danke an alle für die tollen beiträge. das ist super hilfe für mich

ich will euch noch bitten 3 seiten meiner literatur durchzusehen. ich habe mir gestern über stunden den kopf zerbrochen. da scheint ein gravierender fehler in der erklärung vorzuliegen. wo der fehler meiner meinung nach heraussticht, habe ich rot markiert.
Nein, da liegt kein Fehler vor, sondern hier wird etwas ganz Zentrales bezüglich der Kirchentonarten (Modes) angesprochen. Ich versuche, es Dir mit der (
diatonischen) Tonleiter zu erklären.
Gehen wir einmal von der C-Dur-Tonleiter aus, mit der Tönen
C D E-F G A H-C
Sie hat Halbtonschritte zwischen E und F sowie zwischen H und C.
Dadurch, daß wir mit dem C beginnen und enden, wird der Ton C als Zentrum definiert. Wir hören also alle Töne in Bezug auf das C.
G wäre z.B das sehr konsonante Intervall der Quint, E das der Terz, F das der Quart, nur mal um wichtige zu nennen.
Beginnt die Tonleiter jetzt z.B. mit A und endet mit A, dann hören wir alle Töne im Bezug auf das A. Die Halbtonschritte dieser Tonleiter sind verschoben.
A H-C D E-F G A
Die Quint wäre jetzt das E und der Tonabstand dieser Quint wäre so wir zwischen C und G, also kein Unterschied.
Wie sieht es jetzt mit der Terz aus? Die Terz wäre C. Der Tonabstand A C ist aber um einen Halbton geringer als zwsichen C und E (von C-Dur). Wir haben also eine Moll-Terz (kleine Terz) und keine Dur-Terz (große Terz). Also klingt die Tonleiter anders, eben nach Moll. (Die Quart hat den Abstand wie bei C-Dur)
Gehen wir jetzt einmal in das Land Lydien, wo alles wieder anders klingt, also:
F G A H-C D E-F
Quint F C: Abstand wie bei Dur (ionisch) und Moll (äolisch)
Terz F A: Abstand wie bei Dur (ionisch) und Moll (äolisch), nämlich zwei Ganztöne.
Quart F H: Abstand
anders als bei Dur (ionisch) und Moll (äolisch), nämlich einen Halbton mehr (übermäßig). Spiele auf dieser Tonleiter "Alle meine Entchen" und Du wird sehen, wie das auf "lydisch" klingt.
So hat jede Kirchentonart ("mode") seinen charakteristischen Klang, weil sie charakteristische Intervalle enthält. Da einem die Dur-Tonleiter und die Moll-Tonleiter (äolisch) sehr geläufig sind, vergleicht man die anderen Kirchentonarten mit diesen:
Dur-Tonarten:
Lydisch: mit der "
übermäßigen lydischen Quart"
Mixolydisch: mit der "
kleinen mixolydischen Septim"
Moll-Tonarten:
Dorisch: mit der "
großen dorische Sext"
Phrygisch: mit der "
kleinen phrygischen Sekund"
In Deiner Literatur-Quelle wird die Akkordfolge Dm7 - G7 - Cmaj7 mit verschiedenen Basstönen (Pedalton oder Orgelpunkt) gespielt, die dann jeweils als Grundtöne empfunden werden.
Also werden die Akkorde jeweils in einen anderen Bezug gesetzt und klingen dann eben anders, nämlich so wie die entsprechenden Kirchentonarten.
(Edit nach Beitrag von MaBa: Einschränkend muß man allerdings sagen, daß gerade diese Akkorde nicht in jeder Kirchentonart sehr plausibel klingen und so die Charakteristik der Kirchentonart nicht unbedingt unterstützen. Dem Quintfall Dm7 G7 Cmaj7 wohnt eine starke Tendenz zu C-Dur (ionisch) inne, was dem Empfinden der anderen Kirchentonarten massiv entgegenlaufen kann. Man sollte die Aussage des zitierten Autors wohl eher als experimentellen Ansatz bzw. Inspirationsquelle ansehen, um Akkordfolgen einen anderen Klang zu verleihen. Kommt nichts Brauchbares dabei heraus, muß eben modifiziert werden. Dann macht die Akkordfolge u.U. nur einen Sinn als Bestandteil einer größeren Progression oder sie muß geändert werden.)
Die sieben Töne der Tonleiter sind sind bereits durch die Akkordfolge festgelegt:
Dm7: D F A C
G7: G H D F
Cmaj7: C E G H
Richtig sortiert, also alle Töne der diatonischen Tonleiter (weiße Tasten auf dem Keyboard). Der Modus wird dann durch ständiges Spielen des Gruntones im Baß festgelegt.
Viele Grüße
Klaus
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