Bassistenhysterie die einfach nervt...

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... und das gewaltig und ein Fakt, den man nicht nur bei den Anfängern beobachten kann.
Einmal ist es das Ding, dass permanent jeder versucht wie sein "Vorbild" zu klingen. Typische Frage "Will Slapsound von Marcus Miller" - denk ich mir jedes mal "Schön, dass du das willst, aber solang du nicht eine Personaltransplantation vornimmst, solltest du lieber versuchen, deinen eigenen Sound zu finden".
Das Artet dann ganz schnell in GAS- und Equipmentschlachten aus, wo ich mich immerwieder Frage, ob das noch Gesund sein kann.
Das nächste ist - so schön auch das Wissen um die Historie gewisser Instrumente sein kann - der ganze Vintage-Wahn (VW.. ha! :D)...
Wenn man schon keinen Original 67er Jazz Bass haben kann, so muss es doch zumindest ein neuer sein, der exakt den Spezifikationen entspricht, die 67 so vom Band fielen - dass heute wahrscheinlich jeder 300€ Bass präziser gefertigt wird... nunja...

Das führt dann dazu, dass ich selbst schon erlebt habe, wie Leute Bässe, die ihnen eigentlich gefallen hatten, wieder zurück stellten, weils eben kein 59er Precision war... ganz unabhängig davon, ob der einem nun besser liegt oder nicht.
Ich will da auch garnicht auf die "Anfänger" schimpfen, die eben wissen wollen, dass Herr XYZ auf Album ABC mal den Bass und den Amp verwendet hatte... Aber dass man solche Leute in dem Glauben lässt, dass sie durch den Besitz des Equipments allein schon den Sound hinkriegen.. wenn sie dann noch die Technik versuchen nachzuahmen.

Ich kann mir da irgendwie nicht helfen; ich finde immer es gibt Sachen die klingen gut und klingen nicht, woher die jetzt kommen ist mir da eigentlich Schnuppe... Ich kann auch mit Jazz-Bass und Roundwounds Jamerson Basslines spielen und das kann sich in so einem "modernen" Kontext verdammt interessant anhören.

Warum also all der Hype? Ich mein; wie viele der wirklich "großen Bassisten" haben sich um sowas wirklich nen Kopp gemacht?
Das Verhindert doch nur, dass man irgendwo selbst mal auf einen Nenner mit sich selbst kommt, der einen glücklich macht.

Ich konnte damals auch mit meinem eher modernen Bass ohne Probleme Rockklassiker spielen - der Sound gefiel trotzdem, das Publikum bei dem einen Konzert in dem Setting war mehr als zufrieden.
:gruebel:

Wenn ich mir da hier im UFO so manchen Thread durchlese, könnt ich meinen, dass Bassisten wirklich etwas stumpfsinnig sind....das Clichée eben...

könnte ich, wenn ich nicht wüsste, das es bei den anderen irgendwie das selbe ist :eek:
 
Eigenschaft
 
Ich möchte da die (meiner Erfahrung nach) weit verbreitete Ablehnung gegen das Plektrumspiel zB anhängen. Wenn einem der Sound gefällt (und dazu erreicht man damit Geschwindigkeiten, die wohl mit Fingern schon anatomisch wahrscheinlich gar nicht drin sind) sollte man das doch nicht lassen, bloß weil "man das als Basser nicht macht"!?
Ich finde, man kann dieses beschriebene Streben nach "Vorbildern" ganz gut nehmen, um die Richtung zu finden, wie man seinen Sound in so ne Richtung hin entwickeln kann, aber ein dogmatisches Befolgen der daraus entstehenden Vorgaben ist vollkommen unkreativ und -innovativ, finde ich.
 
Nun ja, ich kann die eigentlich gar nicht zustimmen.
Den Vintage-Trend gibt es ohne Frage. Aber das fängt ja schon viel früher an, nicht erst bei Costum-Shop und Roaworn... Du Spielst doch auch nen Squier VM mit Flats? Ist das nicht Vintage Hype? Zu dem gibt es ja auch eine andere Bewegung, hin zur modernisierung. TC Electronics, die Tüffltler von EBS, Optische Tonabnehmer, Soullab Bässe aus Kunststoff.... Ist das denn dann der Modern-Hype?

Mit der Aussage seinen eigenen Sound finden zu müssen stimme ich vollkommen zu. Allerdings kann es leicht arrogant kommen das Anfängern hinzuknallen wenn sie fragen wie sie ihrem Idol näher kommen können. (Nein ich will nicht sagen das du Arronat bist, ich meine die Haltung insgesamt! Sag ich nur um vorzubeugen :rolleyes: ).

Ich finde es ok wenn Anfänger klingen wollen wie ihr Star, die wenigsten haben ja die Kohle das Euqioement 1:1 nachzukaufen... Um seinen Sound zu finden brauch man einfach ewig und man muss ewig viel austesten und da hilft es manchaml schon sich an jemandem zu orientieren. Ich kann mir vorstellen das es leute gibt 10 Jahre und länger spielen und noch nicht 100% "ihren Sound" gefunden haben.

Ich würde auch ein anderes Fazit daraus ziehen als du. Bassisten sind nicht naiv, Bassistens ind Soundtüfftler, vielleicht mehr als andere musiker, deren Weg verdammt lange ist um einen Sound zu finden. Daraus erklärt sich vll auch etwas der Trend zum Vintage-Ton, die Soundvielfalt ist da doch recht überschaubar im Vergleich zu heute und liefert eine einfachere Orientierung.

Was mich etwas mehr stört das es manche Leute einfach alles zu ernst nehmen, fast eine Religion darausmachen und einem Schnell den Spaß rauben können, auch hier im Forum, da sie keinen Meter von ihrer Meinung abrücken und sich gleich auf den Schlips getreten fühlen. :rolleyes:

Grüße,
Yannic
 
Ich finde es ok wenn Anfänger klingen wollen wie ihr Star, die wenigsten haben ja die Kohle das Euqioement 1:1 nachzukaufen... Um seinen Sound zu finden brauch man einfach ewig und man muss ewig viel austesten und da hilft es manchaml schon sich an jemandem zu orientieren. Ich kann mir vorstellen das es leute gibt 10 Jahre und länger spielen und noch nicht 100% "ihren Sound" gefunden haben.
+1

Besonders am Anfang als Orientierungshilfe kanns schon echt hilfreich sein. Ich denke, jeder hat so einen bestimmten Sound im Kopf, den er realisieren will - kaum einer kann aber dabei sagen, er sei nicht irgendwie von anderen Musikern inspiriert oder beeinflusst worden.

Aber ich verstehe schon, dass es nerven kann, wenn immer die gleichen Soundfragen nach Flea, Jaco oder Cliff kommen :D

Also ne Bassistenhysterie wie Journeyman sie beschreibt habe ich so noch nicht live erlebt... im Forum gibts halt die ewigen Klassiker, aber da kann man ja ganz gut "nicht hinschauen"^^
Wenn aber jemand zu dir sagt "Warum kaufst du dir keinen richtigen Bass, wie nen Fender", wenn du ein Boutique-Teil spielst, hinterlässt das andre Spuren...
 
Einmal ist es das Ding, dass permanent jeder versucht wie sein "Vorbild" zu klingen.

Das sehe ich nicht so problematisch. Ich vermute fast jeder kommt nunmal zu einem Instrument dadurch, dass man die Musik oder die Musiker einer oder mehrerer Bands besonders gut findet. Das sind eben Vorbilder, und woran soll man sich (vor allem) als Anfänger sonst orientieren, wenn die ganze Materie noch ganz neu für einen ist?


Das nächste ist - so schön auch das Wissen um die Historie gewisser Instrumente sein kann - der ganze Vintage-Wahn (VW.. ha! :D)...
Wenn man schon keinen Original 67er Jazz Bass haben kann, so muss es doch zumindest ein neuer sein, der exakt den Spezifikationen entspricht, die 67 so vom Band fielen - dass heute wahrscheinlich jeder 300€ Bass präziser gefertigt wird... nunja...

Hier würde ich sagen: Gut ist, was gefällt.
Ich kann mir aber vorstellen, worauf Du anspielst, wenn ich das Forum so verfolge ;)
 
Das Nacheifern von Sounds ist natürlich ein zweisschneidiges Schwert, aber wer kennt das nicht, das man mal ein Lied hört und denkt: "Boah, klingt der Bass/Groove/whatever geil!". Natürlich will ich dann auch wissen wie ich auch so klingen kann...
 
Warum also all der Hype? Ich mein; wie viele der wirklich "großen Bassisten" haben sich um sowas wirklich nen Kopp gemacht?

Das weiß ich nicht. Aber klar ist, dass keiner von ihnen wirklich Bedeutung errungen hätte, wenn sie nicht rechtzeitig ihren eigenen Sound gesucht & gefunden hätte anstatt weiterhin zu versuchen wie Bassist XYZ zu klingen. :)

Dessen muss man sich nicht nur als Bassist (denn das trifft auf andere Musiker auch zu....siehe und Gitarristen) einfach bewusst werden und sich die Frage stellen wohin es mit der Bassistenkarriere gehen soll: eigener Ruhm (hängt natürlich auch von anderen Faktoren ab) oder Coverband die sich möglichst nah am Original orientiert.

Beide Ziele sind durchaus legitim, Stichwort Entscheidungsfreiheit. Dass jemand, der seinen eigenen Sound sucht möglicherweise auf den fanatischen Nacheiferer bekannter Sounds mit Verachtung hinabschaut ist zwar auch eine Art von Freiheit die man wohl zugestehen muss, allerdings wäre es im Sinne der Friedfertigkeit, der Toleranz und auch der Vernunft (siehe Begründung oben) wohl wünschenswert wenn beide Parteien ohne solcherlei Gefühle miteinander auskämen. ;)
 
So ein Bassistenleben läuft doch meist so ab, dass sie die größte Zeit ihres Musikerlebens damit verbringen, ihren Sound zu finden.
Am Anfang geht das oft über Effekte, Amps und Multi - Pickups. Wenn die Phase durch ist besinnen sie sich oft wieder auf die Einfachheit des Bass Sounds.

Das war auch bei den großen Bassisten dieser Welt so.
Für jack Casady wurde der erste Alembic gebaut, heute spielt er seinen Gibson Les Paul Sign. Bass von 1973.

Sting nimmt seinen 50 ger Singlecoil sogar ins Studio.
Pino Palladino ist bei einem 61 er Precision gelandet.

Auf dem langen Weg zum eigenen Sound ist es nicht verwunderlich, dass man sich über das Thema in einem Forum austauscht. Die einen über Hightec - Module, die anderen über einen Schaumgummistreifen.

Ich mache natürlich auch keinen Heel daraus, dass ich auf Fender Reissue Modelle stehe, ich verschweige dabei aber auch nicht, dass mein billiger Warwick Rockbass besser klingt als viele andere Instrumente, die ein paar hundert Euro mehr kosten.

Aber dafür gibt es eben User Threads, damit sich Kopfzuckende Funk - Bassisten, rasende Slapperkönige und tiefwummernde Vintage Bassisten nicht gegenseitig auf die Füße treten. :great:


.
 
Das Nacheifern von Sounds ist natürlich ein zweisschneidiges Schwert, aber wer kennt das nicht, das man mal ein Lied hört und denkt: "Boah, klingt der Bass/Groove/whatever geil!". Natürlich will ich dann auch wissen wie ich auch so klingen kann...

Ich bin nur "ungelernter" Bassist (weil es einfach zu viele Gitarristen gibt, bekommt man doch ab und zu den Bass in die Hand gedrückt), von daher könnte meine Meinnung unqualifiziert sein. Aber ich denke, zumindest ist es beim Gitarre spielen so, dass Sound vor allem ein Technik-Ding ist, man braucht das Wissen um das "wie" und dann die Fähigkeit, das auch zu tun. Und es gibt einfach einen Haufen Leute, die stellen sich zu 5. auf ne Bühne - beide Gitarristen mit 2 großen 4x 12" Boxen unterm Topteil und der Bassist mit vergleichbar geartetem Zubehör - und dann glauben sie, sie sind Deep Purple. Sind sie halt nicht.
Da liegt viel eher das Problem, glaube ich. Zu viele Leute glauben, sie könnten sich Authentizität (hoffentlich is das nu richtig geschrieben) und auch eben ein Stück weit Können kaufen. Ich rede da nicht von dem absoluten Anfänger, der sich für 4000 € mit Equipment eindeckt, sondern Leuten, die schon ein wenig Fortgeschritten sind.
 
Hui,

dann bin ich ja der totale AntiBass Anfänger. Ich will nicht wie irgendwer klingen, kauf mir dadurch nich irgendwas im GAS Wahn was schweine teuer ist und ich liebe es mit Plek zu spielen :D



HAHA huldigt mir <---nicht so ernst nehmen.

PS: Ich verstehe diesen ganzen "ich will klingen wie XYZ" Wahn auch nicht

LG

Meulnir
 
naja, als ich damals meinen allerersten Bass kaufte , wurde es durch Zufall gleich ein Höfner Beatles Bass, BJ. ca.65 , ich wollte eigentlich nur nen günstigen Bass kaufen aber wenn der halt dortlag zum Verkauf...wurde ich halt schwach:D
mit dem Bass hab ich jahrelang auf Sessions und auch in Bands gespielt und insgeheim mir dann so im Traum einen echten Rickenbacker gewünscht. Und als ich dann etwa 15 jahre später das Geld zusammen hatte, hab ich mir ihn mühsam über England bestellen müssen und seither bin ich total happy :)
ich spiel Bass mal mit Plektrum mal mit den 'Fingern, je nachdem was besser kommt für den Song jeweils.
und ich spiel natürlich Licks meiner Lieblingsbassisten Paul McCartney und John Entwistle und Jack Bruce, aber ich baue auch viele eigene Ideen ein .
All die Bassisten -s.o. haben eigene Ideen in ihr Spiel gebracht und den Songs ihren Stempel aufgedrückt und ich mach das auf meine eigenen Weise mit den Songs auch , die ich dann spiele :)
 
Ich sehe das auch nicht als allzu großes Problem an, es ist eine natürliche Entwicklung und man sollte es den "Anfängern" (und allen anderen auch) nicht übel nehmen wenn sie klingen wollen wie XYZ.
Ich mag den Sound van Tim Commerford, John Entwistle und Jason Newsted, alles durchaus unterschiedliche Stile und Spieltechniken, ich klinge wie keiner von denen und benutzte kein Equipment was auch nur ansatzweise in die Richtung einer der oben genannetn geht...

Für mich war es eine Suche nach "meinem" Sound, das hat zwar im Vergleich nicht lange gedauert war aber durchaus eine teure angelegenheit. Wenn jetzt aber jemand wie XYZ klingen möchte kann man dem doch weiterhelfen in dem man zusammenträgt was er auf dieser oder jenen Platte gespielt hat, dann kann er/sie die Sachen im Laden mal Probieren und selbst entscheiden.

Und wer sich wirklich etwas kauft nur weil es ein bestimmtes Modell ist oder ein bestimmter Name drauf steht, dem kann man dann doch eh nicht mehr helfen, oder???
 
Und wer sich wirklich etwas kauft nur weil es ein bestimmtes Modell ist oder ein bestimmter Name drauf steht, dem kann man dann doch eh nicht mehr helfen, oder???
Möchte man meinen, aber trotzdem scheinen Signature-Modelle weiterhin ein lukratives Geschäft zu sein.

Wenn ich da an die Avril Lavigne-Tele oder den Pete Wentz-Preci denke - was istn da groß Signature bis auf optische Details?
 
.
Wenn man schon keinen Original 67er Jazz Bass haben kann, so muss es doch zumindest ein neuer sein, der exakt den Spezifikationen entspricht, die 67 so vom Band fielen - dass heute wahrscheinlich jeder 300€ Bass präziser gefertigt wird... nunja...

Das führt dann dazu, dass ich selbst schon erlebt habe, wie Leute Bässe, die ihnen eigentlich gefallen hatten, wieder zurück stellten, weils eben kein 59er Precision war... ganz unabhängig davon, ob der einem nun besser liegt oder nicht.

Ich habe jetzt die Signature Sachen mal außer acht gelassen und wollte damit eher auf das oben angesprochene Thema mit - in diesem Beispiel - dem 59er Preci eingehen.

Diese "billigen" Signature Modelle zähle ich nun wirklich nicht dazu, die sindPreislich und auch optisch für die "Einsteiger/Anfänger" gemacht... Und ich bin immernoch der Meinung, wer wirklich auf der "Sound" Suche ist wird sich vllt. von bestimmten Herren und Damen der Musikgeschichte und Gegenwart inspirieren lassen aber nicht zwangsläufig diese Bässe nachkaufen... Davon bin ich wirklich (mehr oder weniger) fest überzeugt :rolleyes:
 
Fast immer, wenn ich einen Bass- Sound total geil fand, stellte sich hinterher raus, dass es ein Rickenbacker war. Deshalb habe ich mir irgendwann eine Career Ricky- Kopie zugelegt und bilde mir ein, sie klingt zumindest so ähnlich. Spielen muss ich das Teil natürlich selber - insofern passiert es nicht, dass ich mich selbst versehentlich mit Chris Squire oder Lemmy verwechsle. Aber ich fühle mich gut damit, und es ist ja ein Hobby und dazu da, dass es Spaß macht. :)

Alex
 
Ich denke, jeder hat so einen bestimmten Sound im Kopf, den er realisieren will - kaum einer kann aber dabei sagen, er sei nicht irgendwie von anderen Musikern inspiriert oder beeinflusst worden.

Wer fängt denn auch schon an, ein Instrument zu spielen, wenn er vorher nicht wie irgendetwas klingen will? Und die Ideen sind auch den wenigsten einfach in den Kopf gewachsen...

Aber bei den Gitarren fällt es aber imho noch mehr auf, da wird alle paar Tage ein Thread eröffnet, wie jemand mit x € wie Vorbild y klingen will. Meistens haben die Leute (Stars) sogar schon auf ihren Internetseiten Auflistungen ihres kompletten Equips, wieso braucht man da noch 'Beratung' (geht ja meist in Belehrung über)?
 
Das mit den Sound ist so eine Sache: Ich persönlich bin da gar nicht so auf der Suche danach, da ich mir so imaginär gar nicht vorstellen kann, wie der sein soll. In Punkto Equipment ist mir das in erster Linie auch egal, was ich spiele. Man dreht ein wenig an den Potis rum und wenn es gut klingt, bin ich glücklich. Ich mag es, wenn der Bass schön brummt, wenn er nur knurrt, finde ich das aber auch ganz toll.

Wenn ein Anfänger wie der Bassist seiner Lieblingsband klingen will finde ich das in Ordnung. Wen interessiert nicht, was sein Vorbild so spielt. Wer ohne "Sünde" ist sollte den ersten Stein werfen.

Allerdings muss auch ich mittlerweile die Augen rollen, wenn (ich nenne jetzt mal Namen) Cadafel und Moulin wieder ihre umgebauten Cheapos planen oder Vorführen. Aber wem es sein Hobbie ist, den will ich nicht aufhalten. Ist ja auch nicht mein Geld. Obwohl ich mich manchmal Frage, ob Design wirklich vor Spielmöglichkeit gehen sollte.
 
Aber ich denke, zumindest ist es beim Gitarre spielen so, dass Sound vor allem ein Technik-Ding ist, man braucht das Wissen um das "wie" und dann die Fähigkeit, das auch zu tun. [...]
Zu viele Leute glauben, sie könnten sich Authentizität (hoffentlich is das nu richtig geschrieben) und auch eben ein Stück weit Können kaufen.
Und ich denke, in diesem Post ist das Wesentliche dieses Threads mit wenigen Worten zusammengefasst. Daumen hoch und Kekse raus! :great:

Ich habe zu meinem Schrecken festgestellt, dass ich auf fast allen Bässen gleich klinge. Klar isses mal brillianter, mal mumpfiger - aber ich kann nun mal nur so klingen wie ich.

Und das geht allen anderen Bassisten und sämtlichen sonstigen Instrumentalisten genauso. Von Sängern gar nicht zu reden. Je markanter der Sound, desto weniger können diese Leute aus ihrer Haut.

Und auf ihren markanten Sound oder ihre besondere Spielweise angesprochen hört man von den allermeisten "hat sich so ergeben", gefolgt von einem Schulterzucken. Und oft genug "hat es sich so ergeben", weil kein besseres Equipment zur Verfügung stand, körperliche Unzulänglichkeiten kompensiert werden mussten oder weil man es einfach nicht besser wusste.

Fazit: Ich mache mich schon lange nicht mehr verrückt. Nur weil es alles mögliche an Zeugs gibt, muss ich nicht auch alles ausprobieren. Ich brauche was, was unter Live-Bedingungen ohne Zicken funktioniert, und dann muss auch noch ich unter Live-Bedingungen ohne Zicken funktionieren. Das ist schon schwer genug. Alles andere kommt daher weit, weit hinter diesen beiden Kriterien.
 
Es geht ja nicht darum, ob ein 67er Jazz schlechter gefertigt ist, als ein aktueller mexican Reissue. Ein altes Instrument hat das gewisse Etwas (Optik, Geruch, "Lebensgeschichte" etc.), worauf jetzt nicht jeder steht. Das hängt von gewissen Vorlieben wie z.B. Musikgeschmack ab. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten...

Und wenn jemand so klingen will wie MM, dann kann man ihm doch raten sich gleiches/ähnliches Equipment zu kaufen und zu üben. Mit dm Hinweis, dass dies ein langer Weg sein wird...
Außerdem sind Vorbilder wichtig. Sonst hätte mancher wahrscheinlich nie angefangen ein Instrument zu erlernen.

Ich selbst habe zum Teil identische Instrumente wie meine musikalischen Vorbilder und hatte bisher keinen Fehlkauf noch wieder Verkauf. Mein musikalischer Mentor aus der Anfangszeit hatte gesagt, es muß prickeln und dich inspirieren wenn Du dein Instrument spielst.
Es funktioniert!

Gruß
Andreas
 
Hallo Journeyman,

nicht 67, sondern 63-65!
Für einen 67er brauchst Du schon wieder Block Inlays - und die gibt es seltener ... :p

Selbstverständlich kann ich dieses Forum verlassen und mich nur noch privat mit Moulin treffen und unterhalten. Ich weiß, dass unsere Themen nur für eine Minderheit interessiert sind. Es gibt aber außer uns beiden eine Minderheit, die auch Historie interessiert - und es gibt viel zu wenig gesammelte Informationen "für die Nachwelt".

Zudem warne gerade ich immer wieder davor bestimmte Sachen nachzumachen, nur weil sie gearde "im Gespräch" sind.

Vorbilder
sind etwas, das es wohl solange gibt wie es auch Musik gibt ...
Zumindest war das schon vor 32 Jahren so ...

So klingen wie ...
ist im übrigen ein genauso alter Wunsch ...
Und auch die Fehlersuche im Equipment ...

Den eigenen Sound zu finden ...
bedarf bis zu einem gewissen Grad Selbsterkenntnis. Zumindest so lange man nicht zu den wenigen Glücklichen gehört, die von sich aus grandioses Können und grandiosen Klang haben.
Ich habe schon vor 25 Jahren begreifen müssen, dass ich immer so klingen werde wie ich selbst. Ich kann auch niemanden gut nachmachen - dafür bin ich ein viel zu schlechter Instrumentalist. Also blieb mir nur der Weg meinen eigenen Stil mit meinem begrenzten Können zu finden. Das gilt bei mir für den Bass, für Gitarre und Schlagzeug (meine drei Instrumente).

Kopp machen ...
In der Tat machen sich wirkliche Könner keinen großen Kopf darum welches Equipment sie spielen. Und ich stimme Dir auch zu, dass man durch anderes / besseres Equipment nicht glücklicher wird.
Frage ist aber, wie schulmeisterhaft man seine langjährigen Erfahrungen weitergeben darf. Wege kann man weisen, Mythen zerstören, aber zur Erkenntnis können die Leute nur selbst kommen.

Im übrigen finde ich ...
dass wir hier im Bass-Bereich weit entfernt von platten Latrinen-Parolen sind! :great:
Eigentlich wird hier eine Menge gemacht, um dem entgegen zu wirken! Wie oft kommt es vor, dass Leute dumm wegen ihres Equipments angemacht werden?
Ich denke, gerade im Bass-Bereich wurde eine Menge getan um Mythen zu zerstören oder zumindest zu relativieren. Sprüche wie: "Such dir Ahorn oder Palisandergriffbrett nach Haarfarbe oder Gefallen aus", sind da ein deutliches Zeichen. Wann hast Du zuletzt felsenfeste Sätze zum Klang von Holzsorten gelesen? Grobe Orientierung, mehr aber auch nicht ...

Ich erinnere mich noch an deinen Kommentar zu meinem 63-65 Umbau - und ich hoffe, Du erinnerst dich noch an meine Antwort darauf?! Frei zitiert: "Du hast einen wunderbaren Bass! Spiel und liebe ihn ..."

Gruß
Andreas
 

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