Soloalbum ("Flucht vor drei SchĂŒssen) in Eigenarbeit produziert

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Hallo Freunde :)

ich habe in den letzten Monaten ein Album produziert und wĂŒrde mich nun ĂŒber konstruktive Kritik von euch freuen.
Es ist alles sehr einfach gehalten und die QualitĂ€t ist nicht die beste aber ich bin froh ĂŒber jeden einzelnen, der sich hiermit von mir
30 Minuten seiner Lebenszeit stehlen lÀsst und mir danach berichtet, ob es sich lohnt oder nicht :)

Vielen Dank im Voraus =)
mit musikalischen GrĂŒĂŸen

Lukas Seyfried


 
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TLDNH

Was sich mir nie erschlossen hat ist, wieso manche Leute Musik auf Youtube hochladen, wenn kein entsprechend aufwĂ€ndig produziertes Video dazu prĂ€sentiert wird. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt fĂŒr die Generation zweckentfremdeter Medien.
 
Ich hab jetzt nicht die Zeit mir die ganzen 30 min anzuhören, musst jetzt mit der Kritik zum ersten Lied leben ;)

1. Stimme ist gut, scheint ordentlich aufgenommen und gesungen.
2. Stimme ist sehr weit vorne und klingt sehr trocken (ohne/wenig Hall)
3. Instrumente - nur Gitarre(n) wie ich das höre, sind dagegen sehr weit hinten
4. Keine Percussion/Drums, muss ja auch nicht, kein Bass, eigentlich nur Gitte und Gesang.
5. Song ist ziemlich gut (Mit der Sonne durch die Nacht?)

Insgesamt ein sehr ordentliches StĂŒck mit prĂ€gnanten/ungewöhnlichen Textbildern, welches meinen Geschmack aber nicht ganz trifft. Liegt vor allem an fehlenden Hooks wo bei mir ein Groove einsetzen könnte (Bass, Percussion, Drums). Der Wechselschlag mit der Quart (?) ist ein Anfang, aber fĂŒr mich nicht ausreichend. Auch die kurzen Gittensoli (eher Begleitung) gegen Mitte/Ende ist eh .... ich kanns vermutlich nicht besser, aber da fehlt jede Phrasierung was fĂŒr mich dann eher nach Kinderkeyboard klingt.
Kurz: Der Mix ist voll auf deine Stimme fixiert, Instrumentierung bleibt, bis auf die kurzen Gitarrenausreißer, stark im Hintergrund und besteht eigentlich nur aus Hintergrundgeschrammel. Das wird auf Dauer zĂ€h weil sonst nichts fĂŒr meine Ohren passiert. Der Song hĂ€tte besseres verdient. Selbst wenn Du Singer/Songwriter -Ă€hnlich schreibst und performen willst, bleibt mir die Instrumentierung zu sehr im Hintergrund / zu flach. Gelegentlich könnte man das eine oder andere Riff oder einen schönen Lauf /Arpeggio einbauen und einen Dialog mit der Stimme versuchen, auch lautstĂ€rkemĂ€ĂŸig.

Aber das ist nur mein Geschmack. :) Hoffe geholfen zu haben

Edit @rbschu : Too long did not hear ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Seyfried,
was mir sehr positiv auffĂ€llt: die songs stehen fĂŒr sich, es ergibt sich aber auch ein Zusammenhang der songs, die um ein Thema kreisen und die ich als "Szenen/Momente einer Beziehung" beschreiben wĂŒrde (ich weiß nicht, ob die songs eine Geschichte von A-Z erzĂ€hlen, aber das ist fĂŒr mich auch nicht so wichtig).
Damit sehe ich es als eine Art Konzeptalbum - und so ein Herangehen finde ich schon mal sehr klasse, weil eine Bewegung ĂŒber den einzelnen song hinaus entsteht. Zudem finde ich Deine Texte sehr gelungen: sie sind sofort verstĂ€ndlich, eingĂ€ngig, aber eigenstĂ€ndig, bietenauch genug "Unaufgelöstes", um zwei-drei-zehnmal hinzuhören und Du arbeitest mit Bildern, die den Weg freigeben fĂŒr die Phantasie.

Damit ergibt sich fĂŒr mich auch eine Stimmigkeit in der stimmungsmĂ€ĂŸigen Umsetzung: sparsam, singer-songwriter, akustisch, atmosphĂ€re geht vor Ton-/StudioqualitĂ€t, auch eine gewisse Skizzenhaftigkeit der Musik paßt hier.

Einige songs gefallen mir auf diesem Hintergrund wirklich gut, das sind die, in denen Du mit diesen begrenzten Mitteln am Ausgefeiltesten arbeitest, wo Du mit Backing Vocals arbeitest, wo sich Gitarre und Gesang mit EigenstĂ€ndigkeit begegnen, wo mit Pausen und Steigerungen gearbeitet wird, kurz: Wo Du die Möglichkeiten auslotest und die musikalischen Mittel sehr bewußt einsetzt: "Wir sollten nicht mehr miteinander reden", "Ich will versagen", "Ich will hier raus", "Ich bin allein", "Es ist vorbei", "GetrĂ€umt von gestern/seit tausend Tagen Sonne war" - generell gefallen mir die songs, die ab etwa der Mitte der CD kommen, besser. Das macht den Einstieg in Deine CD etwas mĂŒhsam: man braucht ne Weile, um reinzukommen und fĂŒr mich ist so eine Art "Durststrecke" zu ĂŒberwinden. Generell finde ich ab der Mitte der CD auch Deine Stimme stĂ€rker, krĂ€ftiger, mutiger - was den songs aus meiner Sicht sehr gut tut.

Generell hat Deine Solo-/Melodiegitarre eine Tendenz, stellenweise meine ZahnhĂ€lse freizulegen, was kein wirklich schönes GefĂŒhl ist. Manchmal ist dieses leicht SchrĂ€ge sinnvoll - mir ist es zu viel.

Ich denke, Du hast es so gemacht, wie Du es willst (im Kontext Deiner jetzigen Möglichkeiten), insofern wirst Du in Kauf nehmen, dass Du eh auf ein bestimmtes Zielpublikum abzielst: singer/songwriter der leicht schrĂ€gen Stimmung, des Reduzierten, des Zuhörens, des In-Sich-Gehens, des Auf-Sich-Wirken-Lassens, des Sich-Einlassens. Bei anderen Möglichkeiten, die man sich schaffen könnte, wĂ€re ein Einsatz von Mandoline, Bass/Cello, sparsamen Percussions, einer harmonischeren Melodie-/Sologitarre, Backing-Vokals mit anderen Stimmen bei einigen songs aus meiner Sicht ein echter Gewinn. Das wĂŒrde zudem die Bandbreite der AtmosphĂ€re erhöhen und einer gewissen Eintönigkeit entgegenwirken.

Was soll ich sagen?
GefÀllt mir? Ja.
Ist es fertig? Ja und Nein: Es steht so fĂŒr sich und kann so fĂŒr sich stehen. Gleichzeitig kann ich es als eine "Rohfassung" sehen, von der aus man sich, was das gezieltere Einsetzen musikalischer Elemente angeht, auf die Reise begibt.
Meilenstein? Ja - wobei ich davon ausgehe, dass Du noch nicht viel veröffentlicht hast und diese CD eine der ersten von Dir ist, die Du in die weite Welt hinauslĂ€sst. Ich bin sehr dafĂŒr, so etwas zu machen, denn um mit Lichtenberg zu sprechen: Es hat sich schon mancher frigid studiert. Heißt: Man kann auch songs zu Tode perfektionieren, kommt nie zu einem Abschluss und bleibt im Ergebnis im Probekeller oder dem eigenen Zuhause hĂ€ngen.
Ob man das unbedingt ĂŒber Youtube raushauen sollte? Geschmacksache. Ich wĂŒrde einfach die Kommentare dazu abwarten. Wenn es zehn bis fĂŒnfzig Leuten gefĂ€llt, dann hast Du zehn bis fĂŒnfzig Leute gewonnen, die sich Deine nĂ€chsten songs anhören werden. Wenn Du hundert Leute verschreckt/verstört hast, hast Du es bei denen schwerer. Ist halt so.
Weitermachen? Unbedingt!

Herzliche GrĂŒĂŸe

x-Riff
 
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