Machen Amateure den Markt/die Preise kaputt?

  • Ersteller MarkFrisch20
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Schaut man sich die Geschichte der Musik in einem weiteren Horizont an, kann man sehen, daß die Menge der Menschen, die - in verschiedener Weise - von Musik leben können, selten so hoch war wie heutzutage.
Ja, aber schaut man sich die Geschichte der Musik in einem noch weiteren Horizont an, kann man sehen, dass die Menge der Menschen, die - in verschiedener Weise - von Musik leben können, selten so niedrig war wie heutzutage ;)

Schau in die Orchester:
Dort werden meist nur noch Jahresverträge angeboten. Früher war es so, dass wenn man sich nicht allzu dämlich angestellt hat, seinen Job im Orchester bis zur Rente behalten konnte. Heute müssen die Orchestermusiker bei den ganzen Kürzungen die Befürchtung haben, mit anderen Orchestern zusammengelegt zu werden. Was auch leider häufig der Fall ist.

Schau in den Klassikbereich:
Früher reichte es aus wenn man das Klavierspielen beherrschte. Heute ist die Luft am Pianistenhimmel so dünn wie nie zuvor. Heute muss man in der Lage sein, sich darzustellen. Einfach auf die Klavierbank hocken und losspielen ist nicht mehr. Sehr vom Vorteil ist es, wenn man dabei auch noch gut aussieht. Das gilt im übrigen auch für Solovioline etc.

Schau in die großen Bands:
Noch vor gar nicht langer Zeit, sah ich einen Gitarristen einer sehr bekannten deutschen Band in einem kleinen Club vor einer handvoll Leute spielen. Es lag bestimmt nicht daran, dass er schlecht war (er war sehr gut :))

Schau in die noch größeren Bands:
Früher konnte man sich schon eine goldene Nase verdienen, wenn man einen Hit hatte. Heute verdient kaum noch jemand etwas durch CD-Verkäufe. Früher wurden die Platten durch Touren promotet. Heute sind die Band auf Tour um vorallendingen durch Merch zu verdienen. Aber auch hier ist die Konkurrenz immer größer geworden und die Leute überlegen sich sehr gut, zu welchen Konzerten sie gehen und was sie bereit sind für T-Shirts etc auszugeben.

Schau in den Galabereich:
Früher gehörte es für jede Firma, Organsiation etc "zum guten Ton" mindestens einmal im Jahr eine Gala zu geben. Da konnte man wirklich viel Geld verdienen. Da trennte sich auch automaisch die (musikalische) Spreu vom Weizen. Heute wo ein Unternehmen nach dem anderen Pleite geht, ist kaum noch eine Firma in der Lage Galas zu geben. Davon ab, dass die Mieten für Veranstaltungsräume etc gewaltig gestiegen sind.

Schau in den Amateurbereich:
Jeder der schon mal versucht hat heute an Gigs zu kommen, weiß wie schwierig das ist. Immer weniger Jugendheime, Kneipen usw sind bereit überhaupt Konzerte zu veranstalten. Aber das Publikum von heute ist satt und die Hörgewohnheiten haben sich auch geändert. Die Zeiten wo man Abends regelmäßig rausging um sich irgendwo irgendeine Band anzuschauen sind vorbei. Früher gab es Kneipen und Clubs en Masse, wo man spielen und richtig gutes Geld verdienen konnte.

Und zur Threadfrage:
Ja, es kommt zu einer Art Vermischung zwischen Profis und Amatueren. Und ich habe nicht grad selten in der letzten Zeit gehört, dass Musiker anderen (meist Amateuren) vorwerfen mit ihren Feierabend-Preisen ihnen noch die letzte Butter vom Brot zu nehmen.
Aktuelles Beispiel:
In einer Band in der ich spiele sind zwei Sängerinnen. Eine professionelle (die wirklich nur davon lebt) und eine, die noch einen "richtigen" Job hat und nicht auf die Musik angewiesen ist. Beiden wurde unabhänigig voneinander ein Angebot (ohne dass die beiden was davon wussten) für eine Veranstaltung mit Playbacks gemacht (was beide gleich gut anbieten können). Nun, die Amatuerin hat das Rennen gemacht. Als die andere Sängerin davon erfuhr, war sie - verständlicherweise - sauer. Sehr sauer! Absolut nachvollziehbar. Aber kann man der anderen Sängerin einen Vorwurf machen? Ich denke nicht. Aber an diesem Beispiel (und es gibt derer sehr viele) kann man sehen, wie dünn die Luft am Gighimmel geworden ist.

Und ja, es es nie so schwierig wie heute von der Musik leben zu können.
 
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Was heißt "Amateure wollen nur Gigs und keine Kohle"? Ich wette, wenn jemand bereit wäre die zu bezahlen, hätten die nichts dagegen.
Amateure haben natürlich auch nichts dagegen, bezahlt zu werden, aber wenn es eben nicht passt, haben sie auch nichts dagegen, umsonst zu spielen, wohingegen der Profi dann am nächsten Tag keine Miete mehr bezahlen kann...
Schon klar, aber was ich meinte war, das kaum einer bereit ist Amateure zu bezahlen. Ich würde InTune zustimmen, die Konsequenz wäre gar nicht mehr zu spielen.

Die Schuld kann man da nicht den Amateuren geben, natürlich wollen die auch Spaß haben und das kann man denen wohl nicht verbieten. Ich habe aber noch nie erlebt, dass eine Band eine andere aussticht weil sie sie preislich unterboten haben. Ist vielleicht höchstens bei Tanzmuckern so. Aber die müssen einfach mit den kleinen Gagen leben weil der Markt einfach schon so schlecht ist.
Aber diese Tanz- und Partybands brauchen sich eigentlich nicht zu beschweren. Jeder Schunkelaugust verdient mit seiner Heimorgel auf einer Silberhochzeit mehr als wir an einem ganzen Abend mit eigenen Songs.

Ich würde sagen, das größte Problem ist die Couch. Konzerte sind immer schlechter besucht, die hängen lieber zu Hause rum. Für uns schwer zu verstehen, aber die Leute sind einfach nicht mehr so Musikversessen wie früher einmal, wo Musik den Lebensstil geprägt hat. Den Platz haben heute leider andere Sachen eingenommen.
Es gibt ja auch immer weniger Plattenläden, man kann sich das ja heute alles bequem als MP3 ziehen - legal oder illegal ist da auch egal. Aber das Persönlich Erlebnis, das Jagen und Sammeln, sich durch die Regale wühlen und das Erfolgserlebnis wenn man das Gesuchte gefunden hat und das Haptische wenn man es in der Hand hat ist alles weg. Und zu Hause die Wände mit CD und Plattenregalen wo man sich erstmal was von Hand raussuchen musste.... gehört alles dazu.

Und wer ist Schuld? Ich würde sagen, die Musikindustrie selbst. Als die an die Börse ging wurde es plötzlich nötig, kurzfristige Gewinne zu erziehlen und da wurden einfach keine Künstler mehr über Jahre aufgebaut weil man deren Potential erkannt hat (Erkenntnis stammt nicht von mir, fand ich aber einleuchtend). Es gibt ja diesen Begriff "One-Hit-Wonder". Das ist doch heute eigentlich normal, dass viele "Künstler" nur einen Hit haben und danach wieder weg sind. Und das sind ja auch Sachen, die man sich kaum länger als zwei Wochen anhören kann. Ich glaube, es gibt mehr Leute die heute noch die Beatles, Pink Floyd oder Nirvana hören als die Leute die die Hits von 2005 hören. Den Mist kann man sich einfach nicht lange reinziehen und man wird sowieso ununterbrochen damit zugeballert. Im Radio laufen ständig dieselben 10 Songs im Loop, warum zur Hölle sollte ich mir also eine CD von jemanden kaufen, den ich sowieso die ganze Zeit höre und nach zwei Wochen auch gar nicht mehr hören will? Und wenn ich sowieso kein Verhältnis mehr zum Künstler und zur Musik habe, gehe ich natürlich auch auf kein Konzert mehr.
 
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Vor 40 Jahren hätten die wenigsten der hier Beteiligten davon leben können.
Ich würde jetzt mal ganz locker behaupten: vor 40 Jahren hast du ganz bequem und super von der Musik leben können. Nur nicht von der Rockmusik. :D (Ausnahmen bestätigen die Regel, selbstverständlich).
Es gibt genügend Beispiele von mir bekannten Musikern die sich in den 70ern und 80ern nicht nur eine goldene Nase sondern sogar ein kleines Vermögen verdient haben. Und könnte ich das Rad nochmal zurückdrehen mit meinem heutigen Wissen, dann hätte ich damals Volksmusik gemacht und würde heute meine Finka auf Mallorca bewohnen. Und das meine ich im Ernst, kein Spaß.
Bis ich dann mal kapiert hatte was z.B. im Tanzmukker-Bereich zu verdienen war, war es leider fast schon zu spät und ich hab nur ein paar Jahre davon profitieren können :rolleyes: :D

Trotzdem ist es absurd, jemanden, der eine lange Ausbildung, jede Menge Erfahrung und .... Kompetenz mitbringt, mit solchen Stundenlöhnen abspeisen zu wollen.
Das, liebe Bell, betrifft leider nicht nur die Musiker.

Aber die müssen einfach mit den kleinen Gagen leben weil der Markt einfach schon so schlecht ist.
Das ist so. Und darüber wurde an anderer Stelle auch bereits in der Länge und Breite diskutiert.

Aber diese Tanz- und Partybands brauchen sich eigentlich nicht zu beschweren
Auch hier sind die fetten Jahre schon lange vorbei. Auch darüber haben wir hier schon diskutiert.

GothicLars schrieb:
Jeder Schunkelaugust verdient mit seiner Heimorgel auf einer Silberhochzeit mehr als wir an einem ganzen Abend mit eigenen Songs.
Niemand hindert dich als Musiker daran, dasselbe zu tun. Und auch dann wirst du häufig feststellen, dass ein DJ locker mal das Doppelte bekommt als ein Alleinunterhalter.
 
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Zu der ganzen Gage Sache muss ich auch mal sagen das es für eine Amateur/ Starter Band garnicht möglich ist eine Gage zu verlangen die einer Profiband gleich kommen würde, dann würde man ja keinen Gig mehr zustande kriegen, irgendwo muss man ja mal anfangen. Die Höhe der Gage definiert sich ja auch nach dem Bekanntheitsgrad und der steigt ja mit der Anzahl der Gigs. Ich seh das Problem auch schwer bei den Veranstaltern, die haben ihren Gewinn im Blick und sagen sich auch, wenn eine Band die 100 euro kostet mir die Kneipe genauso füllt wie eine die 1000 euro kostet, warum sollt ich die Profis dann nehmen? Leider ist es ja wirklich mittlerweile so das es den Leuten völlig Wurst ist ob die Musik aus der Dose kommt oder ne Band spielt, sei es jetzt Cover oder eigenes, sind halt leider andere Sachen wichtig. Als Amateurband die mal größer werden will sollt ich mich irgendwann schon an einem gewissen Preislevel orientieren, wenn ich als Band aber vorhab das ganze sowieso nur Hobbymäßig zu machen kann mir doch egal sein ob und wie viel ich verdiene. Da bin ich froh um jedes Erlebniss auf der Bühne und mal ehrlich so eine Band nimmt jetzt den Berufsmusikern nicht wirklich das Rampenlicht oder die Möglichkeit auf Gage.
 
Wir leben in einer Marktwirtschaft, da regelt sich alles über Angebot und Nachfrage. Da gibt es keinen Grund für Amateur-Bashing!
Ich sehe das Problem eher auf der Nachfrageseite. Wenn z.B. auf einer Veranstaltung Musik benötigt wird, ist es den meisten egal ob die von der CD/PC oder von einer Band kommt - Hauptsache Party und gute Laune. Und mal ehrlich: eine Cover-Band soll doch nur Laune machen - Kreativität oder Virtuosität wird da nicht wirklich erwartet. Die Musiker sind das also Dienstleister und sollten sich nicht über Plattenaufleger stellen.
Wer eigene Musik macht, muss sich sein Publikum suchen. Das ist sicher ein harter Weg und viele werden scheitern. Aber auch das ist gerecht. Denn wenn ich die Leute nicht überzeugen kann, ist mein Produkt nicht gut.

Unsere Welt ist heute voll von Möglichkeiten der Erbauung und Zerstreuung, sovile gab es noch nie. Damit steht die Musik auch in Konkurrenz zu anderen Medien (Film, Computerspiele etc.). Da müssen sich auch die Amateure gegen die Konkurrenz durchsetzen, egal ob über den Preis oder die Qualität. Am Ende entscheidet das Publikum wofür es sein Geld ausgeben will.

So ist das Leben...:hat:
 
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Das ist so. Und darüber wurde an anderer Stelle auch bereits in der Länge und Breite diskutiert.

Auch hier sind die fetten Jahre schon lange vorbei. Auch darüber haben wir hier schon diskutiert.

Niemand hindert dich als Musiker daran, dasselbe zu tun. Und auch dann wirst du häufig feststellen, dass ein DJ locker mal das Doppelte bekommt als ein Alleinunterhalter.

Oh, das tut mir leid. Wenn jemand anderes demnächst der selben Meinung ist wie ich, werde ich meine nicht mehr äußern.
 
es gibt viele Gründe, warum die Jobs wegbrechen und immer schlechter bezahlt sind - und vor allem, das Rad läßt sich nicht mehr zurück drehen.

Auf jeden Fall hat Musik einen Marktwert und früher waren sich die Musiker darüber EINIG !!! Wer Musik haben wollte, der mußte dafür bezahlen. Irgendwann wann wurde das Prinzip ausgehebelt von Leuten (die sich Musiker nennen -aber nicht die soziale Kompetenz eines Musikers haben) und der Markt hat gierig zugegriffen - das Ergebnis ist bekannt.
 
Niemand hindert dich als Musiker daran, dasselbe zu tun. Und auch dann wirst du häufig feststellen, dass ein DJ locker mal das Doppelte bekommt als ein Alleinunterhalter.

Das stimmt schon, ich hab als Gstanzl-Spieler mit Covern an einem Abend mehr bekommen als ich mit meinen Bands insgesamt je verdient habe. Das ein DJ Teilweise noch mehr bekommt ist mir auch bekannt. Das zeigt mir aber leider nur das den Leuten völlig Wurst ist woher die Musik kommt. Für mich wäre dauerhaft Cover zu spielen sowieso nichts, da fehlt mir als Musiker die Kreativität. Mit einer Coverband kann der Veranstalter gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er erreicht die Leute die gern auf ein Konzert gehen und die die einfach nur Musik hören wollen, dementsprechend wird das halt auch bezahlt. Es ist schade aber so isses, komischerweise behaupten trotzdem noch so viele "Musik ist mein Leben"
 
ZickZack hat es eigentlich schon gesagt. wenn man als profimusiker nicht in der lage ist sein produkt (was auch immer) so zu gestalten, dass der markt bereit ist den gewünschten preis dafür zu liefern, dann ist das produkt eben nicht konkurenzfähig. und wenn ein amateur einfach aus lust und laune seine musik für umme oder dünnes anbietet und der vergleichbare profi nicht so viel besser ist, dass der markt den mehrpreis bezahlen will, dann hat der profi eben pech gehabt und muss entweder besser werden, sein produkt entsprechend der marktanforderung anpassen oder sich nen anderen job suchen.
dem amateur eine beschissene einstellung vorzuwerfen weill er einfach spaß an seinem hobby haben will, ist jedenfalls völlig panne!

fakt ist, die welt ändert sich. ständig. wenn man sich dem nicht anpasst bekommt man im professionellen bereich probleme.
 
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Erst waren die Amateure schuld und nun ist es das Publikum!?
Ich würde es so stark vereinfacht nicht ausdrücken aber das Publikum ist natürlich mitverantwortlich dafür was gebucht wird. Ob DJ, Amateur oder Profiband. Angebot und Nachfrage.
 
Wie bitte?
Erst waren die Amateure schuld und nun ist es das Publikum!?
Meine Meinung ist, dass es z.B. bei Feiern oder öffentlichen Festen dem Publikum häufig (nicht immer) egal ist woher die Musik kommt. Und auch die Veranstalter denken nur: "Woher bekomme ich möglichst günstig eine Beschallung?" Völlig egal ob Top-Band, Alleinunterhaltermukke oder DJ.
Das Publikum ist hier ziemlich oft ziemlich gleichgültig - bzw. leidensfähig und trägt somit seinen Anteil zur Situation bei.
 
Bei uns in der Region kannst bei kleinen Gigs bis 2-300 Personen pro Nase (Musiker) um 100€ verdienen. Bierzelte sind meist für die ganze Band um die 1800€ incl. Technik drinnen und Hochtzeiten bis zu 2500€. Dann gibts noch die kleinen Kneipen Gigs bei denen max. 500€ incl. Band und Technik gezahlt wird. Oder der Kneipenwirt macht auf Eintrittsbasis und das Risiko bleibt bei der BÄÄÄÄNNDDDDD...Das positive bei uns in der Region ist, dass sich die Bands untereinander absprechen und meist nur um 1-200€ unterschiedlich vom Preis sind...
 
Ich verstehe das Gejammer nicht. Was wollt Ihr denn? Staatlich verodnete Mindest-Gage?

Wenn dem Publikum die Musik nicht gefällt, warum auch immer, verlässt es den Veranstaltungsort oder kommt nicht wieder. Pech für den Veranstalter.
Wer entscheidet, ob es gefällt was wir so musikalisch machen? Das Publikum oder die Musikerpolizei?


Strengt Euch an, den Leuten etwas abzuliefern was ihnen gefällt und schon werden sie Euch lieben und Euch ihr Geld geben. So einfach ist das!
 
Ich verstehe das Gejammer nicht. Was wollt Ihr denn? Staatlich verodnete Mindest-Gage?

Wenn dem Publikum die Musik nicht gefällt, warum auch immer, verlässt es den Veranstaltungsort oder kommt nicht wieder. Pech für den Veranstalter.
Wer entscheidet, ob es gefällt was wir so musikalisch machen? Das Publikum oder die Musikerpolizei?


Strengt Euch an, den Leuten etwas abzuliefern was ihnen gefällt und schon werden sie Euch lieben und Euch ihr Geld geben. So einfach ist das!

Prima erzählt nur leider Thema verfehlt. Klar geht's beim Musik machen darum das man gute Arbeit macht und sich freut wenn was dabei rumkommt. Die Frage hier ist aber doch ob das was gezahlt wird angebracht ist in Bezug auf Profibands zu Amateuren und wie sich die Veranstalter in Bezug auf "Was buch ich" verhalten. Darüber kann man doch reden/Diskutieren. Dacht immer das is der Sinn von nem Forum.
 
Erst waren die Amateure schuld und nun ist es das Publikum!?

Wer denn sonst !? Das Publikum ist doch der Auslöser der ganzen Sache. Es ist Grund, Auftraggeber, Geldgeber und Abnehmer.

Auslöser meint : Wenn keiner mehr Bands sehen will, werden auch keine mehr spielen. Bands spielen per Veranstalter (der sie manchmal auch selbst sind) für und wegen dem Publikum. Und dabei geht es um Geld und/oder um Spaß. Je nach Band schwanken die Gewichtungen dieser beiden Punkte. Das mal so ganz grob.

Und bis auf einige Liebaher entscheidet das Publikum ganz einfach zwischen "gefällt mir/bin ich bereit Geld für auszugeben" und "gefällt mir nicht/möchte ich kein Geld für ausgeben".

Ob es sich dabei um Amateure, Semiprofis oder Profis handelt spielt doch keine Rolle.

EDIT : "Schuld" halte ich in diesem Zusammenhang für das falsche Wort.
 
Noch ein paar Gedanken von mir dazu (und dann ist auch Schluss mit dem Thema).

Wen eine (Amateur oder Profi-) Band angekündigt wird die mir gefällt, dann gehe ich dahin und bin auch bereit dafür ordentlich zu bezahlen.

Wenn es mir um Kunstgenuss geht, weiss ich das vorher und entscheide mich freiwillig dafür zu zahlen oder lieber zuhause zu bleiben.

Wenn ich einen netten Abend mit Freunden in geselliger Runde verbringen will, ist Musik immer willkommen. Aber es muss keine (Amateur oder Profi-)Band sein, DJ ist dann auch OK.

Veranstalter sind keine Sozialinstitutionen, sondern gewinnorientierte Unternehmen.

Hier bei mir in der Nähe gibt es einen Club, da wird kein Eintritt genommen oder irgendwie Gage gezahlt wenn eine Band spielt, sondern es steht ein Sparschwein an der Bühne und jeder kann dort nach Belieben Geld hineinstecken. Finde ich sehr fair. Allerdings habe ich da auch noch nie eine Profiband gesehen. :gruebel:
 
ZickZack hat es eigentlich schon gesagt. wenn man als profimusiker nicht in der lage ist sein produkt (was auch immer) so zu gestalten, dass der markt bereit ist den gewünschten preis dafür zu liefern, dann ist das produkt eben nicht konkurenzfähig. und wenn ein amateur einfach aus lust und laune seine musik für umme oder dünnes anbietet und der vergleichbare profi nicht so viel besser ist, dass der markt den mehrpreis bezahlen will, dann hat der profi eben pech gehabt und muss entweder besser werden, sein produkt entsprechend der marktanforderung anpassen oder sich nen anderen job suchen.
dem amateur eine beschissene einstellung vorzuwerfen weill er einfach spaß an seinem hobby haben will, ist jedenfalls völlig panne!

fakt ist, die welt ändert sich. ständig. wenn man sich dem nicht anpasst bekommt man im professionellen bereich probleme.

Erstaunlich, wie festzementiert das neoliberale Gedankengut in den Köpfen ist.
 
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Gerhard Eichberger


Den Satz, daß die Bands, die ohne Gage spielen oder sogar noch zahlen, daß sie spielen dürfen, den anderen Musikern das Geschäft zusammenhauen, höre ich oft von Berufsmusikern. Zwar stimmt das sicher, aber was will man machen?

Über dieses Thema habe ich mit einem Tullner Musiker vor Jahren diskutiert. Ich sagte ihm die Meinung der Wiener Berufsmusiker. Dazu meinte er, daß die Berufsmusiker mit ihrer Ansicht, daß die Veranstalter schon ordentliche Gagen zahlen würden, wenn sie keine Bands mehr finden, die auf ihre schlechten Konditionen eingehen, irren; er sagte, dann wäre ganz einfach Schluß mit der Musik.

Und es scheint auch, daß er damit recht hat: Mehrere Veranstalter haben damit aufgehört, Bands auftreten zu lassen, sie machen nur mehr Clubbings. Auftritte von Bands gibt es nur mehr, wenn sich eine Band an die Veranstalter wendet; und dann ist es oft so, daß die Band als Veranstalter eingesetzt wird, das heißt, der Locationbesitzer vermietet praktisch die Auftrittsmöglichkeit (aber nicht das Lokal, Speis und Trank bleiben beim Locationbesitzer) an die Band - die Band muß für die Benützung der Musikanlage zahlen, die Werbung selber machen und auch die Steuern und Abgaben (inklusive AKM) selber zahlen: Volles Risiko der Band, aber kein Risiko für den Locatiobesitzer.

Macht mal was dagegen...


Gerhard
 
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