Ich denke es ist relativ schwierig, allgemeine "Regeln" etc. für Metal zu finden, selbst wenn man sich auf eine bestimmte Richtung wie Death Metal beschränkt. Deswegen denke ich dass es hilfreich wäre, wenn du ein paar Bands nennst, die du besonders mit Death Metal assoziierst.
Ich versuche es trotzdem mal:
Ich denke die Harmonik spielt im Death Metal nicht so eine große Rolle wie die Melodik. Typisch sind Moll-Skalen, orientalisch klingende Skalen, verminderte Skalen und/oder GTHT/HTGT oder andere "0 1 3 4"-Skalen (also Skalen, die mit dieser in Halbtönen notierten Tonfolge beginnen, und somit sowohl die kleine als auch die große Terz enthalten). Ansonsten werden auch gerne schon mal verminderte Septakkorde (0 3 6 9) zerlegt gespielt. Oft werden aber auch keine festen Skalen verwendet.
Verwendete Akkorde enthalten meist nur bis zu 3, höchstens 4 unterschiedliche Töne, wenn man von Oktavverdopplungen absieht. Typisch sind "Akkorde" aus zwei Tönen (also eher Intervalle, wenn man von möglichen Oktavverdopplungen absieht), meist reichen die Intervalle von Terz bis Sexte, leere Oktaven werden auch gerne verwendet. "Echte" Akkorde mit mindestens 3 Tönen erzeugen bei verzerrten E-Gitarren meist Reibungen, was man im Death Metal bewusst einsetzen kann. Sus-Akkorde erzeugen dabei eher weniger Reibungen, Dur-, Moll- oder verminderte Akkorde eher mehr, wobei allerdings auch die Oktavlage / mögliche Verdopplung der Töne eine Rolle spielt. Insbesondere mit Terzen, Sexten, dem Tritonus und der kleinen Sekunde/None lassen sich gut Reibungen erzeugen. Recht brauchbar finde ich hier z.B. einen aus Tritonus und reiner Quinte bestehenden Akkord (0 6 7, nennen wir ihn sus#4), oder Power Chords, bei denen man statt der Oktave die kleine None hinzufügt (0 7 13, wie wär's mit der Bezeichnung X5/b9?); insbesondere letzterer ist allerdings schon recht gewagt.
Weiterhin typisch sind tiefergestimmte Gitarren, der Einsatz von Artificial Harmonics mit oft willkürlich erscheinender Tonhöhe (sehr typisch z.B. bei Cannibal Corpse), ein besonderer Fokus auf Rhythmus usw. usf.
Geht es ein wenig in die Black Metal-Richtung, so lassen sich auch gut ungewöhnliche Akkordfolgen von Dur-/Moll-Dreiklängen einsetzen, wie z.B. Em - Cm, Em - C#m, Em - D#m, Em - D#, Em - Bb, oder das Hin- und Herpendeln zwischen Em und Dm.
Viel mehr fällt mir gerade auch nicht ein, solange es nicht um konkrete Bands oder Stücke geht...