noch Vorstufenröhren ins Haus, ich hab schon auf den Ärger mit Röhrenendstufen keine Lust.
 
Das ist so ein oft zitiertes nebulöses Argument wenn es darum geht, ob Röhrenamps noch zeitgemäß sind. Da heißt es dann plötzlich, dass das "Feeling" bei einem Röhrenamp einfach besser ist als bei einem Modeller.
Das 'heisst es nicht nur plötzlich', sondern ist jederzeit nachvollziehbarer Fakt! Hast du schon mal selbst einen Röhrenamp gespielt? Nein! Nicht in Zimmerlautstärke schnell mal 5 Minuten angespielt, sondern "gespielt"

Ich meine: Die Zügel locker gelassen und 'Kanne' gegeben? Falls ja und du nicht so unsensibel bist, wie der morgendliche Wecker, dann weisst du, was ich meine ;)

Und das mache nun mal mit dem Modeller :D

Ich denke das sind alles Sentimentalitäten.
Dann quillt unsere Welt ja schier über vor so vielen Sentimentalen! Aber vielleicht solltest du weniger für dich selber denken, sondern mal rausgehen 'in die Welt' und nachsehen/erleben, was da abläuft?

Was man hier momentan beobachten kann ist ein Paradigmen-Wechsel, der sich sehr langsam vollzieht.
Alle Glaubenssätze beginnen mit: "Was man hier..." und sind sehr bequem, weil man in das "man" die Meinung der Welt hineinsuggeriert, für die "man" ja selbst gar nicht responsibel ist :cool:

Ich jedenfalls kann nirgendwo einen Paradigmenwechsel auch nur im Ansatz erkennen! Und Bestrebungen, irgend etwas besonderes, das 'man' mit einfachen Mitteln nicht erreichen kann doch irgendwie durch einfachere Lösungen zu ersetzen versuchen gab's schon immer und wird's immer geben. Solche Erscheinungen als Paradigmenwechsel zu betrachten ist in etwa so zutreffend, wie die Demo von vorgestern als sicheres Anzeichen für den bereits bevorstehenden nächsten Weltkrieg zu betrachten.

Als die ersten Digital-Kameras auf den Markt kamen, waren die Leute auch erst skeptisch. usw. usw.
Du darfst nicht Haarföns mit Fahrrädern vergleichen!
Kameras - egal ob analog oder digital - sollen 'das aussen' so echt und original, wie irgend möglich abbilden können. Amps für Gitarre sollen das ganz und gar überhaupt nicht, sondern sind selbst quasi Tongeneratoren, die das von der Gitarre eingespeiste Signal nicht nur völlig verformen, sondern dem noch reichlich etwas vorher nicht vorhandenes zufügen.

Dein Kameravergleich ist nicht mal auf Home-HiFi-Anlagen anwendbar, denn die Zeiten, als Musikgeniesser das Signal von den Scheiben so 'unberührt wie irgend möglich' in ihre HiFi-Boxen haben wollten, sind ebenso schon lange passeé. Auch die bevorzugen inzwischen eine 'natürlich musikalische' Verformung des Quellsignals mit gemässigter Addition insbesondere der 2. und 4. Harmonischen.

Wird IMO so zutreffend sein, wie die Wetterprognose für den Dienstag in zwei Wochen.

Larry
 
Egal, das Argument wird sowieso bald zerredet. Wahrscheinlich kommt gleich irgendein enttäuschter Canon-EOS-Hasser und posted Auschnitte aus uralten Threads. In diesen Threads geht es zwar um völlig andere Dinge als Analog-Digital-Vergleiche aber die in dem ausgeschnittenen Beitrag dargestellten Handyfotos im Vergleich zu professionellen Studiobildern werden seine Thesen schon untermauern - und das mit voller Inbrunst, in allen Sprachen und in sämtlichen Foren des Internets gleichzeitig. "Nieder mit der Canon EOS!".

Hey Rollo,
die erste EOS 620/650 war im Vergleich zur Nikon F3 auch fast eine Gurke. Die Leute vergessen, dass das EOS-Konzept da erst noch in den Kinderschuhen gesteckt hat. Eine F3, die sozusagen die Krone des "alten" analogen Kamerabau's war (wobei mich manche Kenner für diesen Satz wahrscheinlich gerne würgen würden) hatte jedoch ein paar Jahre später, als sich die EOS-Reihe endlich entwickelte und ihre vorläufige Blüte erreichte, in Sachen Flexibilität keine Chance mehr gegen eine solche EOS (zum Beispiel die analoge EOS 1-V). Um die Analogie zu ziehen: Vor diesem Hintergrund sollte man sich daran erinnern, dass die Modelling-Geschichte noch relativ in den Kinderschuhen steckt, wohingegen es schon einige Röhrenamps gibt, die es, aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrungen, die die Entwickler gesammelt haben, zur Blüte geschafft haben. Meine Frage ist halt, ob das Konzept eines Röhrenamps noch ernsthaft konkurrenztauglich ist, wenn die Modelling-Amps ebenfalls in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden und ihre Blüte erreichen.
 
Kameras - egal ob analog oder digital - sollen 'das aussen' so echt und original, wie irgend möglich abbilden können. Amps für Gitarre sollen das ganz und gar überhaupt nicht, sondern sind selbst quasi Tongeneratoren, die das von der Gitarre eingespeiste Signal nicht nur völlig verformen, sondern dem noch reichlich etwas vorher nicht vorhandenes zufügen.
Fotographieren hat mit der orginalgetreuen Wiedergabe der Umgebung so viel zu tun wie Gitarrenverstärker mit der orginalgetreuen Wiedergabe des Gitarrensignals - rein gar nichts. ;)

Der Vergleich ist durchaus statthaft.
Wird IMO so zutreffend sein, wie die Wetterprognose für den Dienstag in zwei Wochen.
Angesicht der Tatsache dass zum Beispiel bei Bassisten sich modernes Teufelszeug wie Halbleiterverstärker, fast durchgängig aktive Elektronik, Leichtbau bei Boxen, Speakonanschlüsse und EQs die den Namen auch verdienen sich schon vor drei Jahrzehnten durchgesetzt haben während sich hier immer noch nix wirklich tut lässt sogar vermuten dass du nicht so falsch mit deiner Aussage liegst.

Leider.


Das bringt mich zu einer anderen These: Die Gitarre ist einfach nicht mehr das Instrument unserer Zeit, so wie es mal in den 70ern und 80ern war. Die Innovationskraft ist verloren gegangen, neue Impulse gehen von anderer Musik und von anderen Instrumenten aus.
 
Das 'heisst es nicht nur plötzlich', sondern ist jederzeit nachvollziehbarer Fakt! Hast du schon mal selbst einen Röhrenamp gespielt? Nein! Nicht in Zimmerlautstärke schnell mal 5 Minuten angespielt, sondern "gespielt"

Ich meine: Die Zügel locker gelassen und 'Kanne' gegeben? Falls ja und du nicht so unsensibel bist, wie der morgendliche Wecker, dann weisst du, was ich meine ;)

Und das mache nun mal mit dem Modeller :D
Larry

Hey Larry,
ich spiele im Proberaum über einen Tube 50 von H&K und liebe die Kiste. Es gibt nichts schöneres als beim Soundcheck vor dem Konzert, wenn die Tontechniker und Beteiligte vor der Bühne rumlungern, den Amp auf eine 4x12'er Box zu stellen und ihn kurz aufbrüllen zu lassen, dann weiß jeder im Saal bescheid, was gleich Sache ist :p
Ich will Röhrenamps gar nicht in Misskredit ziehen (mein nächster wird sicherlich auch einer), ich sehe jedoch den Fakt, dass Röhrenamp-Technologie mittlerweile in Perfektion entwickelt wird, was du mit deinen Amps auch beweist. Modelling-Technologie steht jedoch noch in den Kinderschuhen, wie damals die oft verschmähte EOS-Technologie von Canon. Ist vielleicht komisch Kameras mit Verstärkern zu vergleichen, aber der Vergleich passt trotzdem, denn in beiden Fällen geht es um neue Technologien. Und zwar eine, die es schon lange gibt und die sich bewährt hat und eine neue, die nach und nach der alten Konkurrenz machen wird.

Dann quillt unsere Welt ja schier über vor so vielen Sentimentalen! Aber vielleicht solltest du weniger für dich selber denken, sondern mal rausgehen 'in die Welt' und nachsehen/erleben, was da abläuft?
Larry
Was ich oft beobachte ist, dass Leute mehr auf die Markennamen auf den Amps achten als auf ihr eigenes Gehör.
Alle Glaubenssätze beginnen mit: "Was man hier..." und sind sehr bequem, weil man in das "man" die Meinung der Welt hineinsuggeriert, für die "man" ja selbst gar nicht responsibel ist :cool:
Larry
Ich habe versucht meinen Beitrag möglichst aus einer...na ich nenn es jetzt mal "Vogelperspektive" zu schreiben, also jemand der unverfänglich einen Sachverhalt beobachtet und daraus Schlüsse zieht, daher auch der Kamera-Vergleich. Da ging es auch darum, dass eine Technologie durch eine andere ersetzt wurde.

Ich jedenfalls kann nirgendwo einen Paradigmenwechsel auch nur im Ansatz erkennen!
Larry
Ich sehe einen, der jedoch nicht wie beim leidigen Analog/Digital-Kamera Beispiel über den Markt hereinbrechen wird, sondern sich nach und nach vollzieht.
Mit großer Regelmäßigkeit sehe ich, wenn ich im Amptown/Hamburg Gitarrensaiten kaufe, Leute die mit einem Line6-Schießmichtot-mit-10-Zoll-Lautstrecher-Karton unter dem Arm zur Kasse laufen. Einmal hab ich sogar einen gesehen, der so ein Ding zurückgebracht hat, wobei er meinte, dass ihm die Kiste nicht laut genug gewesen wäre. So erlebt! Der hatte nicht mal über den Ton gemoppert! Jedesmal wenn ich dort bin gehe ich auch zu den Amps um kurz das Framus Cobra-Topteil anzuschmachten (und murmel dann immer sowas wie "bald Schatz, bald!) und da lungern die Kids vor den Bugera-Amps rum. Keine Ahnung, ich glaube nicht dass sie das tun weil sie Soundfetischisten sind, sondern weil es halt "Röhre" und "günstig" ist und sogar ganz passabel klingt.

Du betrachtest das alles aus der Warte eines audiophilen Profis, der guten Sound zu schätzen weiß und diesen auch mit seiner Ingenieurskunst verwirklicht. Das finde ich super und es ist gut, dass es Leute gibt die sich so für guten Sound stark machen wie du. Die Kunden mit denen zu tun hast wissen genau was sie wollen und sind akribisch wenn es um guten Sound geht, dafür sind sie auch bereit eine Menge Geld auszugeben.
Aber die breite Masse will guten Ton für günstig Geld. Wenn Modelling-Amps in der Lage sind diesen guten Ton zu emulieren (und ich bin mir sicher, dass sie das bald sein werden, steckt wie gesagt alles noch in Kinderschuhen), lässt sich dieser gute Ton mit wenig Aufwand erzeugen und kann aufgrund der Konzeption mit vielerlei weiteren Leckerlies aufwarten. Wenn Moddeling-Amps die Soundqualität von halbwegs guten Röhrenamps erreichen wird es dem Otto-Normal-Verbraucher recht wurscht sein ob es sich um Röhrenamp handelt oder Moddeling-Amp, denn:
De Facto kauft der Kunde einmal einen Moddeling-Amp und kann ihn über Software-Updates wie einen Marshall, Fender und co. klingen lassen. Warum also für teuer Geld einen Röhrenamp kaufen der auf plakativ gesagt "einen Grundsound" festgelegt ist?
Das musst du mir auf alle Fälle erklären!
 
@Grundkurs: Die EOS war jetzt nur ein wahlloser Name, der mir gerade einfiel. Aber das ist auch egal. CCDs können niemals die phantastische Körnigkeit, die enorme Farbtiefe und tiefe Plastizität eines Films erreichen. Somit sind alle digitalen Kameras per Definition scheiße. Da kann man tausende von Euros in gute digitale Kameras und Objektive investieren aber trotzdem können die nicht an der Bildqualität einer alten Wegwerf-Agfa-Klack herankommen. Völlig unmöglich. Niemals. Keine Chance. Da muss nur mal das Licht volle Kanne geben und schon weiß der CCD, wo der Bartel den Most holt.

Ne, mal im ernst. Ich möchte da nicht mehr zurück. Film entwickeln, Bilder entwickeln, Textstreifen, Leuchttisch, Repromaschinen, Rasterfolie, Entwickler und Fixierer und bei Nichtgefallen alles von vorne. Das war interessant, sowas noch gelernt zu haben, aber ich ziehe heute lieber ein Bild von der Speicherkarte direkt ins fertige Layout auf dem Bildschirm und schicke das mit einem Knopfdruck an die Druckerei. Fertig. Die gewonnenen Stunden nutze ich zur Muße, gehe ich in die Natur oder widme sie meiner Familie.

Die Entwicklung bei den Amps ist irgendwie so wie früher bei den Droschkenkutschern. Die schwärmten auch noch ewig lange vom prachtvollem Zaumzeugs, wie toll ihre Kutschen funkeln und wie schön ihre Pferdchen geradeaus laufen können. Dazu die treuen Äuglein der Tiere, wenn sie einen am Morgen begrüßen und der wohlige Geruch, wenn der Gaul einen fahren lässt. Zugegeben, bei einer Kutschfahrt um die Binnenalster mag das wirklich noch ziemlich romantisch sein aber wenn ich von Hamburg nach München will nehme ich lieber das Auto.

MAngesicht der Tatsache dass zum Beispiel bei Bassisten sich modernes Teufelszeug wie Halbleiterverstärker, fast durchgängig aktive Elektronik, Leichtbau bei Boxen, Speakonanschlüsse und EQs die den Namen auch verdienen sich schon vor drei Jahrzehnten durchgesetzt haben während sich hier immer noch nix wirklich tut lässt sogar vermuten dass du nicht so falsch mit deiner Aussage liegst.

Immerhin hat ein namhafter Ampbauer der gehobenen Klasse nach 50 Jahren Entwicklung sogar das Risiko des Fortschritts auf sich genommen und Trenntrafos gegen Brummschleifen in einen Rackpreamp eingebaut. Wenn das so weiter geht, gibt es in weiteren 50 Jahren sogar Speakon- oder (ganz verwegener Gedanke) Powercon-Anschlüsse :eek:
 
Ne, mal im ernst. Ich möchte da nicht mehr zurück. Film entwickeln, Bilder entwickeln, Textstreifen, Leuchttisch, Repromaschinen, Rasterfolie, Entwickler und Fixierer und bei Nichtgefallen alles von vorne. Das war interessant, sowas noch gelernt zu haben, aber ich ziehe heute lieber ein Bild von der Speicherkarte direkt ins fertige Layout auf dem Bildschirm und schicke das mit einem Knopfdruck an die Druckerei. Fertig. Die gewonnenen Stunden nutze ich zur Muße, gehe ich in die Natur oder widme sie meiner Familie.
:

Genau das ist auch der Grund, warum sich Digitalkameras durchgesetzt haben, nämlich nicht, weil sie das bessere Bild liefern, da haben gute Analaogkameras klar die Nase vorn, sondern vom Prinzip her aufgrund der Bequemlichkeit des Menschen und der Möglichkeiten einer neuen Technik!

Und dieses Prinzip ist bei vielen technischen Dingen so!
Eine wesentlich einfachere Handhabung mit akzepablen bis auch sehr guten Ergebnissen.
Moderner heißt eben noch lange nicht besser, im Bezug vom eigentlichen Ergebnis des technischen "Dings"!

Meine 1 Jahr alte 400,- teure Kompaktdigitalkamera hat gegen meine alte Minox-Kompakt-Kleinbildkamera in Sachen Farbe und Natürlichkeit keine Sonne!

Bei Röhrenamps ist es nicht anders!
Ein Modeller simuliert den typischen Röhrenklang bzw. simuliert einen bestimmten Verstärker. Er erreicht ihn aber nunmal nicht, und meiner Meinung nach wird es auch nicht erreichbar sein!

Ich habe seit neuesten einen Vox VT50 Modelling-Amp! Der gefällt mir sehr gut und ist optimal für zu Hause zum spielen. Man hat X-Soundmöglichkeiten schnell abrufbereit.
Praktisch viele Verstärkercharaktere in einer Kiste, super, gefällt mir, obwohl ich bei weitem die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft habe, da erst 5 Tage alt!

Das Prinzip der einfachen Handhabung in Verbindung mit X-Möglichkeiten! Da haben wir es wieder, Handhabung, Bequemlichkeit, Möglichkeiten und gute Ergebnisse!

Aber, wie eben geschrieben, ein Verstärkercharakter und eben nicht Original! Wenn ich von dem Vox-UK-80's-Sound auf meinen alten 81er 2203er JCM-800er 50 Watt Top gehe, den ich mir damals neu gekauft habe (ist modifiziert auf 18 Watt umschaltbar), dann merke ich erst wie "schlecht" das simuliert wird!
Irgendwie ausreichend, aber doch weit weg vom Original!

Bei den Valvetronics ist, egal was für ein Amp-Modell man einstellt, der Grundklang immer irgendwie gleich!
Klar, kommt ja auch alles vom selben Verstärker!

Und trotzdem bin ich mit dem Valvetronics sehr zufrieden!

Und das ist es auch, viele wollen einfach die einfache Handhabung in Verbindung mit X-Möglichkeiten, und viele reicht das eben, der Klang, warum auch nicht, ist doch absolut ok!
Aber vielen reicht das nunmal nicht, und die werden dann auch zurecht mit solch einen Modeller nicht glücklich, wenn sie einen ganz bestimmten Original-Sound lieben und haben wollen! Ein Modeller erreicht das nunmal nicht!
Er simuliert eben nur!

Kann mir irgendjemand hier irgendeine Simulation, egal was und aus welchen Bereich auch immer, als Beispiel bringen, wo die Simulation das "Original", das "Natürliche" erreicht?

Ich gebe mal Beispiele, wie es es meine!

Viele Aufnahmen, z.B. Flugaufnahmen von aktuellen Filmen/Kinofilmen sind per Computer simuliert, gut gemacht, aber man sieht, daß es nicht original gedreht worden ist sondern eben vom Computer kommt!
Flugaufnahmen bei älteren Filmen, die wirklich gedreht worden sind, kommen eben ganz anders, eben natürlich real rüber, muß ja auch, es ist ja original gedreht worden!

Oder die leistungsstärksten Großrechner,die es gibt (z.B. der Earth-Simulator in Japan, welcher mittlerweile ja auch nicht mehr der stärkste ist), die simulieren meistens Klima/Wetter usw.!
Die schaffen das nicht mal annäherungsweise....!
Für wissenschaftliche Zwecke brauchbar, aber von der Natur her weit weit weg....!

Also, wer kennt eine Simulation, welche das "Original" erreicht?

Ich kenn keine, und deshalb wird in meinen Augen eine Simulation immer eine Simulation bleiben und das Original nicht erreichen, egal was simuliert wird!

Für den einen reicht sowas absolut aus, wobei natürlich die Handhabung und die Möglichkeiten mit der Hauptgrund ist, warum es ausreicht!
Für den anderen reicht das Ergebnis aber nunmal nicht aus, der will das Original haben!

Gruß, Matthias
 
Immerhin hat ein namhafter Ampbauer der gehobenen Klasse nach 50 Jahren Entwicklung sogar das Risiko des Fortschritts auf sich genommen und Trenntrafos gegen Brummschleifen in einen Rackpreamp eingebaut.

Welch ein Frevel, sich bei klassischen Röhrenamps auf die Pfade des Fortschritts zu wagen :rolleyes: Wenn dies nun Schule macht, was dann? :D

Larry
 
Genau das ist auch der Grund, warum sich Digitalkameras durchgesetzt haben, nämlich nicht, weil sie das bessere Bild liefern, da haben gute Analaogkameras klar die Nase vorn, sondern vom Prinzip her aufgrund der Bequemlichkeit des Menschen und der Möglichkeiten einer neuen Technik!

Die günstigen Digis sind Spaßprodukte mit denen man trotzdem tolle Ergebnisse erzielen kann solange man sich geschickt anstellt. Ihre Grenzen sind bei schlechten Lichtverhältnissen & Co. allerdings schnell aufgezeigt. Die (Semi)-Profi-Digis sind seit Jahren mehr oder weniger perfekt und in der Summe IMHO auch "besser" als die Alten. Die Sensorgröße ist ein wichtiger Faktor und wer es unbedingt braucht bekommt von den beiden Marktführern KB-Vollformat Chips. Verfechter langer Brennweiten greifen auf die kleineren Sensoren zurück und haben durch den 1,5/1,6-Faktor einen entscheidenden Vorteil. Die Nikon D3 liefert bis zu 11 Bilder/s, die F5 erreicht gerade einmal 8 und ist diesbezüglich "nur" mit der Nikon D300 vergleichbar - ein Sportfotograf muss da nicht lange überlegen. Empfindlichkeiten von ISO 6400 und deutlich mehr sind bei der Konzert- oder Hallensportfotografie Totschlagargumente. Das lässt sich so endlos fortsetzen. Auch im Mittelformat hat sich das IMHO durchgesetzt ... zumindest sieht man das H System von Hasselblad häufig. Analog ist toll und bezüglich der Bildqualität mit Sicherheit die Referenz aber an der kann sich die digitale Welt heute messen. Einen 1:1 Vergleich zu unserer Röhren-Fragestellung kann man meiner Meinung nach nur bedingt ziehen.


Also, wer kennt eine Simulation, welche das "Original" erreicht?

Die Frage hast Du schon selbst beantwortet: Das gibt es nicht :)
Eine Simulation entspricht einer Abstraktion des zu simulierenden Modells. Abstraktion steht für eine Vereinfachung des Individuellen durch Weglassen von Einzelheiten, also eine Reduktion oder Stilisierung. Die Vögel von PRS fliegen ja auch nicht mehr :D
 
Genau das ist auch der Grund, warum sich Digitalkameras durchgesetzt haben, nämlich nicht, weil sie das bessere Bild liefern, da haben gute Analaogkameras klar die Nase vorn, sondern vom Prinzip her aufgrund der Bequemlichkeit des Menschen und der Möglichkeiten einer neuen Technik!

Und dieses Prinzip ist bei vielen technischen Dingen so!
Eine wesentlich einfachere Handhabung mit akzepablen bis auch sehr guten Ergebnissen.
Moderner heißt eben noch lange nicht besser, im Bezug vom eigentlichen Ergebnis des technischen "Dings"!

Meine 1 Jahr alte 400,- teure Kompaktdigitalkamera hat gegen meine alte Minox-Kompakt-Kleinbildkamera in Sachen Farbe und Natürlichkeit keine Sonne!

Ja, na und? Ich habe kistenweise Bilder, von den selbstentwickelten Avantgarde-Schwarz-Weiß-Experimenten aus meiner Jugend bis hin zu aktuellen Konzertfotos. Für manche Sachen nehme ich immer noch meine gute alte Dynax 7000i aber nur weil ich dazu noch verschiedene gute Objektive und Filter habe. Die Papierabzüge und Negative (für die jüngeren: die Bilder zum Anfassen) landen aber sofort im Karton und werden, wenn überhaupt, nur alle Jubeljahre mal rausgeholt, denn die Bilder vom Photo-Heini sind heutzutage mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso digitale Abzüge. Vielerorts bekommt man die digitalen Daten sogar als CD gleich mit. Wenn man "richtige" Bilder vom Negativ haben will, hat man also kaum noch eine andere Wahl als sich einen teuren Spezialisten zu suchen oder selber zu entwickeln.

Natürlich kann man diesen Aufwand betreiben aber wozu? Wenn man heutzutage irgend etwas mit Bildern anfangen will, muss man sie ohnehin digitalisieren und dann liegt (meiner Erfahrung nach) der Qualitätsvorteil eindeutig bei den guten Digitalkameras mit entsprechend guten Objektiven und Filtern. Das, was da als Raw-Daten herauskommt, kann kein Scanner in verdaulichen Preisklassen aus einem Blatt Papier oder selbst aus Negativen herausholen.

Viele Aufnahmen, z.B. Flugaufnahmen von aktuellen Filmen/Kinofilmen sind per Computer simuliert, gut gemacht, aber man sieht, daß es nicht original gedreht worden ist sondern eben vom Computer kommt!
Flugaufnahmen bei älteren Filmen, die wirklich gedreht worden sind, kommen eben ganz anders, eben natürlich real rüber, muß ja auch, es ist ja original gedreht worden!

Oder die leistungsstärksten Großrechner,die es gibt (z.B. der Earth-Simulator in Japan, welcher mittlerweile ja auch nicht mehr der stärkste ist), die simulieren meistens Klima/Wetter usw.!
Die schaffen das nicht mal annäherungsweise....!
Für wissenschaftliche Zwecke brauchbar, aber von der Natur her weit weit weg....!

Also, wer kennt eine Simulation, welche das "Original" erreicht?

Vielen Dank für das Lob. Ich arbeite als Programmierer in der CGI-Industrie und es ist cool, dass heute kaum noch jemand unsere Arbeit bemerkt. Selbst mit 15 Jahren Erfahrung in dem Bereich fällt es mir mittlerweile verdammt schwer, die Simulationen zu erkennen - selbst wenn ich genau weiß, was echt und was falsch ist. Fast alle der modernen Action-Filme kommen heutzutage zu großen Teilen aus dem Computer - und nicht nur hier und da mal eine Explosion oder ein Kameraflug sondern da kommen mitunter zehn, fünfzehn Minuten lange Szenen mit allen Kulissen, Wetter, Effekten und (Haupt-) Darstellern aus dem Rechner. Es gibt ja CGI-Klassiker wie Matrix, Episode III oder HdR aber die sind schon jetzt technisch veraltet aber da kann selbst ein Laie immerhin noch Fehler finden, wenn er aufmerksam ist. Mittlerweile ist die Technik Lichtjahre weiter. Ich schätze mal, dass in den meisten Filmen aus Hollywood in den letzten zwei, drei Jahren nicht ein Tropfen echter Regen zu sehen ist. Selbst bei günstigen Produktionen wird mittlerweile getrickst, denn digitale Nachbearbeitung am Rechner ist billiger als das ganze Equipment bei Sauwetter vor die Tür zu schaffen und regenfest zu machen. Ein Beispiel zum Mitmachen: Das, was im Kino bei vielen Innenszenen draußen vor dem Fenster passiert, ist ganz selten noch real. Studio-Kulissen mit grünen Schirm vorm Fenster sind viel einfacher, günstiger, besser planbar und es bemerkt ohnehin kaum jemand den Unterschied. Es macht aber Spaß, mal darauf zu achten, denn da passieren mitunter die lustigsten Dinge im Hintergrund - ein Mann läuft an zwei Fenstern gleichzeitig mit seinem Hund vorbei, Vögel fliegen rückwärts und ähnliches. :)

In der Werbung es ist noch extremer. Da kommen oft viele Hauptdarsteller (= Produkte) zu 100% aus dem Rechner weil die Simulationen besser bzw einfach perfekter aussehen als die echte Ware. Zudem lassen sich die Spots leicht für andere Sprachen/Länder recyclen indem man einfach virtuell die Verpackung wechselt - kein Problem heutzutage. Mittlerweile sind wohl reale Autos als Hauptdarsteller in einem Auto-Spot auch eine ziemliche Seltenheit geworden. Als Fachmann kann man erkennen, dass manche Beleuchtungstechniken richtig berechnet aber physikalisch völlig unmöglich sind - da wird dann ein Auto schon mal von einem Scheinwerfer beleuchtet, der mindestens zwei Meter unterhalb der Straße liegen müsste oder der Offroad-Matsch landet Kamera-gerecht auf dem Kotflügel während das Chrom der Felgen perfekt weiter funkelt und die große Freiheit spiegelt. Das ist kein Unvermögen der Technik sondern eine bewusste Übertreibung, die das Auto für die 45 Sekunden des Spots besser, echter und perfekter als in echt dastehen lässt.

Wie aufs Stichwort lief hier gerade der aktuelle Spot für den Audi-Quattro (mit dem Skifahrer) im Fernsehen. Eine für Fernsehverhältnisse recht ordentliche Animation. Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass der Skifahrer fast zu 100% falsch ist, ebenso die Tauben, die Straßenbahnen, die Slalom-Parkuhren, große Teile des Straßenbelags, die Schienen samt Funken (in der Nahansicht) und natürlich der Audi am Ende. Oder andersrum ausgedrückt: Die netten Hintergrundbilder aus Frisco, die Menschen drinnen im Haus und die Straßenkehrmaschine sind wahrscheinlich echt. Nicht weil da ein Unterschied zu sehen wäre sondern weil ich die technischen Notwendigkeiten beim Rendern und Animieren abschätzen kann. Die Qualität des aufgewirbelten Staubes ist schwierig zu beurteilen, da ich nicht auf Anhieb weiß, wie sich aufwirbelnder Zement wirklich verhält wenn man da mit Skiern durchfährt :)

Der Einsatz von CGI geht mittlerweile soweit, dass die Effekte maßlos übertrieben und als Stilmittel eingesetzt werden, zum Beispiel in 300 oder bei Sky Captain And The World Of Tomorrow. Obwohl das technisch interessant ist, ist mir das aber auch schon zu extrem - nicht mein Ding.

Das Nasa-Rechner-Argument finde ich aber immer wieder Lustig. Da sieht man immer wieder gut, dass die Intel-Werbung hervorragend funktioniert. "Schnellere Prozessoren = besseres Ergebnis". Die Rechenleistung ist aber völlig sekundär, denn die Kraft steckt im Algorithmus und im Know-How. Der Computer, der damals für die Mondlandung zuständig war, hatte weniger Power als ein C64. Wir machen heute Renderings in Echtzeit mit mehreren Bildern pro Sekunde, für die man früher eine halbe Stunde pro Bild gebraucht hat. Dabei hat sich die Rechenleistung seit "früher" gerade mal verdoppelt oder verdreifacht - die Geschwindigkeit der Algorithmen hat sich in der gleichen Zeit aber weit mehr als verhundertfacht. Der Zugewinn an Rechenleistung kommt dann noch obendrauf. Der visuelle Qualitätsunterschied (bei gleichen Einstellungen) zwischen den Generationen liegt bei Null - nicht "nahezu", "so ähnlich", "fast" sondern messbar Null!

Welch ein Frevel, sich bei klassischen Röhrenamps auf die Pfade des Fortschritts zu wagen :rolleyes: Wenn dies nun Schule macht, was dann? :D
Larry

Ach, da habe ich keine Angst. :) Das werden erst meine Enkel erleben und die können sich dann damit abplagen, einen Speakon-Adapter für ihren Marshall 40th Anniversary Modern Vintage JVM 410 Reissue aufzutreiben damit er an eine JCM2060-Box passt. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
hi folks,

vereinfacht dargestellt gibt es anscheinend drei grundsätzliche meinungen:

a) es gibt die transistor/modellingvertreter

b) es gibt die röhrenampfraktion

c) es gibt diejenigen, die beides für brauchbar halten

allen gemeinsam scheint die ansicht, es sei geschmacksache.
was meinem geschmack entspricht ergibt sich aus der musik, die ich mache oder liebe, mit dem dazugehörenden sound und dem spielgefühl.

so weit so gut!

NUR: es würde weitaus mehr sinn ergeben, wenn alle die schreiben, auch die nötige sachkompetenz haben.

wenn wir über röhre vs. transistor/mod. diskutieren, haben ALLE diejenigen, die noch nie über einen
60er jahre fender tweed oder blackface, einen vox ac 30 oder frühen marshall (oder vergleichbare amps) SCHLICHTWEG KEINE AHNUNG worüber wir hier reden (explizit ausgeschlossen sind in meiner betrachtung industriell gefertigte mehrkanal/hi-gainamps).

es ist müßig mit einem blinden kontrovers über farben zu diskutieren, wenn der noch nie eine gesehen hat.

von der technischen seite bin ich selbst ein ahnungsloser (larry, deine beiträge sind grosses kino, sofern ich da beurteilen kann!!), aber ich weiß, was für mich gut klingt oder sich gut anfühlt für meine musik. das lasse ich mir ungerne von AHNUNGSLOSEN (s.o.) nivellierend in abrede stellen.

ich habe kein problem, wenn jemand mit der hinterletzten transistorgurke genau die geräusche fertig bringt, die seinem ohr gefallen.

vielleicht gefällt mir ja auch eines tages irgendeine neuentwicklung...

mit freundlichem groove hanno
 
Immerhin hat ein namhafter Ampbauer der gehobenen Klasse nach 50 Jahren Entwicklung sogar das Risiko des Fortschritts auf sich genommen und Trenntrafos gegen Brummschleifen in einen Rackpreamp eingebaut. Wenn das so weiter geht, gibt es in weiteren 50 Jahren sogar Speakon- oder (ganz verwegener Gedanke) Powercon-Anschlüsse :eek:
Welch ein Frevel, sich bei klassischen Röhrenamps auf die Pfade des Fortschritts zu wagen :rolleyes: Wenn dies nun Schule macht, was dann? :D

Larry

Du 'alter' Stalker Rollo ;) Ich persönlich würde von diesem kauzigen Ampbauer nie eine Amp
kaufen....schrulliger als der kann kaum jemand sein :p
 
Schöne Diskussion. Besonder schön, dass man zwar teilweise grundverschiedener Meinung ist, aber trotzdem sich nicht anschreit! Respekt - kommt bei diesem Thema selten vor.

Ich habe noch einen Beitrag zu analog vs. digital (falls das schonmal kam und ich das übersehen haben sollte, möge man es mir verzeiehn): Ich kenne ein Studio hier in München, das natürlich absolut 100% mit digitalen Aufnahme-Equipment arbeitet. Man kann aber wenn man will natürlich über seinen Röhrenverstärker spielen oder auch die Mikros, mit denen man z.B. seinen Transistor-Amp spielt, durch Röhren-Pre-Amps schicken. Es gibt hinter den Kulissen aber auch die Möglichkeit, das volldigital abgemischte Masterzeugs einmal auf eine alte Bandmaschine zu spielen und dann wieder digital zurückzublasen, damit aus dem überproduzierten glasklaren Sound was "analoges" und "menschliches" rüberkommt. Auch ne Idee gell?

Während der Vergleich mit der Digitalkamera etwas hinkt, finde ich den Vergleich im Hfi/High End Audio Sektor durchaus ähnlich: Es gibt ja nicht nur CDs, sondern auch SACDs oder DVD-Audio mit nochmals höherer Samplingrate und theoretisch besserer Auflösung. Dazu gibt es D/A-Wandler von so ausgefuchster Feinheit, dass sie unbezahlbar sind, das wird dann durch hochwertigste Verstärker verstärkt und durch Boxentürme von Gewicht und Preis eines Mittelklassewagens geblasen - Ziel ist der perfekte Sound. In derselben Kategorie gibt es aber auch Menschen, die sich extradicke Vinyl-Schallplatten kaufen, über extremst teure Player mit unbezahlbaren Tonabnehmern laufen lassen, dann in einen 2-Watt-Röhrenamp gehen und meinen, dass das das Optimum ist. Beide existieren freundlich nebenher und werden freudig von der Industrie bedient.

Ähnlich ist es doch auch hier: die einen wollen klassische Technik, aus welchem Grund auch immer, die anderen wollen "modern" aus denselben Gründen. Es kann mir niemand erzählen, dass er Amps/Boxen "blind" wirklich nach ihrem Sound kauft. Neben Technik spielen auch Marke, Image, etc. eine absolut wichtige Rolle. Aber auch hier gibt es feine Unterschiede: Ich finde z.B. auch, dass viele Modeller heute immer noch den Sound "gleichbügeln". Hingegen kenne ich wenige Amps, die so abgrundtief ehrlich klingen wie z.B. mein Transistorgepowerter PCL Stagemaster 60. Und im direkten Vergleich eines "alten" Fender Twin Reverb aus den 60ern und einem "neue" Fender Twin Reverb aus den 00ern hat mich halt eher der Sound des neuen angemacht. Meine Übungsamps sind ein Fender Champion 600 (pure Röhre) und ein Roland MicroCube (pures Modelling). Beide gut, auf ihre Weise.

"Besser" oder "schlechter" sehe ich in dieser Diskussion also genausowenige wie "zeitgemäß" oder "veraltet". Wir alle suchen nach dem Sound, der für unsere Anforderungen der beste ist, und zu diesem Ziel gibt es unterschiedliche Wege.

Der ALLERbeste Sound überhaupt (um mal die maximalst dümmliche Steigerungsform zu verwenden) kommt eh aus einer gut gelagerten alten Akustikgitarre mit Stahlsaiten, die nur von menschlichen Fingern gespielt wird... ;-)
 
Hallo Matthias,

Kann mir irgendjemand hier irgendeine Simulation, egal was und aus welchen Bereich auch immer, als Beispiel bringen, wo die Simulation das "Original", das "Natürliche" erreicht?

Ich gebe mal Beispiele, wie es es meine!

Viele Aufnahmen, z.B. Flugaufnahmen von aktuellen Filmen/Kinofilmen sind per Computer simuliert, gut gemacht, aber man sieht, daß es nicht original gedreht worden ist sondern eben vom Computer kommt!

Diese Beispiele gibt es zu hauf. Du selbst hast schon Zig digitale Set-Erweiterungen und Computeranimationen gesehen, von denen Du nichtmal ansatzweise ahnst, dass sie im Computer generiert wurden. ;)

Vermutlich haben wir alle schonmal Filmmusik genossen, ohne zu erkennen, dass das Orchester teilweise oder komplett aus dem Sampler kommt.

Die Simulation von Röhrenamps wird irgendwann so hochentwickelt sein, dass unser menschliches Ohr keinen Unterschied mehr wahrnehmen kann. Warten wir's einfach mal ab ... :D

Gruß,
Andreas
 
Ja, na und? Ich habe kistenweise Bilder, von den selbstentwickelten Avantgarde-Schwarz-Weiß-Experimenten aus meiner Jugend bis hin zu aktuellen Konzertfotos. Für manche Sachen nehme ich immer noch meine gute alte Dynax 7000i aber nur weil ich dazu noch verschiedene gute Objektive und Filter habe. Die Papierabzüge und Negative (für die jüngeren: die Bilder zum Anfassen) landen aber sofort im Karton und werden, wenn überhaupt, nur alle Jubeljahre mal rausgeholt, denn die Bilder vom Photo-Heini sind heutzutage mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso digitale Abzüge. Vielerorts bekommt man die digitalen Daten sogar als CD gleich mit. Wenn man "richtige" Bilder vom Negativ haben will, hat man also kaum noch eine andere Wahl als sich einen teuren Spezialisten zu suchen oder selber zu entwickeln.

Natürlich kann man diesen Aufwand betreiben aber wozu? Wenn man heutzutage irgend etwas mit Bildern anfangen will, muss man sie ohnehin digitalisieren und dann liegt (meiner Erfahrung nach) der Qualitätsvorteil eindeutig bei den guten Digitalkameras mit entsprechend guten Objektiven und Filtern. Das, was da als Raw-Daten herauskommt, kann kein Scanner in verdaulichen Preisklassen aus einem Blatt Papier oder selbst aus Negativen herausholen.



Vielen Dank für das Lob. Ich arbeite als Programmierer in der CGI-Industrie und es ist cool, dass heute kaum noch jemand unsere Arbeit bemerkt. Selbst mit 15 Jahren Erfahrung in dem Bereich fällt es mir mittlerweile verdammt schwer, die Simulationen zu erkennen - selbst wenn ich genau weiß, was echt und was falsch ist. Fast alle der modernen Action-Filme kommen heutzutage zu großen Teilen aus dem Computer - und nicht nur hier und da mal eine Explosion oder ein Kameraflug sondern da kommen mitunter zehn, fünfzehn Minuten lange Szenen mit allen Kulissen, Wetter, Effekten und (Haupt-) Darstellern aus dem Rechner. Es gibt ja CGI-Klassiker wie Matrix, Episode III oder HdR aber die sind schon jetzt technisch veraltet aber da kann selbst ein Laie immerhin noch Fehler finden, wenn er aufmerksam ist. Mittlerweile ist die Technik Lichtjahre weiter. Ich schätze mal, dass in den meisten Filmen aus Hollywood in den letzten zwei, drei Jahren nicht ein Tropfen echter Regen zu sehen ist. Selbst bei günstigen Produktionen wird mittlerweile getrickst, denn digitale Nachbearbeitung am Rechner ist billiger als das ganze Equipment bei Sauwetter vor die Tür zu schaffen und regenfest zu machen. Ein Beispiel zum Mitmachen: Das, was im Kino bei vielen Innenszenen draußen vor dem Fenster passiert, ist ganz selten noch real. Studio-Kulissen mit grünen Schirm vorm Fenster sind viel einfacher, günstiger, besser planbar und es bemerkt ohnehin kaum jemand den Unterschied. Es macht aber Spaß, mal darauf zu achten, denn da passieren mitunter die lustigsten Dinge im Hintergrund - ein Mann läuft an zwei Fenstern gleichzeitig mit seinem Hund vorbei, Vögel fliegen rückwärts und ähnliches. :)

In der Werbung es ist noch extremer. Da kommen oft viele Hauptdarsteller (= Produkte) zu 100% aus dem Rechner weil die Simulationen besser bzw einfach perfekter aussehen als die echte Ware. Zudem lassen sich die Spots leicht für andere Sprachen/Länder recyclen indem man einfach virtuell die Verpackung wechselt - kein Problem heutzutage. Mittlerweile sind wohl reale Autos als Hauptdarsteller in einem Auto-Spot auch eine ziemliche Seltenheit geworden. Als Fachmann kann man erkennen, dass manche Beleuchtungstechniken richtig berechnet aber physikalisch völlig unmöglich sind - da wird dann ein Auto schon mal von einem Scheinwerfer beleuchtet, der mindestens zwei Meter unterhalb der Straße liegen müsste oder der Offroad-Matsch landet Kamera-gerecht auf dem Kotflügel während das Chrom der Felgen perfekt weiter funkelt und die große Freiheit spiegelt. Das ist kein Unvermögen der Technik sondern eine bewusste Übertreibung, die das Auto für die 45 Sekunden des Spots besser, echter und perfekter als in echt dastehen lässt.

Wie aufs Stichwort lief hier gerade der aktuelle Spot für den Audi-Quattro (mit dem Skifahrer) im Fernsehen. Eine für Fernsehverhältnisse recht ordentliche Animation. Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass der Skifahrer fast zu 100% falsch ist, ebenso die Tauben, die Straßenbahnen, die Slalom-Parkuhren, große Teile des Straßenbelags, die Schienen samt Funken (in der Nahansicht) und natürlich der Audi am Ende. Oder andersrum ausgedrückt: Die netten Hintergrundbilder aus Frisco, die Menschen drinnen im Haus und die Straßenkehrmaschine sind wahrscheinlich echt. Nicht weil da ein Unterschied zu sehen wäre sondern weil ich die technischen Notwendigkeiten beim Rendern und Animieren abschätzen kann. Die Qualität des aufgewirbelten Staubes ist schwierig zu beurteilen, da ich nicht auf Anhieb weiß, wie sich aufwirbelnder Zement wirklich verhält wenn man da mit Skiern durchfährt :)

Der Einsatz von CGI geht mittlerweile soweit, dass die Effekte maßlos übertrieben und als Stilmittel eingesetzt werden, zum Beispiel in 300 oder bei Sky Captain And The World Of Tomorrow. Obwohl das technisch interessant ist, ist mir das aber auch schon zu extrem - nicht mein Ding.

Das Nasa-Rechner-Argument finde ich aber immer wieder Lustig. Da sieht man immer wieder gut, dass die Intel-Werbung hervorragend funktioniert. "Schnellere Prozessoren = besseres Ergebnis". Die Rechenleistung ist aber völlig sekundär, denn die Kraft steckt im Algorithmus und im Know-How. Der Computer, der damals für die Mondlandung zuständig war, hatte weniger Power als ein C64. Wir machen heute Renderings in Echtzeit mit mehreren Bildern pro Sekunde, für die man früher eine halbe Stunde pro Bild gebraucht hat. Dabei hat sich die Rechenleistung seit "früher" gerade mal verdoppelt oder verdreifacht - die Geschwindigkeit der Algorithmen hat sich in der gleichen Zeit aber weit mehr als verhundertfacht. Der Zugewinn an Rechenleistung kommt dann noch obendrauf. Der visuelle Qualitätsunterschied (bei gleichen Einstellungen) zwischen den Generationen liegt bei Null - nicht "nahezu", "so ähnlich", "fast" sondern messbar Null!

Sehr interessant! :great:

Ich möchte noch eins dazu sagen, ich bin jetzt nicht der große Filmfachmann, aber ich "erkenne" meiner Meinung nach viel, was nicht "natürlich" gedreht worden ist, weil es irgendwie doch unnatürlich rüberkommt, und das sind verdammt viele Szenen in aktuellen oder auch ein paar Jahre alten Filmen.
Und mit Sicherheit gibt es da Szenen, die ich auf dem ersten und vielleicht auch zweiten Blick als natürlich einstufen würde, die aber trotzdem vom Computer kommen.
Ich achte nicht so darauf, was bei Filmen jetzt natürlich ist und was vom PC kommt!
Aber bei vielen Szenen merkt man einfach, das ist nicht natürlich!

Ich hatte das Beispiel mit Flugaufnahmen gebracht.

Wenn man heute z.B. die Flugaufnahmen mit Flugzeugen in Filmen wie Pearl Habour, aktuell Operation Walküre etc. sieht und die z.B. vergleicht mit den Flugaufnahmen aus den Film "Unternehmen Capricorn" von 1978, wo zwei Hubschrauber den Doppeldecker verfolgen, was wirklich gedreht worden ist samt den beiden Chrashs der Hubschrauber an den Felswänden, so kommt das ganz anders rüber, einfach natürlicher!

Natürlich weiß man viele Dinge nicht, die in Filmen aus dem PC kommen!
Man denkt auch gar nicht daran, weil man einfach einen Film sehen will!

Interessant wäre mal, Szenen wirklich zu drehen und das Gleiche mit dem Computer animieren!
Und dann abspielen lassen und fragen, was ist Natur, was ist aus dem Computer?

Ich bin nicht unbedingt überzeugt davon, daß man das nicht auseinanderhalten kann!

Hier kommt dann "der Aufpasseffekt" speziell wegen dieser Sache dazu, den man ja sonst, wenn man einen Film guckt, nicht hat!

Gruß, Matthias
 
check mal irgendwo auf der autodesk page wars glaub ich bzw. google: cgiorreal oder so ähnlich ^^
ich bin den gefilden auch sehr bewandert aber dort hatte ich dann doch ein bild falsch. (wohlgemerkt fake fotos sind leichter zu erstellen als fake filmchen ;))

das schöne an cgi ist ja eben das man nicht nur den anspruch hat realistisches zu machen sondern eben bewusst mal etwas "fast" realistisch bzw. übertrieben realistisch zu machen.

in echt gibt es keine perfekt spiegelnden objekte und irgendein produkt richtig auszuleuchten, zu putzen usw. und dann zu filmen dauert garantiert länger als das ganze im computer zu machen (wie rollo schon erwähnt hat lässt sich im nachhinein ein anderes produkt design einfach per texturänderung austauschen)

zum kamera digital vs analog kann ich nur sagen: mittlerweile ist digital schon seehr weit. analog ist zwar immer noch einen hauch besser aber in punkto flexibilität ist digital einfach unschlagbar (selbst film wird immer öfter nur noch digital aufgezeichnet)

analog dazu die amps: vllt wird es irgendwann modeller geben die einen röhrenamp perfekt simulieren können. vielleicht. bis dahin bleibt einfach röhre das maß der dinge.
verglichen mit den kameras haben die modeller wie die digitalen kamereras ein paar handlich vorteile usw. aber wenn man diese nicht braucht, sondern einfach nur das best mögliche bild haben möchte greift man zu analog.

wenn man mal das handling vergleich bei röhre vs modeller sehen die vorteile eben nicht so toll aus wie bei kameras. ein modeller ist leichter (man braucht aber immer eine aktivbox für die bühne ..) man hat viele verschiedene sounds und effekte usw.
ein röhrenamp kann ein paar wenige sounds aber die meistens dafür um längen besser.

einen wirklich großen unterschied wie bei kameras sehe ich nicht.



P.S. es gibt auch schlechte röhrenamps die von besseren modellern locker in die tasche gesteckt werden ^^
 
Interessant wäre mal, Szenen wirklich zu drehen und das Gleiche mit dem Computer animieren!
Und dann abspielen lassen und fragen, was ist Natur, was ist aus dem Computer?

Ich bin nicht unbedingt überzeugt davon, daß man das nicht auseinanderhalten kann!

...zwar nicht so tief in der Materie wie Rollo, aber ich habe lange Zeit für das Fernsehen auch im Bereich Grafik und Animation gearbeitet. Ich habe vor allem Removal Arbeiten gemacht also unerwünschte aber mitgefilmte Elemente zu "entfernen".

Wenn man aus dem Vollen schöpft und die Leute ihr Handwerk verstehen, kann man die Szenen so bearbeiten, dass es niemand erkennt.

Schaut mal auf der e-on Seite das hier an: http://www.e-onsoftware.com/showcase/spotlights/

U.a. da wird die "Realität" geschaffen, die so überzeugend aussieht. Wenn man nämlich Realaufnahmen mit 2D und 3D Elementen anreichert fällt schlampiges Arbeiten sofort auf.

LG Jörg
 
Das ist so ein oft zitiertes nebulöses Argument wenn es darum geht, ob Röhrenamps noch zeitgemäß sind. Da heißt es dann plötzlich, dass das "Feeling" bei einem Röhrenamp einfach besser ist als bei einem Modeller. Modeller wären tot, das glühen der Röhren lebendig etc.
Ich denke das sind alles Sentimentalitäten. Was man hier momentan beobachten kann ist ein Paradigmen-Wechsel, der sich sehr langsam vollzieht. Als die ersten Digital-Kameras auf den Markt kamen, waren die Leute auch erst skeptisch. Gegen eine analoge Kamera hätten die Bilder keine Seele, das Feeling mit einer analogen Kamera, die noch richtig den Film belichtet sei ein ganz anderes, außerdem wäre die Qualität von digitaler Fotographie schlechter etc. Ich kann mich noch dran erinnern, dass es da große Vorbehalte gab! Fakt war jedoch, dass ab dem Zeitpunkt, an dem die digitale Qualität an die Qualität von analogen Bildern herankam, der ganze analoge Kram faktisch keine Chance mehr hatte, was sich auch bewahrheitet hat wie wir mittlerweile alle wissen.
Gründe:
1. Analog ist nicht so flexibel wie digital (man kann z.B. Bildqualität nicht vorher festlegen (ISO) und direkt schauen wie die Fotos geworden sind),
2. mit laufenden Kosten verbunden (Filmwechsel, Entwicklung)
3. Nachbearbeitung schwierig.

Wie sieht es bei "analogen" Röhrenverstärkern aus? Ziemlich genau gleich. Sie sind schwer und unhandlich, die Flexibilität wird mit komplizierten Schaltungen erkauft die den Preis in astronomische Höhen treiben, man hat laufende Kosten (Röhrenwechsel) und Aufnahmen/Abnahme gestaltet sich zuweilen als schwierig.
Modellingverstärker sind auf dem Vormarsch und zwar weil sie flexibler sind (verschiedene Amp-Modelle), sie sind nicht mit laufenden Kosten verbunden und man kann sie quasi durch Firmware-Updates "upgraden" und neue Sounds downloaden. Das heißt, mit einem Gerät wird man irgendwann unbeschränkt viele Möglichkeiten von "Werk" aus besitzen und muss nicht mal mehr in teure Effektpedale investieren. Kurz gesagt: Genau wie digitale Kameras im Vergleich zu analogen sind sie einfach praktischer als Röhrenverstärker!! Sobald die Soundqualität irgendwann an das Niveau eines Röhrenverstärkers rankommt (was irgendwann passieren wird), dann sieht es für Röhrenverstärker ganz schlecht aus. Keiner wird einsehen wieso er sich für 2000 Euro eine 20 Kg schwere analoge Kiste kaufen soll, die wartungsbedürftig ist und beschränkte Soundmöglichkeiten hat, wenn er sich einen Modelling-Amp für sagen wir 500 Euro (Chiptechnik ist günstig) kaufen kann, der das gleiche leistet, flexibler ist, nicht gewartet werden muss und auch noch kostenlos upgradefähig ist.
Der Kreis an Leuten die dann immer noch ihren Röhrenamps wegen dem "Feeling" treu bleiben wird in 20 Jahren genauso groß sein wie der Kreis von Leuten, die heutzutage mit Polaroidkameras knipsen. Meine Prognose.

Wenn ich das mal auf den Automobilbereich übertrage:

Ich fahre tausendmal lieber einen puristischen stilvollen Oldtimer als eine seelenlose Reisschüssel.
Egal wie "unzeitgemäß" das vielen auch erscheinen wird...
 
Das sehe ich ganz genauso...

Dafür gibts einen Keks. :)
 
Wenn ich das mal auf den Automobilbereich übertrage:

Ich fahre tausendmal lieber einen puristischen stilvollen Oldtimer als eine seelenlose Reisschüssel.
Egal wie "unzeitgemäß" das vielen auch erscheinen wird...
Halt jeder wie er mag. Andere erfreuen sich an ein paar hundert PS mehr, Laufruhe, wenig Verbrauch, hohe Sicherheit, Klimaanlage und Zuverlässigkeit.
Wobei ich selber den Oldtimern nicht abgeneigt bin - ich würde nur niemals behaupten dass das die besseren Autos sind.

Das macht auch kein Oldtimerfan, die sind sich alle sehr wohl bewusst auf welchem Stand ihr Gerät ist und genau das macht ja auch den Reiz aus.

Ich bastel auch für mein Leben gerne an alten C64s rum, aber im allgemeinen benutze ich doch lieber einen modernen Laptop und wenn ich behaupten würde ein C64 wäre das Maß der Dinge würde ich zurecht ausgelacht. Selbst wenn ich mal den Sound brauche bevorzuge ich mittlerweile (obwohl das echte Gerät hier steht) die Simulationen.

Vor allem aber verstehe ich das Argument mit der Seele nicht. Röhren sind doch auch nur eine Technologie. In Prozessoren und Algorithmen steckt viel mehr Gehirnschmalz und Herzblut.
 
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