Was braucht man zunächst für einen Musikvideodreh?

  • Ersteller rikojir
  • Erstellt am
Also ich muss dir mal abraten, mit DSLRs zu filmen!

Also das kann ich, als Hobby-DSLR Filmer so nicht stehen lassen :)

Richtig ist: Es ist komplizierter mit DSLRs zu filmen, als mit nem Camcorder, der alles selber macht, man muss sich einfach mit der Materie ein wenig beschäftigen, sonst sieht das, was
man fabriziert schnell nach Müll aus (Unscharf, falsch belichtet, etc...)
Fakt ist aber auch, dass man mit DSLRs für - vergleichbar - wenig Geld, richtig gutes Bildmaterial bekommt. Die bereits angesprochene 550D mit einem günstigen Objektiv - oder auch einer günstigen Festbrennweite liefert Bilder ab, von der die Camcorder in der Preisklasse meist nur träumen können. Und den Camcorder mit kleinem Sensor, der bei wenig Licht nicht rauscht, gibts glauch ich auch nicht so wirklich...
Man muss einfach üben, was es heißt manuell scharf zu stellen mit einer DSLR, aber glücklicherweise ist die KameraPosition ja doch oft fix, d.h. es muss im Optimalfall nur zwischen den Einstellungen fokusiert werden.

Mein Fazit daher: DSLR: ja, ABER nur wenn man sich damit beschäftigen will, sonst wird man schnell unglücklich!


Und wenn du dann mal das ganze Adobe Paket hast (inkl. Speedgrade und allem drum und dran) muss es dann eh ne 5DMKIII mit externem Rekorder sein ;)


Bisserl OT: aber hier mal ein Beispielvideo von mir, das auch mit ner DSLR gefilmt wurde, auch bei Actionszenen klappts doch manchmal mit dem fokusieren ;)
http://vimeo.com/68248323
 
Beim letzten Punkt kann ich dir gut zustimmen.

Zu der HD-Ready Diskussion: ein 720P Fernseher zeigt dir nicht die 1080pixel an, sondern lässt bestimmte Zeilen aus.

Habe nichts anderes behauptet.

Du hast ja im Pinzip Recht, dass es laut Definition nichts mit der Auflösung zu tun hat, ich persönlich kenne "HD Ready" vom Film und Musikvideos drehen aus eigener Erfahrung und aus den Elektronikmärkten, da gilt HD Ready = 720p.
Kann aber sein, dass sich das in den letzten Jahren verändert wurde. :redface:

Das ist nachwievor nicht Fakt. Fakt ist: Man kann mit HDReady auch keine Musikvideos oder whatever drehen (Ich verdiene damit mein täglich Brot) - HDReady steht auf Fernsehern im Mediamarkt. HDReady bedeutet auch zwangsläufig nicht 720p und hat es auch damals nicht bedeutet. HDReady bedeutet (zum wiederholten Mal): Dieser Fernseher kann ein HD Signal (kleine oder große HDTV Auflösung) wiedergeben, wie er das tut, hängt immer vom Fernseher ab. Mal hat ein "HDReady" Fernseher eine native Auflösung von 1280x720, dann wird das Signal auf dieses Format skaliert. Mal hat ein "HDReady" Fernseher auch eine Auflöung von 1366x???. Dann wird das Signal auf dieses Format skaliert.
 
Ein HDV-Camcorder, besser ein HD-Camcorder ist meiner Meinung nach immer vorzuziehen, weil sie für's Filmen gebaut worden sind. Oder macht ihr Fotos ausschliesslich mit einer Videocamera? Manche können das ... aber die Ergebnissee ... na ja ...

Warum wird hier so oft Premiere erwähnt? Wisst ihr eigentlich, dass Premiere sehr "leistungshungrig" ist, was die Prozessorgeschwindigkeit und den Arbeitsspeicher angeht? Und dass sich Premiere öfters aufhängt oder einfriert? Ein flüsssiges Arbeiten, selbst ohne Filter oder andere Effekte, ist daher selten möglich.

Ich arbeite mit Edus Neo 3 und kann das nur empfehlen. So flüssig und absturzsicher arbeitet man mit keinem anderen Programm - kein Wunder, denn es ist ein nur wenig abgespecktes Profiprogramm. Und wenn man sich mal eingearbeitet hat (das dauert wirklich nicht lange), erzielt man sehr gute Ergebnisse.

Warum nicht mit Playback arbeiten? Geht ganz einfach! Die Synchronität erreicht man später mit dem Schnittprogramm. Da gibt's ja schliesslich mehrere Spuren. Auf die Hauptspur wird das Playback gelegt und auf die anderen Bildspuren kommen die einzelnen Clips. Klar, bis man hier mit allem synchron ist, dauert es schon eine Weile und es ist stellenweise eine Schweinearbeit. Aber ohne viel Firlefanz machbar.

Ganz wichtig: wenn die Clips (also die einzelnen Szenen) keine Aussage haben, den Zuschauer nicht ansprechen (also einfach nur Mist sind), dann nützt auch das beste Schnittprogramm nichts. Im Umkehrschluss heißt das, dass ich mir Gedankenmachen muss, WAS im Video WIE und WO mit welcher REQUISITE gezeigt werden soll. Ein kleines Dreh- und Storyboard sollte unbedingt angefertigt werden.
 
Ein HDV-Camcorder, besser ein HD-Camcorder ist meiner Meinung nach immer vorzuziehen, weil sie für's Filmen gebaut worden sind. Oder macht ihr Fotos ausschliesslich mit einer Videocamera? Manche können das ... aber die Ergebnissee ... na ja ...
Das "Fürs Filmen gebaut" bezieht sich aber in erster Linie auf gewisse Austattungsmerkmale und die Bedienung das lässt sich aber teils kompensieren bzw. wenn eh eher manuell arbeitet (also z.B. man eh nicht möchte, dass während des Filmens autojatisch nachfokussiert oder die Blende angepasst wird) ist es schon wieder fast egal. Tatsache ist, dass man auch mit günstigen DSLR-Fotokameras eine für einige Anwendungen sehr professionelle Bildqualität/Ästhetik erreicht (potenziell hohe Tiefenunschärfe durch großen Sensor, sehr gute LowLight-Fähigkeiten,...), die zumindest gleich teuren Videokameras überlegen ist. Übrigens wird sogar teilweise im professionellen Bereich mit DSLRs gefilmt.

Und ja, "HDReady" beschreibt einen Standard für Fernsehgeräte. Diese müssen einfach bestimmte Bedingungen erfüllen, damit sie dieses Aufkleber tragen dürfen:
http://de.wikipedia.org/wiki/HD_ready
Ein FullHD-TV kann somit auch natürlich "HDReady" sein. Genrell ist der Bergiff heutztage obsolet, hat man halt in den Anfangstagen eingeführt, damit der Konsument sich nicht irgeneindeinen Mist andrehen lassen kann, sondern er ein Mindest-Qualitätslogo hat. Aber es hat sich dann so eingebürgert, dass mannche mit "HDReady" eben die kleine HD-Auflöung meinen. Übrigens haben in der Werbung heutztage Notebooks mit 1366x768 ein "HD Display", solche mit 1600x900 ein "HD+ Display" und solche mit 1920x1080 ein "FullHD Displays". Alles darüber ist dann "Retina" :D Einfach die tatsächliche Auflösung hinzuschrieben scheint nicht mehr unbedingt üblich :( ACh so, ebenso hat es sich dummerweise eingebürgert, Display-Auflösungen als 1080p, 720p, 900p oder 480p anzugeben, was natürlich quatsch ist, offenbar wissen viele gar nicht wofür das p steht...

Sorry, für die OT-Anmerkungen, zurück zum Thema...
 
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Ganz wichtig: wenn die Clips (also die einzelnen Szenen) keine Aussage haben, den Zuschauer nicht ansprechen (also einfach nur Mist sind), dann nützt auch das beste Schnittprogramm nichts. Im Umkehrschluss heißt das, dass ich mir Gedankenmachen muss, WAS im Video WIE und WO mit welcher REQUISITE gezeigt werden soll. Ein kleines Dreh- und Storyboard sollte unbedingt angefertigt werden.

Das ist denk ich doch der Knackpunkt! Welche Kamera, welches Schnittprogramm, etc. ist dann ja nur eine Frage des Investitionswillens (Zeit + Geld + Lernkurve)
Also sollte man unbedingt vorher überlegen, was man mit dem Video aussagen und zeigen will.


Edit: Wenns dann doch ne DSLR wird, hier gibts ein freies eBook, das ein wenig in die Materie einführt :) http://nofilmschool.com/dslr/
 
Mal hat ein "HDReady" Fernseher auch eine Auflöung von 1366x???.

Okay, ich war tatsächlich gestern nochmal in einem Elektronik-Großmarkt und da standen tatsächlich 2 Geräte mit HD-Ready und 1366x900 und sogar 1280x800.
DAnn geb ich mich geschlagen, tut mir Leid wegen der langen Diskussion. :redface:
 
F
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Werbung
Okay, ich war tatsächlich gestern nochmal in einem Elektronik-Großmarkt und da standen tatsächlich 2 Geräte mit HD-Ready und 1366x900 und sogar 1280x800.
DAnn geb ich mich geschlagen, tut mir Leid wegen der langen Diskussion. :redface:
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:*
 
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Ein HDV-Camcorder, besser ein HD-Camcorder ist meiner Meinung nach immer vorzuziehen, weil sie für's Filmen gebaut worden sind.
HDV ist so ziemlich das mieseste HD-format, das man aufnehmen kann. Das liegt am veralteten MPEG2-Codec, an der geringen Datenrate von 25Mbps und dank anamorpher Pixel der Auflösung von 1440x1080. Das führt zu einer Farbunterabtastung von gerademal 3:1:1. Das heißt jede Bearbeitung außer Frame an Frame fügen (dank Long-GOP auch schon wieder doof) führt zu Matsch, da die Farbinformationen nur in einem viertel der eigentlichen Full-HD-Auflösung aufgenommen werden. Eine Farbabtastung von mind. 4:2:0 ist für künstlerische Aufnahmen ein Muss, besser natürlich 4:2:2

Weiß man was man tut, kennt man sich mit Kamerakennlinien, Farbprofilen und entsprechender Postproduktion aus, kann man aus semiprofessionellen Camcordern einiges rausholen. Ohne dieses Wissen ist das, was DSLRs ausspucken dem Material von Camcordern in den gleichen Preisregionen einfach meilenweit überlegen.
 
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