Hallo Tobia,
ich bin neu hier im Forum und spiele seit ca. 24 Jahren Gitarre, davon  seit ca 8 Jahren fast ausschließlich nur noch Konzertgitarre.
Wenn du dir einen Überblick über die  All-Time- Classics der  Konzertgitarre verschaffen möchtest empfehle ich dir für den Anfang 3   Cds von John Williams. 
John Williams  The Ultimate Collection
John Williams  Plays the Movies - Bekannte Filmmelodien brilliant auf die konzertgitarre umgesetzt
und unübertroffen
The Great Paraguayan - Homage an Agustin Barios Mangore... die  schönste CD des größten Klassikkomponisten der Gitarre aller Zeiten ...  der Lieblingskomponist von John Williams.
Neben diesen Klassikern gibt es von David Russell die preisgekrönte CD  AIRE LATINO mit Lateinamerikanischen Klassikern. Ein absoluter Knaller  !!
Tja , was sollte man spielen können. Man sollte in jedem technischen  Stadium in dem man sich befindet kleine, erreichbare Ziele stecken...  alles andere führt zu Frustration. Und dann steigern.
Viele Stücke die sich spektakulär anhören sind zu schaffen, aber noch  nicht am Anfang. Bestes Beispiel : Recuerdos de la Alhambra von Tarrega.  Als ich vor ca. 8 Jahren anfing ernsthaft Klassikgitarre zu spielen,  und ich die  Cracks
der Klassikgitarre (Williams, Bream, Baruecco, David Russell und so  viele mehr ) hörte  und sah, dachte ich das sei unerreichbar. Die  spielen das alles locker und unverkrampft runter....wie machen die das  bloß?
Pepe Romero sagte einmal er habe für das Stück ein Jahr gebraucht und  auch nur durchgehalten weil seine Liebste so drauf stand und er es  deshalb unbedingt können wollte. Und das ist ein Konzertgitarrengott !!! 
Recuerdos wollte auch ich immer spielen können, und habe es  am Anfang  nie geschafft.  Etwas gereifter bin ich das Stück vor einem 3/4  Jahr  dann ernsthaft !!! angegangen und nach vielen Stunden 
Tremolo übens läuft das Stück jetzt locker und unverkrampft aus den  Fingern. Man darf nicht aufgeben, muss das Stück auch mal ruhen lassen  bis man wieder Muse dafür hat. Hat man es dann mal drauf verlernt man es  auch nicht mehr zur Gänze.
Die Königsklasse der Klassikgitarre stellt für mich Agustin Barrios  Mangore dar. So was schönes für die Konzertgitarre gibt es nicht noch  einmal. Wenn du Recuerdos schon nicht erreichbar fandest solltest du dir  mal 
Il Sueno en la Foresta oder Una limosna por el amor de Dios anhören. Das  ist was Tremolo, Gefühl und Phrasierung uns Technik angeht der Mount  Everest. 
Ich spiele gerade La Cathedral , vor allem das Allegro ( der 3. Teil dieses Stückes)
hört sich sehr knifflig an ist aber auch zu schaffen. Wenn du diese  Knaller spielst, merkst du das dir die einfacheren Stücke viel besser  aus der Hand laufen und du effektiver vom Fingersatz und den Bewegungen  wirst, ohne zu verkrampfen.
Was ich auch wichtig finde ist beim Üben, die alten gelernten Sachen  nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist immer schade wenn ich ein altes  Stück (z.B Bourree e-moll von Bach) mal wieder spielen möchte und es  auf einmal nicht mehr verfügbar ist. 
Gleichzeitig habe ich festgestellt das jedes Stück irgedwann mal  langweilig wird, deshalb übe ich immer parallel an 2 Stücken. Wenn du  nach der 30-ten Wiederholung eines Taktes das Ganze selber nicht mehr  hören kannst einfach auf das 2. Stück ausweichen.
Nach dem 30.ten Satz findest du das erste Stück wieder gut da du das 2.  nicht mehr hören magst  und dann das Ganze wieder von vorne...
Als Schüler ging es mir am Anfang mal so das ich unbedingt ein schweres  Stück können wollte, mein Gitarrenlehrer damals auch nachgegeben hat  obwohl er besagtes Alhambra selbst auch nicht mehr flüssig draufhatte. 
Die Folge war : ich war frustriert , dachte der kann es ja selber nicht richtig.
Es wäre besser gewesen mir zu sagen: hör zu , so weit bist du noch nicht  wir denken in einem Jahr wenn du die anderen Grundtechniken draufhast  nochmal drüber nach.
Er hat sich das wahrscheinlich nicht getraut aus Angst er könntre einen Schüler verlieren. 
So hoffentlich kannst du was aus meinem Beitrag gebrauchen und viel Spass beim Spielen
lg Choro