Was bringt "handwired"?

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Hallo allesamt,

Ich bin nun schon seit längerem auf der Suche nach dem passenden Röhren-Amp.
Man stößt ja schnell auf die ganzen Boutique & Vintage Dinger, die alle tierisch gut aussehen, sich tierisch gut anhören und tierisch viel kosten.

Klar, da ist man schnell Feuer und Flamme.

Nun bin ich mit anderen Amps wie z.B. dem H&K 25th Edition oder dem Laney Lionheart L20 über den Weg gelaufen, die nur maximal die Hälfte kosten und sich aber auch extrem gut anhören!

Frage also:
Ist handwired wirklich für den Ton verantwortlich? Oder ist es eher ein "Gute-alte-Zeiten-Gehabe"?

Was haltet ihr von "H&K 25th Edition" und "Laney Lionheart"

Thanks!
LesPowl
 
Eigenschaft
 
Kurz gesagt bringt "handwired" erstmal nicht unbedingt was - auf jeden Fall nicht klanglich. Im Wartungsfall oder beim Modding kann sich das aber durchaus positiv auswirken, da schlichtweg einfacher zugänglich als Platinen.
 
Kurz gesagt bringt "handwired" erstmal nicht unbedingt was - auf jeden Fall nicht klanglich. Im Wartungsfall oder beim Modding kann sich das aber durchaus positiv auswirken, da schlichtweg einfacher zugänglich als Platinen.

:eek: "handwired" ist doch nicht der Gegensatz zu "Platine"!

Oder?:gruebel:
 
"handwired" ist doch nicht der Gegensatz zu "Platine"!

ne, das wäre ja point-to-point, bei geräten mit dem "handwired"-stempel wurden die halt von hand verlötet. auf platinen :D

ich würde sagen, dass es klanglich tatsächlich nichts bringt, aber bei den boutique amps liegt der klangliche vorteil vielleicht eher darin, dass keine große firma dahintersteht und der bastler somit eigenständig bei der wahl des klangs ist.
 
eins bringt handwired in jedem fall: nen höheren preis.
 
Ach sieh mal einer an. Macht denn Platine vs. "nicht Platine" einen tonalen Unterschied?
 
DAS ist eine sher gute Frage!
Ich denke die kann auch kaum einer direkt beantworten, denn es gibts kaum Amps, die es in beiden Ausführungen gibts. Außnahme, die mit gerade einfällt: Orange Tiny Terror (hardwired).
Ob ein Amp generell auf Platinen oder Eyeletboards oder ähnlichem aufgebaut ist, sollte zunächst keine Rolle spielen. Wichtiger ist, wie das ganze umgesetzt wurde. Damit meine ich mechanische Schwachstellen. Zb Potis die nur auf der Platine hängen und nicht am Chassis verschraubt sind halte ich für wenig praxistauglich. Bei einem handverdrahtetem Amp tritt die Frage gar nicht erst auf. ich würde einen handverdrahteten Amp bevorzugen, allerdings heißt das nicht, dass Platinenamps schlecht sind. Für aufwendige Schaltungen in Großserienproduktion sind sie unumgänglich und sichern eine gleiche Qualität aller Produkte.
Den H&K halte ich für einen sehr gelungenen Amp für einen sehr sozialen Preis. Ob der Sound dein Ding ist, musst du wissen. Ebenso ist der Laney bestimmt kein schlechter Amp. Vllt der klassischere von den beiden.
Grüße,
Niklas
 
Ach sieh mal einer an. Macht denn Platine vs. "nicht Platine" einen tonalen Unterschied?
Per se nein.
Aber generell hat die Kabelführung, also was für Leitungen über welche Strecke wie weit auseinanderliegen, manchmal nicht unwesentlich Einfluss auf den Sound, ob das jetzt mit Kabeln oder Bahnen auf einer Platine geschieht, dürfte wohl relativ Klangneutral sein.
 
Habe mich vermutlich missverständlich ausgedrückt : Mit "handwired" meinte ich eigentlich schon "nicht Platinen". Ob da jetzt wer den Lötkolben schwingt oder ob ein Roboter bestückt, finde ich jetzt echt nicht den Riesenunterschied.
 
Aus pysikalischer und neutraler Sicht dürfte es keinen Unterschied geben.
Es gibts aber auch Leute (Udo Pipper zB), die die Farbe/das Material der ummantelten Drähte hören wollen...
An deiner Stelle würd ich das aber mal eher vernachlässigen :D
 
Habe mich vermutlich missverständlich ausgedrückt : Mit "handwired" meinte ich eigentlich schon "nicht Platinen". Ob da jetzt wer den Lötkolben schwingt oder ob ein Roboter bestückt, finde ich jetzt echt nicht den Riesenunterschied.

Da musst du mir jetzt aber erstmal einen Amp zeigen, der seine Bauteile lose im Raum hängen lässt und nicht auf eine Platine gelötet hat....
 
Ich behaupte, bei geschickter Platzierung der Bauteile, Leitungswege usw. sind beide Lösungen - klanglich - gleichwertig. Alles andere ist Beiwerk, z.B. Modifikationstauglichkeit, Reproduzierbarkeit (Massenfertigung), Platzbedarf, Servicefreundlichkeit oder mechanische Stabilität.
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich eine Mischung bevorzugen: Potis, Sockel, Buchsen, Schalter usw. frei verdrahtet wegen besserer Haltbarkeit, Kleinkrams auf Platine.
 
Ich würde nur mehr "handwired" Amps kaufen, weil ich nur die problemlos selbst reparieren kann.

Natürlich klingt im Prinzip handwired nicht besser. Hersteller, die sich allerdings den Aufwand antun (und den entsprechenden Preis dafür verlangen) verbauen dann aber in der Regel auch hochwertigere Komponenten. Es gibt natürlich auch Serienhersteller der gehobenen Preisklasse, die auf ihren Platinenamps feinste Ware verbauen: Mesa, Soldano, Diezel,...
 
Da musst du mir jetzt aber erstmal einen Amp zeigen, der seine Bauteile lose im Raum hängen lässt und nicht auf eine Platine gelötet hat....

https://www.musiker-board.de/vb/members/82869-albums566-picture2899.html

https://www.musiker-board.de/vb/members/82869-albums566-picture9392.html

...die hängen nicht lose rum sondern befinden sich auf einem Turret Board. Ohne einen weiteren Glaubenskrieg anzetteln zu wollen sind meine grossen Amps PTP verdrahtet. Ich glaube aber dass sie so gut klingen weil hochwertige Bauteile verbastelt wurden.
 
Da musst du mir jetzt aber erstmal einen Amp zeigen, der seine Bauteile lose im Raum hängen lässt und nicht auf eine Platine gelötet hat....

Hier mein alter Echolette. Diese Bauweise gibt es aber heute auch noch (z.B. bei Matchless)!

chassis_big.jpg
 
https://www.musiker-board.de/vb/members/82869-albums566-picture2899.html

https://www.musiker-board.de/vb/members/82869-albums566-picture9392.html

...die hängen nicht lose rum sondern befinden sich auf einem Turret Board. Ohne einen weiteren Glaubenskrieg anzetteln zu wollen sind meine grossen Amps PTP verdrahtet. Ich glaube aber dass sie so gut klingen weil hochwertige Bauteile verbastelt wurden.

Ich hatte jetzt nicht zwischen Platine und Turret-Board unterschieden, obwohls zweifelsohne richtig ist. ;)

Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Point-To-Point-Bauweise, bei dem Beispiel dass The_Buzzsaw gepostet hat, wirklich einfacher zu warten ist... Belehrt mich eines besseren... ;)
 
Ich hatte jetzt nicht zwischen Platine und Turret-Board unterschieden, obwohls zweifelsohne richtig ist. ;)

Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Point-To-Point-Bauweise, bei dem Beispiel dass The_Buzzsaw gepostet hat, wirklich einfacher zu warten ist... Belehrt mich eines besseren... ;)

Naja, zumindest muss man sich bei Haarrissen etc. keine Gedanken um unterbrochene Leiterbahnen auf Platinen machen. Und simpler zu modifizieren ist sowas sicherlich auch.
 
Finde die Handwired Turret-Board Lösung am "besten".
Das sieht einfach übersichtlich, sauber und professionell aus. Diese point to point Verdrahtungen sehen teilweise irgendwie gefährlich aus, mit diesen sich schräg überkreuzenden Leitungen und Kondensatoren :p, wie von einem Hobbieelektriker -.- .
Aber jedem das seine :D
 
Hatte letztens einen Egnater Rebel 20 hier bei mir, bei dem die Heizung für die EL84 nicht funktionierte.

Also musste ich erstmal zwei Platinen, durch zig Kabel durchschlängeln, damit ich auf die Unterseite der Platine kam. Fehler war, dass ein 2mm breites 35µm dünnes Kupferstückchen den Heizungsstrom von 2xEL84 + 2x6V6 nicht gepackt hat.

Meine Meinung wurde dann erst Recht bestätigt, dass ich Röhren niemals auf eine Platine befestigen werde. Das Optimum meiner Meinung nach ist ein Kompromiss aus P2P und Platine.

Schalter, Buchsen, Potis, blah direkt ans Chassis geschraubt, Teile auf ein PCB. Das PCB sollte dann aber auch so konstruiert sein, dass ein Bauteiltauschen ohne extremen Aufwand möglich ist.

Lg :)
 

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