
TheSG
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Vorgeschichte:
Ich bin seit 9 Jahren in der christlichen Musikszene aktiv (Musikstil: "Modern Worship / Contemporary Worship" = vgl. Pop-Rock / Alternative / Indie).
Für Musiker gibt es in der Szene ein heftiges Problem: BÜHNENLAUTSTÄRKE!!!!!!! Gerade für einen E-Gitarristen mit Soundfetisch ein Todesurteil...
!!!
Nebenbei:
Ich bin auch als Musiker in "nicht-christlichen" Projekten unterwegs und wenn wir da in Clubs spielen, dann loben die FOHs immer meinen leisen, angenehmen Bühnensound...ja ja - ist eben über Jahre ausgefeilt worden. Aber das, was die als leise empfinden und loben sind 50 oder 100 Watt (je nachdem, ob ich meinen 2266 oder meinen 2203 dabei habe) MARSHALL-Röhre an 2x12" halb offen! Wahrscheinlich kommen da auch echt taube Nüsse vorbei, die da Fullstacks reinschleifen und aufreißen...
Zum Thema:
Warum Bühnenlautstärke reduzieren? Der Gottesdienstbesucher will kein Rockkonzert, aber dennoch mitreißende, leidenschaftliche und dynamische Lobpreismusik. Deshalb kommt da eine Plexiglaswand ums Schlagzeug, der Bass spielt über ein Rack/ D.I. ins Pult und die A-Gitarre klimpert eh unaufdringlich...das Keyboard klackert geräuschlos vor sich hin und füttert das Pult sogar in Stereo!
Und dann kommt der Gitarrist, sucht sich in einem "cleanen" Bühnendesign einen Stuhl (gibt ja keine Bierkisten zum Amp draufstellen...
) und stellt 2x12"er + Topteil drauf, glüht vor, schaltet an und bereits nach dem ersten Riff schreit der Techniker: "Gitarre ist von der Bühne her zu laut - da kann ich nicht mehr mischen!!!"
Also: Amp + Box hinter Plexiglaswand verstaut (vom Schlagzeuger geklaut...ein Anbauteil) und bereits nach dem nächsten Ton schreit der Techniker: "Gitarre ist immer noch zu laut!"
Komisch - der BONAMASSA packt seine Stacks doch auch hinter Plastik und alles ist gut, oder? Tja, der beschallt auch keine Gottesdiensträume!!!
Ziellautstärke sind bei uns ca. 70 dB max. auf der Bühne und ca. 85 - 90 dB im Raum (je nach Lied eher lauter oder leiser...Richtwert sind 88 dB).
Was also tun?
Modelling? Habe ich versucht, mehrfach (POD, ZOOM, ...) - NIX!
Amps habe ich vieles durch, was Rang und Namen hat (MARSHALL DSL 40 / HAZE / AVT 275 / JVM 205, ORANGE TinyTerror / TH 30, VOX AC 4 / AC 15, LANEY LC 30 / LC 50,) - NIX!
Attenuatoren, Silencer, Leistungsreduzierer habe ich versucht ( THD / TAD / SPL ) - NIX!
Also begann ich, die Box hinter ein paar Holzplatten und einem Stück Schaumstoffmatratze aufzubauen
- der Bretterhaufen stand dann hinter dem Schlagzeug (ja - kontroverserweise nutzen wir ein akustisches Drumset!!!
) und wurde dort mikrofoniert...!
Nun wummerte mein Amp dahinten vor sich hin, was ziemlich bescheiden klang und den Bühnensound trotzdem noch beeinträchtigte.
Es gibt kaum etwas bescheideneres, als wenn man gezwungen ist, mit angezogener Handbremse zu spielen, nicht den Sound fahren zu können, den man braucht...
Ich spreche hier nicht von heidnischen Lautstärke-Orgien, sondern von einem vernünftigen, gesättigten "gerade-noch-clean"-Sound eines britischen Einkanalers
(-> das ist nun mal meine Vorliebe
).
Der Lösungsansatz:
Also musste eine Isolation-Box her.
Wer die Preise für die Dinger kennt, der weiß, wie abschreckend die sind!
Also habe ich recherchiert, ausprobiert und getüftelt und habe mich entschieden, so ein Ding selbst zu bauen: Es ist eigentlich ganz easy
!
Der Aufbau:
2 voneinander komplett getrennte Kisten ineinander, durch Dämmmaterial komplett voneinander isoliert. Die Kisten sind ordentlich verschraubt und mit Winkeln verstärkt / stabilisiert!
- Innere Kiste: 16 mm Spanplatte in L x B x H jeweils 12 cm länger/breiter/höher als die Box mit aufklappbarem Deckel und Kabelschacht am Deckel
ausgekleidet mit 5 cm starken Schaumstoffplatten an Boden, Wänden, Deckel (komplett dicht schließend!), befestigt mit doppelseitigem Klebeband.
- Äußere Kiste: 22 mm MDF-Platte in L x B x H jeweils 15 cm länger/breiter/höher als die innere Kiste mit aufklappbarem Deckel
und 2 Kabelschächten (einer oben fürs Lautsprecherkabel und einer unten für die Mikrokabel). Von der inneren Kiste isoliert, indem ich alle Hohlräume dichtgepresst mit
Glasfaserplatten ausgestopft habe. Die oben liegenden Platten habe ich in altes Bettzeug gehüllt, damit nix ausfasert (...ist net so g´sund!)
In der inneren Kiste steht nun meine 2x12" er MARSHALL 1936er Vintage Box (mit einem SM 57 und einem SENNHEISER 606 abgenommen).
Das Resultat:
Mein MARSHALL JCM 800 2203 (100 Watt Lead) ist bei MASTER 6 und PREAMP 9 eigentlich so unmenschlich laut, dass man nicht im selben Raum bleiben kann (ca. 130 dB). In die Kiste reingespielt ist er so leise, dass ich die E-Gitarre beim Spielen akustisch lauter höre , als den Amp (man hört nur ein entferntes, leises Grollen...) - selbst, wenn ich direkt daneben stehe. Es ist wirklichleise - einfach unglaublich leise
!!!
Ich habe es geschafft
...MARSHALL JCM 800 ist kirchentauglich gemacht worden
!!!
Fazit:
Für 270 Euro Materialkosten (Holzplatten, Schaumstoff, Dämmwolle, Kleber, Schrauben, Cutter, Winkel, Scharniere) habe ich eine (mit 105 x 90 x 85 cm zwar etwas monströse, aber sie bleibt ja in dem Raum stehen...) klanglich und lautstärketechnisch beeindruckende Lösung für das Problem "Bühnenlautstärke in WORSHIP-Settings im Gottesdienst" gefunden!
Ich kann nun völlig ungebremst meinen Amp so spielen, wie er klingen soll ohne dass der Techniker damit Probleme hat - er freut sich jetzt auch, da er satten Sound bekommt und ich kann mich als Musiker frei fühlen.
(Welche Bedeutung das dann für den Lobpreis hat und was da geistlich dahinter steckt,
das können wir per PN weiterbesprechen
...ich bin Lobpreisleiter und leite mit E-Gitarre und Gesang! )
Meinen Monitorsound bekomme ich jetzt übrigens über In-Ear und bin sehr zufrieden damit!!!
Bilder habe ich keine hochladen können, aber es sollte nicht so schwer sein, sich Holzkisten vorstellen zu können
!
Ansonsten bei Interesse: Melde dich, komm vorbei und schau´s und hör`s dir an!
Ich bin seit 9 Jahren in der christlichen Musikszene aktiv (Musikstil: "Modern Worship / Contemporary Worship" = vgl. Pop-Rock / Alternative / Indie).
Für Musiker gibt es in der Szene ein heftiges Problem: BÜHNENLAUTSTÄRKE!!!!!!! Gerade für einen E-Gitarristen mit Soundfetisch ein Todesurteil...

Nebenbei:
Ich bin auch als Musiker in "nicht-christlichen" Projekten unterwegs und wenn wir da in Clubs spielen, dann loben die FOHs immer meinen leisen, angenehmen Bühnensound...ja ja - ist eben über Jahre ausgefeilt worden. Aber das, was die als leise empfinden und loben sind 50 oder 100 Watt (je nachdem, ob ich meinen 2266 oder meinen 2203 dabei habe) MARSHALL-Röhre an 2x12" halb offen! Wahrscheinlich kommen da auch echt taube Nüsse vorbei, die da Fullstacks reinschleifen und aufreißen...

Zum Thema:
Warum Bühnenlautstärke reduzieren? Der Gottesdienstbesucher will kein Rockkonzert, aber dennoch mitreißende, leidenschaftliche und dynamische Lobpreismusik. Deshalb kommt da eine Plexiglaswand ums Schlagzeug, der Bass spielt über ein Rack/ D.I. ins Pult und die A-Gitarre klimpert eh unaufdringlich...das Keyboard klackert geräuschlos vor sich hin und füttert das Pult sogar in Stereo!
Und dann kommt der Gitarrist, sucht sich in einem "cleanen" Bühnendesign einen Stuhl (gibt ja keine Bierkisten zum Amp draufstellen...

Also: Amp + Box hinter Plexiglaswand verstaut (vom Schlagzeuger geklaut...ein Anbauteil) und bereits nach dem nächsten Ton schreit der Techniker: "Gitarre ist immer noch zu laut!"
Komisch - der BONAMASSA packt seine Stacks doch auch hinter Plastik und alles ist gut, oder? Tja, der beschallt auch keine Gottesdiensträume!!!
Ziellautstärke sind bei uns ca. 70 dB max. auf der Bühne und ca. 85 - 90 dB im Raum (je nach Lied eher lauter oder leiser...Richtwert sind 88 dB).
Was also tun?
Modelling? Habe ich versucht, mehrfach (POD, ZOOM, ...) - NIX!
Amps habe ich vieles durch, was Rang und Namen hat (MARSHALL DSL 40 / HAZE / AVT 275 / JVM 205, ORANGE TinyTerror / TH 30, VOX AC 4 / AC 15, LANEY LC 30 / LC 50,) - NIX!
Attenuatoren, Silencer, Leistungsreduzierer habe ich versucht ( THD / TAD / SPL ) - NIX!
Also begann ich, die Box hinter ein paar Holzplatten und einem Stück Schaumstoffmatratze aufzubauen
- der Bretterhaufen stand dann hinter dem Schlagzeug (ja - kontroverserweise nutzen wir ein akustisches Drumset!!!

Nun wummerte mein Amp dahinten vor sich hin, was ziemlich bescheiden klang und den Bühnensound trotzdem noch beeinträchtigte.
Es gibt kaum etwas bescheideneres, als wenn man gezwungen ist, mit angezogener Handbremse zu spielen, nicht den Sound fahren zu können, den man braucht...
Ich spreche hier nicht von heidnischen Lautstärke-Orgien, sondern von einem vernünftigen, gesättigten "gerade-noch-clean"-Sound eines britischen Einkanalers
(-> das ist nun mal meine Vorliebe

Der Lösungsansatz:
Also musste eine Isolation-Box her.
Wer die Preise für die Dinger kennt, der weiß, wie abschreckend die sind!
Also habe ich recherchiert, ausprobiert und getüftelt und habe mich entschieden, so ein Ding selbst zu bauen: Es ist eigentlich ganz easy

Der Aufbau:
2 voneinander komplett getrennte Kisten ineinander, durch Dämmmaterial komplett voneinander isoliert. Die Kisten sind ordentlich verschraubt und mit Winkeln verstärkt / stabilisiert!
- Innere Kiste: 16 mm Spanplatte in L x B x H jeweils 12 cm länger/breiter/höher als die Box mit aufklappbarem Deckel und Kabelschacht am Deckel
ausgekleidet mit 5 cm starken Schaumstoffplatten an Boden, Wänden, Deckel (komplett dicht schließend!), befestigt mit doppelseitigem Klebeband.
- Äußere Kiste: 22 mm MDF-Platte in L x B x H jeweils 15 cm länger/breiter/höher als die innere Kiste mit aufklappbarem Deckel
und 2 Kabelschächten (einer oben fürs Lautsprecherkabel und einer unten für die Mikrokabel). Von der inneren Kiste isoliert, indem ich alle Hohlräume dichtgepresst mit
Glasfaserplatten ausgestopft habe. Die oben liegenden Platten habe ich in altes Bettzeug gehüllt, damit nix ausfasert (...ist net so g´sund!)
In der inneren Kiste steht nun meine 2x12" er MARSHALL 1936er Vintage Box (mit einem SM 57 und einem SENNHEISER 606 abgenommen).
Das Resultat:
Mein MARSHALL JCM 800 2203 (100 Watt Lead) ist bei MASTER 6 und PREAMP 9 eigentlich so unmenschlich laut, dass man nicht im selben Raum bleiben kann (ca. 130 dB). In die Kiste reingespielt ist er so leise, dass ich die E-Gitarre beim Spielen akustisch lauter höre , als den Amp (man hört nur ein entferntes, leises Grollen...) - selbst, wenn ich direkt daneben stehe. Es ist wirklichleise - einfach unglaublich leise

Ich habe es geschafft


Fazit:
Für 270 Euro Materialkosten (Holzplatten, Schaumstoff, Dämmwolle, Kleber, Schrauben, Cutter, Winkel, Scharniere) habe ich eine (mit 105 x 90 x 85 cm zwar etwas monströse, aber sie bleibt ja in dem Raum stehen...) klanglich und lautstärketechnisch beeindruckende Lösung für das Problem "Bühnenlautstärke in WORSHIP-Settings im Gottesdienst" gefunden!
Ich kann nun völlig ungebremst meinen Amp so spielen, wie er klingen soll ohne dass der Techniker damit Probleme hat - er freut sich jetzt auch, da er satten Sound bekommt und ich kann mich als Musiker frei fühlen.
(Welche Bedeutung das dann für den Lobpreis hat und was da geistlich dahinter steckt,
das können wir per PN weiterbesprechen
Meinen Monitorsound bekomme ich jetzt übrigens über In-Ear und bin sehr zufrieden damit!!!
Bilder habe ich keine hochladen können, aber es sollte nicht so schwer sein, sich Holzkisten vorstellen zu können
Ansonsten bei Interesse: Melde dich, komm vorbei und schau´s und hör`s dir an!
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