Klavier: nach Urlaub im Improvisieren verschlechtert

  • Ersteller derekkk
  • Erstellt am
D
derekkk
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.08.10
Registriert
11.08.10
Beiträge
1
Kekse
0
Hallo erstmal :) Ich hoffe ich hab hier jetzt das richtige Unterforum getroffen! Ich habe ein kleines Anliegen mit einem Problem. Aber zuerst: Ich spiele Klavier und das ca. 1 Stunde am Tag. 90% der Zeit improvisiere ich, weil mir das am meisten Spaß macht.
Vor einer Woche bin ich aus einem kleinen Urlaub gekommen (war 4 Tage weg). Seitdem ist mein Klavierspiel in Technik und Improvisation irgendwie deutlich schlechter geworden. Ich treffe auf einmal die Tasten vorallem mit der rechten Hand nicht mehr so sauber. Außerdem finde ich, dass das Improvisierte insgesamt nicht an das von vor dem Urlaub anschließen kann. Seit ich wieder hier bin ist nun eine Woche vergangen, in der ich natürlich auch jeden Tag gespielt habe. Allerdings bin ich recht unzufrieden und ich wollte einfach mal hier nach Tips fragen!
Ist so eine kleine Blockade normal, wenn man mal ein paar Tage nicht gespielt hat? Oder sollte ich nochmal ein paar Tage Pause einschieben? Oder einfach weiterspielen und warten bis es besser wird?

PS: Bisher hatte ich noch nie eine Phase, in der ich, nach meiner Ansicht, über mehrere Tage hinweg einfach nicht mehr so gut gespielt habe.


Vielen Dank für alle Anregungen :)
 
Eigenschaft
 
Du solltest dich vielleicht doch mal dazu zwingen, ein paar schwerere Technikübungen zu machen.

Veranschaulicht:
Deine Technik reicht von 0 bis 70, dein Improvisieren ist vom Schwierigkeitsgrad her bei 60.
Wenn du jetzt etwas Pause machst, dann schwächt dein Maximum ab. Aus 70 wird 60 und schon bist du bei deiner Grenze.
Wenn du aber Technikübungen machst und deinen Wert von 70 auf 90 steigerst, dann hast du auch nach einer Woche immernoch genug Puffer.
Ist ja bei klassischen Stücken genauso. Hast es 2 Jahre lang perfekt gespielt, nach 3 Monaten fällts einem schwer.

So würde ich mir das erklären.
 
Interessanterweise kenne ich auch das umgekehrte Phänomen - nach 3 Tagen Klavierabstinenz gelingt mir das Spielen so mancher Passage, die mich vorher tagelang in den Wahnsinn getrieben hat.

Klavierspielen ist schon eine komische Sache und hat manchmal ganz eigenartige psychologische Züge. Ich an Deiner Stelle würde einfach weiterspielen und dabei vermeiden, krampfhaft nach der "alten Form" zu suchen. Sonst baut sich nur Frust auf, der sich dann selbst fortpflanzt, weil man unter dem Druck einfach nicht gut spielt was wiederum frustriert.

Das so als Tipps von einem Anfänger, der gerade mal sein erstes Jahr (aber eine Menge Frust) hinter sich hat ;-)
 
Das Phänomen 'Besser Spielen nach ein paar Tagen Abstinenz' kann ich bestätigen. Mir hat mal jemand gesagt, es komme daher, dass man die Bewegungsabläufe verinnerlicht hätte, es ist sozusagen (ins Gehirn) abgesackt ;)
Unter Frust spielen ist tödlich. Ich versuche dann immer irgendwas ganz neues, z.B. ein neues Stück anzufangen um dann mit kleinen Erfolgserlebnissen dem Frust den Garaus zu machen.
 
Ich habe selbst (allerdings auf der Gitarre) den Eindruck gewonnen, dass es beim Instrumentüben "Trainingseffekte" gibt, dass also der Fortschritt auf dem Prinzip der Superposition beruht. D. h. nach dem Üben ist die Batterie leer, lädt sich aber nach einer gewissen Ruhepause auf und zwar über das Anfangsniveau. Nun kann es paassieren, dass man soviel übt, dass man keine genügend große Regenerationszeit hat und das Niveau sinkt stetig. Macht man nun aber eine längere Pause, kommt es zu einer kombinierten Superposition und man befindet sich am Ende der Pause auf einem deutlich höheren Niveau. Das wäre eine Erklärung für das Phänomen, dass man nach längerer Pause plötzlich technisch besser ist.
 
Interessanterweise kenne ich auch das umgekehrte Phänomen - nach 3 Tagen Klavierabstinenz gelingt mir das Spielen so mancher Passage, die mich vorher tagelang in den Wahnsinn getrieben hat.

Seh ich ganz ähnlich, insbesondere was das Improvisieren angeht. Wenn ich nach einem Urlaub heimkomme, merke ich meistens alleine schon beim Deckelaufklappen, dass an diesem Tag irgendetwas anders sein wird...meistens habe ich danach einen völlig anderen Zugang zur Improvisation. Das Problem des Strangerstellers könnte vielleicht daran liegen, dass er sich im Vorraus offenbar bereits für seine Improvisationen Maßstäbe, womöglich auch noch stilistische solche, setzt. Das widerspricht in meinem Augen so ziemlich allem, was den Geist einer guten Improvisation ausmacht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben